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Do, 17. Feb 2005, 12:02

Das ist jetzt aber auch etwas blauäugig. Ja, wir haben seit 60 Jahren keine Kriege mehr geführt, dafür haben wir ja jetzt unsere Stellvertreter in der dritten Welt die diese Kriege für uns führen. Und wieviele Kriege haben die USA seit dem zweiten Weltkrieg geführt?
Korea, Vietnam, Irak.... um nur mal die "Großen" zu nennen.

Du hast insofern recht daß durch die Industrialisierung viele Krankheiten bei uns praktisch ausgestorben sind, dafür haben wir neue Krankheiten die wir zuvor nicht hatten.

Deutschland hat ja inzwischen schon eigesehen daß man nicht um jeden Preis (Umwelt) produzieren darf, leider sind das Peanuts solange sich dieses Bewußtsein nicht auch in anderen Ländern (allen voran die USA) durchsetzt. Auch im Kyoto Protokoll sind jetzt aus Rücksicht gerade die Entwicklungsländer von diesen Auflagen befreit. So gesehen sind wir also schon so weit daß wir produktiv sein können UND auf die Umwelt achten können.
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Do, 17. Feb 2005, 13:02

Dirty Harry hat geschrieben:
Das ist jetzt aber auch etwas blauäugig. Ja, wir haben seit 60 Jahren keine Kriege mehr geführt, dafür haben wir ja jetzt unsere Stellvertreter in der dritten Welt die diese Kriege für uns führen. Und wieviele Kriege haben die USA seit dem zweiten Weltkrieg geführt?
Korea, Vietnam, Irak.... um nur mal die "Großen" zu nennen.

Du hast insofern recht daß durch die Industrialisierung viele Krankheiten bei uns praktisch ausgestorben sind, dafür haben wir neue Krankheiten die wir zuvor nicht hatten.

Deutschland hat ja inzwischen schon eigesehen daß man nicht um jeden Preis (Umwelt) produzieren darf, leider sind das Peanuts solange sich dieses Bewußtsein nicht auch in anderen Ländern (allen voran die USA) durchsetzt. Auch im Kyoto Protokoll sind jetzt aus Rücksicht gerade die Entwicklungsländer von diesen Auflagen befreit. So gesehen sind wir also schon so weit daß wir produktiv sein können UND auf die Umwelt achten können.


Klar gibt's immer noch Kriege. Diese werden von den USA aber ausschließlich mit Staaten geführt die mit Demokratie und Marktwirtschaft nicht wirklich was am Hut haben. Das diese dann "uns" phasenweise mit reinziehen können, liegt natürlich auf der Hand.

Zu den Krankheiten: Klar AIDS und Krebs hat's früher nicht gegeben. Wäre aber auch egal gewesen, denn früher ist ja nicht mal einer so alt geworden, dass er Krebs hätte bekommen können. Vom medizinischen und auch vom ernährungstechnischen Standpunkt ist die Jetzt-Zeit mit der Zeit vor 100 Jahren oder länger nicht einmal im entferntesten zu vergleich. Da hat sich soviel zum Positiven verändert, dass man es gar nicht aufzählen kann. Und ich bin auch optimistisch, dass wir mit der Zeit auch diese Krankheiten in Griff bekommen werden.

Und zur Umwelt: Da halte ich die Befürchtungen für übertrieben. Außerdem darf man nicht vergessen, dass höherer Umweltschutz ja schlussendlich uns Konsumenten etwas kostet durch höhere Preise. Den Weg der USA finde ich also in Zeiten geringen konjukturellen Aufschwungs also nicht unbedingt falsch.

Außerdem wenn ich so aus dem Fenser schaue, wir es eh Zeit, dass es ein bisserl wärmer bei uns wird. :wink:
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Do, 17. Feb 2005, 13:11

Early hat geschrieben:
Zu den Krankheiten: Klar AIDS und Krebs hat's früher nicht gegeben. Wäre aber auch egal gewesen, denn früher ist ja nicht mal einer so alt geworden, dass er Krebs hätte bekommen können.

Also das halte ich doch für ein Gerücht. Ich würde eher sagen, früher sind die Leute dann einfach an irgendwas gestorben, wovon keiner wusste, was es war. Mal ganz davon abgesehen, dass Krebs beim besten Willen keine Krankheit ist, die man erst im hohen Alter bekommen kann.
 
