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wulfman
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So, 23. Mär 2003, 22:31

Early hat geschrieben:
tafkag hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
Bei den ganzen Bilder der Anti-Krieg(bzw. USA)-Demos kann man ja wirklich nur mehr den Kopf schütteln. :?


Da kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln (Anti-Krieg, nicht Anti-USA)...


War auch so gemeint, dass ich eben finde, dass die meisten Anti-Kriegs-Demos in erster Linie heuchlerisch gegen die USA ausgerichtet sind. Ist zumindest mein Eindruck von den Demos.


das kann ich aus erster hand bestätigen.

hier in wien sind die chemischen institute nur eine ei-wurf-weite (dazu später mehr) von der amerikanischen botschaft entfernt. das mag in vorkriegszeiten noch für den einen oder anderen gag gesorgt haben, spätestens am donnerstag vormittag war es aber eher lästig.
zuerst einmal war die strasse entlang der US botschaft gesperrt (mit mehr wachen hatte ich gerechnet, aber gleich alles absperren?). nett fragten wir noch, ob sie uns nicht doch durchlassen würden (vermeidung eines umweges ;))- und ernteten einen sehr bösen blick. der grund war einige minuten später klar - es fand eine spontane schüler-demo statt, die etwa 5 minuten nach uns dort eintraf. falls also dort irgendwelche überwachungsmaßnahmen durchgeführt wurden, bin ich wahrscheinlich als demonstrant registriert. vom hörsaal aus konnte man das geschehen dann ganz gut verfolgen - skandieren, sit-in, skandieren... allerdings hatte sich die veranstaltung nach etwa 45 minuten wieder aufgelöst, die letzten ei-werfenden (linken) schüler (spontane alterseinschätzung: 13-15) wurden gerade von der polizei in großer anti-demo-ausrüstung vertrieben. anmerkung: 10-15 nahrungsmittelwerfer vs. 3-5000 reguläre demonstranten.
zu gute halten muss man den organisierenden vielleicht noch, dass die demos am nächsten tag dann nicht nur bei der amerikanischen botschaft landeten, sondern auch bei der britischen & spanischen.

mfg
wulfman
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Vorläufig letzte Worte, heute:

der Exstudent auf der Insel
 
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Hattori Hanso
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Mo, 24. Mär 2003, 08:04

ButtSeriously hat geschrieben:
Abdiel hat geschrieben:
Richtigen Kommunismus habe ich auf dieser Welt jedenfalls noch nicht gesehen, ...


... und ich hoffe, daß es auch dabei bleibt. Nichts für ungut, aber ich halte Kommunismus für ein gruseliges System (gut gemeint, aber eben voller Fehler). Daß es IMHO nicht funktionieren würde, hat eine Vielzahl von Gründen, die wir gerne mal noch etwas genauer diskutieren können (aber wohl besser in einem eigenen Thread, sonst platzt der hier bald ;)) - keiner davon ist jedoch, daß ich versuche aus der Geschichte zu sprechen, denn in einem gebe ich Dir recht: Kommunismus wurde in Wirklichkeit noch nie versucht.

Mängel gibt's aber schon im Prinzip nach Marx und Engels reichlich (hier nur sehr kurz gefasst):

1. Sie gehen schon von einer Grundvorraussetzung aus, die von der Wissenschaft mittlerweile überholt wurde: Daß alle Menschen gleich seien, Unterschiede nur durch Erziehung und Erfahrung kämen. Nun, nach heutigen Erkenntnissen gibt es sehr starke Anzeichen dafür, daß Vererbung eine große Rolle für Talente, Intelligenz, etc. spielt.
2. Kommunismus hat leider mit Freiheit herzlich wenig zu tun. Im Gegenteil: Zwang bei der Berufswahl. Zwang bei wirtschaftlicher Gestaltung. Zwang ohne Ende.
3. Dagegen könnte jetzt der Einwand kommen, daß die Macht vom Volk ausgehen soll, was doch sehr demokratisch wäre. Leider gibt's aber auch hier Zwang. Nur wird der Zwang jetzt nicht mehr von einem großen Diktator ausgeübt, sondern von einem Riesenhaufen kleiner Diktatoren in Räten. Daß die Mehrheit gewissermaßen der Minderheit ihren Willen aufzwingt, ist zwar ien grunsätzlich nicht zu vermeidendes Problem, aber leider reicht der Einfluß, wie oben schon angesprochen, bis in sehr persönliche Dinge hinein. Da gefällt mir "Soviel Gemeinsamkeit wie nötig, soviel Freiheit wie möglich" aber doch viel besser, als das gleichmacherische Kollektiv-System.

