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Abdiel
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Di, 15. Jun 2004, 14:08

Hardbern: Das ist doch jedem selber püberlassen, wie er seine Freizeit gestaltet und was für Sender er konsumiert! Demnach sollte auch die GEZ-Erhebung nach dem tatsächlichen Sachverhalt stattfinden. Was man bei Privaten mittels Werbung wieder einspielt und beim PayTV mittels der Gebühren soll bei den ÖR einfach mal pauschal abgeführt werden, nur weil die jeweilige Person die Sender empföngen KÖNNTE? Nein Danke!
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Stift
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Di, 15. Jun 2004, 14:19

Abdiel hat geschrieben:
Habe da, nebenbei bemerkt, auch gerade so ein nettes Briefchen erhalten und muss mich wundern, dass die Meldebehörde der GEZ meinen Umzug mitgeteilt hat. Auf dem Meldebogen habe ich noch angeführt, dass ich gegen die Weitergabe meiner Daten an Dritte bin und hier wird einfach mal der nächsten Behörde so etwas gesteckt. Nicht das ich mir ertappt vorkam, nur erinnerte mich das gleich wieder an den anderen Thread, den wir vor Kurzem hier hatten.


Da setze ich doch noch einen drauf. Als ich damals aus dem Elternhaus ausgezogen bin, meldete ich mich beim Einwohnermeldeamt der Heimatstadt ab. Nur versäumte ich es, mich in Kiel wieder anzumelden. Dieses tat ich erst nach nem knappen halben Jahr. Gab Mecker und ein Verwarnungsgeld :oops:

Eine Telephonnummer für Kiel hatte ich aber sofort zum Einzug besorgt (WG mit Frogo).

Kurze Zeit später bekam ich Post von der GEZ. Klappern die die Telephonbücher nach Anschriften ab? 8O
Oder muß die Telekom Adressen melden?

Gruß

Stift
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und ich sag "Hallo" zu den Menschen, die gerade von dort fliehen ...
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Hattori Hanso
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Di, 15. Jun 2004, 14:31

Hardbern hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
Nö, Rentner sind sicher bald keine Minderheit mehr, schon klar :wink:
Aber auch als Rentner werde ich sicher keine Volksmusik schauen. Selbst meine Eltern die jetzt bald 70 werden tun sich diesen Schwachsinn nicht an.

Und Karl Moik ist alles, aber sicher nicht Auftrag der ÖRs. Da fallen mir eher Worte wie "peinlich" und unerträglich ein.

Und ganz egal ob es jetzt einen Sendeauftrag gibt oder nicht, es ist nicht nachvollziehbar warum man für etwas bezahlen muß an dem man kein Interesse hat nur weil man andere Dinge nutzen will für die man nichts oder anderweitig bezahlt, die aber nichts miteinander zu tun haben. Sollen die Leute dafür bezahlen die es interessiert. (Und wenn dann keiner dafür bezahlt, gut, dann interessiert es auch keinen.)


Karl Moik bzw. das Senden von Volksmusiksendungen ist sehr wohl auch Auftrag der ÖR, dass fällt in die Sparte Unterhaltung. Auch wenn Du Dich davon nicht unterhalten fühlst. Aber Millionen von Rentner interessieren sich dafür. Nochmal Ihr seid nicht der Nabel der Welt.

Du musst dafür bezahlen, weil alle dafür bezahlen müssen um den ÖR zu finanzieren. Ich mag auch keine VM-Sendungen habe aber keine Probleme mit den Gebühren.

Ich finde, dass 15 EUR im Monat für ein solch gutes Programm, welches die ARD und das ZDF liefern, nicht zuviel ist. Ich rede jetzt nicht von VM-Sendungen sondern von Nachrichten, politischen Programmen und Sportveranstaltungen.

Lol. Für irgendein dummes PC Spiel legst Du 50 EUR hin und klagst über die monatlichen Rundfunkgebühren i. H. v. EUR 15,-. Das PC Spiel liefert Dir Unterhaltung für max. 20 -30 Stunden. In Ausnahmefällen Spielt man so ein Spiel auch öfter. Aber für 15,- im Monat den ganzen Monat Fernsehen und diverse Radiostationen zu haben ist zu teuer???

