Doc SoLo hat geschrieben:Hardbern hat geschrieben:Ich habe irgendwo gelesen, dass die US-Truppen beim Training des Häuserkampfes 30-70 % der angreifenden Seite verloren haben.
Da haben sie sicherlich mit eigenen Truppen trainiert und nicht mit ausgebombten Irakis. Aber egal, man kann nur hoffen, dass es in Bagdad nicht wirklich einen langen echten Häuserkampf gibt. Dann ist das Gerede der Amis von wegen Zivilbevölkerung schonen nämlich ruckzuck vom Tisch. Wäre nicht das erste Mal in der Geschichte der amerikanischen Kriegsführung.
Kein spezifisches Problem "amerikanischer" Kriegsführung, sondern aller Armeen. Die Russen haben in Grosny gehaust wie die SS in Oradur und Stalingrad, das ist einerlei. Es ist ja gerade die Strategie nichtdemokratischer Regime, durch die Vermengung von Zivilisten und als Zivilisten getarnten Kämpfern - nach Genfer Konvention eigentlich irreguläre Truppen bzw. ein Verstoß gegen die Konventionen, wenn es sich um reguläre (also organisierte) Truppen handelt - möglichst hohe Verluste unter der (eigenen) Zivilbevölkerung zu provozieren, damit man an der Propagandafront möglichst viele Punkte sammeln kann.
Bedauerlich, daß sich deutsche Journalisten weitgehend zu nützlichen Idioten dieser perfiden Strategie machen lassen und alle Schuld bei den USA finden werden (meine Prognose). In Deutschland herrscht Second Hand-Berichterstattung vor. Eigene Reporter vor Ort hat man ja nicht, und so beschränkt man sich auf die Vermengung von Berichterstattung und Kommentar in der Selbstgewißheit, die Volksmeinung zu vertreten, die man über diese spezifisch deutsche Form der Propaganda selbst erzeugt.
Bei aller berechtigten Kritik an CNN - dieser Sender zeigt besser als alle anderen (naja, BBC World News ist auch gut dabei), daß sauberer Krieg eine Fiktion ist, ohne deswegen vorgefaßte Meinungen und kommentierende Berichterstattung betreiben zu müssen. Sie sind auch die einzigen, die weiterhin nonstop vom Ort des Geschehens berichten, wo für viele Sender Meinung und Ergebnis schon feststehen und deswegen auch die Berichterstattung zurückgefahren wird.