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wulfman
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So, 4. Jul 2004, 18:02

Da du hier so viele Fragen stellst, nehme ich mal an, ich soll darauf antworten. Kann ich aber nicht, gebe ich gerne zu. Ich weiß nicht mal was Blastozyten sind.
Ich spreche nur nicht jemandem, der eine Meinung dazu hat, das Recht auf diese Meinung ab.

ich auch nicht, eine meinung spreche ich niemandem ab. ich unterscheide nur zwischen einer fundierten meinung, die durch nachdenken über halbwegs sachliche informationen zu stande gekommen ist und "in der kronenzeitung / bild ist gestanden, dass..."

mfg
wulfman

PS.: blastozyste - quasi der vorläufer eines embryos, besteht aus wenigen zellen.
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Vorläufig letzte Worte, heute:

der Exstudent auf der Insel
 
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Hattori Hanso
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Mo, 5. Jul 2004, 07:37

Ich hoffe Docs Popcorn war aus gentechnisch unbehandeltem Mais.... :green:

Bei Nahrungsmitteln finde ich die gentechnick-Diskussion bzw. die Panikmache darum etwas überzogen. Ich kann nicht ganz nachvollziehen wie gentechnisch veränderte Lebensmittel jemandem schaden sollen der sie ißt. (Außer sie enthalten inhaltsstoffe aus anderen Pflanzen gegen die derjenige Allergisch ist...)
Vor allem wenn man sich anschaut was die meisten Leute nebenbei an ungesundem Zeug in sich reinstopfen und sich völlig wohl dabei fühlen.

Gentechnik am Menschen ist natürlich ein zweischneidiges Schwert: Zum einen der Vorteil schwere Defekte am Erbgut erkennen und korrigieren zu können, zum anderen die Schwierigkeit die Grenze zu ziehen was ein schwerer Defekt ist.
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Flash
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Mo, 5. Jul 2004, 14:54

Wenn keiner mehr etwas wirklich neues hinzuzufügen hat, dann will ich mich an dieser Stelle ausklinken. Auf eine Diskussion, in der ich mich als starrsinnig, faul, dumm, zynisch und unverschämt bezeichnen lassen muß, habe ich nämlich keine Lust.

Danke ButtSeriously für eine anregende Diskussion (und für den Beweis, daß man auch mit Argumenten, statt mit Beleidigungen kontern kann), und danke wulfman, für einige interessante Aspekte.
 
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ButtSeriously
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Di, 6. Jul 2004, 14:10

Flash hat geschrieben:
Nein, Fort- und Rück- haben keine positive bzw. negative Konnotation:
- Der fortschreitende Verfall der moralischen Werte bereitet Grund zur Sorge.
- Der Rückgang von Gewaltverbrechen ist ein Grund zur Freude.
Fortschritt wird verwendet, wenn es sich um eine Entwicklung handelt, die vom Ursprung weggerichtet ist. Rückschritt bezeichnet eine Entwicklung hin zu etwas, was schon mal dagewesen ist. Das hat nichts mit normativen Elementen zu tun.


Fort- und Rück- mögen ja keine normativen Elemente haben, Fortschritt und Rückschritt in der Form, wie sie heute gebraucht werden, aber schon. Das "Gegenbeispiel", das Du wählst, ist nicht umsonst "Rückgang", was aber, mit Verlaub, ein anderes Wort ist. ;)
Rückgang ist im momentanen Sprachgebrauch (ich beziehe mich da auf die einschlägigen Wörterbücher) eher eine Verringerung in quantiativer Hinsicht über einen messbaren Zeitraum. Rückschritt impliziert aber doch viel eher ein Umkehren auf einer Entwicklungslinie, an dessen vorläufigem Endpunkt die Erreichung eines bereits einmal dagewesenen, früheren Entwicklungspunktes liegt.
Und genau dieser Rückschrittsbegriff kann jenseits gewisser Bewertungselemente nur schwerlich existieren, da er empirisch gesehen ein Luftschloss ist. Es gibt in dem Sinne keine "Entwicklung zurück", sondern die Linerarität, mit der wir Menschen die Zeitdimension zumindest wahrnehmen, diktiert ein "Weitergehen", auf dem man natürlich noch alles mögliche, verschiedene anstellen kann. ;)

Flash hat geschrieben:
Wissenschaftliches Werk hin oder her, wenn man in der Wahrnehmung einen Unterschied feststellt, gibt es einen Grund dafür. Der Unterschied muß vorhanden sein. Wenn eine Unterscheidung möglich ist, kann ich die Dinge auch getrennt benennen und bewerten, dabei bleibe ich.
Im übrigen Verstehe ich die Relevanz dieser Differenzierung nicht so ganz. Du gibst ja selbst negative Auswüchse des Fortschritts zu. Mit dem Hinweis "alles Natur" würde jegliche Kritik daran unmöglich werden.


