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Nein, ich will nicht arrogant klingen, aber ich habe das Gejammer satt von wegen ".....oh das Schicksal (oder Pech) hat mich so schwer gebeutelt..." nicht WOLLEN ist nämlich etwas anderes als nicht DÜRFEN oder KÖNNEN. Viele Leute KÖNNTEN und DÜRFTEN eine Arbeit annehmen, sie WOLLEN nur nicht und verschanzen sich hinter Argumenten wie "das habe ich nicht gelernt" oder "die bieten mir keine adequate Bezahlung".....

In den Pflegeberufen werden immer und überall Leute gesucht, und dies ist keine Arbeit wo man eine jahrelange Ausbildung dafür braucht, aber die Leute wollen diese Arbeit einfach nicht machen. Klar, kann ich verstehen, schwere Arbeit, miese Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung... okay. Dann sollen sie aber außer den allernotwendigsten Dingen (Essen, Wohnung (ein Zimmer), medizinischer Grundversorgung und Kleidung) aber auch nichts bekommen. Aber wirklich garnichts! Bücher lesen können sie in öffentlichen Bibliotheken, Fernsehen in öffentlichen Räumen und Museen können sie eben nur besuchen wenn der Eintritt frei ist, fertig.

Wem das lieber ist als Arbeiten, okay, der soll damit glücklich werden.
Für die Kinder von derart Arbeitsscheuen Eltern ist das dann eben Pech (oder Schicksal wenn DIr das besser gefällt). Zur Schule gehen ist ja kostenlos, damit ist die Bildung und die Möglichkeit es später einmal besser zu haben als die Eltern gesichert.

Und nur wenn einer der sich bemüht hat wirklich gar keine Arbeit bekommen hat, und ich meine wirklich gar keine, dann kann man über diese Modalitäten reden.
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Im Grunde eine sehr nah an Luther angelehnte Haltung, der da schrieb: "Wer nicht arbeiten will, der soll auch nichts essen."

Und ich glaube nicht, daß man Luther eine unchristliche oder menschenverachtende Grundhaltung ernsthaft nachsagen könnte - wohl aber eine Neigung zu prägnanten Formulierungen und deutlich und konsequent vertretenen Meinungen.

Solidarität der Gemeinschaft muß man sich verdienen - mindestens durch den Willen, durch eigene Arbeit zum Gesamterfolg der Gemeinschaft beizutragen. Dabei trägt Egoismus sowohl bei Reich und Arm gleichermaßen zur Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei. Mein Eindruck von Deutschland ist jedoch, daß in erster Linie jeder mit dem Finger auf andere zeigt, und zweitens die systematisch bevorzugte Solidaritätsrichtung von Reich nach Arm verläuft. Daß das zu einer Gegenreaktion führt, ist in meinen Augen absolut nicht überraschend. Die Mittel sind begrenzt, der Bedarf unendlich, und Deutschlands Methode, dies ins Gleichgewicht zu bringen, ist, eine enorme bürokratische Hemmschwelle zu errichten.
Wer immer öffentliche Unterstützung will, muß sich durch einen Paragrafendschungel sondergleichen kämpfen, und mancher verliert einfach die Lust daran (oder ist nicht gebildet genug, um die Hürde zu nehmen). Das ist natürlich auch 'ne Art, eigentlich zugesicherte Ansprüche abzuwehren. Mir wäre es lieber, wir würden insgesamt weniger Ansprüche zusichern, die auf die wahrhaft Bedürftigen konzentrieren und die bürokratischen Hemmschwellen reduzieren. Dann könnten wir den Wasserkopf öffentlicher Sozialverwaltung auf ein erträgliches Maß schrumpfen. Es kann doch nicht angehen, daß sich nur 15% aller Angestellten der Arbeitsämter mit der Stellenvermittlung beschäftigen, und die anderen 85% mit der Verwaltung der Stellenvermittler beschäftigt sind. Das ist doch eine krankhafte, absurde Wucherung inmitten unserer Gesellschaft - kein wünschwenswerter Zustand.


