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Di, 9. Nov 2004, 19:31

ray hat geschrieben:
Der Unterschied zwischen dem damaligen und dem heutigen Faschismus/Imperialismus ist m.E. nur einer der Methoden und des öffentlichen Auftretens, damals in Uniform, den merkwürdigen Terminus "Sozialismus" im Parteinamen führend, heute in Krawatte und von "Demokratie" und "Freiheit" faselnd. Das Ziel, die wenn notwendig gewaltsame Umverteilung des Kapitals und Aneignung der Resourcen, ist dasselbe geblieben. Damals waren es die Juden, heute sind die Araber die Untermenschen, die zur Abschlachtung freigegeben sind.

Ray, Du willst doch wohl nicht im Ernst behaupten, der Holocaust oder auch nur die Schlachten an der Ostfront wären auch nur im Entferntesten mit dem vergleichbar, was im Irak, Afghanistan, oder arabischen Ländern passiert. Ein solcher Vergleich verbietet sich, allein schon aus Respekt vor dem, was vor 60-70 Jahren tatsächlich geschehen ist.
 
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Di, 9. Nov 2004, 20:46

Erst beschwerst du dich lang und breit über die Moral-Keule, dann kommst du selber damit.
 
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Mi, 10. Nov 2004, 00:01

Bist Du wirklich der Meinung, daß es sich um einen zulässigen Vergleich handelt? 8O

Wo sind die Konzentrationslager und Krematorien?
Die Güterzüge mit Deportierten?
Wo ist die gezielte Ermordung ganzer Volksgruppen? Die Todesschwadronen und Erschießungskommandos?
Wo ist der Ausdruck einer Politik, Lebensraum für Amerikaner durch Ausrottung von Arabern zu schaffen? Die Vernichtung durch Arbeit? Die Industrialisierung des Mords?

Wenn dieser Vergleich ernstgemeint ist, dann lasse ich als Entschuldigung eigentlich nur noch einen zeitweiligen Bewußtseinsverlust gelten. Das hat nichts mit "Moralkeule" zu tun, sondern mit Geschichtsbewußtsein. Zwischen damals und heute gibt es nichts vergleichbares. Zu unterstellen, es gäbe nicht nur eine Absicht, sondern sogar die Umsetzung eines Genozids ist grotesk, böswillig, verleumderisch, geschichtsvergessen, und unwahr. Es tut mir leid, aber mildere Worte fallen mir dafür beim besten Willen auf so eine pampige Antwort nicht ein.
Ich verstehe ja durchaus, daß viele hier auf Amerika und seinen Präsidenten nicht gut zu sprechen sind. Daß ich die Lage deutlich günstiger bewerte als der Durchschnitt hierzulande. Aber ich denke auch, daß wenn wir schon Nationen und moralische Ansprüche gegeneinander in Stellung bringen, doch wenigstens wahrhaftig bleiben sollen.

Rein persönlich möchte ich anmerken, daß ich es schon einigermaßen absurd finde, wenn Deutsche "den Amerikanern" Vorhaltungen machen wollen, was Demokratie und Menschenrechte zu bedeuten haben. Das ist als ob Fritze Haarman nach 30 Jahren aus dem Zuchthaus kommt und dann seinen Mitmenschen erklären will, daß Mord und Kannibalismus eine schlechte Sache ist, und nur er das beurteilen könne, weil er das alles schon mal angestellt hat. Amerika hat keine Nachhilfe nötig bei der Frage, was Demokratie und Menschenrechte bedeuten. Die amerikanische Regierung agiert ungeschickt und ist schnell mit Militäreinsätzen bei der Hand - gut, darüber läßt sich trefflich streiten. Da würde von mir nicht mal viel Widerspruch kommen. Aber laßt uns doch bitte mal die Tassen im Schrank lassen und bei aller Liebe zur leidenschaftlichen Auseinandersetzung den Boden der Tatsachen nicht völlig verlassen.
 
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Mi, 10. Nov 2004, 08:50

Ich gebe zu daß der Vergleich nicht unbedingt passend ist, eigentlich war das von mir auch mehr als Scherz gemeint.