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Do, 17. Feb 2005, 13:39

Early hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
Das ist jetzt aber auch etwas blauäugig. Ja, wir haben seit 60 Jahren keine Kriege mehr geführt, dafür haben wir ja jetzt unsere Stellvertreter in der dritten Welt die diese Kriege für uns führen. Und wieviele Kriege haben die USA seit dem zweiten Weltkrieg geführt?
Korea, Vietnam, Irak.... um nur mal die "Großen" zu nennen.

Du hast insofern recht daß durch die Industrialisierung viele Krankheiten bei uns praktisch ausgestorben sind, dafür haben wir neue Krankheiten die wir zuvor nicht hatten.

Deutschland hat ja inzwischen schon eigesehen daß man nicht um jeden Preis (Umwelt) produzieren darf, leider sind das Peanuts solange sich dieses Bewußtsein nicht auch in anderen Ländern (allen voran die USA) durchsetzt. Auch im Kyoto Protokoll sind jetzt aus Rücksicht gerade die Entwicklungsländer von diesen Auflagen befreit. So gesehen sind wir also schon so weit daß wir produktiv sein können UND auf die Umwelt achten können.


Klar gibt's immer noch Kriege. Diese werden von den USA aber ausschließlich mit Staaten geführt die mit Demokratie und Marktwirtschaft nicht wirklich was am Hut haben. Das diese dann "uns" phasenweise mit reinziehen können, liegt natürlich auf der Hand.

Zu den Krankheiten: Klar AIDS und Krebs hat's früher nicht gegeben. Wäre aber auch egal gewesen, denn früher ist ja nicht mal einer so alt geworden, dass er Krebs hätte bekommen können. Vom medizinischen und auch vom ernährungstechnischen Standpunkt ist die Jetzt-Zeit mit der Zeit vor 100 Jahren oder länger nicht einmal im entferntesten zu vergleich. Da hat sich soviel zum Positiven verändert, dass man es gar nicht aufzählen kann. Und ich bin auch optimistisch, dass wir mit der Zeit auch diese Krankheiten in Griff bekommen werden.

Und zur Umwelt: Da halte ich die Befürchtungen für übertrieben. Außerdem darf man nicht vergessen, dass höherer Umweltschutz ja schlussendlich uns Konsumenten etwas kostet durch höhere Preise. Den Weg der USA finde ich also in Zeiten geringen konjukturellen Aufschwungs also nicht unbedingt falsch.

Außerdem wenn ich so aus dem Fenser schaue, wir es eh Zeit, dass es ein bisserl wärmer bei uns wird. :wink:


Gerade die erste Welt, und vor allem die USA haben das Geld sich auch den Umweltschutz leisten zu können, teilweise werden Dinge dadurch sogar billiger.

Privatpersonen die einen Humvee der 50l auf 100 km schluckt fahren braucht keine Nation dieser Welt, man muß nicht jedes Gebäude im Sommer auf Kühlschranktemperatur runterkühlen und im Winter so heizen daß alle in T-Shirts rumrennen. Das ist sogar ungesund.....
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Do, 17. Feb 2005, 13:58

fflood hat geschrieben:
Also das halte ich doch für ein Gerücht. Ich würde eher sagen, früher sind die Leute dann einfach an irgendwas gestorben, wovon keiner wusste, was es war. Mal ganz davon abgesehen, dass Krebs beim besten Willen keine Krankheit ist, die man erst im hohen Alter bekommen kann.


Früher endete schon eine Grippe oft tödlich und eine Lungenentzündung war kaum zu überleben. Dazu kamen noch Seuchen wie Pest, Cholera, etc., die dank moderner Medikamente bei uns ausgerottet werden konnten.

Und in erster Linie erkranken ältere Menschen (über 40) an Krebs - Ausnahmen gibt's natürlich immer, aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel.

Harry hat geschrieben:
Gerade die erste Welt, und vor allem die USA haben das Geld sich auch den Umweltschutz leisten zu können, teilweise werden Dinge dadurch sogar billiger.


Welches Produkt wurde durch Umweltschutz billiger? Nenne mir nur bitte ein Beispiel.

