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Fraggy
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Do, 27. Nov 2003, 13:10

Chellie hat geschrieben:
In der Server Sparte ist Linux im kommen???? :lol: :lol: :lol:

Tut mir leid aber da kann ich mir weder ne Antwort verkneifen noch eine schreiben...

cu
Chellie


fraggy hat geschrieben:
...leider mit reichlich Halbwissen...


Außerdem gibt es sogar eine Linux-Musterlösung des Landes Baden-Würtemberg für Schulnetzwerke.
I did absolutely nothing and it was everything I thought it could be.
(Peter Gibbons)
 
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Hattori Hanso
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Do, 27. Nov 2003, 13:14

Zitate Doc:

Ich kann diesen Glauben nicht teilen, und die Open-Source-Gemeinde ebenfalls nicht. Schade, dass du deren - eigentlich gesellschaftspolitisch gemeinte - Ansichten auf ein dumpfes "MS ist böse" reduzierst. Dabei steht dieser Ausspruch - mehr ist es nämlich nicht - nur plakativ dafür, dass der Konzern "Microsoft" sämtliche negativen Aspekte kapitalistischer Großunternehmen in beispielhafter Art und Weise in sich vereint.

Desweiteren finde ich, dass der gesellschaftspolitische Aspekt an Linux viel interessanter ist als das BS selbst. Wenn man gegenüber Windows eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung aufmacht (was natürlich absolut legitim ist) verpasst man den Kern der Sache.

Und vor allem:
Wenn das dein einziger Massstab ist, wirst du nie verstehen, was für eine bahnbrechende Erscheinung die Open-Source-Bewegung ist. Für mich ist sie nicht weniger als ein Silberstreif am Horizont, dass es die Menschheit irgendwann doch schaffen könnte, den Kapitalismus und die damit verbundenen Ungerechtigkeiten zu überwinden, und dass dazu keine Weltrevolution nötig ist, sondern die technische Entwicklung allein ausreichen könnte.


Okay, wenn Du jetzt spitzfindig wirst muß es heißen "die weltverbessernde Open-Source-Gemeinde"

Sorry, aber DAS ist für mich lächerlich.
Klar, Microsoft ist ein kapitalistischer Großkonzern der nur an Profit interessiert ist, aber immerhin beuten Sie für diesen Profit keine Kinder aus, vernichten keinen Regenwald....

....das wäre mir jedenfalls absolut neu.
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Do, 27. Nov 2003, 13:21

was glaubst du, woraus die schachteln für ihre software gemacht wird? na? keine ahnung? nicht dokumentiert? dann isses ganz sicher tropenholz. wenn sie nichts zu verbergen hätten, wäre sicher ein aufkleber a la "wir schützen den regenwald" drauf. ein verantwortungsvoller konzern wäre außerdem längst auf DVD-hüllen umgestiegen, da wird nämlich nur politisch völlig korrekt öl verbraucht.
und hast du schon mal an die ganzen einsen & nullen (nein, nicht die programmierer) gedacht, die für die software versklavt werden? wollen die das überhaupt? ich fordere eine gewerkschaft für bits!

mfg
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Do, 27. Nov 2003, 13:59

Wie???? Du hast ein verpacktes Betriebssystem zu Hause? Und auch noch in einer schönen Pappschachtel aus Tropenholz? Woher hast Du das? Ich kriege meine CDs immer nur in lieblosen Plastikhüllen bei denen ?aus Umweltschutzgründen? auch noch auf das Inlay verzichtet wurde.

Und denk doch mal an die ganzen Tropenhölzer die für Linux-Handbücher abgeholzt werden müssen. Und funktionier Linux mit zweien und dreien statt mit einsen und Nullen? (Weil man sich ja von Windows abheben will?)
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Do, 27. Nov 2003, 14:02

das ist wie mit den hühnern aus bodenhaltung: die einser & nullen tollen bei den open-source programmierern frei in der wohnung herum.

und: linux verwendet chlorfrei gebleichtes papier, so schauts aus, nämlich!

