Hardbern hat geschrieben:nicht das ich es gut finde, dass die Leute jetzt Kinder als lebende Bomben benutzen. Aber wie sollen sich denn die Palästinenser an militärische Ziele ranmachen können? Die israelische Armee ist denen weit überlegen. Was sollen die den machen ausser sich selbst in die Luft zu jagen?
Warum stellst Du denn nicht erst mal die zugrundeliegende Prämisse in Frage, daß überhaupt nur ein gewaltsames Vorgehen den Palästinensern etwas bringt? Du begehst doch den Denkfehler, die Voraussetzungen, unter denen die Palästinenser agieren, kritiklos zu übernehmen.
Damit wird eine Unausweichlichkeit suggeriert, die objektiv gar nicht gegeben ist. Ghandi hat die Briten auch aus Indien 'rausgebracht, ohne einen einzigen Stein zu werfen - und es ist ja nun wirklich nicht so, als hätten die Briten ihr Empire freiwillig aufgegeben.
Duch diese Unterlassung stellst Du Dich faktisch in eine Reihe mit den Ideologen der Hamas - ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich Deine Absicht ist.
Ssnake meinte ja, dass ... im Krieg ist alles erlaubt was den Gegner möglichst viel schadet und einem selbst die wenigsten Verluste einbringt.
Das ist vielleicht, was Du davon verstanden hast, aber keinesfalls, was ich gesagt habe. Lies es nochmal, besonders den Teil über die Beschränkung der eigenen Gewaltausübung auf das Einsatzziel, um eine Eskalation in Grenzen zu halten.
Und genug erwachsene und nicht behinderte Leute die sich gerne für die Sache in die Luft jagen haben sie auch.
Und warum haben sie sie? Weil ihnen Leute wie Yassin einreden, daß ausschließlich Gewalt zum Ziel führt. Yassin ist damit in der Tat eine Schlüsselfigur des Terrors, genauso wie Arafat. Sie haben keinerlei Interesse an einer friedlichen Lösung, weil es ihren Einfluß mindern würde.
Wie würdest Du Dich denn gegen einen überlegenen Besatzer wehren Animal?? Sitzblockaden??
In der Tat eine Möglichkeit, auch wenn Du sie schon im voraus lächerlich zu machen versuchst. Denn israels Wirtschaft ist durchaus erheblich anhängig von der Wirtschaftsleistung der Palästinenser. Da sie ja angeblich nichts zu verlieren haben, können sie ja mal eine Art Generalstreik veranstalten. Mal sehen, was die Isaelis dann machen. Wenn sich die Palästinenser zum Gewaltverzicht entschlössen, könnten die USA die einseitige Unterstützung Israels nicht länger rechtfertigen. Die Friedensbewegung in Israel gewönne an Einfluß mit der Aussicht, Wahlen zu gewinnen, um anschließend zu einer Verhandlungslösung zu kommen.
Diese Initiative muß von den Palästinensern ausgehen, Israel kann sie nur unterstützen. Denn während die palästinensischen Terroristen unterschiedslos zuschlagen, beschränkt sich die Israelische Regierung ja nach wie vor aus identifizierte Einzelziele. Halten diese still, ließen sie sich beispielsweise inhaftieren, entfiele jeder Vorwand und jede Rechtfertigung einer israelischen Regierung zur Gewaltanwendung.
Israel als Staat hat nämlich durchaus auch wirtschaftliche und politische Interessen in der internationalen Politik (im Gegensatz zu Hamas & Co). Wenn also die Bedrohung durch Terrorismus entfällt, gewinnen gute Beziehungen zum Rest der Welt schlagartig an Bedeutung und der politische Preis für eine dauerhafte Unterdrückung des palästinensischen Volkes würde massiv ansteigen. Diese Rechnung wird aber erst dann relevant, wenn es ein Minimum an Sicherheit für die Juden in Israel gibt.
Und bei den Angriffen der Israelis ist ja noch nie ein Unschuldiger nicht Beteiligter umgekommen.
Erstens gibt es keine Gleichheit im Unrecht, Terrorismus läßt sich nicht durch Verfehlungen der Gegenseite rechtfertigen.
Zweitens ist erkennbar daß trotz der Opfer unter Unbeteiligten zumindest ein Minimum an Verantwortung herrscht und zumindest der Versuch unternommen wird, sich gezielt die Verantwortlichen herauszupicken. Da Verhaftungen nur in Ausnahmefällen möglich sind und auch die israelische Armee und die Geheimdienste nicht immer auf Gewehrschußweite herankommen, steht die israelische Führung vor dem Dilemma, entweder ihrer Verantwortung für die Sicherheit des eigenen Volkes nicht gerecht zu werden, oder durch öffentliche Morde, begleitet vom Tod anderer Unschuldiger, das Recht zu brechen.
Anders als die Terroristen ist eine israelische Regierung der Kontrolle durch Presse und das eigene Volk unterworfen. Es kann daher nicht überraschen, wenn sich die Regierung dann für jene Option entscheidet, die der Wiederwahl nützlich ist - also zum Schutz der eigenen Bevölkerung unter Inkaufnahme einer schlechten Auslandspresse.
Entfiele die Bedrohung durch palästinensischen Terror, würde dieses Dilemma gegenstandslos. Die Regierung müßte auch ihre Politik gegenüber den Palästinensern anpassen, oder aber würde abgewählt werden.