Sicher, man könnte daran herumdoktern und versuchen diese Schwächen auszumerzen. Nur weißt Du was: Das ist dann auch kein Kommunismus mehr. :green:

Im Moment halte ich die soziale Marktwirtschaft - obwohl alles andere als perfekt - für das kleinste Übel. Wenn mir jemand was besseres zeigt, ich bin immer offen für Vorschläge. :)
Aber der Kommunismus? Ne, der kann sich zu Marx und Engels in Grab legen und in Frieden ruhen. ;)

Grüße von
ButtSeriously
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Das Problem hier ist, daß wir den Kommunismus nicht objektiv beurteilen können. Wir haben eine Erziehung bekommen, die sehr auf das Individuum und dessen Wohl ausgerichtet ist. Der Kommunismus ist eher auf das Wohl der Masse ausgerichtet und vernachlässigt dabei das Wohl des einzelnen. Das ist für uns fremd und unverständlich, eben weil wir völlig anders erzogen sind. Ob es jetzt schlecht ist das Wohl der Masse höher zu stellen als das Wohl einiger Individuen wage ich dann doch zu bezweifeln.
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Mo, 24. Mär 2003, 08:08

Doc SoLo hat geschrieben:
Hardbern hat geschrieben:
Sag mir doch erstmal mal was so dumm war, von dem was ich geschrieben habe.

Ich würde mich auch freuen, wenn die Amis "so richtig einen auf den Sack kriegen" würden. Ihre Arroganz soll ihnen von der Republikanischen Garde ausgetrieben werden.

Und wenn 1.000 amerikanische Soldaten beim Straßen- und Häuserkampf in Bagdad draufgehen sollten, juckt mich das echt wenig...

Das nenne ich dumm und gewaltgeil. Und dann hängst du auf irgendwelchen Friedensdemos rum - ich weiss nicht ob ich darüber lachen oder weinen soll. Vielleicht gibts in Berlin bald Antiamerika-Demos, wo Stars&Stripes-Flaggen und Bush-Fotos verbrannt werden und allsowas, da wärst du besser aufgehoben als auf einer Pazifistendemo.
Ansonsten kannst Du Dir Deine dummen Kommentare nämlich auch sparen, wenn Du nicht hinzuschreibst was Du meinst.

Wie im Edit gesagt ist mein Posting zu spät reingekommen, weil ich unterbrochen wurde. Ich dachte es wäre trotzdem offensichtlich, auf was ich mich bezog.
Was an meinen Postings war den gewaltgeil?

s.o.
Was war denn bitte schwachsinnig?

s.o.
Ich behaupte hier doch z. B. auch nicht Du bist ein Vollidiot, jedenfalls würde ich das nicht tun ohne es zu begründen.

@Hardbern & Dirty Harry: Ich habe hier niemanden als Vollidioten bezeichnet, sondern mich nur auf euer Geschriebenes bezogen, das geht aus meinem Post eindeutig hervor. Nur hört man insbesondere Dirty Harry hier dauernd herumlamentieren, wie dumm und ungebildet doch die Masse ist, insbesondere die Amerikaner. Wenn man sich dann einige seiner Posts durchliest, wirkt das etwas komisch. Kleines Beispiel gefällig?
Ja wenn ein irakischer Terrorist Bush killen würde, das gäbe dann standing ovations von mir! ...am besten mit seinem ganzen verlogenen Kabinettshaufen.

Man könnte ja mal ein paar Leute fragen, ob sie DAS Deutschlands geistiger Elite zuordnen würden.

Wie gesagt, ich will hier niemanden persönlich verurteilen, sondern kritisiere nur die teilweise auf Stammtisch-Niveau abgefallenen Ausdruckformen.

