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Mo, 23. Sep 2002, 08:37

Hardbern hat geschrieben:
Was ich bei Deinen ganzen Äußerungen nicht verstehe ist folgendes: Was meinst Du mit Stillstand in den letzten vier Jahren? Verstehe ich echt nicht.

Ich denke nämlich in den letzten vier Jahren hat sich eine Menge getan

Stichworte: Steuerreform, Rentenreform, Kindergelderhöhung(en), Atomausstieg u. von mir aus auch Emanzipation in der Außenpolitik um nur einiges zu nennen.


Also wenn das Fortschritte sind dann sind sie hier absolut nicht zu spüren.
Steuerreform? -> Ergebnis=weniger Geld in den Taschen der kleinen Leute -> sinkende Kaufkraft der Menschen -> wirtschaftliche Kriese

Rentenreform? -> Also alle Rentner die ich kenne kommen aus dem Lachen nicht mehr raus weil die Sache für sie einfach zu peinlich ist. Und die die hier bei uns noch Rentner werden sehen in eine trübe Zukunft. Die wissen genau das sie nicht älter als 70 werden dürfen weil sie dann am Rande des Existenzminimums dahinvegitieren werden denn wenn man das Geld für Private Vorsorge nun mal nicht hat ist man gearscht. Bei uns war auch letztens so ein Knallkörper von Versicherungsheinie. Der meinte wir seien unterversichert. Ich sage nur der hat schweigend und wütend unser Haus verlassen weil die einzige Lösung die er anzubieten hatte eine erhöhung des Beitrags war den wir uns nicht leisten konnten.

Kindergelderhöhung? -> Gute Idee nur ist da das Problem das sie im selben Moment den selben Leuten das Geld an einer anderen Stelle wieder aus der Tasche ziehn (Stichwort Ökosteuer usw.)

Atomausstieg -> Naja das war aber zu erwarten und das hätte auch Schwarz-Gelb nicht verhindern können. Immerhin hat ja Deutschland einen hohen Stand was Umweltpolitik angeht. Das macht mich zwar ebensowenig reicher oder glücklicher aber die Reaktionen der Welt bei Klimagipfeln und ähnlichem zeigen mir ja immer wieder wie unausgereift diese Vorgehensweise eigentlich ist.

Und Emanzipation in der Außenpolitik? -> Wie bitte? Unsere Außenpolitischen Beziehungen stehen im Moment am Abgrund. Der einzigste dem ich da was zutraue ist unser Außenminister der für mich eine seit Jahren einzigartige persönliche Verwandlung durchgemacht hat. Dem gegenüber ist schröder ein Kleinkind was nen Vorschlaghammer gefunden hat und jetzt auf die Pauke hauen will. Und was bringt es mir? Der Druck auf Deutschland erhöht sich und sollte sich da nicht in bälde was ändern gibts den nächsten wirtschaftlichen Tiefpunkt der mir ja überhaupt nichts bringt. Thema Irakkriese: Gegen Krieg -> OK, Waffeninspekteure ins Land -> OK. Doch bei der Frage was sich Schröder davon verspricht ist das doch nur dümmliches geseier und gestammel. Und warum? Weil er selber genau weis dass sich der Sadam doch vor lachen ins Höschen machen wird.

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Hardbern
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Mo, 23. Sep 2002, 09:24

Chellie hat geschrieben:
Also wenn das Fortschritte sind dann sind sie hier absolut nicht zu spüren.
Steuerreform? -> Ergebnis=weniger Geld in den Taschen der kleinen Leute -> sinkende Kaufkraft der Menschen -> wirtschaftliche Kriese

Rentenreform? -> Also alle Rentner die ich kenne kommen aus dem Lachen nicht mehr raus weil die Sache für sie einfach zu peinlich ist. Und die die hier bei uns noch Rentner werden sehen in eine trübe Zukunft. Die wissen genau das sie nicht älter als 70 werden dürfen weil sie dann am Rande des Existenzminimums dahinvegitieren werden denn wenn man das Geld für Private Vorsorge nun mal nicht hat ist man gearscht. Bei uns war auch letztens so ein Knallkörper von Versicherungsheinie. Der meinte wir seien unterversichert. Ich sage nur der hat schweigend und wütend unser Haus verlassen weil die einzige Lösung die er anzubieten hatte eine erhöhung des Beitrags war den wir uns nicht leisten konnten.