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Do, 27. Nov 2003, 14:15

Ach so, das überzeugt mich jetzt natürlich doch Linux statt Windows zu verwenden.
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Do, 27. Nov 2003, 17:17

Dirty Harry hat geschrieben:
Und funktionier Linux mit zweien und dreien statt mit einsen und Nullen? (Weil man sich ja von Windows abheben will?)


Alles eine Frage der Definition. :green:
 
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Do, 27. Nov 2003, 18:23

Ssnake hat geschrieben:
Wenn ich Doc richtig verstehe, ist das Kernargument für Linux also Gesellschaftspolitik - Linux als Selbstzweck.

So ein Unsinn! Das habe ich überhaupt nicht geschrieben, ich sprach davon, dass die Hintergründe der Linux-Entwicklung eigentlich interessanter sind als die Funktionen von Linux selbst. Unabhängig davon gibt es sehr wohl auch praktische Vorteile von Linux.
Wenn kein Beifall in Form von Umstieg auf Linux gewünscht ist, weil mir keiner erklären kann, was denn nun konkret beifallswürdig ist (außer dem staunenswerten Wunder, daß es Linux an sich überhaupt gibt) - dann bleibe ich eben die ignorante Windows-Dumpfbacke, und bin stolz darauf.

Richtig so! Nur musst du damit leben, dass das überhaupt niemanden stört, nicht mal die Linux-Entwickler selbst.
Im Kern ist es nämlich eben doch elitäres Gequatsche, was ich immer dann zu hören bekomme, wenn den Linux-Freunden die Argumente ausgehen, welchen konkreten Nutzen ich vom Linux-Umstieg haben werde.

Im Kern ist es eben doch ignorantes Gequatsche, wenn sich eine Windows-Dumpfbacke selbstgefällig in ihrem Sessel aufplustert und mal wieder die Frage "Warum soll ich auf Linux umsteigen?" in den Raum wirft, weil sie zu faul ist, sich selbst zu informieren. Diese Typen kapieren nicht, dass ihnen gar niemand was verkaufen will und deshalb auch niemand diese Frage beantwortet. Linux-Anwender lassen sich nicht die Beweislast aufdrücken, sie sind nicht in der Bringeschuld.

Und genau deswegen erkläre ich dir auch hier im Forum nicht, was an Linux besser ist. Deine ablehnende Haltung hast du zur Genüge zum Ausdruck gebracht, ich habe keine Lust dagegen anzukämpfen und die Open-Source-Gemeinde hat es schlicht nicht nötig. Das einzige, was ich (und die Open-Source-Gemeinde in ihren Mailinglisten) Dir anbieten kann, ist über Linux zu diskutieren nachdem du dich selbst informiert hast bzw. es installierst und ausprobierst. Stell Dir vor, dann helfen Dir diese arroganten Trolle sogar völlig selbstlos, wenn was nicht funktioniert. Kannst Du Dir nicht vorstellen, ich weiß.

"Wir wollen ja gar nicht, daß jeder Hans und Franz Linux benutzt."

Das ist wieder so eine plakative Formulierung dafür, dass die Entwickler in erste Linie an ihre eigenen Anforderungen denken, und die Wünsche von computeruninteressierten Endanwendern im Ernstfall zurückstehen müssen, wenn bei einem Problem eine Entscheidung erforderlich ist..

"iX. Versteht nicht jeder. Ist auch besser so."

Darüber, ob es gut ist, einer Zeitschrift einen solchen Untertitel zu geben, kann man wirklich diskutieren. Ich finde ihn auch nicht sonderlich gelungen. Das ist aber kein Linux-spezifischer Fall, sondern allgemeines Computeradministatoren-sind heilig-Gehabe. Schließlich werden in dem Mag auch MS-Produkte thematisiert.

Und daran wird sich nichts ändern, solange diese grundlegende Konstellation dieselbe bleibt.