Als ich meine GmbH gründen wollte habe ich erfahren, daß man dafür auf jeden Fall ein Klingelschild an der Tür braucht, damit mich die Gewerbeaufsicht auch findet. OK, also den Vermieter gefragt. "Oha!" sagt der, "um die erforderliche Baugenehmigung müssen Sie sich aber kümmern!"
OK, denk' ich, das wird sich ja wohl machen lassen. Meinen Freund im Hochbauamt angerufen. Das Drama konnte beginnen... Um das bestehende Arbeitszimmer in meiner Wohnung in "Büro" umzubenennen, mußte ich eine "Nutzungsänderung" beantragen, da ich ja 10,1 m² kostbaren Wohnraum vernichten wollte um schnöde Gewerbefläche zu schaffen, und das noch dazu in einem Wohngebiet!
Für diese Nutzungsänderung [zu beantragen auf einem sechsseitigen Bauantragsformular in dreifacher Ausfertigung, herunterladbar von der Homepage der Stadt Hannover (immerhin!)] brauchte ich einen Grundriß der Wohnung - die "Baumaßnahme" war rot zu umranden, keinesfalls in einer anderen Farbe! - einen Grundriß der Etage, eine Kopie des Bebauungsplans der Gemarkung (welchen mein Freund in einem beispiellosen Akt der Korruption direkt selbst kopierte anstatt mich auf drei Stunden Irrfahrt durch das Hochbauamt und die Kopierstelle zu schicken), und eine Beschreibung der Tatsache, daß meine bislang erlaubte Tätigkeit auch künftig so fortgeführt werden würde - nur eben im geänderten juristischen Rahmen einer GmbH statt als Einzelunternehmer in beratender Honorartätigkeit (oder wie auch immer der Quatsch offiziell bezeichnet wird).
Zudem: Geschäfte haben Kundschaft und müssen Stellplätze für deren Autos schaffen. Daß meine Kunden alle im Ausland sitzen und ich, wenn überhaupt, zu meinen Kunden fahre anstatt daß diese micht besuchen, daher die Notwendigkeit, eine straßenräuberische Strafgebühr von siebzehntausend Euro (!!!) für die Unmöglichkeit der Bereitstellung eines neuen Stellplatzes entfiele, war den Sachbearbeitern nur schwer beizubringen.

Die Bearbeitung des "Bauantrags" (also der Erlaubnis, mein Arbeitszimmer künftig "Büro der GmbH" nennen zu dürfen) erforderte acht Wochen. Von denen der Antrag nachweislich vier Wochen im Eingangskorb verschimmelte, weil die Innenrevision der Baubehörde eine schnelle Antragsgenehmigung zum Anlaß für Korruptionsermittlungen nimmt und daher jeder Sachbearbeiter tunlichst jeglichen Antrag so lange liegen läßt, bis er durch die Bearbeitungsfristen gezwungen ist, das Ding in letzter Minute fertigzustellen.
Zwischendurch bekam ich dann noch einen kryptischen Fragebogen des niedersächsischen Landesamts für Statistik, der mich eingehend nach meiner "Baumaßnahme" befragte und den ich auf Nachfrage beim zuständigen Sachbearbeiter gar nicht auszufüllen brauchte, weil dieser Fragebogen ohne Ansehen des Sachverhalts vom Sekretariat des Oberbürgermeisters einfach an jeden geschickt wird, der den Fehler macht, mit dem Hochbauamt in Kontakt zu treten.

Das ist die kranke Welt, in der wir leben. :roll:
 
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Do, 6. Feb 2003, 11:20

Dirty Harry hat geschrieben:
Nein, ich will nicht arrogant klingen, aber ich habe das Gejammer satt von wegen ".....oh das Schicksal (oder Pech) hat mich so schwer gebeutelt..." nicht WOLLEN ist nämlich etwas anderes als nicht DÜRFEN oder KÖNNEN. Viele Leute KÖNNTEN und DÜRFTEN eine Arbeit annehmen, sie WOLLEN nur nicht und verschanzen sich hinter Argumenten wie "das habe ich nicht gelernt" oder "die bieten mir keine adequate Bezahlung".....

Und nur wenn einer der sich bemüht hat wirklich gar keine Arbeit bekommen hat, und ich meine wirklich gar keine, dann kann man über diese Modalitäten reden.