Kindergelderhöhung? -> Gute Idee nur ist da das Problem das sie im selben Moment den selben Leuten das Geld an einer anderen Stelle wieder aus der Tasche ziehn (Stichwort Ökosteuer usw.)

Atomausstieg -> Naja das war aber zu erwarten und das hätte auch Schwarz-Gelb nicht verhindern können. Immerhin hat ja Deutschland einen hohen Stand was Umweltpolitik angeht. Das macht mich zwar ebensowenig reicher oder glücklicher aber die Reaktionen der Welt bei Klimagipfeln und ähnlichem zeigen mir ja immer wieder wie unausgereift diese Vorgehensweise eigentlich ist.

Und Emanzipation in der Außenpolitik? -> Wie bitte? Unsere Außenpolitischen Beziehungen stehen im Moment am Abgrund. Der einzigste dem ich da was zutraue ist unser Außenminister der für mich eine seit Jahren einzigartige persönliche Verwandlung durchgemacht hat. Dem gegenüber ist schröder ein Kleinkind was nen Vorschlaghammer gefunden hat und jetzt auf die Pauke hauen will. Und was bringt es mir? Der Druck auf Deutschland erhöht sich und sollte sich da nicht in bälde was ändern gibts den nächsten wirtschaftlichen Tiefpunkt der mir ja überhaupt nichts bringt. Thema Irakkriese: Gegen Krieg -> OK, Waffeninspekteure ins Land -> OK. Doch bei der Frage was sich Schröder davon verspricht ist das doch nur dümmliches geseier und gestammel. Und warum? Weil er selber genau weis dass sich der Sadam doch vor lachen ins Höschen machen wird.

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Ich habe ja nicht gesagt, dass alles (aber vieles auf jeden Fall) sich zum besseren geändert hat, ich habe nur abgestritten, dass sich in den letzten vier Jahren nichts getan hat. In den 16 Jahren Kohl hat sich nämlich nichts getan, außer die von Ihm nicht verschuldete Einheit. Hier wurde aber gesagt, dass in den letzten vier Jahren Stillstand geherrscht hat und das ist definitiv nicht wahr. Der Reformstau ist teilweise aufgelöst worden.

Außerdem hat mir persönlich die Steuerreform mehr Geld beschert, das habe ich ja hier auch schon mal gepostet gehabt. Und ich zähle micht zu den kleinen Leuten.

Und dazu, dass unsere Außenpolitischen Beziehungen zur Zeit am Ende sind sage ich nur: Ha , ha.

Von wegen, bloss weil Schröder zurecht auf ein, ohne Deutschland stattfindendes, Abenteuer im Irak hinweist, heisst das noch lange nicht, dass wir am Ende/Abgrund sind. Die Beziehungen zu den USA sind immernoch intakt. Bloss weil die Texas-Ölindustrie-Clique in Washington scharf auf eine neuverteilung der Ölreserven und Machtverhältnisse in der Region (Golf) ist und weniger Abhängigkeit von Saudi Arabien will müssen wir als Deutsche noch lange nicht mit im Irak einreiten. Von wegen Massenvernichtungswaffen, darum geht es doch gar nicht. Das ist dass was und Bush weismachen will. Wenn es nur um die Massenvernichtungswaffen geht, warum reichen dann keine Inspektoren, die die Vernichtung von solchen Waffen, die Sadam bestimmt noch immer bestitzt, überwachen bzw. betreiben? Nein, die Amis wollen unbedingt einreiten, warum? Sobald Saddam weg ist, nachdem die Amis eingeritten sind, und nachdem eine amerikafreundliche Regierung an der Macht ist, werden im Land mit den zweitgrößten Ölreserven der Welt, Bohrlizenzen usw. neu vergeben, und ratet mal welches Land dann mächtig absahnt. Die Amis (25% des Weltverbrauchs an Öl) wollen einfach unabhängiger werden von den Saudis. Ist meine Meinung und für mich der einzige Grund, warum die Amis im Irak einreiten wollen.