Andererseits:
-Wo sind die Konzentrationslager?
-> Guantanamo Bay? (Es ist ein ganz andere Dimension, aber es geht in diese Richtung, von Achtung der Menschenrechte kann man dort auch nicht gerade sprechen.)

Noch ein paar Vergleiche:
Wie Amerika fadenscheinige Gründe anbringt um souveräne Staaten mit Krieg zu überziehen hat auch gewisse Parallelen zum deutschen Überfall auf Polen, nur wird das ganze heutzutage etwas geschickter verpackt.

Damals ging es um "Lebensraum im Osten", heute geht es um den Zugang zu billigem Öl um dem amerikanischen Volk seine Energieverschwenderische Lebensweise erhalten zu können. Ob die Begründung heute eine bessere ist lasse ich mal dahingestellt.

Folterungen irakischer Kriegsgefangener sollte es wenn es um die Befreiung eines Volkes geht auch nicht unbedingt geben. Als die Deutschen Russland überfallen haben hatten viele Russen übrigens erstmal auch das Gefühl befreit zu werden.

Hitler hatte den Drang andere Völker mit seiner Vision eines großdeutschen Reiches zu "beglücken", die Amerikaner wollen allen Völkern die Segnungen der Demokratie bringen. Ich will damit nicht sagen daß Demokratie etwas schlechtes ist, wir sind in einer aufgewachsen und finden es damit natürlich auch gut, aber die Deutschen dachten teilweise vielleicht auch daß die Menschheit in einer unter deutscher Fahne vereinten Welt am glücklichsten sein müßte.

Eines was definitiv damals wie heute sehr ähnlich ist und wahrscheinlich heutzutage noch weitaus besser funktioniert ist die Manipulation durch die Medien. Das wurde im Dritten Reich zum ersten Mal richtig eingesetzt.

Die NSDAP hat seinerzeit schwächen im demokratischen System Deutschlands ausgenutzt um an die Macht zu kommen. Wie ist Bush vor 4 Jahren an die Macht gekommen?

Einen grundlegenden Unterschied gibt es allerdings: Hitler hat seinerzeit die Wirtschaft benutzt um seine Ziele zu verwiklichen, in Amerika dürfte es eher so sein daß Bush eine Marionette der Großkonzerne ist.


Du hast natürlich recht daß die Dimensionen und die Ausmaße damals wie heute gänzlich anders sind, aber gewisse Parallelen kann man schon ziehen.

Aber man kann ja durchaus große Kriegsverbrechen mal mit deutlich kleineren vergleichen und sich fragen wo das hinführen mag. Wenn man den MAßstab und die Dimensionen mal außer acht läßt kann man schon gewisse Parallelen entdecken.
Nochmal: Ich will das alles nicht vergleichen und die Amerikaner nicht verteufeln aber es wäre damals schon gut gewesen man hätte gleich den Anfängen gewehrt. Aber konnten die Leute das vor 39´ schon wissen wie das mal enden würde? Vielleicht wird man in 20 Jahren auch denken warum 2004 nicht jemand (wer?) die Notbremse gezogen hat. Es fängt immer im Kleinen an.
Ich finde darüber lohnt es sich schon mal nachzudenken.

Das war jetzt mal nur so ein Gedankenspiel von mir zu Deinem Post, einer offenen Diskussion dazu bin ich nicht abgeneigt, aber bei diesem heiklen Thema bitte ohne Anfeindungen, manches ist schwierig darzustellen und muß vielleicht auch nochmal genauer erläutert werden, ich bin nicht so gut wie Ssnake darin meine Meinung auf den Punkt zu bringen und zu erläutern. Könnte natürlich auch sein daß solche parallelen nur meiner Michael Moore genährten Paranoia entsprungen sind.
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Do, 11. Nov 2004, 09:00

Dirty Harry hat geschrieben:
-Wo sind die Konzentrationslager?
-> Guantanamo Bay? (Es ist ein ganz andere Dimension, aber es geht in diese Richtung, von Achtung der Menschenrechte kann man dort auch nicht gerade sprechen.)