Hardbern


Sendungen in den ÖRs schaue ich vielleicht maximal eine halbe Stunde im Monat. (Nur Nachrichten, im allgemeinen reicht mir aber das was ich im Radio höre oder in der Zeitung lese) Dafür sind 15 Euro dann ganz schön happig.

Und der Vergleich mit Computerspielen ist ja wohl saublöde. Ich kaufe mir ein Computerspiel wenn es mich interessiert und bezahle dafür den Preis. Ist mir der zu hoch kaufe ich es mir nicht. Beim Fernsehen MUSS ich bezahlen, egal ob es mich interessiert oder nicht. Das wäre so daß wenn Du einen Computer hast automatisch alle drei Monate ein Vollpreisspiel kaufen müßtest (welches Du Dir nicht aussuchen darfst und welches Du nicht spielst) obwohl Du den Computer nur gekauft hast um im Internet zu surfen oder Textverarbeitung zu machen.

Und Du mußt nicht jedesmal betonen wir wären nicht der Nabel der Welt, das weiß ich. Fakt ist daß mich NICHTS, absolut NICHTS auf den ÖRs so interessiert daß es mir 15 Euro im Monat wert wäre, und nur weil ich für andere Dinge einen Fernseher brauche muß ich Gebühren bezahlen um irgendwelchen Schrott wie Volksmusik und ähnliches zu finanzieren. Ich muß doch auch nichts dafür bezahlen daß ich Big Brother nicht schaue.
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Di, 15. Jun 2004, 15:09

Hardbern hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
Hardbern hat geschrieben:
Ich weiß nicht ob Dir die Quoten von Volksmusiksendungen bekannt sind?? Das ist ein Riesenmarkt und hat nichts mit Minderheitenprogramm zu tun.

Nochmal Ihr seid nicht der Nabel der Welt um den sich alles dreht.

Und ja, Karl Moik gehört mit zum Auftrag des Öffentlichen Rundfunk genauso wie der James Bond Film und die Nachrichten und die Fussballübertragung.

Hardbern


James Bond soll zum Auftrag des ÖR gehören? Dann gehört aber Buffy und Angel auch dazu und die konnte ich noch auf keinem ÖR sehen. Auch eine Fußball-Übetragung gehört für mich sich nicht zum öffentlichen Auftrag. Dann müsste Hockey und Tennis auch regelmäßig im TV zu sehen sein. ..

So wie die Sache derzeit ausieht ist es eine reine Zwangsbeglückung von Sendungen die mich nicht die Bohne interessieren, für die ich aber mit Abstand am meisten bezahle.


Hi !

Early merkst Du noch über was wir hier reden?? Natürlich war James Bond nur ein Beispiel für Unterhaltung. Ich hätte auch einen X-Beliebigen anderen Film nennen können. Natürlich könnte statt der Landarzt auch Buffy im ZDF laufen, nur hat das ZDF dafür zur Zeit nicht die Rechte. Genausowenig hatte die ARD bis vor kurzem die Rechte für die Bundesliga. Trotzdem gehören Informations-, Unterhaltungs- Sport und Nachrichtensendungen zum Auftrag des Öffentlichen Rundfunks.

Außerdem wird in Sportsendungen wie der Sportschau sehr wohl auch über Hockey und Tennis berichtet.

Hardbern


Ist mir klar das JB nur ein Beispiel war, genauso wie von mir eben Buffy.

Das Problem ist ganz einfach: Ich sehe einfach nicht ein wieso es ein Recht auf TV-Unterhaltung geben soll. Wer es will solch es sich bei Privaten oder Pay-TV holen, wer nicht, eben nicht. Aber so wie es derzeit läuft ist es eben einfach Zwangsbeglückung und sonst nichts.

