Mi, 24. Sep 2003, 13:45
Unter dem Gesichtspunkt, mündiger Patient sein zu wollen, schadet es keinesfalls, Behandlungsalternativen zu kennen und mit dem Arzt zu besprechen, wie er zu seinem Vorschlag kommt, und ob nicht ggf. auch andere Methoden denkbar sind.
Meine Frau ist eine (sehr erfahrene) Krankenschwester. Da bekommt man auch ein wenig von der anderen Blickrichtung mit, und deshalb glaube ich nicht, daß ein unbegrenztes und nicht hinterfragtes Vertrauen zu Ärzten eine gute Sache ist. Man muß sich ja auch mal vor Augen halten, wo die Kompetenzen des jeweiligen Doktors liegen - hat er vorwiegend mit Infektionskrankheiten und vielleicht noch degenerativen Gelenkserkrankungen zu tun (und wieviel kann er dann überhaupt über HWS-Verletzungen wissen, das über sein Lehrbuch von vor 20 Jahren hinausgeht), etc.
Ich stelle auch fest, daß ich als Privartpatient, der ja für jeden Arztbesuch erst mal die Rechnung zugeschickt bekommt, gelegentlich auch Rechnungsposten sehe, die gänzlich unnötig oder ggf. gar nicht erbracht worden sind. Da fragt man sich manchmal schon, was in den Artzpraxen so abgeht, wenn es keine Kontrolle gibt.
Ich will nicht einem kritiklosen googeln das Wort reden, daß man jedem quacksalberischen Vorschlag nachrennt - aber es hat noch niemals irgendwem in der Menschheitsgeschichte geschadet, einen Wissensrückstand wenigstens abzumildern.