Wie gesagt, vielleicht ändert sich auch nichts, weil die Leute, die diesen Zustand hergestellt haben, gar kein Problem mit ihm haben.

Ciao,

Doc SoLo
 
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Do, 27. Nov 2003, 18:28

Doc SoLo hat geschrieben:
Das ist aber kein Linux-spezifischer Fall, sondern allgemeines Computeradministatoren-sind heilig-Gehabe.


Wie wahr, wie wahr. :irre:
CU Early
 
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Fr, 28. Nov 2003, 08:53

@Doc:

Sorry, aber ich hatte Deine Postings wie Ssnake auch so verstanden daß Du die Leute zum Umstieg auf Linux bewegen willst. Wenn Du das nicht willst, und die Communíty das nicht will, dann braucht sie sich ja nicht daran zu stören daß irgendwelche Reviews von Linux schlecht ausfallen, oder sehe ich das falsch?
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Fr, 28. Nov 2003, 11:21

Doc SoLo hat geschrieben:
Ssnake hat geschrieben:
Wenn ich Doc richtig verstehe, ist das Kernargument für Linux also Gesellschaftspolitik - Linux als Selbstzweck.

So ein Unsinn! Das habe ich überhaupt nicht geschrieben, ich sprach davon, dass die Hintergründe der Linux-Entwicklung eigentlich interessanter sind als die Funktionen von Linux selbst.

Wenn die Hintergründe der Entwicklung interessanter ist als das Entwicklungsergebnis, dann ist die Entwicklung Selbstzweck. Es kommt nicht so sehr auf das an, was entwickelt wird, als daß und wie entwickelt wird. Das ist dann ja wohl im Kern vollkommen unproduktiv. Wenn die Linuxer den Anspruch erheben, daß Linux ebensogut ist wie Windows, dann darf die Selbstbespiegelung aber eben nicht länger im Mittelpunkt des Interesses stehen. Ich hatte bislang den Eindruck, daß mir Linuxer den Umstieg weg von Windows durchaus ans Herz legen - dabei aber vollkommen ungeeignete Methoden verwenden, nämlich im Kern:

"Mach erst mal den Umstieg, dann wirst Du das Licht erblicken!"

Tut mir leid, das ist mir ebenso wie Millionen Endanwendern zuwenig, und genau deswegen wird auch keine massenhafte Wanderungsbewegung stattfinden. Egal ob man aus kommerziellen Motiven oder zur Beförderung des Selbstwertgefühls andere davon überzeugen will, an ihrem Verhalten etwas zu ändern: Man muß die Verhaltensänderung schmackhaft machen anstatt die Fortsetzung des bisherigen Verhaltens zu verteufeln.

Es mag ja sein, daß Linux viele Vorteile bietet. Ich wäre der letzte, der das abstreitet und habe ja auch durchaus eine Reihe von klar erkennbaren Vorteilen aufgelistet (auch wenn Du es offenbar vorgezogen hast, das zu überlesen, damit Du Deine feindselige Haltung besser rechtfertigen kannst). Nur: Diese Vorteile kommen mir als Endanwender und Spieler nicht zugute.
Aber wenn es weitere Vorteile gibt, die ich noch nicht kenne, dann muß man sie mir aufzählen, wenn man mich (stellvertretend für Millionen anderer Endanwender) zur Verhaltensänderung bewegen will. Ich habe an keiner Stelle dieser Diskussion gegen Linux agitiert, sondern lediglich darauf hingewisen, daß das Verhalten der Linux-Gemeinde insgesamt eher ungeeignet ist, solch eine Verhaltensänderung bei den Endanwendern zu bewirken - daß es also nicht Dummheit und Ignoranz auf Seiten der Windows-Nutzer ist, die den Erfolg von Linux auf dem Massenmarkt verhindert, sondern die Unfähigkeit oder -der Eindruck drängt sich bei Deinen Beiträgen auf- der Unwille, diese möglicherweise vorhandenen weiteren Vorteile klar zu benennen.