Harry hat geschrieben:
Privatpersonen die einen Humvee der 50l auf 100 km schluckt fahren braucht keine Nation dieser Welt, man muß nicht jedes Gebäude im Sommer auf Kühlschranktemperatur runterkühlen und im Winter so heizen daß alle in T-Shirts rumrennen. Das ist sogar ungesund.....


Da fühle ich mich jetzt mal persönlich angesprochen, da ich im Winter gerne raufheize. Ich hab nämlich keine Lust im dicken Pulli in meiner Wohnung zu frösteln. Warum sollte ich das auch? Wenn ich's mir leisten kann, warum soll ich nicht nach Belieben einheizen - dafür hab ich ja eine Heizung.

Wenn ein anderer, einen Humvee durch die Gegend fährt, ist mir das eigentlich auch egal. Oder fährst du nur mit einem sparsamen Lupo herum? Nach deiner Argumentation könnte man ja auch jedes andere Auto verurteilen, dass mehr Treibstoff braucht als ein anderes. Von anderen Produkten die du kaufst und zwangsweise bei der Herstellung ihren Beitrag zur "Umweltverschmutzung" liefern ganz zu schweigen.
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Do, 17. Feb 2005, 14:14

Early hat geschrieben:
Ich würde aber mal behaupten, dass unsere derzeitige Gesellschaft um einiges glücklicher als vor 100 oder 200 Jahren ist. Alleine schon deshalb weil uns der große Wohlstand erwiesenerweise in den letzten Jahren auch eine friedliche Zeit ohne Kriege bescherte.

Ich wüsste jetzt nicht warum ich glücklicher sein sollte, als vor 100 Jahren. Weil ich mir eine Fülle an Produkten kaufen könnte, die es damals nicht gab? Ich halte es klar für unsinnig, den technologischen Entwicklungsstand als eine Art Zufriedenheitsskala zu missbrauchen. Mir fällt jedenfalls kein Argument ein, wieso ich vor 100 jahren ein wenig glücklicheres Leben geführt haben sollte.
Zu den Kriegen kann ich nur anmerken, dass uns der zunehmende Wohlstand erst einig Konflikte dieser Welt beschafft hat. Sei es der Streit um benötigte Rohstoffe oder die Produktion bestimmter Güter (Südamerika kann da ein Lied von singen).

Dazu kamen noch Seuchen wie Pest, Cholera, etc., die dank moderner Medikamente bei uns ausgerottet werden konnten.

Die von Dir genannten Krankheiten sind keineswegs ausgerottet und sorgen jährlich für viele Opfer. Lediglich eine Pandemie wie z.B. im Mittelalter, kann sich heute durch die moderne Medizin nicht mehr entwickeln. Man erinnere sich aber nur an die Pestepidemie in Indien Mitte der 90iger Jahre. Wer glaubt, wir hätten diese Seuche besiegt, der irrt gewaltig...

Und in erster Linie erkranken ältere Menschen (über 40) an Krebs - Ausnahmen gibt's natürlich immer, aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel.

Krebs ist ein Gendefekt und kann in _jedem_ Alter auftreten. Da er auch oft vererbbar ist, gibt es genug Säuglinge, die schon mit Krebs geboren werden. Warum Krebs manchmal erst im höheren Alter auftritt, hängt eben davon ab, was betroffen ist und in welchem Ausmass. Kann der Körper die durch den Krebs hervorgerufenen Störungen unterbinden, kann es sogar nie zum Ausbruch kommen. In Wirklichkeit tragen wir nämlich alle diese Gendefekte mit uns herum...
People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing. (Florence Foster Jenkins)
 
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Do, 17. Feb 2005, 14:16

Eigentlich sollte man überhaupt kein Auto fahren, aber das ist zu einfach gedacht. Es gibt einfach heutzutage Situationen in denen man das Auto braucht. Trotzdem kann man darauf achten was man für ein Auto fährt. Das muß nicht gleich ein drei Liter Lupo sein, aber es muß ja auch keine Kiste sein die 30 Liter schluckt. Für mich persönlich ist da so bei 10 Litern die Grenze. Das ist auch schon ganz schön viel, schon klar, aber bei der 10 Liter Grenze bekommt eigentlich jeder ein Auto welches seinen Ansprüchen genügen sollten.