Die ÖRs sollen sich um Info- und Nachrichtensenungen kümmern und versuchen den öffentlichen Auftrag (der eben darin liegt die Allgemeinbildung der Bevölkerung zu heben und nicht den Schunkel-Faktor am Samstag Abend) zu erfüllen. Das mein Geld welches ich für Gebühren zahle zum teil dazu verwendet wird Karl Moik zu bezahlen sehe ich echt nicht ein. Wenn das jemand sehen will soll er es sich woanders organisieren. Der Möglichkeiten gibt es viele: DVDs, Pay-TV, Private, Videothek,... Mache ich ja bei meinen Sendungen die mich interessieren genauso.
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Hardbern
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Di, 15. Jun 2004, 15:24

Dirty Harry hat geschrieben:
Sendungen in den ÖRs schaue ich vielleicht maximal eine halbe Stunde im Monat. (Nur Nachrichten, im allgemeinen reicht mir aber das was ich im Radio höre oder in der Zeitung lese) Dafür sind 15 Euro dann ganz schön happig.

Und der Vergleich mit Computerspielen ist ja wohl saublöde. Ich kaufe mir ein Computerspiel wenn es mich interessiert und bezahle dafür den Preis. Ist mir der zu hoch kaufe ich es mir nicht. Beim Fernsehen MUSS ich bezahlen, egal ob es mich interessiert oder nicht. Das wäre so daß wenn Du einen Computer hast automatisch alle drei Monate ein Vollpreisspiel kaufen müßtest (welches Du Dir nicht aussuchen darfst und welches Du nicht spielst) obwohl Du den Computer nur gekauft hast um im Internet zu surfen oder Textverarbeitung zu machen.

Und Du mußt nicht jedesmal betonen wir wären nicht der Nabel der Welt, das weiß ich. Fakt ist daß mich NICHTS, absolut NICHTS auf den ÖRs so interessiert daß es mir 15 Euro im Monat wert wäre, und nur weil ich für andere Dinge einen Fernseher brauche muß ich Gebühren bezahlen um irgendwelchen Schrott wie Volksmusik und ähnliches zu finanzieren. Ich muß doch auch nichts dafür bezahlen daß ich Big Brother nicht schaue.


Hi !

Du erzählst doch selbst, dass Du Dir Nachrichten im ÖR ansiehst. Das und die Tatsache, dass Du einen Fernseher hast, ist schon Grund genug, dass Du die Rundfunkgebühr zahlen musst. Punkt.

Außerdem bezahlst Du über die Produkte die beworben werden auch Sender wie RTL und Pro Sieben nur eben nicht direkt. Also erzähle mir bitte nicht die privaten wären umsonst.

Mir wird das auch langsam zu dumm. Der Auftrag der ÖR ist bekannt, daran werden eure Ansichten der Sache auch nichts ändern. Ich finde es gut so wie es ist. Ich bin froh, dass es die Öffentlichen gibt. Ich bedaure den, der die Öffentlichen nicht nutzt um sich zu informieren.

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Di, 15. Jun 2004, 16:26

Du siehst das falsch: Ich schaue mir (ab und zu) die Nachrichten auf den ÖRs weil ich die Gebühr ja eh bezahlen muß. Müßte ich sie nicht bezahlen (weil es z.B. Pay-TV wäre) dann würde ich sie nicht schauen, jedenfalls nicht um 15 Euro im Monat.

Und daß die Tatsache daß ich einen Fernseher habe schon genug ist um der Raubritterinstitution GEZ das Recht zu geben mir Geld für etwas abzuknöpfen was ich nicht haben will und damit auch nciht nutze, ist ja genau das was mich ärgert.

Mein Fernseher ist zum:
DVD schauen
X-Box spielen
Gamecube spielen
PS2 spielen
.....N64 / PS1 / Dreamcast
Private Sender schauen (sehr selten!)

und ganz nebenbei Nachrichten auf den ÖRs, noch viel seltener, und darauf könnte ich dann auch vollends verzichten.