Ich wehre mich stellvertretend für Millionen anderer Windows-Nutzer gegen den Vorwurf, wir würden einem großen Software-Konzern in blinder Unterwerfung hinterdrein dackeln. Nein, es gibt gute und klar benennbare Gründe, warum wir bei Windows bleiben (s. meine vorherigen Beiträge), und soweit Linuxer das ändern wollen, stehen sie in der Pflicht, geeignete Argumente beizubringen.

Die Tatsache, daß Du bestreitest, irgendjemanden von Linux überzeugen zu wollen, kann ich nicht ernstnehmen. Die anfänglichen Äußerungen ebenso wie das Eifern vieler anderer Linux-Konvertiten spricht da eine ganz andere Sprache. Aber ihr geht es nicht zweckgerichtet an. Möglicherweise liegt das an der ganz normalen Reaktion, eigene Entscheidungen nachträglich zu rationalisieren und als grundvernünftig hinzuargumentieren, auch wenn sie im Kern aus einer spontanen Bauchregung entsprangen. Spieltrieb und Neugier sind ja Grund genug, Linux einfach mal ausprobieren zu wollen, und vielleicht bleibt man dann später dabei - sei es aus Gewohnheit, Trägheit, oder weil die Kuhwärme der Linux-Gemeinschaft mit ihrer Hilfsbereitschaft Bindekraft entwickelt.
Einverstanden.
Ich frage aber, wie das vermutlich viele andere auch tun, nach weiteren Gründen. Und die bekomme ich nicht zu hören. Weshalb ich vermute, daß es sie nicht gibt. Und dann, das unterscheidet mich von anderen, spreche ich diesen Verdacht laut aus, auch wenn das unvermeidlicherweise böse Reaktionen auslöst. Denn wenn es diese guten Gründe für den Linux-Umstieg tatsächlich gibt, von denen ich noch nie gehört habe, dann will ich das wissen. Vielleicht mache ich ja tatsächlich seit Jahren etwas falsch!

Du solltest kritische Fragen nicht mit einer ablehnenden Haltung oder Ignoranz verwechseln. Das läßt eine konfrontative Stimmung aufkommen, die eine sachliche Diskussion um das Für und Wider gänzlich verhindert.
Im Kern ist es nämlich eben doch elitäres Gequatsche, was ich immer dann zu hören bekomme, wenn den Linux-Freunden die Argumente ausgehen, welchen konkreten Nutzen ich vom Linux-Umstieg haben werde.

Im Kern ist es eben doch ignorantes Gequatsche, wenn sich eine Windows-Dumpfbacke selbstgefällig in ihrem Sessel aufplustert und mal wieder die Frage "Warum soll ich auf Linux umsteigen?" in den Raum wirft, weil sie zu faul ist, sich selbst zu informieren.

Falscher Ansatz. Es ist eine ganz normale Reaktion, die Informationsbeschaffungskosten minimal halten zu wollen. Bevor ich einen Tag lang google, um drei Dutzend ellenlange How-tos und jeweils unvollständige FAQs durchkämme, und das ganze noch durch eine Linux-Probeinstallation ergänze, um genau die Informationen herauszufiltern, die für mich in dieser konkreten Frage interessant sind, frage ich doch lieber jemanden, der selbst Erfahrungen gesammelt hat.
Wenn mich jemand etwas über gepanzerte Gefechtsfahrzeuge des späten 20. Jahrhunderts oder den Yom-Kippur-Krieg fragt, dann gebe ich ja auch bereitwillig Auskunft, weil ich über diese Themen mehr weiß als 99,5% der Weltbevölkerung (natürlich gibt's immer noch jemanden, der's noch besser weiß). Man zapft also Expertenwissen an, und Experten, wenn sie denn nicht mit ihrem Wissen konkret Geld verdienen, geben dann auch gerne Auskunft, weil sie sich in diesem Moment wichtig fühlen und das Gefühl haben, das jahrelange Wühlen nach Fakten hätte vielleicht doch einen Nutzen (egal wie illusionär dieser Glaube auch sein mag). Auf keinen Fall empfehle ich den Leuten:
Geht zur Bundeswehr, verpflichtet Euch bei der Panzertruppe, und hier ist meine Hundert-Punkte-Buchempfehlung mit Amazon-Links. Wenn ihr dann in ein paar Jahren alles durchgeackert habt, können wir und von gleich zu gleich unterhalten.