Man muß auch nicht den Winter über in einem Kühlschrank leben, aber im Winter in der Wohnung noch im T-Shirt rumrennen muß ja auch nicht gerade sein. Man kann auch ein bißchen Umweltbewußt sein und trotzdem angenehm leben.

Wann Umweltschutz billiger wird? Ganz einfach, fahr mal mit einem Polo zur Tankstelle und danach mit einem Geländewagen, dann wirst Dus schon sehen.
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Do, 17. Feb 2005, 14:33

Abdiel hat geschrieben:
Ich wüsste jetzt nicht warum ich glücklicher sein sollte, als vor 100 Jahren. Weil ich mir eine Fülle an Produkten kaufen könnte, die es damals nicht gab? Ich halte es klar für unsinnig, den technologischen Entwicklungsstand als eine Art Zufriedenheitsskala zu missbrauchen. Mir fällt jedenfalls kein Argument ein, wieso ich vor 100 jahren ein wenig glücklicheres Leben geführt haben sollte.
Zu den Kriegen kann ich nur anmerken, dass uns der zunehmende Wohlstand erst einig Konflikte dieser Welt beschafft hat. Sei es der Streit um benötigte Rohstoffe oder die Produktion bestimmter Güter (Südamerika kann da ein Lied von singen).


Ich bin sicher jetzt glücklicher also vor 100 Jahren. Ich hatte zB mit drei, vier Jahre eine Lungenentzündung - wahrscheinlich wäre ich also über dieses Alter im 19. oder gar 18. Jhdt. kaum hinausgekommen.

Ansonsten würde ich einfach einmal schauen, wie der damalige Alltag in früheren Jhdt. für einen Großteil der Bevölkerung ausgehen hat. Außer sich zu Tode schuften (mit Pech ohne Bezahlung sprich Sklaverei) hat's neben ein bisschen schlafen nicht gegeben. Warum glaubst du, gab's früher eine Revolte nach der anderen - den Menschen ist einfach dreckig gegangen. Gerade mal ein bisschen besser als Tieren.

Abdiel hat geschrieben:
Die von Dir genannten Krankheiten sind keineswegs ausgerottet und sorgen jährlich für viele Opfer. Lediglich eine Pandemie wie z.B. im Mittelalter, kann sich heute durch die moderne Medizin nicht mehr entwickeln. Man erinnere sich aber nur an die Pestepidemie in Indien Mitte der 90iger Jahre. Wer glaubt, wir hätten diese Seuche besiegt, der irrt gewaltig...


Tja, in Indien Mitte der 90er. Ebendort wo eine ordentliche Marktwirtschaft erst langsam in Schwung kommt. Wenn Indien weiter den Weg der westlichen Industrieländer geht, werden diese Seuchen genauso wie bei uns ausgestorben sein.

Abdiel hat geschrieben:
Krebs ist ein Gendefekt und kann in _jedem_ Alter auftreten. Da er auch oft vererbbar ist, gibt es genug Säuglinge, die schon mit Krebs geboren werden. Warum Krebs manchmal erst im höheren Alter auftritt, hängt eben davon ab, was betroffen ist und in welchem Ausmass. Kann der Körper die durch den Krebs hervorgerufenen Störungen unterbinden, kann es sogar nie zum Ausbruch kommen. In Wirklichkeit tragen wir nämlich alle diese Gendefekte mit uns herum...


Und diese Gendefekte werden wir lernen mit der Zeit zu "reparieren". Auch der Krebs wird die Menschheit nicht in die Knie zwingen. Und auch das haben wir dem Fortschritt zu verdanken.

DirtyHarryl hat geschrieben:
Eigentlich sollte man überhaupt kein Auto fahren, aber das ist zu einfach gedacht. Es gibt einfach heutzutage Situationen in denen man das Auto braucht. Trotzdem kann man darauf achten was man für ein Auto fährt. Das muß nicht gleich ein drei Liter Lupo sein, aber es muß ja auch keine Kiste sein die 30 Liter schluckt. Für mich persönlich ist da so bei 10 Litern die Grenze. Das ist auch schon ganz schön viel, schon klar, aber bei der 10 Liter Grenze bekommt eigentlich jeder ein Auto welches seinen Ansprüchen genügen sollten.