Ok akzeptiert! Von denen die könnten aber nicht wollen hab ich nie gesprochen. Mir war es nur nicht recht das ALLE auf den selben Haufen gelegt werden und man damit Maßnahmen vom Anfang dieses Themas als Lösung der Probleme darstellen kann. Deine letzte Aussage beweist vollkommen, dass es eben nicht so geht (Senken der Bezüge für alle usw.) weil immer eine Gruppe auf der Strecke bleibt, die nichts dagegen tun kann.
Das du den Menschen nur lutherisch soviel zugestehst das sie auf minimalem Niveau überleben können ist eine Meinung die ich nicht teile.
In dieser Beziehung wünsche ich dir einmal, dass du in eine solche Situation kommst. Ich bin sicher einige Ansichten würden sich dann plötzlich radikal ändern.

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Do, 6. Feb 2003, 12:17

Chellie hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
Nein, ich will nicht arrogant klingen, aber ich habe das Gejammer satt von wegen ".....oh das Schicksal (oder Pech) hat mich so schwer gebeutelt..." nicht WOLLEN ist nämlich etwas anderes als nicht DÜRFEN oder KÖNNEN. Viele Leute KÖNNTEN und DÜRFTEN eine Arbeit annehmen, sie WOLLEN nur nicht und verschanzen sich hinter Argumenten wie "das habe ich nicht gelernt" oder "die bieten mir keine adequate Bezahlung".....

Und nur wenn einer der sich bemüht hat wirklich gar keine Arbeit bekommen hat, und ich meine wirklich gar keine, dann kann man über diese Modalitäten reden.


Ok akzeptiert! Von denen die könnten aber nicht wollen hab ich nie gesprochen. Mir war es nur nicht recht das ALLE auf den selben Haufen gelegt werden und man damit Maßnahmen vom Anfang dieses Themas als Lösung der Probleme darstellen kann. Deine letzte Aussage beweist vollkommen, dass es eben nicht so geht (Senken der Bezüge für alle usw.) weil immer eine Gruppe auf der Strecke bleibt, die nichts dagegen tun kann.
Das du den Menschen nur lutherisch soviel zugestehst das sie auf minimalem Niveau überleben können ist eine Meinung die ich nicht teile.
In dieser Beziehung wünsche ich dir einmal, dass du in eine solche Situation kommst. Ich bin sicher einige Ansichten würden sich dann plötzlich radikal ändern.

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Als Maschinenbauingenieur der sein Studium zu einer Zeit beendet hat, als Ingenieure ungefähr so gesucht waren wie Sand in der Sahara hatte ich dieses Problem einige Monate. Nun hatte ich noch genug auf der hohen Kante und habe mich auch nicht Arbeitslos gemeldet, habe mir aber natürlich schon Gedanken gemacht. Hätte ich nichts bekommen, hätte ich eben in dem Steinmetzbetrieb wo ich während des Studiums gejobbt habe weitergearbeitet. Als Mädchen für alles eben.

Deshalb weiß ich einfach daß immer etwas geht.
Außerdem habe ich schon immer versucht etwas Geld für schlechte Zeiten zurückzuhalten, um auch mal eine finanzielle Durststrecke zu überwinden. Das ist etwas, was man eigentlich von jedem erwarten könnte. Einen kleinen Notgroschen kann man sich hierzulande fast immer noch abzweigen. Aber die meisten Leute sind ja schon unzufrieden wenn es das 10 Jahre alte Auto noch zwei Jahre länger tun muß und sie nur jedes zweite Jahr sich einen Urlaub leisten können. Und für Bierzelt und Kracher an Sylvester scheint auch bei den sozial schwachen (und vor allem bei denen ) seltsamerweise immer noch genug Geld da zu sein....
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Do, 6. Feb 2003, 13:07

Dirty Harry hat geschrieben:
Als Maschinenbauingenieur der sein Studium zu einer Zeit beendet hat, als Ingenieure ungefähr so gesucht waren wie Sand in der Sahara hatte ich dieses Problem einige Monate. Nun hatte ich noch genug auf der hohen Kante und habe mich auch nicht Arbeitslos gemeldet, habe mir aber natürlich schon Gedanken gemacht. Hätte ich nichts bekommen, hätte ich eben in dem Steinmetzbetrieb wo ich während des Studiums gejobbt habe weitergearbeitet. Als Mädchen für alles eben.