Zu sagen, der Vergleich hinke, wäre ein Euphemismus. Der hat gar keine Beine. ;)
Was wir in Guantanamo haben, ist eine Mißachtung von einer Reihe rechtsstaatlicher Grundsätze bei einer kleinen Zahl von Terrorverdächtigen. Daß dies falsch ist, die kleine Zahl der Leute keine Rolle spielt und der Mist besser gestern als heute abgeschafft gehört, sagt der kleine Captain Picard in mir auch. Aber das ist schon im Prinzip nicht vergleichbar mit der systematischen Einkerkerung und Vernichtung einer Mischung aus politischen Gegnern, Behinderten und jeder Menge Leuten, bei denen es selbst auf einer rein intelektuellen Ebene keinen Grund mehr gibt, ihnen etwas anzutun. Wenn Du Michael Moore in Guantanamo sichtest, sag mir Bescheid. Dann haben wir einen Grund, richtig beunruhigt (statt ein wenig empört) zu sein. ;)

Wie Amerika fadenscheinige Gründe anbringt um souveräne Staaten mit Krieg zu überziehen hat auch gewisse Parallelen zum deutschen Überfall auf Polen, nur wird das ganze heutzutage etwas geschickter verpackt.


Solche Fälle gibt es tausende, ohne gleich Hitler heranzuziehen - der eben dann mit noch so viel mehr aufgeladen ist, was den Vergleich so erschreckend macht. Nebenbei sollte man bei aller Kritik an den fadenscheinigen Kriegsgründen nicht vergessen, daß dieser "souveräne Staat" schließlich ein systematisches Unrechtsregime eines brutalen, massenmordenden Diktators war, den man am besten schon 1991 vom Thron gestoßen hätte - und der Hitler sicher um einiges ähnlicher ist als Bush es je sein könnte.

Damals ging es um "Lebensraum im Osten", heute geht es um den Zugang zu billigem Öl um dem amerikanischen Volk seine Energieverschwenderische Lebensweise erhalten zu können. Ob die Begründung heute eine bessere ist lasse ich mal dahingestellt.


In beiden Fällen ging es um mehr, und genau da müßte ich jetzt einen riesigen Katalog aufmachen, habe aber keine drei Jahre Zeit. ;) Ich kann nur empfehlen, einmal einen der vielen Artikel zu den bereits seit Jahren zirkulierenden Strategiepapieren der "Falken" zu lesen, und danach Hitlers "Mein Kampf". Da wird jeder die auseinanderstrebenden Endzielvorstellungen sehen, die auf Seite der Amerikaner keineswegs etwas mit Weltherrschaft zu tun haben.

Folterungen irakischer Kriegsgefangener sollte es wenn es um die Befreiung eines Volkes geht auch nicht unbedingt geben. Als die Deutschen Russland überfallen haben hatten viele Russen übrigens erstmal auch das Gefühl befreit zu werden.


Auch hier gilt: Keine Beine. ;) Im Irak handelte es sich um erschreckende, aber quantativ geringe Vorfälle. Die US-Führung hat ohne Zweifel gravierende Fehler gemacht - nicht zuletzt durch die Aussendung von dümmlichen Signalen, daß sie Folter womöglich billigen werde. (Ähnlich bescheuertes wurde hier ja auch bereits von einigen unverantwortlichen Gesellen dikutiert!) Aber trotzdem handelt es sich um isolierte Vorfälle, nicht um ein systematischens, akzeptiertes, ja sogar gewolltes Mittel der Kriegsführung wie während des Russland-Feldzugs.

Hitler hatte den Drang andere Völker mit seiner Vision eines großdeutschen Reiches zu "beglücken", die Amerikaner wollen allen Völkern die Segnungen der Demokratie bringen. Ich will damit nicht sagen daß Demokratie etwas schlechtes ist, wir sind in einer aufgewachsen und finden es damit natürlich auch gut, aber die Deutschen dachten teilweise vielleicht auch daß die Menschheit in einer unter deutscher Fahne vereinten Welt am glücklichsten sein müßte.