Mit anderen Worten: Ja, ich bin zu faul, es mir alles selbst herauszusuchen, und das ist auch vernünftig, gut und richtig so. Denn das Leben ist zu kurz, um sich ausgiebig mit jedem potentiell interessanten Thema auseinanderzusetzen. Ich würde auch gerne mehr wissen über Materialwissenschaften, Raumfahrt, Astronomie, Philosophie, Chaostheorie, Klimaforschung, Volkswirtschaftslehre, Psychologie usw. Für jedes dieser Themengebiete ist das verfügbare Wissen größer als man es in einem ganzen Leben vollständig erfassen kann. Es geht gar nicht anders: Ich MUSS Experten fragen, wenn mich ein bestimmtes Thema interessiert, weil ich niemals alles an Informationen selbst erarbeiten kann, was micht vielleicht mal interessieren könnte.
Unter den Milliarden Möglichkeiten, mein Leben zu verbringen, die ich bei der Geburt hatte, habe ich mir mal mehr, meist weniger gezielt einen Pfad herausgesucht, der sich in jeder Sekunde immer wieder verzweigt. Dieses Labyrinth, das liegt nun mal in der Natur der Dinge, können wir nicht vollständig erforschen. Per Definition können wir überhaupt nur einen Pfad gehen, selbst wenn sich manche Wegabschnitte gleichen. Und deswegen erhebe ich den Anspruch aus Auskunft an die Linux-Gemeinde, die mir den Umstieg nahelegt, ohne mich deswegen selbstgefällig aufzuplustern. Ich folge den Notwendigkeiten der Natur. In jeder Sekunde muß ich entscheiden, wie ich meine Zeit verbringen will, während mir die Lebenszeit zwischen den Fingern zerrinnt. Ich könnte mit das Schreiben dieser Zeilen ersparen und stattdessen etwas tun, um meine Grippe schneller auszukurieren - wenn ich nicht glauben würde, daß ich hier etwas mitzuteilen habe, und daß andere es vielleicht interessant finden, es zu lesen.
Tempus fugit - wir müssen mit der begrenzten Ressource Lebenszeit lernen, bewußt umzugehen, den Tag zu nutzen. Und deswegen frage ich Dich, ob es einen konkreten Nutzen für mich gäbe, Linux einzusetzen, der den damit verbundenen Aufwand rechtfertigt.
 
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Fr, 28. Nov 2003, 11:46

OT: Gute Besserung Ssnake! Und ja, ich lese die Beiträge gern...
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Fr, 28. Nov 2003, 12:19

Auch gute Besserung von mir, und auch ich lese deine Beiträge gerne, schon allein weil man nur sehr selten etwas nicht stichhaltiges bei Dir liest. Wieder mal hervorragend formuliert, und das obwohl DU krank bist, Hut ab.

Hey, wenn Du Grippe hast kannst DU ja jetzt in Ruhe HdR DzT SEE gucken, oder? Viel Spaß dabei.
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HdR gibt's erst zwei Tage vor dem kinogang. Jeden Tag ein Film. Aber vielleicht schau' ich mir ja vorher noch die Specials durch... ;)
Im Übrigen hatte ich neulich DvD-Kaufrausch und daher sowieso noch einen Stapel, der jetzt langsam "weggeguckt" werden muß. Gelegentliche Kurzkritiken im Kino-Forum sind also zu erwarten... ;)
 