Ja kann ich mir gut vorstellen. Aber ich sehe hier Menschen die auf die 40 zugehen und schon seit 15 Jahren sich ein Leben aufgebaut haben dann wegen Pleiten arbeitslos werden keine Arbeit wieder bekommen (vor allem da man gerade niemanden in der Branche braucht oder einstellen kann); die sich mit ihrer hohen Kante Anspaarung über Wasser halten aber nach 5 Jahren immernoch keinen neuen Job bekommen (seit nem Jahr auch deshalb weil sie 'zu Alt' sind :lol:).
So und nu geht die hohe Kante zu ende. Was nu! Ok verkaufen wir erstmal alles was wir so haben und leben noch ne weile zur Miete. Letztlich ziehen wir dann in irgendeine Bruchbude um, die wir uns gerade noch leisten können und dann, ja dann geht deine Rechnung auf denn die bezahlt man auch mit Billigjobs. So 'leben' wir dann bis zu Rente (weil wir in unserem alten Job sowieso keine Chancen mehr haben) und freuen uns auf einen schönen Lebensabend. Moment ... da stimmt doch was nicht ... ach ja Rente haben wir ja auch kaum noch zu erwarten denn für ne Privatversicherung hat der Billigjob ja nicht ausgereicht ... hm ... soviel dazu...

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Do, 6. Feb 2003, 14:35

Chellie hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
Als Maschinenbauingenieur der sein Studium zu einer Zeit beendet hat, als Ingenieure ungefähr so gesucht waren wie Sand in der Sahara hatte ich dieses Problem einige Monate. Nun hatte ich noch genug auf der hohen Kante und habe mich auch nicht Arbeitslos gemeldet, habe mir aber natürlich schon Gedanken gemacht. Hätte ich nichts bekommen, hätte ich eben in dem Steinmetzbetrieb wo ich während des Studiums gejobbt habe weitergearbeitet. Als Mädchen für alles eben.


Ja kann ich mir gut vorstellen. Aber ich sehe hier Menschen die auf die 40 zugehen und schon seit 15 Jahren sich ein Leben aufgebaut haben dann wegen Pleiten arbeitslos werden keine Arbeit wieder bekommen (vor allem da man gerade niemanden in der Branche braucht oder einstellen kann); die sich mit ihrer hohen Kante Anspaarung über Wasser halten aber nach 5 Jahren immernoch keinen neuen Job bekommen (seit nem Jahr auch deshalb weil sie 'zu Alt' sind :lol:).
So und nu geht die hohe Kante zu ende. Was nu! Ok verkaufen wir erstmal alles was wir so haben und leben noch ne weile zur Miete. Letztlich ziehen wir dann in irgendeine Bruchbude um, die wir uns gerade noch leisten können und dann, ja dann geht deine Rechnung auf denn die bezahlt man auch mit Billigjobs. So 'leben' wir dann bis zu Rente (weil wir in unserem alten Job sowieso keine Chancen mehr haben) und freuen uns auf einen schönen Lebensabend. Moment ... da stimmt doch was nicht ... ach ja Rente haben wir ja auch kaum noch zu erwarten denn für ne Privatversicherung hat der Billigjob ja nicht ausgereicht ... hm ... soviel dazu...

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Bis dahin muß man dann eben einen Alternativjob haben. Deine Lösung ist, wenn ich mit 50 Arbeitslos werde dann meinen Lebensstandard den ich dann habe von der Allgemeinheit bezahlt bekomme. Toll! Da bin ich dabei!
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Dirty Harry hat geschrieben:
Bis dahin muß man dann eben einen Alternativjob haben. Deine Lösung ist, wenn ich mit 50 Arbeitslos werde dann meinen Lebensstandard den ich dann habe von der Allgemeinheit bezahlt bekomme. Toll! Da bin ich dabei!


Mit nichten denn mir ging es von Anfang an nicht um die Lebensstandarderhaltung von denen wo wan kürzen kann. Mir ging es um die, wo man nicht kürzen kann und die gibt es zur genüge als das man sie einfach so übergehen könnte.
Wo die Grenze ist dafür hat man ja die Politiker oder? Es ist völlig klar, dass es schwierig ist diese zu finden vor allem da man definieren müßte, was in unserer HEUTIGEN Zeit ein minimaler Lebensstandard in UNSEREM Land sein soll.

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Do, 6. Feb 2003, 15:20

Chellie hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
Bis dahin muß man dann eben einen Alternativjob haben. Deine Lösung ist, wenn ich mit 50 Arbeitslos werde dann meinen Lebensstandard den ich dann habe von der Allgemeinheit bezahlt bekomme. Toll! Da bin ich dabei!


