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Mi, 3. Dez 2003, 20:27

Es ist übrigens ein weitverbreiteter Irtum wir (die Menschheit) könnten die Erde vernichten. Das werden wir in absehbarer Zeit nicht schaffen. Was wir leider schaffen könnten (obwohl auch gar nicht so einfach) ist es die Erde so zu verändern daß sie für uns nicht mehr bewohnbar ist. Irgendwelche Lebewesen (wahrscheinlich Ratten und Kakerlaken) würden aber trotzdem mit hoher Wahrscheinlichkeit noch überleben.
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Abdiel hat geschrieben:
Du hast ganz am Anfang einen Fehler drin: Die Natur insgesamt ist sehr wohl nachhaltig, das erklärst Du ja selber am Beispiel dieser Seesterne!

Was ist daran nachhaltig, wenn sie alles auffressen und dann krepieren?
Hätten sie nicht vernünftigerweise weniger essen, sich weniger stark vermehren, und ein stabiles Gleichgewicht zwischen Muschelangebot und -nachfrage erreichen sollen?
Natürlich: Seesterne sind nun mal nicht vernunftbegabt, aber in der Natur ist ohnehin jeder Versuch, ein stabiles Gleichgewicht zu zementieren, zum Scheitern verurteilt. Genauso wie kleinste Luftdruckänderungen das Wetter umkippen lassen, lassen kleine Änderungen das Gleichgewicht in Ökosystemen pendeln. Das ist normal. Und obwohl Ökosysteme die Tendenz haben, sich selbst zu stabilisieren, garantiert das noch lange nicht, daß auf ewig alles so bleiben wird wie es sit, und das ist auch gut so.
Man mag die Verdrängung des rostroten Eichhörnchens durch die stärkeren und optisch weniger attraktiven grauen Eichhörnchen bedauern, verhindern kann man es am Ende doch nicht. Der Wunsch, daß alles so bleiben möge wie es ist, ist illusionär und am Ende auch nicht wünschenswert, weil es uns den Zwang und damit die Gewöhnung an stets notwendige Anpassungsleistungen nimmt. Der Wunsch nach stabilen Verhältnissen ist aber nicht nur illusionär, sondern inhärent pessimistisch, weil er jede Veränderung zumindest als nachteilig vermutet, bis das Gegenteil bewiesen ist (was nur schwer oder gar nie möglich ist). Was dieses Land aber braucht, ist mehr Optimismus und die Zuversicht, was immer auch an Änderung kommen wird, bewältigen zu können. Ich bin sicher, wir können das - wenn wir es uns zutrauen.
 
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Mi, 3. Dez 2003, 20:36

Dirty Harry hat geschrieben:
Es ist übrigens ein weitverbreiteter Irtum wir (die Menschheit) könnten die Erde vernichten. Das werden wir in absehbarer Zeit nicht schaffen. Was wir leider schaffen könnten (obwohl auch gar nicht so einfach) ist es die Erde so zu verändern daß sie für uns nicht mehr bewohnbar ist.

Ja, das ist wohl das äußerste, was uns möglich ist. Glücklicherweise bringt die Menschheit etwa 10,5 Millionen Tonnen Gehirnmasse ins Spiel, da sollte uns schon was einfallen, um der Selbstvernichtung zu entgehen. Der Verzicht auf totalitäre Ideologien wäre schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. 8)
 
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So hab ich das noch nie betrachtet obwohl da ja nicht viel pro m³ zusammenkommt ;)

cu
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selbst die erwähnten steppenindianer sind kein musterbeispiel für nachhaltiges wirtschaften, der lebensstil hat sich erst eingebürgert, nachdem alle großsäuger (incl. pferde) das zeitliche gesegnet haben - ausgerottet... sie hatten einfach keine wahl mehr.

mfg
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Ssnake hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
Es ist übrigens ein weitverbreiteter Irtum wir (die Menschheit) könnten die Erde vernichten. Das werden wir in absehbarer Zeit nicht schaffen. Was wir leider schaffen könnten (obwohl auch gar nicht so einfach) ist es die Erde so zu verändern daß sie für uns nicht mehr bewohnbar ist.

Ja, das ist wohl das äußerste, was uns möglich ist. Glücklicherweise bringt die Menschheit etwa 10,5 Millionen Tonnen Gehirnmasse ins Spiel, da sollte uns schon was einfallen, um der Selbstvernichtung zu entgehen. Der Verzicht auf totalitäre Ideologien wäre schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. 8)

Als ob Gehirnmasse jemals etwas geholfen hätte. Ein kluger Kopf ist intelligent, zehn kluge Köpfe sind potentiell gefährlich.
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*rofl* Es gibt wohl keinen besseren Start in den Morgen, als sich ein paar Beiträge in unserem Forum durchzulesen. Egal was jetzt noch kommt, ich bin auf alles gefasst...

Ssnake: Wenn ich von natürlichem Gleichgewicht rede, ist keines wegs ein zementierter Status Quo gemeint. Natürlich unterliegt die Natur bestimmter Schwankungen und selbstrverständlich gibt es auf lange Sicht teils gravierende Veränderungen (schon die übergroßen Reptilien vergessen?).
Das hervorzuhebende Merkmal ist jedoch, dass sich immer wieder ein Gleichgewicht einstellt, wie eben bei den fünfzackigen Meeresbewohnern, die halt keine Ahnung von Wirtschaft haben. Es wird am Ende fast immer ein Optimum erreicht, was den gegebenen Umständen Rechnung trägt, genau das, was ich bei der Menschheit eben noch zu einem gewissen Teil vermisse.

Und die grauen Eichhhörnchen gefallen mir irgendwie! Noch besser sind natürlich die Schwarzen, die könnten imho dominieren...

