Hardbern hat geschrieben:Viele Leute sind imho wirklich zu dumm um für sich die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Entschuldige, aber ich finde das eine unglaublich arrogante Haltung. Es mag sein, daß viele die Sachlage nicht ohne weiteres überblicken - aber wenn man die Fakten auf eine verständliche Weise präsentiert und zwei, drei gut unterscheidbare Alternativen zur Auswahl stellt, dann wird nahezu jeder Mensch in der Lage sein, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Und nur, weil sie dann nicht die Entscheidung treffen, die DU für vernünftig und "richtig" hältst, heißt das ja nicht, daß es für sie nicht trotzdem die richtige Entscheidung ist. Mündigkeit bedeutet ja auch, den Leuten die Freiheit zu lassen, Fehler zu machen. Jeder hat ein RECHT darauf, seine Fehler selbst machen zu können. Es ist nicht nur vermessen und unmöglich, die Menschen vor allen ihren Fehlern schützen zu wollen, sondern letztlich Paternalismus.
Wenn man der Meinung ist, daß Rente ein ebenso wichtiges Thema ist wie Krankheit, dann soll man eben ein Gesetz machen, daß jeder eine zusätzliche Rentenversicherung abschließen muß. Die Ausgestaltung der Versicherungsverträge wiederum sollte aber den Versicherungsgesellschaften und ihren Kunden überlassen bleiben.
Das Grundproblem ist, daß das Steuerrecht mittlerweile zu einem Instrument verkommt, die Planwirtschaft durch die Hintertür einzuführen. Es steht nicht mehr der Gedanke im Vordergrund, dem Staat für einen begrenzten Aufgabenbereich angemessene finanzielle Mittel zu verschaffen, sondern das Verhalten der Bürger zu lenken.
Ich finde das im engeren Wortsinne pervers.
Ich selbst z. B. habe für mich auch noch keine Privatrentenvorsorge getroffen. Das ist so weil ich bisher noch keine Laune hatte mich mit dem komplizierten Thema Riester Rente zu befassen. Ich werde das mit Sicherheit nochmal bereuen aber so ist es nun mal.
...oder auch nicht, wenn Du Dich um eine andere Form der Vorsorge kümmerst. Der Punkt ist ja, daß die "Riester-Rente" in der Tat ein so dermaßen kompliziertes Regelwerk ist, daß dadurch der Verwaltungsaufwand für alle Beteiligten so sehr erhöht, daß es ja letztlich die Rendite dieser Form der Geldanlage merklich drückt.
Und weil die Bürger das sehr genau merken, wird die zuständige Ministerin böse, und droht damit, dann gegebenenfalls die Bürger zu ihrem Glück -so wie es die Ministerin definiert- zu zwingen.