Ciao,

Doc SoLo


Okay, das mit Bush war etwas reißerisch formuliert, was diesen Krieg betrifft ist er aber ein Kriegsverbrecher, der eigentlich vor Kriegsgericht nach Den Haag gehört. Da die AMerikaner dieses aber nicht anerkennen dürfen wir darauf wohl eher nicht hoffen.
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Mo, 24. Mär 2003, 08:19

Zu dem Thema mit den Bildern der gefallenen und gefangenen US_Soldaten:

Es ist schon lustig, daß Rumsfeld Bilder gefangener US-Soldaten für einen Bruch der Genfer Konventionen hält, es aber Okay findet wenn tags zuvor im Fernsehen gefangene Iraker gezeigt werden. Das zeigt doch die Verlogenheit der US-Regierung.

Leider sind laut Umfragen momentan 3/4 der Amerikaner für diesen Krieg, daß es auch Ausnahmen gibt hat Michael Moore bei seiner Oskar-Rede ja eindrucksvoll bewiesen.

Daß die Anti-Kriegs Demos in Wahrheit Anti Amerika Demos sind kann ich momentan nicht finden, diesen Eindruck hatte ich beim letzten Golfkrieg, den ich wie Ssnake für gerechtfertigt gehalten habe, immerhin wurde dort ein Land befreit. Sicher wäre auch dies diplomatisch gegangen, aber wer weiß was bis dahin von Kuwait noch übrig gewesen wäre. Hier war also ein gewisser Zeitdruck gegeben. Einen solchen gibt es aber bei diesem Krieg nicht. Und egal wie Ssnake das sieht, der Irak ist ein souveräner Staat, und der ANgriff gegen ihn zumindest rechtlich sehr zweifelhaft. Und solange das so ist sollte auch ein "im Zweifel für den Angeklagten" gelten, so wie das üblicherweise in zivilisierten Ländern gilt. Das Verhalten der US-Regierung ist also zumindest ziemlich unzivilisiert.

Das Verhalten der Türkei momentan zeigt ja auch mal wieder, welche Eigendynamik soetwas entwickeln kann und wie schnell ein solcher Krieg möglicherweise eskaliert. Ich halte es zwar nicht für sehr wahrscheinlich, aber wer weiß.
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Mo, 24. Mär 2003, 08:44

Beim Thema Genfer Konvention fallen mir spontan die afghanischen Gefangenen auf Guantanamo Bay ein, aber das sind ja auch Terroristen.
Zu den Demos: Aus meinr Sicht ist da schon viel Anti-Amerikanismus dabei, der allerdings durch die amerikanische Regierung hervorgerufen wurde. Man kann sich schon fragen, warum es keine Demos gegen den Tschetschenienkrieg gibt.
Bis bald
Sallust
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Mo, 24. Mär 2003, 11:28

Zum Thema keine Demos zu Kriegen in Afrika oder Tscgetschenien:

Über die Kriege in Afrika weiß hierzulande kaum einer was, wer soll dann demonstrieren. Das ist eben die MAcht der Medien. Zum anderen, wo sollte man denn demonstrieren? Diese Länder haben hier ja nicht mal eine Botschaft vor der man demonstrieren könnte...
Andererseits könnte man sich auch fragen warum die USA sich nicht mal hier stark macht, aber das habe ich weiter oben ja schon durchgekaut.

Zu Tschetschenien, tja, da kamen schon Proteste, wirklich protestiert hat aber keiner. Allerdings war das auch ein Krieg in einem Land, das fällt dann wieder unter die Staatssouveränität, aus dem selben Grund hat man ja auch in Bosnien lange debatiert ob man sich einmischen soll oder nicht.

@Ssnake: Thema Israel.

Da frage ich mich wirklich wie der gewaltlose Widerstand aussehen sollte und was der Israel kratzen sollte. In Indien waren die Engländer auf die Arbeitskraft angewiesen, darin bestand ja die Ausbeutung. Das sind die Israelis bei den Palästinensern eben nicht. Ich verteidige wirklich nicht die Selbstmordattentäter, aber ich kann es verstehen. Wenn das eigene Leben keinen Sinn mehr hat mißt man ihm auch keinen Wert mehr zu. Außerdem: Bei den Palästinensern kann man sich auf den Standpunkt stellen daß es fehlgeleitete Einzeltäter sind. Israels Antwort darauf ist dann immer staatlich befohlener Terrorismus, meist auch gegen Zivilpersonen. Und das interessiert die amerikanische Öffentlichkeit dann doch auch nicht. Ob man eine Rakete in ein Wohnhaus jagt oder mit einem Panzer über Demonstranten walzt ist für die Opfer kein so großer Unterschied. (Da regen die Amerikaner sich dann höchstens auf daß sie keine Raketen mehr verkaufen können).
Wie gesagt, ich will den Terror nicht verteidigen oder gutheißen, aber den Terror den Israel auf die Palästinenser ausübt halte ich für noch widerwärtiger, da er von einer angeblich demokratischen und angeblich zivilisierten Regierung befohlen und ausgeführt wird.