Ach ja einen Grund gibt es doch noch für die Amis: die Israelis halten bekanntlich gar nichts vom Judenhasser Sadam. Und die Israelis liegen auch, anders als die Amis, in der Reichweite der Waffen Saddams.

Frau Däubler-Gmelin ist sowie die längste Zeit Justizministerin gewesen. Die Arroganz die die Amis in dieser Beziehung aber an den Tag legen kotzt mich einfach nur an. Z.B. Frau Däubler-Gmelin nur noch mit "Person" zu bezeichnen und nicht mehr mit Frau Ministerin oder mit dem Namen ist einfach nur überheblich. Sind unsere Minister gar nichts oder was? Aber wer ist schon Herr Ariel Fleischer?

Und wäre vor vier Jahren wieder Scharz/Gelb an die Macht gekommen, dann hätte es auch keinen Atomausstieg gegeben.

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Hardbern hat geschrieben:
Wenn es nur um die Massenvernichtungswaffen geht, warum reichen dann keine Inspektoren, die die Vernichtung von solchen Waffen, die Sadam bestimmt noch immer bestitzt, überwachen bzw. betreiben?


Also wer meint das die Amis nur auf das Irakische Öl aus sind und damit deren einschreiten begründet hat entweder den 11 September verpaßt oder hat zuviele Verschwörungsfilme gesehen. Der Ami braucht die Ölreserven der Irakis von allen Beteiligeten wohl am wenigsten.
Es wurde eindeutig gesagt das man nicht mit Afghanistan aufhören will und der Irak IST eine Bedrohung sondergleichen. Und mit dem Irak IST nicht diplomatisch zu verhandeln denn das hat man schon zur genüge versucht.
Und um auf die Frage da oben: Weil Sadam NIE und NIMMER seine Waffen freiwillig auflistet und vernichten lassen wird. Er wird auch weiterhin immer wieder versuchen Zeit zu gewinnen um dann doch wieder auf stur zu stellen und das wird solange andauern solange das irakische Regime an der Macht ist. So ist es nunmal.
Und eines ist ja unabstreitbar. Die Bevölkerung dort leidet unter diesem Regime und umso länger die Sache dauert umso länger leidet sie. Und so wie sich der Irak ausenpolitisch verhält wird er wieder nur die Arbeit der Inspekteure blockieren bis die wieder um ihr Leben fürchten müssen und das Land verlassen müssen und dann geht das Ganze von vorn los.

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Mo, 23. Sep 2002, 10:05

Ich freue mich auf jeden Fall auf vier weitere Jahre Rot-Grün. Auch wenn nicht alles gut war, was die Regierung in den letzten vier Jahren getan hat, haben sich dennoch einige Dinge meiner Meinung nach zum Positiven verändert.

Exemplarisch sei nur das Ausländerrecht genannt, hier wurde durch die doppelte Staatsbürgerschaft, als auch durch das Zuwanderungsgesetz ein Richtungswechsel betrieben und endlich auch öffentlich anerkannt, dass wir nun mal ein Einwanderungsland sind. Ein Punkt, der ich der Regierung (und auch der FDP) hoch anrechne.

Oder die Umweltpolitik, welche für mich ebenfalls sehr wichtig ist. Erneuerbare Energien, steuerliche Subventionen, Öko-Steuer, etc, hier hat sich viel positives getan, auch das wäre mit einer CDU nicht möglich gewesen. Beim Thema Atomausstieg bin ich übrigens einer anderen Meinung als die Grünen, einen sehr langsamen Ausstieg kann ich aber auch begrüßen, und mehr ist es ja nicht geworden.

Oder das Bafög: erstmals hat eine Regierung hier wieder für mehr Gerechtigkeit gesorgt, indem die Berechnungsformeln gemildert wurden, wodurch ermals seit Ewigkeiten wieder mehr Studenten mehr Bafög erhalten (ca. 10% statt 5%).