Und auch hier muß man ja wohl wieder darauf hinweisen, daß gerade die Tatsache, daß Bush Demokratie verbreiten will, einen riesigen, sogar prinzipiellen Unterschied bedingt. Es ist schließlich etwas anderes, wenn ich es mir in den Kopf setzte, jedem etwas möglichst gutes zu tun, als einen riesigen Haufen Menschen zu vernichten oder versklaven, um Platz für mein eigenes Volk zu schaffen...

Eines was definitiv damals wie heute sehr ähnlich ist und wahrscheinlich heutzutage noch weitaus besser funktioniert ist die Manipulation durch die Medien. Das wurde im Dritten Reich zum ersten Mal richtig eingesetzt.


Ja, genau. Die Kontrolle ist so toll, daß ein Michael Moore frei herumlaufen und seine Filme und Bücher fabrizieren darf. Die ist so toll, daß mit ABC einer der größten US-Sender zur Hauptsendezeit vor einen Millionenpublikum Bilder vom o.g. Folterskandal zeigen darf. Die ist so toll, daß Conan O'Brien jeden Abend pünktlich Bush als debilen Volltrottel verhöhnen darf. Die ist so toll... you get the picture, wie der Amerikaner sagen würde.
Wenn ich in den vergangenen vier Jahren etwas festgestellt habe, dann daß trotz allen berechtigten Mißtrauens der Mediendiskurs in den USA erheblich vielschichtiger war, als der in Deutschland. Daß dabei genug pro-Bush-Stimmen verbleiben, ist nun einmal Teil der Meinungsfreiheit, ob's uns nun paßt oder nicht.

Die NSDAP hat seinerzeit schwächen im demokratischen System Deutschlands ausgenutzt um an die Macht zu kommen. Wie ist Bush vor 4 Jahren an die Macht gekommen?


Durch Gores Feigheit. ;) Scherz beiseite, aber die Tatsache, daß Al Gore sich so schnell zurückgezogen hat, erfüllt mich heute noch mit Unglauben. Es braucht halt nicht nur Rechte, sondern auch Leute, die von ihnen Gebrauch machen. Das ist vor vier Jahren kaum geschehen. Somit würde ich viel weniger von einer Schwäche des Systems sprechen, als von einem gewissen Unwillen einiger in ihm lebenden, seine Mittel auch zu nutzen - ein Problem, vor dem kein Staat gefeit ist.
Bei Hitler war die Lage aber auch noch etwas komplizierter...

Einen grundlegenden Unterschied gibt es allerdings: Hitler hat seinerzeit die Wirtschaft benutzt um seine Ziele zu verwiklichen, in Amerika dürfte es eher so sein daß Bush eine Marionette der Großkonzerne ist.


Einmal mehr warne ich deutlich vor extremen Vereinfachungen von komplexen Zusammenhängen - die bereits bei den o.g. Fällen zur Konstruktion von mitunter mehr als absurden Parallelen geführt haben.

Aber konnten die Leute das vor 39´ schon wissen wie das mal enden würde?


Hätte sich jemand mal die Mühe gemacht, "Mein Kampf" zu lesen, hätte man das in der Tat wissen können, und zwar schon viel früher als 1939. Aber in der ganzen Stalin-Panik wurde Hitler zu wenig Beachtung geschenkt, ja sogar als potenzieller Verbündeter gesehen.
Man vergleiche die ausdrücklichen Zielsetzungen Hitlers einmal mehr mit den seit Jahren bekannten Strategiepapieren der Neocons, und man stellt fest, daß es praktische keine Ähnlichkeiten gibt, die der Rede wert wären. Was dort drin steht, hat man zu rund 90 Prozent schon gesehen. Daß so ein Vorgehen im Angesicht von Fällen wie dem Iran und Nordkorea auch mal gefährlich werden könnte, sei unbestritten. Deshalb hätte ich ja lieber Kerry gehabt. Na gut, nur einer von vielen Gründen, warum mir das lieber gewesen wäre. ;) Aber mit Hitler und seiner braunen Truppe des konzentrierten Schwachsinns haben die "Falken" trotzdem wenig gemein.

Grüße von
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Do, 11. Nov 2004, 10:16

Hi !

Naja, beide sind bzw. waren imho Riesenarschlöcher und die Welt würde jetzt evtl. ein besser Ort sein wenn beide nie an die Macht gekommen wären.