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Fr, 28. Nov 2003, 22:05

Ssnake hat geschrieben:
Wenn die Hintergründe der Entwicklung interessanter ist als das Entwicklungsergebnis, dann ist die Entwicklung Selbstzweck.
Erstmal möchte ich klarstellen, dass es nur meine ganz persönliche Meinung ist, dass Linux vor allem gesellschaftspolitisch interessant ist. Daraus, woher die kommt mache ich auch gar kein Geheimnis: Ich habe einen beträchtlichen Teil meines Lebens in der DDR verbracht und deshalb die Ideale des Kommunismus im positiven Sinne kennengelernt - nicht dass sie in der DDR Realität gewesen wären, aber immerhin ist das vermutlich ein deutlicher Unterschied zu meinen westdeutschen Alterskollegen, die während des Kalten Krieges in der BRD aufgewachsen sind. Der Zusammenbruch der DDR war für mich weder ein Beweis für die Falschheit dieser Ideale, noch ließ er sie für mich weniger erstrebenswert erscheinen.
In der Open-Source-Entwicklung erkenne ich nun einen Teil dieser Ideale wieder, was diese Sache auch ausserhalb der reinen Funktionalität - nunja... interessant für mich macht. Ich verstehe wirklich jeden, der das nicht so sieht, finde aber trotzdem, dass er da gerade bei Linux etwas verpasst.

Dass ich mich mit dieser Position besonders in der Diskussion mit Westdeutschen am Rande der Lächerlichkeit bewege, zeigen einige Posts in diesem Thread sehr deutlich. Reines Unverständnis ist oft noch die positivste Reaktion, die ich da zu erwarten habe. Das ist mir aber nicht neu, weswegen ich gut damit leben kann.

Nun zu deiner eigentlichen Aussage: Das ist kein allgemeingültiger Ansatz, sondern deine persönliche Meinung in Bezug auf Linux. Ich weiß nicht ob du beim folgenden Gegenbeispiel mitgehst, aber was ist an "deiner" Bundeswehr das wichtigere - die reine Funktion, Menschen, Maschinen und beliebige Installationen zerstören zu können oder ihre gesellschaftliche Aufgabe? Ich glaube, genau in diesem Forum hier war deine Meinung in Bezug auf die Ansicht, Streitkräfte wären überflüssig, da sie ja nur einem einzigen, moralisch verwerflichen Zweck dienen, zu lesen. Ich halte diesen Standpunkt ebenso wie Du für oberflächlich und zu kurz gegriffen. Genauso erscheint mir aber auch Dein rein funktioneller Ansatz in Bezug auf Linux.
Nein, es gibt gute und klar benennbare Gründe, warum wir bei Windows bleiben (s. meine vorherigen Beiträge), und soweit Linuxer das ändern wollen, stehen sie in der Pflicht, geeignete Argumente beizubringen.

Und weil sie das nicht tun, glaube ich, dass sie es gar nicht wirklich wollen, was auch in Bezug auf den Open-Source-Gedanken Sinn macht - du aber unterstellst ihnen Unvermögen. Vielleicht liegt die Wahrheit ja irgendwo in der Mitte. Ich weiß genau, was du mit dem Linux-Geprolle bei Heise meinst und finde das genauso dämlich wie du, auch wenn ich mich in der Diskussion hier bisher als Anwalt dieser Typen dargestellt habe.
Die Tatsache, daß Du bestreitest, irgendjemanden von Linux überzeugen zu wollen, kann ich nicht ernstnehmen.

Im Vorgriff auf den wirklich interessanten Rest deines Postings nehme ich wiederum diese Bemerkung mal nicht so ernst, ansonsten wäre die Diskussion nämlich beendet, da es sich bei meiner Aussage nunmal um die Wahrheit handelt.
Aber ihr geht es nicht zweckgerichtet an.