Auch bei der Außenpolitik kann ich den deutschen Kurs nur unterstützen. Endlich sind wir wieder etwas selbstbewusser geworden. Einen zweiten Golfkrieg werden wir nicht wieder wie damals mit Milliarden-Zahlungen unterstützen. Die Amis sind verärgert? Who cares? Das wird sich mit der Zeit alles wieder legen, man sollte nicht vergessen, dass auch die Amis gerade einen Wahlkampf führen...

Und, und, und... ich könnte hier noch viele Punkte aufzählen, die sich meiner Meinung nach zum positiven verändert haben. Nicht dazu gehört zugegebenermaßen die Wirtschaftspolitik. Aber die CDU hatte 16 Jahre lang Zeit die Steuern zu erhöhen, die Verschuldung zu erhöhen, die Arbeitslosigkeit zu erhöhen; ich denke es ist nur fair, wenn man der SPD nochmal weitere vier Jahre gibt, dies alles wieder halbwegs in Ordnung zu bringen und auch aus ihren eigenen Fehlern zu lernen. Ich bin sicher: in vier Jahren werden wir um einiges besser dastehen, als jetzt, außer natürlich die Amis starten bald einen Feldzug gegen das Böse, überfallen einen Schurkenstaat nach dem anderen und stürzen damit die Weltwirtschaft noch tiefer in die Misere...
 
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Mo, 23. Sep 2002, 10:11

Ich bin sicher: in vier Jahren werden wir um einiges besser dastehen


Womit du laut aktuellen Umfragen nicht zu dem erschreckend großen Anteil der Bevölkerung gehörst die das weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb zutrauen. ;)
Und ich meine dieser erschreckend große Teil wird letztlich recht behalten.

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Mo, 23. Sep 2002, 10:23

Chellie hat geschrieben:
Hardbern hat geschrieben:
Wenn es nur um die Massenvernichtungswaffen geht, warum reichen dann keine Inspektoren, die die Vernichtung von solchen Waffen, die Sadam bestimmt noch immer bestitzt, überwachen bzw. betreiben?


Also wer meint das die Amis nur auf das Irakische Öl aus sind und damit deren einschreiten begründet hat entweder den 11 September verpaßt oder hat zuviele Verschwörungsfilme gesehen. Der Ami braucht die Ölreserven der Irakis von allen Beteiligeten wohl am wenigsten.
Es wurde eindeutig gesagt das man nicht mit Afghanistan aufhören will und der Irak IST eine Bedrohung sondergleichen. Und mit dem Irak IST nicht diplomatisch zu verhandeln denn das hat man schon zur genüge versucht.
Und um auf die Frage da oben: Weil Sadam NIE und NIMMER seine Waffen freiwillig auflistet und vernichten lassen wird. Er wird auch weiterhin immer wieder versuchen Zeit zu gewinnen um dann doch wieder auf stur zu stellen und das wird solange andauern solange das irakische Regime an der Macht ist. So ist es nunmal.
Und eines ist ja unabstreitbar. Die Bevölkerung dort leidet unter diesem Regime und umso länger die Sache dauert umso länger leidet sie. Und so wie sich der Irak ausenpolitisch verhält wird er wieder nur die Arbeit der Inspekteure blockieren bis die wieder um ihr Leben fürchten müssen und das Land verlassen müssen und dann geht das Ganze von vorn los.

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Jetzt leg mir doch mal bitte einen Beweis dafür vor, dass Saddam was mit dem 11. September zu tun hat. Den hätten die Amis gerne, den gibt es aber nicht, da Saddam damit nichts zu tun hat. Und was hat das mit Verschwörungstheorien zu tun? Ist doch alles offensichtlich. Warum sind die Amis denn nicht ´98 im Irak eingeritten, nachdem Saddam die Inspektoren rausgeworfen hat? Warum erst jetzt? Kann es sein, das zu der Zeit kein von der (Texas-)Ölindustrie, man muss schon sagen, verseuchter Präsident an der Macht war? Oder woran liegt es?

Und geht es jetzt um Terroristen oder um eine Bedrohung durch ein souveränes Lande das über Massenvernichtungswaffen verfügt?