Das ist ja das was Du (und die GEZ) anscheinend nicht kapieren willst: Ein Fernseher taugt inzwischen schon zu so viel mehr als nur ÖRs zu schauen, damit ist der Legitimation der GEZ "wer einen Fernseher hat muß GEZ Gebühren bezahlen" eigentlich längst die Berechtigung entzogen. Das System ist überholt. Technisch wären heute andere Möglichkeiten machbar den Leuten die keine Gebühren zahlen wollen die Möglichkeit zum schauen der ÖRs zu entziehen.
Etwas anderes ist es beim Radio: Wenn ich kein Radio hören will kann ich alle Radios aus meinem Haus verbannen und muß dann auch keine Gebühren bezahlen. Beim Fernseher ist das nicht mehr möglich weil man den für so viele andere Dinge braucht. Mit einem Radio kann man eben nur Radio hören. Beim Fernseher muß ich GEZ Gebühren bezahlen ob ich das damit finanzierte Angebot nutze oder nicht. Will ich diese Gebühren nicht bezahlen muß ich nicht nur auf diese Leistungen verzichten, sondern auf eine ganze Menge anderer Dinge auch.
Will ich die Gebühren nicht bezahlen darf ich keinen Fernseher besitzen, ohne den Fernseher kann ich eine Menge Dinge nicht tun die ich gerne tue.
Das wiederum ist dann eine Einschränkung meiner persönlichen Freiheit. Das ganze Thema wäre eigentlich ein Fall für das Verfassungsgericht, leider kann sich eine Klage dort wohl keine Privatperson leisten.
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Di, 15. Jun 2004, 19:04

Eine Gebührendiskussion. Muß... mich... zurück... halten. ;)

Nee, da sage ich jetzt wirklich lieber nichts zu, denn das würde häßlich werden. Es reicht ja schon, daß die Intendanten von ARD und ZDF in regelmäßigen Abständen Briefe von mir bekommen.

Was soll's - im Moment zahle ich ohnehin noch brav meine Gebühren. Obwohl ich als Beamer-Nutzer nach der momentanten Regelung wohl sogar fein raus wäre... ;)

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Di, 15. Jun 2004, 23:02

Alex hat geschrieben:
Es gibt zahlreiche Beschwerden über die Aggressivität der GEZ - wer tatsächlich seinen Fernseher abschafft hat keine guten Chancen, von den GEZ-Gebühren loszukommen. Wer die Zahlungen einstellt und schriebt, er hätte kein Gerät mehr, wird sofort angemahnt und bald darauf vom Gerichtsvollzieher besucht.

Naja, bevor ein Gerichtsvollzieher kommt, muß es erst mal einen vollstreckbaren Titel geben, und den gibt's auch für die GEZ erst dann, wenn es zuvor zu einer Gerichtsverhandlung gekommen ist. Soweit sind wir glücklicherweise noch nicht, daß die GEZ wie das Finanzamt sich selbst vollstreckbare Titel ausstellen dürfte.
Fairerweise muss man natürlich sagen, viele Leute drücken sich immer noch um die Gebühren und es bedarf einer Heerschar an Kontrolleuren, um der Situation auch nur halbwegs Herr zu werden. Die grundsätzliche Annahme, jeder eigene Haushalt besitzt ein TV-Gerät, ist sicher auch nicht ganz falsch.

Naja, das ist eine mögliche Sicht der Dinge. Tatsächlich sieht es so aus, daß es nur ein "Free TV" gibt, und das sind die werbefinanzierten Privatsender. Öffentlich-rechtliche sind de facto "Zwangs-PayTV", und dieser Zwang ist meiner Ansicht nach seit der Einführung der Privaten nicht länger zu rechtfertigen. Gleichfalls systemwidrig finde ich die Tatsache, daß die öffentlich-rechtlichen Sender Werbung zeigen und dafür Geld kassieren - entweder müßten dann alle Sender (sowohl Private wie ARD/ZDF) am Gebührenaufkommen beteiligt werden (das wäre dann eine "Fernsehsteuer"), oder die öffentlich-rechtlichen müßten auf Werbeeinnahmen verzichten, weil sie schließlich Zwangsalimente beziehen und daher die Notwendigkeit nach zusätzlichen Einnahmen entfällt. Schließlich: "Gebühren" dürfen ja ohnehin nur nach tatsächlich anfallenden Kosten berechnet werden, und dann müßte man sich doch mal darüber unterhalten, ob der Sendebetrieb nicht auch erheblich kostengünstiger realisiert werden könnte (z.B. bei Umstellung auf Digitaltechnik OHNE Ausweitung der Sendeminuten, Begrenzung der Rundfunkkanäle auf Regional- und Bundesprogramme sowie meinethalben noch je einen Spartenfunk "Jodeln", "Pop", "Klassik" und "Info"). Wer Gebühren verlangt, sollte gefälligst nicht sein Zwangsangebot nach eigenem Gutdünken ausweiten dürfen und sich ansonsten den Grundsätzen der sparsamen Haushaltsführung befleißigen.