Mit nichten denn mir ging es von Anfang an nicht um die Lebensstandarderhaltung von denen wo wan kürzen kann. Mir ging es um die, wo man nicht kürzen kann und die gibt es zur genüge als das man sie einfach so übergehen könnte.
Wo die Grenze ist dafür hat man ja die Politiker oder? Es ist völlig klar, dass es schwierig ist diese zu finden vor allem da man definieren müßte, was in unserer HEUTIGEN Zeit ein minimaler Lebensstandard in UNSEREM Land sein soll.

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Den Minimalstandard habe ich oben ja schon definiert, der muß im schlimmsten Fall eben bis in die Kiste bezahlt werden. Derjenige bekommt dann eben keine Rente, sondern nur die Minimale Sozialhilfe....
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Do, 6. Feb 2003, 15:21

Holla!

Ich wiederum finde Deine Forderung falsch, um der derzeitigen Lamngzeitarbeitslosen willen, jegliche Reformierung des Systems zu unterlassen. Richtig, Du hast es nicht direkt gefordert, jedoch mit dem Hinweis auf spezielle Fälle die zukünftige Vorgehensweise verurteilt. Ich denke das ist grundweg nicht der richtige Weg, vielmehr sollte man einen Übergang schaffen! Bei der Forderung würde ich Dich auf jeden Fall unterstützen...

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Do, 6. Feb 2003, 15:31

Abdiel hat geschrieben:
Ich wiederum finde Deine Forderung falsch, um der derzeitigen Lamngzeitarbeitslosen willen, jegliche Reformierung des Systems zu unterlassen. Richtig, Du hast es nicht direkt gefordert, jedoch mit dem Hinweis auf spezielle Fälle die zukünftige Vorgehensweise verurteilt.


Ja genau ich habe das keinesfalls gefordert aber ich sehe auch nicht ein etwas zu unterstützen bei dem ein Bevölkerungsteil nur weil es für den größeren Rest in Ordnung ist übergangen wird. Vor allem da diese vielmals nicht einmal etwas dafür können.
Wenn wir schon demokratisch sein wollen dann bitte auch in bezug auf das wohl aller.

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Do, 6. Feb 2003, 15:41

Holla!

Das Wohl aller kann man wohl nur befriedigen, wenn keiner mehr am Leben ist :twisted:

Die jetzige Entwicklung nenne ich einen Kompromiss, bei dem es natürlich Gewinner unde Verlierer gibt. Nur muss man den Fokus eben auf das gros der Bevölkerung ausrichten und da kann es bestimmte (und leider auch ehrliche unde unschuldige) Leute negativ treffen. Um das etwas einzudämmen, wäre also eine Übergangsregelung erstrebenswert, viel wichtiger für das Wohl aller (in bezug auf unseren Start) ist jedoch die sofortige Durchsetzung von Reformen, wie sie teilweise schon angestrebt sind. Da stimmst Du mir doch sicher zu...

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Do, 6. Feb 2003, 16:03

Abdiel hat geschrieben:

Um das etwas einzudämmen, wäre also eine Übergangsregelung erstrebenswert, viel wichtiger für das Wohl aller (in bezug auf unseren Start) ist jedoch die sofortige Durchsetzung von Reformen


Ja aber mir kommt es auf diese Übergangsregelung an und deren Umsetzung ist nunmal nicht zu vernachlässigen.
Verlierer gibt es, das sehe ich ein aber als Verlierer sehe ich eben die an, welche sich danach eben nur noch (Achtung nur Beispiel!!) ein Auto leisten können statt zwei. Es ist nunmal nicht akzeptabel, daß jemand der am unteren Ende lebt, wärend oder nach einer Reform auch noch zu den verlierern gehört. Er muss und sollte vielleicht gar natürlich genausowenig zu den Gewinnern gehören aber eben definitiv nicht zu den Verlierern.
Nur so läßt sich doch die Kluft zwischen arm und reich verringern. Man hört doch schon überall wie der Mittestand mehr und mehr aufhört zu existieren, weil die Großen immer reicher werden und der Mittelstand immer ärmer.