Ghandi ist schon ein leuchtendes Beispiel, die Situation in Indien war aber eine völlig andere.
Deshalb kann ich mir nicht vorstellen daß das in Plästina auch funktionieren würde.
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ButtSeriously
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Mo, 24. Mär 2003, 12:08

@Harry:

Das mit dem Wohl der Masse ist immer so eine Sache - mal ganz davon zu schweigen, daß es IMHO für jeden ein Verlust wäre, das bißchen Freiheit zu verlieren, das es überhaupt gibt. Es geht ja hier nicht darum, daß es keine Mehrheitsentscheidungen geben darf, die zu Lasten einer Minderheit geben. Nur sollte man das Individuum (und auch die Masse setzt sich am Ende des Tages ja nur aus vielen Individuen zusammen) nicht unter die Räder kommen lassen - und das ist eine Gefahr, die im Kollektiv-Konzept des Kommunismus leider schon eingebaut ist. Lies Dir einige Passagen in Marx' und Engels' Werk mal durch... brr. Auch wenige haben das Anrecht auf Schutz ihrer grundlegenden Rechte.

Wie sagte Captain Picard so schön in Insurrection? "How many people do it have to be, before right becomes wrong?" Der Kommunismus zeigt leider im Konzept gewisse Tendenzen, Prinzipien außen vor zu lassen und wirklich einfach abzuzählen...

Grüße von
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Ssnake
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Mo, 24. Mär 2003, 12:13

Zum Thema Kriegsgefangene:
Rumsfeld hat sich weniger darüber beschwert, daß Videos von den Gefangenen gezeigt werden, sondern daß über Al Jazeera ein Video an CNN geschickt wurde, daß die Exekution von Gefangenen zeigt (CNN hat es nicht ausgestrahlt). Und das wäre un in der Tat eine eindeutige Verletzung der Genfer Konventionen.

Nicht überraschend, letztlich - je weiter man nach Osten und Süden kommt, desto weniger scheint dieses Regelwerk an Überzeugungskraft auszustrahlen.


Zum Thema Gandhi/Palästinenser:
1. Ist Israel ökonomisch zwar nicht völlig von den Palästinensern abhängig, aber doch in erheblichem Maße. Gewaltloser Widerstand könnte in der Tat Wirkung entfalten.
2. Sie haben es ja nicht mal versucht, sondern setzen seit 1948 ausschließlich auf Gewalt.

Deswegen kann es ihnen auch niemals gelingen, die Weltöffentlichkeit geschlossen auf ihre Seite bringen, und das wäre die einzige Form von echter Macht, die sie erringen können.
Ich habe durchaus Sympathie für das Anliegen der Palästinenser, aber die Art ihres Vorgehend kann niemand gutheißen, für den Humanismus mehr als die Bezeichnung einer Erziehungsform ist. Ich rede weder dem Militarismus das Wort, noch bin ich so naiv zu glauben, daß wenn nur alle Menschen Vernunft annähmen, würden Friede, Freude & Eierkuchen auf Erden Einzug halten. Aber schon allein aus der Überlegung heraus, daß Israel militärisch nicht zu besiegen ist, sollte irgendwann auch mal bei der unverantwortlichen Palästinenserführung der Gedanke aufkommen, daß die letzten 40 Jahre vorlorene zeit waren. Ein Kohlhaas'sches Beharren auf Maximalpositionen ist letztlich Verrat am eigenen Volk, dem so eine prosperierende Zukunft verwehrt bleibt.

Was hierzulande öffentlich kaum Thematisiert wird, ist die Tatsache, daß die Kamarilla um Arafat nur verlieren kann, wenn Frieden einziehen sollte. Arafat profitiert direkt von einer Fortsetzung der Gewalt, ebenso wie die anderen Vertreter des Terrors, und so ist es nicht weiter überraschend, daß sie ihrem Volk einreden, es gäbe keine Alternative. Es ist immer einfacher, dem Feuer des Hasses Nahrung zu verschaffen, als den Frieden gegen den eigenen Dämon zu erkämpfen.
 