Ich nehme das "ihr" einfach mal an: "Wir" gehen das überhaupt nicht an, weder zweckgerichtet noch sonst irgendwie nutzenorientiert, höchstens zu unserem Spass. Schade, dass ich das so oft wiederholen muss.
Spieltrieb und Neugier sind ja Grund genug, Linux einfach mal ausprobieren zu wollen

Nicht nur Grund genug, sondern schlicht erforderlich! Linux braucht einfach einen Vertrauens- und Zeitinvestitionsvorschuss. Das liegt im Kern daran, dass es der Kommerzialität entrückt ist. Dies ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum du mit deinen Massstäben - mit denen du bisher sicherlich gut durchs Leben gekommen bist und die ich auch respektiere - bei der Einschätzung von Linux scheiterst. Du wendest ausschließlich deine Lebensweisheit und -erfahrung an, die du in Bezug auf das erste große "Produkt", das in einem kapitalistischen System nicht kommerziell vertrieben wird, nicht haben kannst.

Das verhindert freilich nicht, dass du in Bezug darauf, ob du Linux tatsächlich einsetzen solltest, zur richtigen Entscheidung kommst - aber ich kanns nur nochmal sagen, wenn ich dich anhand deiner Postings des letzten Jahres nicht völlig falsch einschätze, entgeht dir etwas, dass dich normalerweise interessieren könnte/müsste.
Du solltest kritische Fragen nicht mit einer ablehnenden Haltung oder Ignoranz verwechseln.

Mag sein, dass ich speziell dir damit Unrecht getan habe. Wenn dies so ist, entschuldige ich mich dafür. Du musst aber zugeben, dass diese Diskussion zu großen Teilen als stellvertretend für die üblichen Linux-Windows-Auseinandersetzungen gelten kann. Ich habe dabei einfach die Rolle des Linux-Verteidigers gespielt, weil deine Argumente ganz am Anfang mich dazu bewogen haben.
Es ist eine ganz normale Reaktion, die Informationsbeschaffungskosten minimal halten zu wollen. Bevor ich einen Tag lang google, um drei Dutzend ellenlange How-tos und jeweils unvollständige FAQs durchkämme, und das ganze noch durch eine Linux-Probeinstallation ergänze, um genau die Informationen herauszufiltern, die für mich in dieser konkreten Frage interessant sind, frage ich doch lieber jemanden, der selbst Erfahrungen gesammelt hat.
...
Ja, ich bin zu faul, es mir alles selbst herauszusuchen, und das ist auch vernünftig, gut und richtig so.

Diese Haltung ist aber im Kern reiner Egoismus. Wende darauf mal den Kant'schen Imperativ an! Ich weiß, dass dieser Vorwurf bei Dir so unzutreffend wie bei kaum einem anderen in diesem Forum hier ist, da du interessante Informationen aus deinem "Fachgebiet" stets gegenleistungslos - auch an mich - verteilt hast. Ich möchte damit nur versuchen, die von Dir kritisierte ablehnende Haltung vieler Linux-User in solchen Diskussionen zu begründen. Die Open-Source-Bewegung lebt vom Nehmen und Geben, sie ist keine selbstlos-wohltätige Einrichtung (was übrigens der Kommunismus in seiner Theorie entgegen scheinbar weit verbreiteter Meinung auch nicht ist). Und genau dieses Geben kommt bei vielen, überhaupt nicht computerinteressierten Windows-Anwendern (niemand anderes meine ich mit "Windows-Dumpfbacke") einfach zu kurz. Stattdessen fordern sie Linux-Anwendern immer wieder diese langweilig-ermüdend-ergebnislosen Diskussionen ab, wo einem Computerlaien irgendwelche technischen Vorteile von Linux erklärt werden sollen. Da winken die Linux-Gurus mittlerweile schon von vorherein arrogant gelangweilt ab - und treffen damit zugegebenermaßen auch unschuldige, ehrlich interessierte "Kandidaten". Schade, aber zumindest für mich irgendwo verständlich.
Wenn mich jemand etwas über gepanzerte Gefechtsfahrzeuge des späten 20. Jahrhunderts oder den Yom-Kippur-Krieg fragt, dann gebe ich ja auch bereitwillig Auskunft, weil ich über diese Themen mehr weiß als 99,5% der Weltbevölkerung (natürlich gibt's immer noch jemanden, der's noch besser weiß). Man zapft also Expertenwissen an, und Experten, wenn sie denn nicht mit ihrem Wissen konkret Geld verdienen, geben dann auch gerne Auskunft, weil sie sich in diesem Moment wichtig fühlen und das Gefühl haben, das jahrelange Wühlen nach Fakten hätte vielleicht doch einen Nutzen (egal wie illusionär dieser Glaube auch sein mag).