Außerdem was ist das für eine Politik, die mit Erstschlägen (die sprechen sogar schon von atomaren Erstschlägen zur Prävention) was durchsetzen will? Da bekommt man doch Angst.

Das Saddam die Waffeninspektoren behindert hat streitet auch niemand ab, aber es ist auch ein Fakt, dass etliche Waffen und auch diverse Atomanlagen im Irak zwischen 1990 und 1998 durch die Inspektoren vernichtet wurden. Jedenfalls haben die Inspektoren mehr gebracht, als der jetzige Zustand oder ein ergebnissoffener Krieg es zu tun vermag. Nebenbei bemerkt hat Saddam die Inspektoren deshalb rausgeschmissen, weil sie für die Amis spioniert haben, das hätte ich an seiner Stelle glaube ich auch gemacht. Und was soll ein Krieg den Menschen im Irak bringen? Die Bevölkerung leidet immer am meisten, das haben schon die ersten beiden Golfkriege gezeigt. Ein Krieg bringt nur der amerikanische Wirtschaft was, gut das mag auch Auswirkungen auf unsere Wirtschaft haben , aber zu diesem Preis?

Ich liebe Saddam auch nicht und er ist weis Gott kein Weisenknabe aber er hat für meine Begriffe nichts mit dem 11. September zu tun, auch wenn er die Anschläge begrüsst hat.

Ich kann mich jedenfalls voll und ganz mit dem was Herr Schröder über die Irakpolitik gesagt hat identifizieren auch wenn er andere Gründe dafür haben mag als ich.

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Mo, 23. Sep 2002, 10:29

Der Ami braucht die Ölreserven der Irakis von allen Beteiligeten wohl am wenigsten.

Sorry, aber man sollte sich erstmal informieren, bevor man sowas sagt. Informiere dich mal wie sehr die Amis die eigenen Ölvorkommen in Anspruch nehmen und wie sehr sie die Ölvorkommen des nahen Ostens in Anspruch nehmen. Informiere dich mal, wie exorbitant hoch der Ölverbrauch der Amis im Vergleich zu allen anderen Völkern der Erde ist. Wer da kein langfristiges Ziel erkennt, ist einfach nur blind. Und wer wie Hardbern den Amis im Irak bestimmte Absichten (die es schon lange vor dem 11. September gab) diesbezüglich unterstellt, liegt definitiv nicht weit daneben.

Ok, indirekt hast du natürlich Recht. Die Amis brauchen das Öl nicht, sie wollen es einfach nur haben, um langfristig gesehen die letzten zu sein, die diese Ressource im eigenen Land noch in Hülle und Fülle haben. Das macht es aber nicht wirklich sypathischer ;)
Zuletzt geändert von Cloud am Mo, 23. Sep 2002, 11:46, insgesamt 2-mal geändert.
 
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Mo, 23. Sep 2002, 11:33

Hey, die Amis sagen sich doch einfach "Die denken anders (nicht westlich), haben schlimme Waffen (wie können die nur, wo sie doch nicht westlich denken), und außerdem würde uns das Öl auch gut passen", also geht's rein mit aller Macht, die interessiert alles andere doch nicht...

Vor ein paar Jahren hatte ich mal überlegt, später mal in die USA auszuwandern... davon bin ich schon mehr als kuriert worden!
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Mo, 23. Sep 2002, 11:59

Ich wollte nie in die USA auswandern :)

@Cloud: Und ich bin mir durchaus im klaren darüber was ich geschrieben habe. Bei der Gelegenheit: Ich mag die Amis auch nicht sonderlich aber ich mache auch nicht Front gegen ihr Vorhaben weil ich einfach keine alternative Lösung die in meinen Augen etwas bringen würde sehe.

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Mo, 23. Sep 2002, 12:38

Frogo hat geschrieben:
Vor ein paar Jahren hatte ich mal überlegt, später mal in die USA auszuwandern... davon bin ich schon mehr als kuriert worden!