Ich bin ja bekanntlich schon immer der Meinung gewesen, daß bezogene Leistungen angemessen entlohnt werden sollen. Aber die obrigkeitsstaatliche Art, wie die GEZ im Auftrag von ARD und ZDF tätig wird, ist vorgestrig und einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung nicht angemessen. Letztlich verhindert dieses Zwangs-PayTV den wirtschaftlichen Erfolg von Angeboten wie Premiere - der Staat greift also mittelbar auf zweifelhafte Weise in das Wirtschaftsleben ein. Das Ergebnis ist wie üblich nicht sonderlich überzeugend und teuer für den Steuerbürger, der sich wie üblich nur mit absurden Verrenkungen dem Abkassieren entziehen kann.
 
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Mi, 16. Jun 2004, 07:35

So schön wie Ssnake kann es natürlich keiner ausdrücken, obwohl Du eigentlich nur wiederholst was schon gesagt wurde. Aber dafür haben wir es jetzt nochmal schön zusammengefaßt :wink:

Mich würde mal interessieren welche aussichten eine Klage eigentlich hätten. Wie wir hier ja jetzt festgestellt haben gäbe es eine Menge guter Gründe gegen Zwangs-Pay-TV, und nur sehr wenige dafür. Also, Rechtsexperten vor!
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Mi, 16. Jun 2004, 08:23

Dirty Harry hat geschrieben:
So schön wie Ssnake kann es natürlich keiner ausdrücken, obwohl Du eigentlich nur wiederholst was schon gesagt wurde.

Ich war noch auch Seite 3 ganz oben im Nachlesen der Diskussion...
Mich würde mal interessieren welche aussichten eine Klage eigentlich hätten. Wie wir hier ja jetzt festgestellt haben gäbe es eine Menge guter Gründe gegen Zwangs-Pay-TV, und nur sehr wenige dafür. Also, Rechtsexperten vor!

Bin kein Rechtsexperte, aber ich fürchte, die Aussichten sind bestenfalls ungewiß. Die bisherige Rechtsprechung ist nicht sehr ermutigend, was die Infragestellung der Grundprinzipien betrifft, auf denen die Finanzierung des ö.-r. Fernsehens fußt.

So eine Klage könnte natürlich helfen, die große Revolution loszutreten - aber das überlasse ich lieber Leuten mit viel mehr Zeit, als ich sie habe...
 
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Mi, 16. Jun 2004, 08:50

Mich würde mal interessieren welche aussichten eine Klage eigentlich hätten.

Wie schon gesagt: keine. Ablehnende Urteile gibt es afaik genug. Wenn du einen Fall zur Rechtmäßigkeit der allumfassenden Gebührenerhebung der GEZ in einer Uni-Übungsklausur stellen würdest, bekämst du vermutlich überwiegend Ergebnisse, welche die Rechtmäßigkeit ablehnen würden. Aber die Gerichte werden sich in der Praxis hüten, die Finanzierung der Öffentlich-rechtlichen in Frage zu stellen, da gebe ich ssnake völlig Recht.

Wie wir hier ja jetzt festgestellt haben gäbe es eine Menge guter Gründe gegen Zwangs-Pay-TV, und nur sehr wenige dafür.