Ja, genau. Die Kontrolle ist so toll, daß ein Michael Moore frei herumlaufen und seine Filme und Bücher fabrizieren darf. Die ist so toll, daß mit ABC einer der größten US-Sender zur Hauptsendezeit vor einen Millionenpublikum Bilder vom o.g. Folterskandal zeigen darf. Die ist so toll, daß Conan O'Brien jeden Abend pünktlich Bush als debilen Volltrottel verhöhnen darf. Die ist so toll... you get the picture, wie der Amerikaner sagen würde.


Ähh?? Hatte Moore nicht erhebliche Probleme einen Vertrieb für F9/11 zu finden? Erst nach Erhalt der Goldenen Palme ist es ihm gelungen. So leicht scheint es in diesem freiwilig gleichgeschaltetem Amerika doch nicht zu sein "regime"kritische Filme auf den Markt zu bringen. Disney (ansässig in Florida, Bruder von Bush=Governor) wollte sich jedenfalls nicht die Finger verbrennen. Fördergeldermäßig. Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liegen sollte.

Ich finde es auch ehrlich gesagt irgendwie komisch Gore die Schuld an Bush zu geben.

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Do, 11. Nov 2004, 11:42

Ganz witziger Link. Wenn auch nicht unbedingt sehr aussagekräftig:

http://chrisevans3d.com/files/iq.htm
CU Early
 
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Do, 11. Nov 2004, 11:53

Hardbern hat geschrieben:
...
Ja, genau. Die Kontrolle ist so toll, daß ein Michael Moore frei herumlaufen und seine Filme und Bücher fabrizieren darf.
...

Ähh?? Hatte Moore nicht erhebliche Probleme einen Vertrieb für F9/11 zu finden?

Könnte ja auch sein, daß ein Konzern als Wirtschaftsunternehmen sich prinzipiell lieber unpolitisch verhält, weil er sich in Demokratien sonst bei ziemlich genau 50% der Bevölkerung (und seinen Kunden) unbeliebt macht. Kombiniert mit der Klagefreudigkeit und dem Risiko, daß Herr Moore es mit den Fakten nicht allzu genau genommen haben könnte, ergibt sich für einen Konzern auch ohne jede Notwendigkeit für eine Verschwörung die Schlußfolgerung, daß es vielleicht besser ist für's Geschäft, den Film nicht herauszubringen. Das mag jeder für sich selbst bewerten - als "Beweis" für die Unterdrückung unliebsamer Meinungen steht taugt der Vorfall nicht.
 
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Do, 11. Nov 2004, 11:58

Early hat geschrieben:
Ganz witziger Link. Wenn auch nicht unbedingt sehr aussagekräftig:

http://chrisevans3d.com/files/iq.htm


Fake...
 
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Early hat geschrieben:
Ganz witziger Link. Wenn auch nicht unbedingt sehr aussagekräftig:

http://chrisevans3d.com/files/iq.htm
Tatsächlich sogar eine Fälschung.
http://sq.4mg.com/IQstates.htm
Lustigerweise führt ein Link von seinen Quellen zu diesem Hinweis.

Auch Snopes widmet sich dem Thema.
 
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Do, 11. Nov 2004, 12:24

Ssnake hat geschrieben:
Hardbern hat geschrieben:
...
Ja, genau. Die Kontrolle ist so toll, daß ein Michael Moore frei herumlaufen und seine Filme und Bücher fabrizieren darf.
...

Ähh?? Hatte Moore nicht erhebliche Probleme einen Vertrieb für F9/11 zu finden?

Könnte ja auch sein, daß ein Konzern als Wirtschaftsunternehmen sich prinzipiell lieber unpolitisch verhält, weil er sich in Demokratien sonst bei ziemlich genau 50% der Bevölkerung (und seinen Kunden) unbeliebt macht. Kombiniert mit der Klagefreudigkeit und dem Risiko, daß Herr Moore es mit den Fakten nicht allzu genau genommen haben könnte, ergibt sich für einen Konzern auch ohne jede Notwendigkeit für eine Verschwörung die Schlußfolgerung, daß es vielleicht besser ist für's Geschäft, den Film nicht herauszubringen. Das mag jeder für sich selbst bewerten - als "Beweis" für die Unterdrückung unliebsamer Meinungen steht taugt der Vorfall nicht.