Ich sag mal, da kann sich jeder selber seine Grenze setzen. Ein Umweltfanatiker wird dich auch mit einem Lupo hassen. Ich würde auch nicht mit einem Auto fahren, das mehr als 10 Liter verbraucht. Da denke ich aber auch mehr an meine Geldbörse als an die Umwelt.

DirtyHarryl hat geschrieben:
Man muß auch nicht den Winter über in einem Kühlschrank leben, aber im Winter in der Wohnung noch im T-Shirt rumrennen muß ja auch nicht gerade sein. Man kann auch ein bißchen Umweltbewußt sein und trotzdem angenehm leben.


Wieder eine Aufassungssache. Ich würde mich mit einem Pulli in einer kalten Wohnung einfach nicht wohlfühlen. Mehr als T-Shirt und Boxer-Short habe ich zu Hause auch im Winter nicht an.

DirtyHarryl hat geschrieben:
Wann Umweltschutz billiger wird? Ganz einfach, fahr mal mit einem Polo zur Tankstelle und danach mit einem Geländewagen, dann wirst Dus schon sehen.


Wobei die Treibstoffe zu einem guten Teil so teuer sind, weil aus Gründen des Umweltschutzes kräftig Steuern draufgeschlagen werden.
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Do, 17. Feb 2005, 14:41

Wir werden es sicherlich nicht lernen, dass die täglich auftretenden Gendefekte in unserem Körper verhindert werden. Und unser Körper ist auch ohne die Hilfe unserer Medizin in der Lage die meisten Gendefekte selber in den Griff zu bekommen. Die Tatsache ist aber, dass durch unsere hochentwickelte Gesellschaft erst eine Menge an Faktoren dazukamen, die die Bildung von solchen Defekten überhaupt erst begünstigt. Nicht umsonst ist Krebs eine Zivilisationskrankheit par excellence.
Zuletzt geändert von Abdiel am Do, 17. Feb 2005, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Do, 17. Feb 2005, 15:15

Early hat geschrieben:
DirtyHarryl hat geschrieben:
Man muß auch nicht den Winter über in einem Kühlschrank leben, aber im Winter in der Wohnung noch im T-Shirt rumrennen muß ja auch nicht gerade sein. Man kann auch ein bißchen Umweltbewußt sein und trotzdem angenehm leben.


Wieder eine Aufassungssache. Ich würde mich mit einem Pulli in einer kalten Wohnung einfach nicht wohlfühlen. Mehr als T-Shirt und Boxer-Short habe ich zu Hause auch im Winter nicht an.


Immer wieder faszinierend, was man hier so erfährt. ich zieh mich lieber etwas dicker an und dreh die Heizung dafür nicht so stark auf. Diese typische Heizungsluft finde ich nämlich eher unangenehm. Außerdem müsste man sich ja jedes mal an- bzw. ausziehen, wenn man rausgeht und wiederkommt. Nun ja, jedem das seine.

Abdiel hat geschrieben:
Wir werden es sicherlich nicht lernen, dass die täglich auftretenden Gendefekte in unserem Körper verhindert werden. Und unser Körper ist auch ohne die Hilfe unserer Medizin in der Lage die meisten Gendefekte selber in den Griff zu bekommen. Die Tatsache ist aber, dass durch unsere hochentwickelte Gesellschaft erst eine Menge an Faktoren dazukamen, die die Bildung von solchen Defekten überhaupt erst begünstigt. Nicht umsonst ist Krebs eine Zivilisationskrankheit par excellence.


Wäre das bei weiteren Fortschritten in der Genmanipulation nicht möglich? Im Grunde ist es doch immer der selbe Defekt, nämlich, dass die zellen nicht wie vorgesehen "Selbstmord" begehen. Oder bin ich da falsch informiert?
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Leland Yee, the Senator that decided that violent videogames were so dangerous to society that he needed to propose a law that banned selling them to minors, was arrested recently for weapons trafficking. He was buying shoulder-mounted rocket launchers from an extremist Islamic group and accidentally sold them to a member of the FBI. I mean, thank God he doesn't play videogames or he might have really become a threat to society.

-- Extra Credits Episode 200
 
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Do, 17. Feb 2005, 20:08

[...]

