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Bis letzte Woche hab ich regelmaessig die ZEIT gelesen...
Verfasst: Fr, 3. Nov 2006, 18:11
von njStryfe
...aber damit ist nun ganz sicher Schluss.
http://www.zeit.de/2006/45/Titel-Computerspiele-45?page=all
Allein schon dieses suggestive "Du" in der Einleitung. Ich koennte kotzen. Das ist serioese Presse. My ass.
-njStryfe-
Verfasst: Fr, 3. Nov 2006, 19:27
von KylRoy
ich habe zwar noch nie zeitungen gelesen, aber ich bereue es, vor allem in solchen momenten, auch nicht.
ein kleines gegenbeispiel zum thema: durch die installation von Wing Commander habe ich die speicherverwaltung von DOS 5.0 bis ins kleinste gelernt...

Verfasst: Fr, 3. Nov 2006, 21:10
von Ganon
Ja, ich weiß, schlimm. Siehe auch schon
hier.
Verfasst: Sa, 4. Nov 2006, 00:24
von Ssnake
In der FAZ habe ich solche Entgleisungen noch nie gelesen. Ich finde sie übrigens weniger konservativ als sie allgemein von Leuten beschrieben wird, die sie wohl meist gar nicht lesen.
Verfasst: Sa, 4. Nov 2006, 11:40
von Cloud
Ssnake hat geschrieben:In der FAZ habe ich solche Entgleisungen noch nie gelesen. Ich finde sie übrigens weniger konservativ als sie allgemein von Leuten beschrieben wird, die sie wohl meist gar nicht lesen.
Also ich habe sie gelesen und mir war sie eindeutig zu konservativ. Und das obwohl ich schon seit 20 Jahren die lokale Zeitung gewöhnt bin, die auch sehr konservativ ist. Nun ja, jedem das seine.
Verfasst: Sa, 4. Nov 2006, 19:37
von Ganon
Ich lese ja keine Zeitung, nur gelegentlich mal einen Artikel in der Frankfurter Rundschau. Da stand sogar letztens mal was über Gewalt in Spielen. Genauer gesagt, anlässlich Prey und Bioshock um den "Tabubruch" Gewalt gegen Kinder. War ganz vernünftig geschrieben, wenn auch etwas widersprüchlich. Ein Bild von Prey zeigte offenbar eine frühere Version von Prey, wo die Geisterkinder noch menschlicher aussahen als im fertigen Spiel. Die Bildunterschrift spricht aber trotzdem von "geisterhaft durchscheinenden" Mädchen. Und Bioshock ist ja noch lange nicht erschienen, da muss man erstmal sehen, inwieweit man die "Little Sisters" da angreifen kann. Auf jeden Fall legt man sich dadurch mit ihren Beschützern, den "Big Daddies" an, und das scheint eher unangenehm zu sein...
Verfasst: Mo, 6. Nov 2006, 12:03
von Hattori Hanso
Vor allem zeigt die "Studie" doch eines: Kinder aus Sozial schwachen Familien spielen öfters Videospiele und haben schlechtere Schulnoten. Natürlich wird da gleich wieder auf einen Zusammenhang geschlossen als es als zwei Auswirkungen des grundsätzlichen Problems (mangelhafte Erziehung in sozial schwachen Familien) zu sehen.
Die Frage ist doch was die Kinder ansonsten machen würden wenn man ihnen den Fernseher und die Konsole wegnimmt? Sich im Zweifelsfall real auf der Straße prügeln oder in Läden klauen?
Njstryfe hat völlig recht: Unseriöser gehts kaum!
Verfasst: Mo, 6. Nov 2006, 16:52
von Chellie
Verfasst: Mo, 6. Nov 2006, 17:05
von Ganon
Na bitte, es geht doch. Nur warum muss man zuerst so einen unjournalistischen Blödsinn veröffentlichen?
Verfasst: Mo, 6. Nov 2006, 17:09
von njStryfe
Ein Freund von mir liest die ZEIT schon laenger als ich, und der sagt, diese Art der Berichterstattung ist dort normal. Erst einen reisserischen Artikel drucken, und dann eine Woche spaeter eine gegenteilige Meinung eines anderen Autors drucken.
Das hat fuer mich aber nichts mit serioeser oder gar objektiver Berichterstattung zu tun. Wer weiss, was die sonst noch alles fuer einen Dummfug drucken, den ich nur nicht als solchen erkennen kann.
EDIT: Joerg Lau, Autor des urspruenglichen Artikels, hat auch geantwortet:
Klick mich (editiert wegen zu langem Link)
-njStryfe-
Verfasst: Di, 7. Nov 2006, 13:23
von Abdiel
Eins wird vor allem nach dem Kommentar klar: Der Autor kann sich nicht einmal mehr an seinen ursprünglichen Artikel erinnern, in dem er den mangelnden Jugendschutz beklagt und der USK die Schuld für den Konsum von Gewaltspielen durch Minderjährige in die Schuhe schiebt. Aber damit war es ja nicht genug, man zieht gleich noch einen Vergleich zum Universalprügelknaben, dem Rauchen. Wow, soviel Dummheit in diese vielen Sätze verpackt ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Statt die wahren Ursachen zu benennen, wahlweise auch anzuprangern und dann nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, wird mal wieder dumpfe Polemik bemüht. Dem Leser selber erschliessen sich die eigentlichen Mißstände dagegen schon nach kürzester Zeit, als da wären: Mangelhafte Kontrolle des Handels und geringe Strafen bei Verstoß, Hilflosigkeit und daraus resultierende, fehlende Kontrolle durch die Eltern oder fehlende Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche.
Naja, das hatten wir alles schonmal und der Antrieb dahinter ist ja allzu bekannt. Da fällt sofort wieder Dieter Nuhr ein: Wenn man keine Ahnung hat...
Verfasst: Di, 7. Nov 2006, 14:04
von Chellie
Ist wirklich witzig was für Kommentare zu diesem Thema so verfasst werden. Habe gerade einen überflogen, wo jemand übertreibungslos! von seiner Jugend berichtete und von dem erzählt, was man da ohne "Killerspiele" so alles gespielt hat (und vor allem mit welchem Equipment). Da gehts vom Flitzebogen mit angespitzten Silvesterraketenstäben bis zum ausgewachsenen Langbogen, wo man schon bums braucht um die überhaupt so spannen bis hin zu Steinschleudern usw. Ganz zu schweigen vom 2. Weltkrieg spielen mit rollentausch undmehr.
Wenn man das liest kann ich eigentlich nur zustimmend nicken. Er endet dann mit der Bemerkung dass er alle entäuschen muss, da er kein amoklaufendes Moster geworden ist sondern vielmehr ein wehrdienstverweigernder, atheistischer, vegetarischer Misanthroph.
Bezüglich letzterer Selbsteinschätzung (ist ja im Allgemeinen nich wirklich erstrebenswert) sieht er sich derzeit mehr und mehr bestätigt wenn er so sieht was hier abgeht.
cu
Chellie
Verfasst: Di, 7. Nov 2006, 14:14
von Abdiel
Wollte grad sagen: Mit Bögen und Knüppeln kennst Du Dich doch aus!