Hi !

Naja, aber die anderen 50% hätten den Film doch gerne gesehen.

Nein, im Falle Disney hatten sie Angst Subventionen zu verlieren. Jedenfalls habe ich gelesen, dass sie den Film deshalb nicht vertreiben wollten.

Jedenfalls finde ich es erstaunlich und beängstigend wie dieser imho menschliche Abschaum und die dreckigen Machenschaften die er voll zu verantworten hat hier teilweise direkt und indirekt verteidigt werden. Mir wird dabei echt schlecht und deshalb überlege ich ob ich ab jetzt diesen Thread ignorieren soll damit ich nicht kotzen muss. Ich glaube es wäre am Besten.

Hitler war auf jeden Fall schlimmer als Bush es jetzt ist gar keine Frage aber Lungenkrebs ist auch schlimmer als ein HIV positives Ergebnis. Trotzdem will ich beides nicht haben.


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Do, 11. Nov 2004, 12:43

@ Butt: Ich denke man kann - wenn man will - gewisse Parallel sehen oder -wenn man das will - sie auch völlig leugnen. Wie so oft liegt die Wahrheit wohl dazwischen. In einigen Jahren wird man schlauer sein.

Noch ein paar direkte Anmerkungen:

Zu Guantanom: Habe ich ja gesagt daß die Dimensionen ganz anders sind,andererseits denke ich daß zumindest die westliche Welt heute moralisch deutlich weiter ist als damals, daher finde ich es auch erschreckend daß gerade Amerika unnötigerweise in solch menschenverachtende Handlungsweisen zurückfällt.

Zum Thema daß der Irak ein menschenverachtendes System war: Das ist natürlich richtig, aber gibt das Amerika das Recht einen völkerrechtswidrgen Krieg zu führen? Wenn sich das größte und mächtigste Land nicht an die Regeln hält die es selbst mit aufgestellt hat legitimiert man dann andere Staaten sich auch nicht mehr daran zu halten. Das Regime in Bagdad hätte auch mit politischen Mitteln gestürzt werden können, da wäre dann den Amerikanern aber nicht der freie und alleinige Zugang zum Öl gewährt gewesen.

Weltherrschaft muß nicht bedeuten daß man alle Länder unter einem Führer vereint. (Daß das nicht funktioniert weiß man inzwischen.) Aber es reicht doch überall eine Marionettenregierung zu haben die nach der eigenen Pfeife tanzt. Wesentlich subtiler und effektiver, und billiger allemal.

Zum Thema Kriegsverbrechen im Irak: Wer weiß was da alles passiert ist von dem nichts an die Öffentlichkeit drang. Zumindest die Berichterstattung im Irak war währrend des Krieges ja stark reglementiert.

Daß Demokratie für jedes Land etwas "gutes" ist, ist eine typisch westliche arrogante Einstellung. In anderen Kulturen mögen andere Regierungsformen besser funktionieren.

Zum Thema Notbremse ziehen: Damals hat man in einer Stalin-Panik Hitler agieren lassen, heute ist es eine in der westlichen Welt zunehmend verbreitete Terrorismus-Panik. Nebenbei düngt das Vorgehen Amerikas momentan den Nährboden auf dem Terrorismus gedeit. Man schlägt Köpfe ab für die immer mehrere Nachwachsen. Das Problem Terrorismus kann man nicht durch Gewalt lösen, denn Gewalt erzeugt immer Gegengewalt bzw. neuen Terrorismus.