Nö... unser Geldsystem. Hast du ne Ahnung was exponentielles Wachstum ist?
Mal ein Beispiel:
Lege auf das erste Feld eines Schachbrettes ein Reiskorn. Lege dann auf alle
folgenden Felder das doppelte des Vorgängers. Wieviel Reiskörner liegen auf
Feld 64?


Die wenigsten Menschen schätzen hier über eine Million Reiskörner. In wirklichkeit
liegen aber 9,22Trilliarden Reiskörner auf dem letzten Feld. Exponentielles
Wachstum können wir bei Atombomben, Krebs und Pyramidenspielen beobachten.
Alle diese Systeme fliegen einem wegen dem exponentiellen Wachstum um die
Ohren.

Und nun zum Geldsystem:
......
Behauptung 1:
Sollte das Wirtschaftswachstum Null betragen MUß der Zins auch Null sein
um nicht von Besitzlosen zu Besitenden umzuverteilen.

Schlußfolgerung:
Daraus folgt zwangsläufig, das die Wirtschaft permanent wachsen muß, wenn
der Zins nicht gegen Null streben soll.

Erklärung:
Wenn der Kuchen nicht wächst, aber der Kuchenanteil der Besitzenden dank
Zinseszins größer wird, dann muß zwangsläufig der Kuchenanteil der nicht
Besitzenden kleiner werden. Da die nicht Besitzenden immer weniger Anteil
bekommen, muß das zwangsläufig knallen. Das einzige was das verhindern
kann, ist Wachstum oder Nullzins.

-------------
Behauptung 2:

Jedes positive PROZENTUALE Wachstum des BIP das nicht
gegen Null strebt, ist ein exponentielles Wachstum.

Schlußfolgerung:
Daraus folgt zwangsläufig, das die Wirtschaft permanent EXPONENTIELL
wachsen muß, wenn der Zins nicht gegen Null streben soll.

Erklärung:
Jeder Kuchen der jedes Jahr z.B 2% ____im Verhältnis zur Vorjahr____
wächst, wächst exponentiell. Der Kuchen würde nur nicht exponentiell
wachsen wenn das prozentuale Wachstum gegen Null strebt. Das bedeutet
dass das BIP exponentiell wachsen müsste, oder dass das
Wirtschaftswachstum gegen
NULL strebt.

-------------
Behauptung 3:
Jedem Geldvermögen auf der Bank stehen Geldschulden
gegenüber.

Schlußfolgerung:
Dieser Zusammenhang bedeutet das beide Posten nur zusammen wachsen und
schrumpfen können. Wenn die Geldvermögen steigen, dann steigen auch die
Geldschulden.... wenn die Geldschulden schrumpfen, dann schrumpfen auch
die Geldvermögen.

Anmerkung:
Zum einfacheren Verständniss meine ich mit Geldvermögen nur die auf der
Bank geparkten Gelder... obwohl in einem Kreditgeldsystem "jegliches"
Geld über Schulden in die Wirtschaft kommt.

-------------
Behauptung 4:
Die Geldvermögen wachsen bei jedem positiven Zins X, der NICHT
gegen Null strebt, exponentiell.

Schlußfolgerung:
Wenn den Geldvermögen Geldschulden gegenüberstehen und bei einem permanent
positiven Zins die Geldvermögen exponentiell wachsen, dann müssen auch
die Geldschulden exponentiell wachsen. Die Schuldner sind in unserem
System aber endlich und somit muß das Wachstum der Geldvermögen gegen
Null streben. Das machen die aber nur, wenn der
Zins gegen Null strebt.

Anmerkung: Ist das selbe wie mit dem Kuchen der jedes Jahr 2% wächst.
Jedes PROZENTUALE Wachstum das zum Vorjahr berechnet wird, ist
exponentiell, wenn es nicht gegen Null strebt, oder Null ist.
----------------

Ich komme jedenfalls immer darauf das der Zins gegen Null streben muß.
Wenn man auch nur mal bedenkt wenn exponentiell steigende Geldvermögen in
die reale Wirtschaft investiert werden würden, dann würde sich
exponentiell Realkapital aufbauen und eine Sättigung eintreten die die
Renditen gegen Null streben läßt.