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Do, 6. Feb 2003, 16:29

Chellie hat geschrieben:
Abdiel hat geschrieben:

Um das etwas einzudämmen, wäre also eine Übergangsregelung erstrebenswert, viel wichtiger für das Wohl aller (in bezug auf unseren Start) ist jedoch die sofortige Durchsetzung von Reformen


Ja aber mir kommt es auf diese Übergangsregelung an und deren Umsetzung ist nunmal nicht zu vernachlässigen.
Verlierer gibt es, das sehe ich ein aber als Verlierer sehe ich eben die an, welche sich danach eben nur noch (Achtung nur Beispiel!!) ein Auto leisten können statt zwei. Es ist nunmal nicht akzeptabel, daß jemand der am unteren Ende lebt, wärend oder nach einer Reform auch noch zu den verlierern gehört. Er muss und sollte vielleicht gar natürlich genausowenig zu den Gewinnern gehören aber eben definitiv nicht zu den Verlierern.
Nur so läßt sich doch die Kluft zwischen arm und reich verringern. Man hört doch schon überall wie der Mittestand mehr und mehr aufhört zu existieren, weil die Großen immer reicher werden und der Mittelstand immer ärmer.

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Es kann aber auch nicht sein, daß jeder gleich verdient, egal wieviel er leistet. Wo das hinführt hat man ja in der ehemaligen DDR gesehen.
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Do, 6. Feb 2003, 16:31

Chellie hat geschrieben:
Verlierer gibt es, das sehe ich ein aber als Verlierer sehe ich eben die an, welche sich danach eben nur noch (Achtung nur Beispiel!!) ein Auto leisten können statt zwei. Es ist nunmal nicht akzeptabel, daß jemand der am unteren Ende lebt, wärend oder nach einer Reform auch noch zu den verlierern gehört.


Entweder, ich bin übermüdet und dadurch geistig sehr eingeschränkt, oder du hast einen Hang dazu, unpassende Beispiele zu nehmen.

Ein Arbeitsloser, der sich nur noch ein Auto statt zwei leisten kann? Ich denke mal, du willst damit sagen, daß er sich noch weniger leisten kann als vorher (ein Auto gehört sicher nicht dazu) und nur noch die Sonderangebote im Aldi bezahlen kann, um mal etwas zu übertreiben.

Du machst auf mich den Eindruck, als ob du zu den Leuten gehörst, die allen einen Gefallen tun wollen. Das wird aber leider nicht funktionieren, da dadurch das Schmarotzertum gefördert wird. Die Arbeitslosenunterstützung muß auf ein Minimum gedrückt werden, da bin Harrys Meinung. Es ist nun einmal ein Unding, daß ein Arbeitsloser einen Job ablehnen kann, besonders, wenn dieser auch noch seinen Qualifikationen entspricht. Nicht zu vereinbarten Bewerbungsgesprächen zu gehen, keine Eigeninitiative zu zeigen, sind Sachen, die geahndet werden müssen. Am besten, in dem man den Leuten das Geld wegnimmt. Das muß stärker und besser kontrolliert werden, um die Tricks und Klüngeleien zu vermindern, denn prinzipiell, sollte es ja schon so sein.

Leute, die dagegen zeigen, daß sie wollen, sollen dann im Vergleich dazu gerne besser stehen, das haben sie sich "verdient". Bei alten Leuten, ist das sicher etwas kompliziert, das stimmt. Da sollten man so ehrlich sein und sie als unvermittelbar einstufen. Diese Leute haben sich, meiner Meinung nach, dann aber auch mehr als das Minimum verdient.

ciao
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Holla!

@Harry: Ich denke, dass in der DDR auch nicht die Gleichheit geherrscht hat, die man nach dem (vordergründig) herrschendem System hätte annehmen müssen. Vielmehr wurden bestimmte Gruppen von vornherein benachteiligt (zB Ingenieure), um dem Sozialismus gerecht zu werden. Dann gab es auch die Ausnahmen im anderen Extrem, das sich besonders die Herren der Regierung zugute kommen liessen. Schau ich mir die Verhältnisse von damals und heute im Vergleich einmal an, könnte man schon fast wieder Parallelen ziehen! Das erstreckt sich durchaus auch auf den Bereich des Schmarotzertums (mal hart formuliert)...

@Chellie: Deine Vergleiche sind in der Tat etwas seltsam, ich denke aber ich weiss trotzdem was Du meinst.

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