Vorsicht, vorsicht, man sollte Bushs prähistorisch-imperialistische Haltung nicht mit den Ansichten der Mehrheit der Bevölkerung gleichsetzen. Zahlreiche Umfragen zeigen rapide schwindende Zustimmung für Bushs Hardliner-Haltung. Ich selbst habe genug US-Amerikanische Kollegen, und Begriffe wie "moron", "ape in a suit" und "douche-bag" fallen des öfteren in einem Satz mit Bush. ;) Man darf auch nicht den Fehler machen, die USA als kulturell-gesellschaftliche Einheit zu sehen. Der Graben zwischen dem liberalen Kalifornien und den erzkonservativen Öl-Texanern ist so tief, das wird man in der gesamten EU kaum so wiederfinden.
Es sind ja schließlich sogar Zweifel daran angebracht, ob die Bürger Bush wirklich zum Präsidenten gewählt haben, oder ob er nur durch eine endlose Serie von Pannen und dem wohl dreistesten Wahlbetrug der letzten drei Jahrzehnte (durch einen gewissen Jeb Bush, seines Zeichens Bruder des Präsidenten und Gouverneur von Flordia) an die Macht gekommen ist...

Grüße von
ButtSeriously
In memoriam PC Player 1/93 - 6/2001
 
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Mo, 23. Sep 2002, 12:50

Holla!

Auf dieses Posting haben einige von Euch sicher schon gewartet. ich will es Euch deshalb auch nicht vorenthalten:

Zum ersten muss ich der Medienlandschaft, was die Berichterstattung angeht, eine glatte 6 ins Muttiheft schreiben. Ich finde es einfach armselig, wie hier mit billigster Propaganda 12 Jahre nach der Wende immer noch auf der PDS herumgehackt wird.
Um das mal klarzustellen: Die SED wurde seinerzeit aufgelöst und es wurde eine demokratische Partei neu gegründet. Diese Partei war die PDS, die weder im Programm, noch von Ihren politischen Forderungen her etwas mit der SED zu tun hat. Sicher fusst die PDS auf der Forderung nach der Realisierung des Sozialismus, dies tat die SPD jedoch auch, nur wollen die Ihre Prinzipien nicht mehr sehen und verleugnen Ihre Wurzeln. So etwas tut die PDS wiederum nicht.
Fakt ist: Nicht die PDS hat die Nachfolge der SED angetreten, dazu hat sie ja einen viel zu geringen Stimmenanteil, sondern die 2 grossen Parteien CDU und SPD. Man kann kaum glauben wie viele Funtkionäre, nicht der Mann von der Strasse, nach der Wende den Rettungring ergriffen haben und sich ins andere Lager absetzten. In der PDS jedoch verblieben zum einen die alten und überzeugten Hardliner, aufgrund Ihres Alter jedoch eine aussterbende Spezies und junge, reformwillige Menschen die einen anderen Weg suchten, Regierungsarbeit zu gestalten.
Was der54 Mensch nicht versteht, verunglimpft er! Nach der Wende haben wir uns aufgeregt, oder bekamen vorgeführt, dass die Propaganda in der ehemaligen DDR beispielloswar. Heute sehe ich, dass durch die Medienlandschaft, insbesondere die Privaten, eine viel schlimmere Meinungsmache im Gange ist, welche auch noch unter dem Deckmantel der "Pressefreiheit" gerechtfertigt wird. Da liebe ich mir doch den MDR, ein regionaler Sender der es zumindest schafft eine neutrale Berichterstattung zu senden!

