Also, meine Empfehlung wäre eigentlich, von den Lebensversicherern die Finger zu lassen, und stattdessen einfach selbst in Aktienfonds zu investieren.
Es gibt eigentlich für jeden einen passenden Aktienfonds. Wenn Du Dich für Wirtschaft interessierst, dann kennst Du vielleicht die eine oder andere Branche, in der entweder obszön viel Geld verdient wird oder die ein starkes Wachstum hat. Generell kann ich da nur auf Warren Buffett verweisen, zweitreichster Mann der Welt ausschließlich durch Aktienspekulation, der da sagt: Ich kaufe keine Aktien (oder Fonds) von Firmen, wo ich nicht verstehe, was und wie sie es machen.
Eine Aktie von Coca-Cola oder Disney kann jeder bewerten, weil man sich ständig selbst von der Qualität ihrer Arbeit überzeugen kann - jetzt mal als Beispiel. Wenn man also Aktien von großen, etablierten Firmen kauft, dann macht man in der Summe kaum etwas verkehrt. Man wird da vielleicht auch keine Traumrenditen erwirtschaften, aber vor denen warne ich sowieso: Die Verzinsung ist IMMER auch Maß für das Risiko. 20% Zinsen gibt's nur, wenn an der Sache ein großer Haken ist. Wenn man den Haken nicht sieht: Finger weg!
Wenn Du Dich für Wirtschaft nicht so sehr interessierst, dann nimm einen Aktien-Indexfond, beispielsweise DAX, EuroStoxx, Dow Jones, oder NASDAQ. Deren Entwicklung kann man jederzeit in den Nachrichten und im Internet verfolgen - sie wachsen ziemlich genau wie die Volkswirtschaft, die sie repräsentieren. Wer zum Beispiel im letzten Frühjahr DAX-Fondsanteile gekauft hat, hat seitdem über 35% Plus machen können.
Als Einstieg ist also so ein DAX-Fonds gar nicht übel.
Nachteile von Fonds: Du kannst jederzeit an Dein Geld 'ran, indem Du Fondsanteile verkaufst. Das bedeutet, daß Du eine höhere persönliche Disziplin aufbringen mußt, um für den anstehenden Autokauf oder irgendeine andere Konsumgeschichte NICHT Fondsanteile zu verkaufen. Denn jeder Euro, die Du heute ausgibst, sind 10 Euro weniger zum Rentenalter.
Auch solltest Du auf Ausgabeaufschläge achten. Das ist die eine Methode, mit denen die Fondsgesellschaften ihr Geld verdienen. Ein Ausgabeaufschlag von 3% bedeutet, daß der Fonds erst mal um diesen Betrag im Wert wachsen muß, damit Du keinen Verlust erleidest. Jedesmal, wenn Du Anteile kaufst, wird dieser Betrag fällig.
Dann verlangen Banken in der Regel Depotgebühren. Direktbanken wären da vielleicht eine Alternative. Aus das frißt natürlich an der Gesamtrendite. Und dann gibt's noch Verwaltungsgebühren, die die Fondsgesellschaft im "Prospekt" ausweisen muß. Bei manchen Fonds - Immobilienfonds sind hier notorisch - sind sie ungewöhnlich hoch (z.B. um einen niedrigen Ausgabeaufschlag zu kompensieren...
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Wann immer Dir jemand mit Steuervorteilen kommt: Dazu mußt Du erstmal viele Steuern zahlen. Mit 24 ist das im Allgemeinen noch nicht so verbreitet. Also vergiß' es. Wenn Du so viele Steuern zahlen mußt, daß sich das lohnt, wirst Du auch einen Steuerberater haben, der Dir da einen Tip geben kann.