Heute hole ich meine Post aus dem Briefkasten und dabei ist ein Brief vom Amtsgericht Charlottenburg. Nanu? Was wollen die denn von mir?
Sehr geehrter Herr Brante, in dem Rechtsstreit xxxxxx ./. Brante wird zunächst ein schriftliches Vorverfahren nach § 276 ZPO durchgeführt. Eine beglaubigte Abschrift der Klageschrift sowie fristgebundener richterlicher Auflagen werden Innen anliegend zugestellt.
Oh Backe - eine Klageschrift. Worum nur geht es? Der Name des Klägers ist mir total unbekannt. Lesen wir sie mal...
Klage des Taxiunternehmers xxxxxx xxxxxxxx, Adresse gegen Herrn Alexander Friedrich Brante, Adresse
wegen Schadensersatzes,
vorläufiger Streitwert: 3.826,55 Euro
(Hilfe! Ich weiß von nichts!)
blablabla
Begründung:
Der Kläger ist Eigentümer des Kraftfahrzeuges mit dem amtlichen Kennzeichen B-XX XXXX. welches als Taxi genutzt wird und mit welchem der Taxifahrer xxxxxx xxxxxx am Sonnabend, den 28. Mai 2005 [Himmel! Schon bald zwei Jahre her!] gegen 3.20 Uhr [da war ich bestimmt im Bett] eine Kaffeepause auf dem Tankstellengelände Schwarzbacher Str. 2 in 10711 Berlin [also bei mir um die Ecke] gemeinsam mit den Kollegen, Herrn xxxxxx xxxxx und Herrn xxxxx xxxxxx einlegte, als der Beklagte mit einem Schwert [!!!] erschien und ohne weitere Vorankündigung auf das vorbezeichnete Kfz mit dem Schwert einschlug, welches dadurch beschädigt wurde. Zudem trat der Beklagte gegen das Fahrzeug, wodurch weitere Schäden eintraten.
Beweis für den gesamten vorgetragenen Sachverhalt für den Fall des Bestreitens: Zeugnis der Zeugen... zu laden über den Kläger... [die drei Taxifahrer halt].
Die Begutachtung des Fahrzeuges ergab einen Schaden durch Hiebe und Tritte an dem Taxi in Höhe von... für das Gutachten selbst...; einer Aufforderung, den Schaden auszugleichen, kam der Beklagte nicht nach. [Welche Aufforderung? Welches Schwert, um Himmels Willen, das ist doch noch eher die Frage?]
Ein rührender Versuch der Amtsanwaltschaft Berlin, die Tat aufzuklären, fand unter dem Aktenzeichen... statt, die Beiziehung des Vorgangs wird angeregt.
Wow! Das ist ja mal ne heftige Beschuldigung! Was soll ich davon halten? Und was ist, wenn es zum Verfahren kommt und die drei Taxifahrer behaupten immer noch, ich sei es gewesen? Ich schlafe brav allein im Bett, ich habe keine Zeugen, nur eine Katze. Ist das eine Abzocke?
Panisch rufe ich beim Amtsgericht an - alle im Wochenende. Na gut, dann bei der Polizei, nein, helfen kann nur die Amtsanwaltschaft, ab Montag wieder. Dann die Versicherungen. ADAC-Verkehrsrechtsschutz. Sorry, da sind wir nicht zuständig für. Private Haftpflicht. Herr Brante, das war Vorsatz, da können wir nicht haften. Ich: "Wenn ich es getan habe, dann höchstens als Schlafwandler." Na gut, schicken sie uns die Klage mal zu.
Und dann kam mir noch eine Idee. Ich lauf mal rüber zu der Tankstelle und verlange nach der Telefonnummer des Chefs. Wer hatte Dienst in der Nacht, gibt es Videoaufzeichnungen? Der Bursche an der Kasse sagt, er habe die Nummer nicht und selbst wenn, würde er sie mir nicht geben. Kommt noch einer dazu. Worum geht es überhaupt? Ok, ich soll ein Auto mit einem Schwert attackiert haben. Er guckt mich an. Und sagt: "Nö. Das waren sie nicht."
"Ja, das ist wirklich passiert, es kam jemand mit einem Schwert vorbei und hat auf ein Taxi eingedroschen. Aber ich weiß genau, sie waren es nicht. Hier mein Name und meine Telefonnummer, für den Fall der Fälle."
phew! Ich habe dann sogar noch den Anwalt des Klägers angerufen und es ihm erzählt. Ich war es nicht und ich habe sogar schon jemanden, der dies bestätigen kann. Er sagte, die Polzei habe ermittelt, habe sich auch die Videos angeschaut und meinen Namen geliefert. Na warte, denen erzähl ich am Montag was!