Viele von Euch freut das Scheitern der "Roten" ungemein, werfen wir aber mal einen Blick auf das neue Parlament. Die dort versammelten Parteien haben allesamt ihre Unfähigkeit zu umfassenden Reformen zur genüge unter Beweis gestellt, allen voran die "Opposition" aus CDU und FDP. All diese Parteien haben den personalisierten Wahlkampf über die eigentliche Thematik einer Wahl gestellt! Und kamen einmal Themen zur Sprache wurden zwar die Fehler der Wahlkampfgegner ausführlichst analysiert, eine solch kritische Haltung aber in Bezug auf das eigene Programm strikt abgelehnt.
Mit diesem Bundestag stirbt die Hoffnung auf neue Ideen, da sich die Parteien auf ausgetretenen Pfaden bewegen. Neue Ideen und vielleicht auch mal ein paar kontroverse Ansichten erwarte ich hier wirklich nicht. Selbst den Grünen, die im Wahlkampf immer noch die Jugend mit der "legalize"-Masche ködern, fehlt doch der Biss.
Ich bin keineswegs Mitglied in der PDS, noch würde ich diese Partei uneingeschränkt weiterempfehlen! Mir geht es zum Einen um eine ausgeglichene Parteienlandschaft, denn nur das bringt neue Ideen und wirkliche Reformen, da man aus einem grösseren Meinungsspektrum schöpfen kann und zum Anderen um die Vertretung meiner Interessen im Bundestag. Ich wähle keinen Stoiber oder Schröder, sondern ein Programm, mit dem die jeweilige Partei unseren Staat zu regieren gedenkt. Da aber diese Programme nicht das Gelbe vom Ei sind, bedarf es einer recht grossen aber auch vielfarbigen Opposition um den richtigen Weg zu beschreiten. Das klappt ja jetzt so wunderbar...

mfg
:borg: Abdiel

PS: Was die Haltung der USA zum Irak und meine generelle Auffassung zum Kampf gegen den Terror betrifft, verschweige ich hier lieber...
People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing. (Florence Foster Jenkins)
 
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Mo, 23. Sep 2002, 13:59

Hardbern hat geschrieben:
Ssnake hat geschrieben:
Wer auch immer in ein paar Tagen feststeht, wir werden wohl vier weitere Jahre der Stagnation erleben.


Was ich bei Deinen ganzen Äußerungen nicht verstehe ist folgendes: Was meinst Du mit Stillstand in den letzten vier Jahren? Verstehe ich echt nicht.
Abgesehen davon, daß ich Chellie nur weitgehend zustimmen kann, gibt's in einer Hinsicht auch nicht viel zu verstehen: Ich habe von den nächsten vier Jahren gesprochen, und die Stagnation beziehe ich nicht nur auf die letzten vier, sondern auf die letzten zwanzig.

Was Rot-Grün in den letzten Jahren verändert hat, war entweder im Ergebnis irrelevant (Steuer- und Rentenreförmchen, Atomausstieg), oder es ging in die falsche Richtung (Sozialversicherungs- und Steuerpflicht für 630DM-Jobs - insbesondere, wenn man bedenkt, daß der Versicherungspflicht keine Leistungen gegenüberstehen. Es ist reine Abzocke. Oder die Stärkung des Kündigungsschutzes, oder das gesetz gegen AScheinselbständigkeit. Alles gut gemeint, schlecht gemacht, und in der Konsequenz umständliche bürokratische Monstren. Musterbeispiele sozialdemokratischer Regelungswut - und Däubler-Gremlin war immer vorn mit dabei)
Ich sag' ja nicht, daß bei Kohl alles gold war. Nur Schröder hat wenig anders gemacht, und das wenige hat nichts gebracht außer noch mehr Arbeitslosen und weiteren bürokratischen Scherereien.
Du liest diesen Text nicht. Fnord.
 
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Mo, 23. Sep 2002, 14:18

ButtSeriously hat geschrieben:
Man darf auch nicht den Fehler machen, die USA als kulturell-gesellschaftliche Einheit zu sehen. Der Graben zwischen dem liberalen Kalifornien und den erzkonservativen Öl-Texanern ist so tief, das wird man in der gesamten EU kaum so wiederfinden.


Haben die Amerikaner wirklich so unterschiedliche gesellschafts-politische Unterschiede in den verschiedenen Staaten?

In Kalifornien haben sie doch dieses strenge Raucher-Gesetz, oder? So liberal kann's dort also auch nicht zugehen.

Oder hast du liberal nur im Vergleich mit den anderen Bundesstaaten gemeint und nicht zB mit Holland oder anderen europäischen Länder verglichen?
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Mo, 23. Sep 2002, 14:22

Ssnake hat geschrieben:
Was Rot-Grün in den letzten Jahren verändert hat, war entweder im Ergebnis irrelevant (Steuer- und Rentenreförmchen, Atomausstieg), oder es ging in die falsche Richtung (Sozialversicherungs- und Steuerpflicht für 630DM-Jobs - insbesondere, wenn man bedenkt, daß der Versicherungspflicht keine Leistungen gegenüberstehen. Es ist reine Abzocke.