Das einzige was ich mit dem Vergleich tun wollte ist zum Nachdenken anregen, was mir offensichtlich ja auch gelungen ist. Ob alles zu weit hergeholt war kann man wahrscheinlich erst in vielen Jahren wirklich beurteilen.
Danke daß Du sachlich Deine Meinung kundgetan hast. Ich denke nur Du vergleichst das teilweise zu sehr im Detail, ich schaue da momentan eher auf das Gesamtbild, denn bis ins letzte Detail wird sich die Perversion Hitlers (hoffentlich) sicher nie mehr wiederholen. Und dieses Gesamtbild stimmt mich da einfach nachdenklich. Vielleicht ist es auch ein bißchen zu viel Paranoia, aber trotzdem: Immer wachsam bleiben! Hoffentlich hast Du recht und ich unrecht.
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Do, 11. Nov 2004, 12:45

Ssnake hat geschrieben:
Hardbern hat geschrieben:
...
Ja, genau. Die Kontrolle ist so toll, daß ein Michael Moore frei herumlaufen und seine Filme und Bücher fabrizieren darf.
...

Ähh?? Hatte Moore nicht erhebliche Probleme einen Vertrieb für F9/11 zu finden?

Könnte ja auch sein, daß ein Konzern als Wirtschaftsunternehmen sich prinzipiell lieber unpolitisch verhält, weil er sich in Demokratien sonst bei ziemlich genau 50% der Bevölkerung (und seinen Kunden) unbeliebt macht. Kombiniert mit der Klagefreudigkeit und dem Risiko, daß Herr Moore es mit den Fakten nicht allzu genau genommen haben könnte, ergibt sich für einen Konzern auch ohne jede Notwendigkeit für eine Verschwörung die Schlußfolgerung, daß es vielleicht besser ist für's Geschäft, den Film nicht herauszubringen. Das mag jeder für sich selbst bewerten - als "Beweis" für die Unterdrückung unliebsamer Meinungen steht taugt der Vorfall nicht.


Ich für meinen Teil würde heutzutage auch nicht mehr versuchen unliebsame Meinungen zu unterdrücken, die subtilere und bessere Methode ist sicher sie in lächerliche zu ziehen oder bewußt anderen Themen mehr Raum zu gewähren und das unliebsame so in den Bereich des Nebensächlichen zu drängen.
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Do, 11. Nov 2004, 14:51

Hardbern hat geschrieben:

Jedenfalls finde ich es erstaunlich und beängstigend wie dieser imho menschliche Abschaum und die dreckigen Machenschaften die er voll zu verantworten hat hier teilweise direkt und indirekt verteidigt werden. Mir wird dabei echt schlecht und deshalb überlege ich ob ich ab jetzt diesen Thread ignorieren soll damit ich nicht kotzen muss. Ich glaube es wäre am Besten.



Amen.
 
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Do, 11. Nov 2004, 15:37

Hardbern hat geschrieben:
Jedenfalls finde ich es erstaunlich und beängstigend wie dieser imho menschliche Abschaum und die dreckigen Machenschaften die er voll zu verantworten hat hier teilweise direkt und indirekt verteidigt werden. Mir wird dabei echt schlecht und deshalb überlege ich ob ich ab jetzt diesen Thread ignorieren soll damit ich nicht kotzen muss.

Niemand hat hier versucht, Bush's Machenschaften zu "verteidigen". Allerdings gibt es Leute, die auch heute noch ein differenziertes Meinungsbild pflegen und nicht alles in einen Topf werfen, einmal umrühren und dann Gift und Galle Richtung Amerika schleudern. Nimm's mir nicht übel, aber Inhalt und Wortwahl deines Posts zeigen nur eines, nämlich dass dir mittlerweile das letzte bisschen Augenmaß abhanden gekommen ist. Bush ist für dich eine Haßfratze, die keiner sachlichen Diskussion mehr bedarf. Das ist genau das, was ich in meinem letzten Post mit "Personenkult" meinte.

Einmal mehr warne ich deutlich vor extremen Vereinfachungen von komplexen Zusammenhängen - die bereits bei den o.g. Fällen zur Konstruktion von mitunter mehr als absurden Parallelen geführt haben.

Dann frage ich mich, warum du Moore nicht entschiedener kritisierst. Genau solche Vereinfachungen erreichten für mich im kürzlich gesehenen F9/11 ein nicht mehr erträgliches Maß. Außer bei wirklich sehr schlichten Gemütern dürfte Moore seiner Sache mit diesem Film keinen Dienst erwiesen haben.

Ciao,

Doc SoLo
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