PS: Falls dem Mod immer noch nicht aufgefallen sein sollte, dass wir uns etwas abseits des Themas bewegen, hier nochmal ein expliziter Hinweis!

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morgens, halb elf in österreich. irgendwer wird beim frühstück gestört, nur um einen thread zu splitten...

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Netter Titel... :)
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wulfman hat geschrieben:
morgens, halb elf in österreich. irgendwer wird beim frühstück gestört, nur um einen thread zu splitten...

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Nach dem Motto: Guten Abend meine Damen und Herren, guten Morgen liebe Studenten???
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automatischer rechtfertigungsmodus:

nachdem ich heute aber eine zusage für einen nebenjob bekommen habe, wird sich das bald aufhören.
außerdem hatte ich gestern einen langen tag, war bis etwa halb acht in vorlesungen.

mfg
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Ich vermisse jetzt Abdiels verächtliche Bemerkung auf diese Aussage.

cu
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Sorry, war unterwegs! Wird nicht wieder vorkommen...
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Do, 4. Dez 2003, 17:33

Abdiel hat geschrieben:
Wenn ich von natürlichem Gleichgewicht rede, ist keines wegs ein zementierter Status Quo gemeint. Natürlich unterliegt die Natur bestimmter Schwankungen und selbstrverständlich gibt es auf lange Sicht teils gravierende Veränderungen (schon die übergroßen Reptilien vergessen?).
Das hervorzuhebende Merkmal ist jedoch, dass sich immer wieder ein Gleichgewicht einstellt...

Also, das ist zunächst mal von der Größe des betrachteten Systems abhängig und dann vom Zeitraum - gerade Du, der Du die Reptilien ins Gespräch gebracht hast, solltest das doch wissen. Denn letztlich kann man ihnen kaum "Nachhaltigkeit" nachsagen - ebensowenig aber wohl auch, daß sie sich selbst zugrundegerichtet hätten (zumindest nach dem, was wir wissen). Wenn also Nachhaltigkeit bedeutet, daß wir unseren Kindern eine identische Welt übergeben, hätte sich nie was entwickeln dürfen. Wenn es heißt, daß wir ihnen eine bessere Welt übergeben dürfen: Hurra, das haben wir schon. 1968, als ich sie erhalten habe, war die Luft schmutziger, die Flüsse biologisch tot, DDT überall, überirdische Nuklearwaffentests gang und gäbe. Seitdem hat sich aber so einiges zum besseren gewendet, obwohl die Menschheit sich von der reinen Kopfzahl mehr als verdoppelt hat und 1972 mit den "Grenzen des Wachstums" die Apokalypse für spätestens 1990 angekündigt wurde.

Folgt man Attac und anderen Spinnern, dann sind wir heute genauso gewissenlose Plünderer unseres Planeten wie damals, wenn nicht sogar noch schlimmer. Komisch, wenn DIES hier schlimmer ist als 1968, dann kann es nach meiner Meinung ruhig weiter "bergab" gehen.
..., wie eben bei den fünfzackigen Meeresbewohnern, die halt keine Ahnung von Wirtschaft haben. Es wird am Ende fast immer ein Optimum erreicht, was den gegebenen Umständen Rechnung trägt, genau das, was ich bei der Menschheit eben noch zu einem gewissen Teil vermisse.

Was konkret vermißt Du?
Welches "Optimum" siehst Du gegenwärtig bei den Seesternen? Die krepieren gerade alle! Wenn das "optimal" ist, möchte ich glaube ich Deine Idealvorstellung einer Welt nicht kennenlernen...
Was wir versuchen sollten - und da sehe ich die Menschheit auf einem insgesamt ermutigenden Weg - ist doch, ein Überschießen des Bevölkerungswachstums über die Ressourcen, die der Planet bietet, zu vermeiden und stattdessen auf einem tragbaren, hohen Niveau die Bevölkerungszahl zu stabilisieren. Bittesehr: In nahezu allen Ländern verlangsamt sich das Bevölkerungswachstum. Natürlich nimmt die absolute Zahl immer noch zu und das wird auch für die nächsten zwanzig Jahre noch so bleiben, aber bei ca. 11 Milliarden Menschen könnten wir ein Plateau erreichen, das wir nach heutigem Wissen auch versorgen können.
Obwohl die Zahl der Menschen seit meiner Geburt von unter drei auf über sechs Milliarden gestiegen ist, hat sich die weltweite Acherbaufläche nur um 20% vergrößert, und der Anteil unterernährter Menschen hat sich nahezu halbiert. Große Seuchen sind zurückgegangen, die Umweltverschmutzung geht nach allem, was wir wissen, nach einer Phase der intensiven Industrialisierung zurück, wenn die jeweilige Nation wohlhabend wird. Demokratien führen gegeneinander nahezu niemals Krieg, also erscheint auch dieses Problem bei einer zunehmenden Demokratisierung der Welt lösbar.

Ich finde, auf diese Bilanz kann man als Mensch dieses Planeten verdammt stolz sein (ohne deswegen jetzt die Hände in den Schoß zu legen) - wenn wir immer nur nörgeln und die Apokalypse beschwören, verlieren wir den Überblick und am Ende womöglich Zuversicht, Mut, und Tatkraft. Das wiederum können wir bestimmt nicht gebrauchen.
Und als führende Wissenschafts- und Wirtschaftsnation dieses Planeten stehen wir eigentlich auch in der Pflicht, tatkräftig Lösungen für die Probleme von morgen zu entwickeln. Leider sehe ich, daß in diesem Land eine irrationale Technikfurcht um sich gegriffen hat, die in allem Neuen zunächst nur die Risiken, nie aber die Chancen erkennt und diskutiert. Damit stehen wir uns selbst und unserem künftigen Wohlergehen im Weg, das muß sich ändern.

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