Eine eigentlich auch von mir sehr geschätze Einstellung! Entschuldigt habe ich mich nun schon, ich würde dich auch gern entschädigen, aber leider kann ich mit Expertenwissen in Bezug auf Linux-auf-dem-Desktop nicht dienen. Ein gewisses Expertenwissen traue ich mir lediglich als "PCPf-Admin v.D." in Bezug auf die Linux-Server-Anwendung zu.

Die Meinung, dass Linux absolut Desktop-tauglich ist, stammt aus meinem Studium. Die Uni an der ich studiere, ist nämlich eine echte Linux-Hochburg. In deren Pools laufen deshalb absolut aktuelle perfekt ausgefeilte Linux-Desktops, die Windows bei diesem Einsatzzweck und in dieser Qualität wirklich in nichts nachstehen, sondern stattdessen viele Vorteile bieten. Der wichtigste ist, dass ich auch in meinem privaten Homebereich jedes Linux-Programm zum Laufen bringe, was bei Windows-Pool-Rechnern aufgrund administrativer Beschränkungen nicht möglich ist.

Selbstverständlich ist das für den Privatanwender mal wieder völlig uninteressant und ich kann auch nicht sagen, welcher Aufwand bei einer solchen Installation anfällt. Dass das mit derzeitigen Distris out-of-the-box möglich ist, glaube ich nicht so recht.
Und deswegen frage ich Dich, ob es einen konkreten Nutzen für mich gäbe, Linux einzusetzen, der den damit verbundenen Aufwand rechtfertigt.

Meine Meinung: Mögen einige deiner Anti-Linux-Argumente auch unzutreffend sein - Nein, einen solchen Nutzen gäbe es für Dich nicht!

Insbesondere für die Punkte Spieletauglichkeit und Windows-Only-Anwendungen (die über das Emulationssystem WINE allerdings zum Laufen zu bringen sein könnten) kann ich dir keine vernünftige Lösung anbieten.

Und nun kommen wir zum wahrscheinlich größten Witz dieses Threads: Diese beiden Punkte sind auch die Gründe, warum selbst auf meinem Desktop Windows läuft und Linux nicht mal als Dual-Boot-Option existiert. *faschingsmässiges Tataa-Tataa-Tataa*

Ich weiß, dass ich mich damit für einige endgültig lächerlich mache, was aber in diesen Fällen wohl keine große Veränderung zu vorher darstellt. Anderen wiederum beweise ich damit vielleicht, dass es mir in diesem Thread tatsächlich nicht ums "zu-Linux-Konvertieren" ging, sondern um den Spass an einer theoretisch-akademischen Diskussion.

Linux setze ich privat nur auf meinem Web-Entwicklungs-Zweit-Rechner ein, an dem allerdings weder Monitor noch Eingabegeräte stecken. Ich greife ausschließlich per Netzwerk auf ihn zu, simuliere auf ihm einen echten Internet-Server zu Test- und Entwicklungszwecken und halte damit die Belastung von HTTP- und Datenbankserverdiensten von meinem Hauptrechner fern.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit an alle die tatsächlich bis hierher durchgehalten haben!

Ciao,

Doc Solo

PS: Gute Besserung Ssnake! Würde ich deine Beiträge nicht so schätzen, würde ich wohl kaum stundenlang (ungelogen, ich gebe es zu) an meinen Antworten feilen.

PPS@DH: Nein, aber das hält sie verständlicherweise auch nicht davon ab, die aus ihrer Sicht natürlich völlig inkompetenten Review-Autoren verbal zu sezieren.

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