Der Staat bezeichnet es als Gebühr, behandelt es aber faktisch wie eine Steuer. Das ist aus meiner Sicht das ganze Problem und Grund für all den Ärger.
Cheers,
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Mi, 16. Jun 2004, 12:56

Richtig, faktisch ist es eine Steuer, und ich hätte auch weniger Probleme damit wenn die Gebühren als Steuer eingezogen werden würden und nicht vom Fernseher abhängig wären. Denn diese Abhängigkeit vom Fernseher ist heutzutage einfach eine absurde Begründung (aus genannten Gründen.)
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Flash
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Mi, 16. Jun 2004, 14:44

Also erstmal: Auch ich bin der Meinung, daß es eine Möglichkeit geben sollte, Fernseher zu kaufen, die den Empfang öffentlich-rechtlicher Sender unmöglich machen, um die Gebühren nicht zahlen zu müssen, und auch ich ärgere mich als nur-Radio-Besitzer über den alljährlichen Brief, ob ich denn nicht doch einen Fernseher habe (wenn man darauf nicht antwortet, kommt der nächste Brief, in dem einem weiterführende Schritte angedroht werden).
Aber ein paar Dinge:
- Auftrag der ÖR: Ich weiß nicht, wie das in Österreich ist, aber in Deutschland ist der Auftrag nicht nur Information, sondern Information, Unterhaltung und Kultur.
- Man muß mal sehen, was von den Gebühren alles finanziert wird. 15&euro im Monat sind weniger als für eine Tageszeitung. Dafür gibt es etliche Fernsehsender (arte, 3Sat, Kika, Phönix), z.T. ganz ohne Werbung, unzählige Radiosender, und fast alle sind qualitativ deutlich hochwertiger als die Privaten. Webseiten der ÖR, wie tagesschau.de sind werbefrei. Dazu kommt, daß kulturelle Veranstaltungen finanziert werden, Rundfunkorchester bezahlt, usw. Mein Bruder z.B. spielt z.Zt. in einem Orchester des Bayrischen Rundfunks, das wohl bald geschlossen wird, wenn die nächste Gebührenerhöhung nicht genehmigt wird. Die Musiker werden dann arbeitslos. Und es ist nicht so, daß das Geld da mit vollen Händen ausgegeben wird, die Ausstattung stammt größtenteils aus den 60ern und 70ern, da die Gebührenerhöhungen meist nicht mal Inflationsausgleichend waren, während gleichzeitig das Angebot der Sender, usw immer erhöht wurde.
- Werbung: Das argument, daß die ÖR Werbung zeigen, also keine Gebühren nötig sind, ist nicht sonderlich stichhaltig. ÖR dürfen pro Tag insgesamt 25 Minuten Werbung zeigen, nach 20 Uhr, sowie Sonn- und Feiertags gar keine. Private dürfen 15% ihrer täglichen Sendezeit Werbung bringen, macht 216 Minuten, da die Privaten den Sendeschluß deswegen abgeschafft haben (Wobei die ÖR hier nachgezogen haben, ohne Gebührenerhöhung, und ohne deswegen mehr Werbung zeigen zu dürfen). Die alternative lautet also entweder keine Werbung und horrende Gebühren, oder ein rein werbefinanziertes Fernsehen, und das ist wohl wirklich nicht wünschenswert, da es die Sender vollkommen in die Hände der Industrie gibt. Wer soll den Skandale in der Industrie publik machen, wenn die Sender von dieser abhängig sind? Und wer kontrolliert den Einfluß der Industrie auf die Politik? Seit in Italien auch das Staatsfernsehen gleichgeschaltet ist, ist Kritik an Berlusconi nicht mehr im Fernsehen zu sehen. Und darauf habe ich keine Lust.
 
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Mi, 16. Jun 2004, 17:34

Ich wollte ja eigentlich nicht, aber irgendwie juckt es mich bei diesem Thema jedesmal doch wieder in den Fingern. ;)

Flash hat geschrieben:
- Auftrag der ÖR: Ich weiß nicht, wie das in Österreich ist, aber in Deutschland ist der Auftrag nicht nur Information, sondern Information, Unterhaltung und Kultur.


