So, 7. Mär 2004, 23:33
Zunächst einmal ist Montoya in der Champcar-Serie gefahren, nicht in dem unsäglichen Witz, der sich heute mit dem ehrwürdigen Namen "IndyCar" schmückt.
Zweitens gibt es gewisse Unterschiede in der Form der Sponsorenunterstützung, die z.B. Kimi Raikkonen oder anderen Topfahrern auf der einen Seite, und Christian Klien auf der anderen Seite zu Teil geworden ist: Raikkonen und Co. hatten Sponsoren in den Nachwuchsklassen - logisch, denn ohne solche können sich das ja auch nur extrem reiche Leute leisten. Aber Klien hatte nicht nur Sponsoren, die ihn dort unterstützt haben, sondern es gab einen ganz konkreten Deal zwischen Jaguar und Red Bull: Klien darf fahren, dafür bekommt Jaguar einen Haufen Geld mit. Etwas ähnliches gibt es weder bei Schumacher, noch bei Raikkonen, noch bei Montoya, noch bei Alonso. Die haben persönliche Sponsoren, deren Gelder sie selbst einsacken, aber keine Team-Deals. Klien ist und bleibt ein sog. "Pay Driver" - genau wie Giorgio Pantano, genau wie Gianmaria Bruni und genau wie Zsolt Baumgartner. Solche Leute werden halt engagiert, wenn man Bares braucht. Hätten Jaguar, Jordan und Minardi genug Kohle, hätten sie sicher andere Leute geholt. Das muß nicht heißen, daß Klien schlecht ist. Enrique Bernoldi begann bei Arrows ja auch als Pay Driver und fuhr dann später regulär bezahlt für das Team, weil er sich als besser erwies, als allgemein erwartet wurde. Aber bis Klien bewiesen hat, daß er das auch kann, ist er für mich leider nur jemand, der aufgrund einer ungünstigen Kostenlage in der Formel 1 einen Platz warmhält, den sein Landsmann Alex Wurz mehr verdient hätte - und ja auch haben wollte. Doch Jaguar mußte von Ford eine Budgetkürzung hinnehmen, und deshalb war für das Team von Anfang an klar: Der zweite Fahrer muß einen fetten Scheck mitbringen. Den hatte Klien, Wurz aber nicht.
Grüße von
ButtSeriously
In memoriam PC Player 1/93 - 6/2001