Nix für ungut aber den Atomaustieg würde ich nicht wirklich als irrelevant sehen. Auch wenn es bei euch erst in 20 oder 30 Jahren so weit ist, kann man solche Entscheidungen doch sehr begrüßen. Unter Stoiber hätte es da nämlich so viel ich mitbekommen habe wieder einen Rückzug gegeben.
CU Early
 
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Mo, 23. Sep 2002, 14:39

[/quote]Abgesehen davon, daß ich Chellie nur weitgehend zustimmen kann, gibt's in einer Hinsicht auch nicht viel zu verstehen: Ich habe von den nächsten vier Jahren gesprochen, und die Stagnation beziehe ich nicht nur auf die letzten vier, sondern auf die letzten zwanzig.

Was Rot-Grün in den letzten Jahren verändert hat, war entweder im Ergebnis irrelevant (Steuer- und Rentenreförmchen, Atomausstieg), oder es ging in die falsche Richtung (Sozialversicherungs- und Steuerpflicht für 630DM-Jobs - insbesondere, wenn man bedenkt, daß der Versicherungspflicht keine Leistungen gegenüberstehen. Es ist reine Abzocke. Oder die Stärkung des Kündigungsschutzes, oder das gesetz gegen AScheinselbständigkeit. Alles gut gemeint, schlecht gemacht, und in der Konsequenz umständliche bürokratische Monstren. Musterbeispiele sozialdemokratischer Regelungswut - und Däubler-Gremlin war immer vorn mit dabei)
Ich sag' ja nicht, daß bei Kohl alles gold war. Nur Schröder hat wenig anders gemacht, und das wenige hat nichts gebracht außer noch mehr Arbeitslosen und weiteren bürokratischen Scherereien.[/quote]


Ich verstehe es immer noch nicht, Du meinst die letzten zwanzig Jahre und hast die FDP zur Wahl in Erwägung gezogen bzw. auch noch gewählt? Die wahren doch 16 Jahre lang an der Macht und den meisten unerledigten Mist haben/hatten wir dieser Koalition zu verdanken. Die hätten Jahrelang so was wie eine Steuerreform oder die Reform des Staatsbürgerrechts zusammen durchziehen können. Z.B. bevor die SPD alles (imho zurecht) im Bundesrat blockiert hat. Wie vergesslich doch die Leute sind.

Nebenbei bemerkt finde ich das mit dem Zurücknehmen der Lockerung des Kündigungsschutzes gut.

Fakt ist nichts hat/ist stagniert in den letzen vier Jahren, im Gegenteil es hat sich eine Menge getan (siehe oben). Jedenfalls für meine Begriffe 1000 mal mehr als unter Kohl. Ob das nun alles gut war so, darüber kann man ja reden, nur kannst Du nicht behaupten es hätte sich nichts wesentliches getan.

Ich weiß auch gar nicht, was Du an radikalen Änderungen erwartest (vielleicht die Abkehr von der sozialen Marktwirtschaft und Übergang zum knallharten Kapitalismus?), dass würde mich mal interessieren.

Und zur Steuerreform noch mal: Ich (Steuerklasse I)habe im letzten Jahr bei gleichem Einkommen über 500,00 Mark weniger an Lohnsteuern gezahlt als 2000. Das ist doch was. Oder nicht? Und das ist nur das was beim Lohnsteuerjahresausgleich herauskam und da ist nicht eingerechnet, dass ich so schon monatlich weniger Lohnsteuern abgezogen bekomme als z. B. im Jahre 1999.

Das wir zur Zeit weniger Arbeitslose haben als unter Kohl wollte ich Dir auch noch mal mitteilen (Kohl = 4,2 Millionen). Wir haben zur Zeit also nicht mehr sondern weniger.

Und wieso ist bitte schön der Atomausstieg irrelevant? Ich finde das ist eine richtig fette anzuerkennende Leistung der Koalition. Zwar erst in 40 Jahren aber immerhin steigen wir aus dem gefährlichen Scheiss aus.

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