Aber wenn ich nur dran denke, was mein Vater in seiner Jugend auf dem Dorf so alles angestellt hat, dann bin ich der reinste Waisenknabe dagegen...
Verfasst: Di, 7. Nov 2006, 14:25
von KylRoy
kann ich bestaetigen. als kind war ich ein fan von waffen aller art: von der steinschleuder bis zum panzer. heute bin ich shooterfan und pazifist.
Verfasst: Di, 7. Nov 2006, 14:33
von Chellie
Abdiel hat geschrieben:Wollte grad sagen: Mit Bögen und Knüppeln kennst Du Dich doch aus!

Aber wenn ich nur dran denke, was mein Vater in seiner Jugend auf dem Dorf so alles angestellt hat, dann bin ich der reinste Waisenknabe dagegen...
Ja da gings noch einen Zahn schärfer zu aber die meisten Sachen könnten Kinder heute sowieso nicht mehr machen, selbst wenn's keine "Killerspiele" gäbe. Was in der Stadt wohl zu unserer Zeit schon durchaus ein Problem war, gab's bei uns auf dem Land noch nicht. Wenn gespielt wurde dann Grenzüberschreitend. Da gings quer durch sämtliche Grundstücke der Nachbarschaft und gestorben ist daran keiner. Zäune (?) ... gabs nich. Heute hat uns das elend nu auch erreicht. Da hat man schon Glück wenn die Grundstücke nich mit Stacheldraht (man verzeihe mir die Übertreibung) ausgerüstet sind und ein Kind muss sich vorsehn, dass es ja nicht zu laut ist und zu weit aus dem Hoheitsgebiet raustritt. Die Gefahr ist über alle Maßen gross, dass es ansonsten gleich mal von mittlerweilen wildfremden Leuten auf die eine oder andere Art angezählt wird.
Wenn ich sowas mitkriege und merke, dass das auch noch als "normal" erachtet wird geht mir das Messer in der Tasche auf.
cu
Chellie