Ein Unterschied in der Wahrnehmung hat einen Grund? Ich denke, das ist ist in dieser allgemeinen Form etwas zu kurz gegriffen. Tatsächlich können sehr graduelle, mitunter sogar vernachlässigenswerte Unterschiede zu extremen Unterschiedwahrnehmungen führen, die sich dann aber auf wissenschaftlichem Wege nicht belegen lassen. Extrembeispiel: Die jahrhundertelange Wahrnehmung anderer menschlicher Rassen als "unterlegen" oder "minderwertig".
Eine Vernichtung der Kritik durch die Aufhebung der Unterscheidung sehe ich aber nicht gegeben, da dies voraussetzen würde, daß Natur grundsätzlich "gut" ist. Als jemand, der gerade erst wieder einem höchst natürlichen Virus die Untermiete kündigen mußte, möchte ich ich das aber vehement bestreiten. ;)
Natur ist für mich im Einzelfall damit absolut kritisierbar, und sicher auch noch in größeren Entwicklungslinien. Nur bei "technischer Entwicklung per se" wird es für mich halt etwas problematischer.

Flash hat geschrieben:
Auch wenn Du das zu Anfang behauptest, ist das kein Beispiel dafür. Du beschreibst nämlich genau das, was auch ich beschrieben habe, wenn auch von einem anderen Standpunkt.


Na, wenn Du das, was ich beschrieben habe, so dramatisch sehen willst. Das ist dann wirklich halt nur noch eine Bewertungsfrage. An dem Punkt muß man angesichts der völligen, auf beiden Seiten unbelegbaren Subjektivität endgültig bei einem "we agree to disagree" stehenbleiben. Womit ich kein Problem habe. :)

Flash hat geschrieben:
Und das von Dir, wo Du Dich ein paar Absätze darüber so lang über die kulturgeschichtliche Definition von Natur und Technik ausläßt.


Kulturwissenschaftliche Definition - großer Unterschied. Die Kulturwissenschaft beschäftigt sich mit Definitionen kulturgeschichtlich überlieferter Ereignisse, richtet sich also nur einteilend nach hinten. Mir ging es um die Schwierigkeit von Vorhersagen aus Vergangenem, die eine bei kulturellen Fragen höchst problematische Periodizität von Geschichte voraussetzen. An solchen Prognosen versucht sich die Kulturwissenschaft jedoch gar nicht.

Flash hat geschrieben:
Ich glaube hier hast Du mich falsch verstanden. Ich meinte wirklich unwiderruflich, d.h. es läßt sich nichts daran ändern. Das war eine Antwort darauf, daß Du meintest, der Zweckoptimismus sei zu einer positiven Lebensgestaltung notwendig. Ich verlange Dir also gar keine Änderung in deinem Verhalten ab. Es ging mir eigentlich darum, daß ich annahm, daß sich dein Verhalten nicht ändern würde. ;)


Wenn ich es mit hundertprozentiger Sicherheit wüßte (was ja nun angesichts der Begrenztheit menschlicher Erkenntnisfähigkeit wirklich nur ein völlig theoretisches Gedankenspiel ist), dann würde mich der Pessimismus sicher auch übermannen - und damit würde für meine Begriff gleich auch die positive Lebenseinstellung den Bach herunter gehen. Was soll man damit auch, wenn es eh zu Ende geht. Eine "was soll's, ist ja doch egal"-Attitüde wäre wohl der passende Ersatz, wenn es erst in ein paar Jahrhunderten so weit wäre.
Bei unmittelbar bevorstehender Apokalypse würde ich mir wohl eher das Hirn wegsaufen. ;)

Grüße von
ButtSeriously
In memoriam PC Player 1/93 - 6/2001
 
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Doc SoLo
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Di, 6. Jul 2004, 14:31

Flash hat geschrieben:
Auf eine Diskussion, in der ich mich als starrsinnig, faul, dumm, zynisch und unverschämt bezeichnen lassen muß, habe ich nämlich keine Lust.

Also jetzt fehlen mir echt die Worte. :roll: Es ist ja haarsträubend, wie du aus meinen Posts persönliche Beleidigungen für dich zusammenbastelst. Wenn jemand mein Geschreibsel absichtlich falsch interpretiert, spare ich mir allerdings auch die Mühe, das richtig zu stellen.

In diesem Sinne, laßt euch von mir nicht stören!

Ciao,

Doc SoLo

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