Das ist richtig, aber mit dem Zusatz, in diesen Bereichen die sog. "Grundversorgung" sicherzustellen. Hier wird es schon reichlich problemtatisch, gibt es doch keinerlei irgendwie zufriedenstellende Definition, was darunter zu verstehen ist. Und so schießen ARD und ZDF weiterhin ungehemmt solche Leckerbissen wie "Traumhotel auf Mauritzius", "Unser Charly" oder "Verbotene Liebe" ins Programm. Ich würde jetzt argumentieren, daß die privaten Eigenproduktionen die Grundversorgung mit grenzdebiler Unterhaltung mehr als ausreichend übernehmen, aber die ÖR sehen das anscheinend anders. Da folgen sie ganz der Marschrichtung, die unser aktueller ARD-Indendant vor rund einem Jahr vorgegeben hat: "Wir müssen nichts Anderes machen, als die Privaten. Wir müssen das Gleiche nur anders machen." Spitze. Damit kann man nun jede Programmentscheidung begründen...

Flash hat geschrieben:
- Man muß mal sehen, was von den Gebühren alles finanziert wird. 15€ im Monat sind weniger als für eine Tageszeitung. Dafür gibt es etliche Fernsehsender (arte, 3Sat, Kika, Phönix), z.T. ganz ohne Werbung, unzählige Radiosender, und fast alle sind qualitativ deutlich hochwertiger als die Privaten. Webseiten der ÖR, wie tagesschau.de sind werbefrei. Dazu kommt, daß kulturelle Veranstaltungen finanziert werden, Rundfunkorchester bezahlt, usw. Mein Bruder z.B. spielt z.Zt. in einem Orchester des Bayrischen Rundfunks, das wohl bald geschlossen wird, wenn die nächste Gebührenerhöhung nicht genehmigt wird. Die Musiker werden dann arbeitslos. Und es ist nicht so, daß das Geld da mit vollen Händen ausgegeben wird, die Ausstattung stammt größtenteils aus den 60ern und 70ern, da die Gebührenerhöhungen meist nicht mal Inflationsausgleichend waren, während gleichzeitig das Angebot der Sender, usw immer erhöht wurde.


Bei der Breite des Angebots ist der springende Punkt nicht zuletzt, daß mich niemand jemals gefragt hat, ob ich den ganzen Kram überhaupt will. Arte ist ja noch hin und wieder mal ganz nett, aber 3Sat ist in weiten Zügen nichts weiter als die Müllhalde des ZDF. Phönix hat alle Jubeljahre mal was ganz interessantes, doch auch nur in einer Frequenz, daß man es problemlos bei ARD und ZDF unterbringen könnte, wenn man unnötigen Müll (siehe oben) auf die Kippe schmeißen würde (und diesmal meine ich nicht 3Sat ;)). Und den Kika als Vorwand dafür zu nehmen, das Kinderprogramm aus den Hauptsendern des ÖR zu werfen, ist auch ziemlich anrüchig. Bei einem nicht unerheblichen Teil des Senderangebots handelt es sich lediglich um billige Entschuldigungen, die die Gebührenerhöhungen rechtfertigen sollen, aber auf die Bedürfnisse der Gebührenzahler keinerlei Rücksicht nehmen.
Das Eingehen besagten Orchesters der ausbleibenden Gebührenerhöhung zuzuschreiben, ist auch recht abenteuerlich, wenn man sieht, was für einen absurden Verwaltungswasserkopf die ÖR haben. Natürlich mangelt es solchen - absolut sinnvollen - Kulturangeboten an Geld, wenn die Indendanten-Kammrilla das Geld für neue Firmenparkplätze herausballert. Wenn Du mal das gewaltige Hauptquartier des Hessischen Rundfunks, seines Zeichens kleinste deutsche Rundfunkanstalt, gesehen hast (neben dem die Firmenzentrale von NBC wie eine billige Kaschemme wirkt), weißt Du, was ich meine. Um kleine Kultur-Biotope zu retten, braucht es weniger eine Gebührenerhöhung, sondern vielmehr eine Entschlackungskur auf der Verwaltungsebene, die der dortigen Korruption und Verschwendung endlich mal den Hahn zudreht. Davon, was die Herren Gottschalk, Kerner und Beckmann verdienen, will ich jetzt gar nicht anfangen.