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Early
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Mo, 24. Mär 2003, 12:25

tafkag hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
tafkag hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
Bei den ganzen Bilder der Anti-Krieg(bzw. USA)-Demos kann man ja wirklich nur mehr den Kopf schütteln. :?


Da kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln (Anti-Krieg, nicht Anti-USA)...


War auch so gemeint, dass ich eben finde, dass die meisten Anti-Kriegs-Demos in erster Linie heuchlerisch gegen die USA ausgerichtet sind. Ist zumindest mein Eindruck von den Demos.


Ok, dann hab ich's falsch verstanden...


War auch ein bisschen unglücklich ausgedrückt. :roll:
CU Early
 
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Mo, 24. Mär 2003, 12:42

Ssnake hat geschrieben:
Zum Thema Kriegsgefangene:
Rumsfeld hat sich weniger darüber beschwert, daß Videos von den Gefangenen gezeigt werden, sondern daß über Al Jazeera ein Video an CNN geschickt wurde, daß die Exekution von Gefangenen zeigt (CNN hat es nicht ausgestrahlt). Und das wäre un in der Tat eine eindeutige Verletzung der Genfer Konventionen.

Nicht überraschend, letztlich - je weiter man nach Osten und Süden kommt, desto weniger scheint dieses Regelwerk an Überzeugungskraft auszustrahlen.


Zum Thema Gandhi/Palästinenser:
1. Ist Israel ökonomisch zwar nicht völlig von den Palästinensern abhängig, aber doch in erheblichem Maße. Gewaltloser Widerstand könnte in der Tat Wirkung entfalten.
2. Sie haben es ja nicht mal versucht, sondern setzen seit 1948 ausschließlich auf Gewalt.

Deswegen kann es ihnen auch niemals gelingen, die Weltöffentlichkeit geschlossen auf ihre Seite bringen, und das wäre die einzige Form von echter Macht, die sie erringen können.
Ich habe durchaus Sympathie für das Anliegen der Palästinenser, aber die Art ihres Vorgehend kann niemand gutheißen, für den Humanismus mehr als die Bezeichnung einer Erziehungsform ist. Ich rede weder dem Militarismus das Wort, noch bin ich so naiv zu glauben, daß wenn nur alle Menschen Vernunft annähmen, würden Friede, Freude & Eierkuchen auf Erden Einzug halten. Aber schon allein aus der Überlegung heraus, daß Israel militärisch nicht zu besiegen ist, sollte irgendwann auch mal bei der unverantwortlichen Palästinenserführung der Gedanke aufkommen, daß die letzten 40 Jahre vorlorene zeit waren. Ein Kohlhaas'sches Beharren auf Maximalpositionen ist letztlich Verrat am eigenen Volk, dem so eine prosperierende Zukunft verwehrt bleibt.

Was hierzulande öffentlich kaum Thematisiert wird, ist die Tatsache, daß die Kamarilla um Arafat nur verlieren kann, wenn Frieden einziehen sollte. Arafat profitiert direkt von einer Fortsetzung der Gewalt, ebenso wie die anderen Vertreter des Terrors, und so ist es nicht weiter überraschend, daß sie ihrem Volk einreden, es gäbe keine Alternative. Es ist immer einfacher, dem Feuer des Hasses Nahrung zu verschaffen, als den Frieden gegen den eigenen Dämon zu erkämpfen.


Tja, und ich sehe es eben so daß Israel erstmal auf die sinnlose Gewalt verzichten sollte, denn ansonsten ist auch den Palästinenzern die Gewaltfreiheit schwer zu verkaufen. Nach dem Motto: Der klügere gibt nach. Und da sollte ein Staat eher Intelligenz zeigen als eine "führerlose" Masse.

Außerdem, wem ist denn ihr Land weggenommen worden? Ein gewisses Verständnis von Seiten Israel könnt man da schon erwarten, aber nö, die Israelische Regierung forciert ja lieber die kontraprofuktive Siedlungspolitik....
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Mo, 24. Mär 2003, 13:20

Ssnake hat geschrieben:
Zum Thema Kriegsgefangene:
Rumsfeld hat sich weniger darüber beschwert, daß Videos von den Gefangenen gezeigt werden, sondern daß über Al Jazeera ein Video an CNN geschickt wurde, daß die Exekution von Gefangenen zeigt (CNN hat es nicht ausgestrahlt). Und das wäre un in der Tat eine eindeutige Verletzung der Genfer Konventionen.