Flash hat geschrieben:
- Werbung: Das argument, daß die ÖR Werbung zeigen, also keine Gebühren nötig sind, ist nicht sonderlich stichhaltig. ÖR dürfen pro Tag insgesamt 25 Minuten Werbung zeigen, nach 20 Uhr, sowie Sonn- und Feiertags gar keine. Private dürfen 15% ihrer täglichen Sendezeit Werbung bringen, macht 216 Minuten, da die Privaten den Sendeschluß deswegen abgeschafft haben (Wobei die ÖR hier nachgezogen haben, ohne Gebührenerhöhung, und ohne deswegen mehr Werbung zeigen zu dürfen). Die alternative lautet also entweder keine Werbung und horrende Gebühren, oder ein rein werbefinanziertes Fernsehen, und das ist wohl wirklich nicht wünschenswert, da es die Sender vollkommen in die Hände der Industrie gibt. Wer soll den Skandale in der Industrie publik machen, wenn die Sender von dieser abhängig sind? Und wer kontrolliert den Einfluß der Industrie auf die Politik? Seit in Italien auch das Staatsfernsehen gleichgeschaltet ist, ist Kritik an Berlusconi nicht mehr im Fernsehen zu sehen. Und darauf habe ich keine Lust.


Zum Thema Werbung paßt das obenstehende: Es gibt genug ungenutzte Wege, die Kosten zu reduzieren. Dabei verlange ich noch nicht einmal, daß die ÖR ihre Werbung abschaffen, sondern nur, das bisherige Maß nicht zu überschreiten. Wenn es nämlich nach dem aktuellen Führungskader ginge, wäre die 20-Uhr-Grenze (die durch zweifelhaftes Sponsoring und Schleichwerbung ohnehin schon mehr als labberig ist) längst gefallen - und die Ausdehnung der Sendezeit wird entweder mit Uralt-Wiederholungen oder der Verbannung von qualitativ hochwertigen Programmen, die in die Primetime gehören, bestritten.
Die Kontrollfunktion der ÖR ist - trotz einiger unbestrittener Schätzchen wie Frontal 21, die auch ich unbedingt erhalten sehen will - ebenfalls schon lange kompromittiert, denn wie die Führungsposten unter den Parteien ausgekungelt werden, ist schon nicht mehr feierlich. Nicht umsonst gleicht das politische Programm des BR mehr einer Hofberichterstattung vom Königshofe Stoiber, während der WDR sich den Branchen-Spitznamen "Westdeutscher Rotfunk" redlich verdient hat.

Ich bin nicht gegen ÖR-Fernsehen. Ich bin nur gegen die Art und Weise, wie es momentan praktiziert wird. Für ÖR in der Klasse der britischen BBC würde ich jeden Monat ohne zu murren meine 15 Euro abdrücken und auch einer weiteren, moderaten Gebührenerhöhung nicht im Wege stehen. Aber Fakt bleibt: Mit einem Etat, der z.B. die ARD 2002 zum drittreichsten Medienkonzern der Welt machte (!!!), schaffen die ÖR im Moment erschreckend wenig, um bösartige Phrasen wie "völlige Inkompetenz" oder "Betrug am Rundfunkstaatsvertrag" zu vermeiden.

Grüße von
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Mi, 16. Jun 2004, 18:32

Was ich da so mitbekommen habe, geht es euch ja eigentlich sogar noch richtig gut. Bei uns zahlen wir zB 20 Euro im Monat und dazu dürfen die Sender auch noch eine Stunde Werbung am Tag bringen - und zwar egal zu welcher Uhrzeit. Dazu gibt's auch noch Product Placement-Aktionen in fast jeder Sendung.
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