Hi !

Ich habe das aber so in Erinnerung, dass es um diese Bilder von den gefangenen Wartungstruppsoldaten ging und nicht um irgendwelche Exekutionen. Das mit den Exekutionen höre ich jetzt zum ersten mal. Er hat davon geredet, dass es gegen die Genfer Konventionen verstösst, Kriegsgefangene zu filmen und der Öffentlichkeit preis zu geben. Von Exekutionen hat er gestern in dem einen Interview nichts erzählt.

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Mo, 24. Mär 2003, 13:24

Hardbern hat geschrieben:
Er hat davon geredet, dass es gegen die Genfer Konventionen verstösst, Kriegsgefangene zu filmen und der Öffentlichkeit preis zu geben.


Falsch! Das verstößt nicht gegen die Konvention. Nur die Leichen wurden in verstümmeltem entwürdigender Weise gezeigt.

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Mo, 24. Mär 2003, 13:32

Dirty Harry hat geschrieben:
Es ist schon lustig, daß Rumsfeld Bilder gefangener US-Soldaten für einen Bruch der Genfer Konventionen hält, es aber Okay findet wenn tags zuvor im Fernsehen gefangene Iraker gezeigt werden. Das zeigt doch die Verlogenheit der US-Regierung.

Die Darstellung war aber sehr unterschiedlich. Die amerikanischen Aufnahmen waren anonymisierend, man sah nur Gruppen Gefangener. Bei den irakischen Aufnahmen sah man erniedrigend behandelte eingeschüchterte Einzelpersonen im Vollporträt. Ich denke, daß das der Kern der Genfer Konvention zu diesem Thema ist. Die Würde der Gefangenen soll gewahrt bleiben. Oder wie würdest du es finden, wenn Angehörige von Dir in aller Welt so dargestellt über den Fernsehschirm flimmern? Ganz zu schweigen davon, wenn diese armen Leute eines Tages mal heimkehren und durch die Fersehaufnahmen ja öffentlich bekannt sind.

Dass sich daran auch europäische Fernsehanstalten beteiligen, ist wohl mehr als fragwürdig.

Das Verhalten der Türkei momentan zeigt ja auch mal wieder, welche Eigendynamik soetwas entwickeln kann und wie schnell ein solcher Krieg möglicherweise eskaliert.
Da kann einem in der Tat Angst und Bange werden. Man kann nur hoffen, dass die Amerikaner wenigstens etwas aus früheren Konflikten gelernt haben und sich deswegen eben nicht von der kurdischen Befreiungsarmee bei der Eroberung des Irak unterstützen lassen, obwohl es vielleicht bequem wäre.

Ciao,

Doc SoLo
 
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Mo, 24. Mär 2003, 13:51

Chellie hat geschrieben:
Hardbern hat geschrieben:
Er hat davon geredet, dass es gegen die Genfer Konventionen verstösst, Kriegsgefangene zu filmen und der Öffentlichkeit preis zu geben.


Falsch! Das verstößt nicht gegen die Konvention. Nur die Leichen wurden in verstümmeltem entwürdigender Weise gezeigt.

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Ich habe ja nur wiedergegeben was Minister Rumsfeld gestern in dem Interview gesagt hat.

Ist bzw. war es also "erlaubt" diese Gefangenen zu filmen?

Zu den Leichen: Gestern erste Seite der Berliner Morgenpost : Ein gefallener irakischer Soldat.

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Mo, 24. Mär 2003, 13:57

Chellie hat geschrieben:
Hardbern hat geschrieben:
Er hat davon geredet, dass es gegen die Genfer Konventionen verstösst, Kriegsgefangene zu filmen und der Öffentlichkeit preis zu geben.


Falsch! Das verstößt nicht gegen die Konvention. Nur die Leichen wurden in verstümmeltem entwürdigender Weise gezeigt.

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So, wie ich das gestern verstanden habe, ist auch das zeigen von Kriegsgefangenen, vor allem in dieser Art und Weise, verboten. Es geht in dem Paragraphen auch darum, die Würde der Gefangenen zu schützen.

ciao
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