Und jetzt kommen wir zum Problem. Aus welchem Grund sollte ich dir meine
Millionen geben, wenn ich im besten Fall nur meine Million wiederbekomme?
Da behaltie ich die doch lieber gleich und bleibe liqide.

Hören wir mal was der zweitreichste Mann dazu sagt:
"Zu Beginn dieses Jahres hielt Buffetts Holding 31,26 Mrd. $ in Bargeld
und ähnlich liquiden Vermögenswerten. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert bei
10,28 Mrd. $. „Es ist schmerzlich, auf so viel Geld zu sitzen, aber noch
schmerzlicher ist es, etwas Dummes damit anzustellen“, erläutert Buffett
seine vorsichtige Anlagestrategie." (Handelsblatt)

Das Geld zieht sich sofort aus der Wirtschaft zurück, sobald die Rendite
zu gering ist. Eine Rendite die aber nicht gegen Null zustrebt, ist eine
exponentielle Rendite. Und so zieht sich das Geld aus der Wirtschaft
zurück. Nennt sich im Fernsehen schön Kaufzurückhaltung und
Investitionszurückhaltung.

Und da die Firmen ihren Kapitalgebern Rendite anbieten müssen um nicht
Insolvent zu gehen, werden die Arbeiter wegrationalisiert. So wie gerade
die Deutsche Bank die 2,5Milliarden Gewinn macht und deshalb mal schnell
6000Leute abbaut. Oder wie der profitabelste Autobauer Porsche, der auch
wie doof rationalisiert.

Und dann stehen wir noch ganz am Anfang der Vernetzung, Uns stehen heute
schon die technischen Möglichkeiten zur Verfügung die Waren völlig
automatisiert vom Feld bis zum Kühlschrank zu transportieren. Auch wenn
es dauern wird, das vom Labor in die reale Welt zu bringen, ist es
vorhersagbar, dass unser kapitalistisches System diese Rationalisierungen
erzwingen wird. Maschinen werden entgegen Arbeitern nämlich immer
billiger.
Nicht das ich was dagegen hätte, wenn wir unsere Bedarfsproduktion
automatisieren, doch kann unser System damit nicht umgehen. Es ist doch
ein Hohn das 90% der deutschen Brücken baufällig sind und wir arbeitslose
Brückenbauer haben. Es ist doch ein Hohn das wir immer mehr produzieren,
aber die Bevölkerung immer weniger davon bekommt.

Wie wir in der Vergangenheit über unsere Verhältnisse gelebt haben sollen,
kannst du mir auch mal erklären. Wir backen den Kuchen jedes Jahr neu und
verteilen ihn vollständig an alle unsere Bürger. Wir können nicht heute
essen was morgen gebacken wird. Wenn wir also den Gürtel enger schnallen
müssen, dann müssen wir das tun, weil andere den Gürtel weiter schnallen...
und das sind unsere Superreichen...die dank exponentiellem Vermögenswachstum
immer mehr Anspruch ans BIP bekommen.

IMHO wird es keine 15Jahre mehr dauern, bis uns das Weltfinanzsystem um
die Ohren fliegt.

Ich bin mittlerweile jedenfalls überzeugter Freiwirtschaftler. Soll
heißen das ich die Freiwirtschaft für die eierlegende Wollmilchsau der
Gesellschaftssysteme halte.

Vielleicht hast du schon mal was von Regionalgelder gehört? Regionalgelder
sind die trojanischen Pferde der Freiwirtschaft :-)
In den letzen zwei Jahren sind über 40 Regionalgelder entstanden. Am
Anfang wurden wir dafür noch ausgelacht, doch nun ist die Presse uns
wohlgesonnen, weil wir damit nachweißlich regionale Arbeitsplätze
erschaffen.
www.regiogeld.de
--------------------------------
Quelle: Golem.de, "Mind"

Ebenfalls lesenswert:

[1]
[2]


Ciao,

Doc SoLo

PS: Notfalls den Behauptung-Schlussfolgerung-Teil überspringen, nur den Fliesstext lesen und mal drüber nachdenken!
 
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Do, 17. Feb 2005, 20:45

Wäre das bei weiteren Fortschritten in der Genmanipulation nicht möglich? Im Grunde ist es doch immer der selbe Defekt, nämlich, dass die zellen nicht wie vorgesehen "Selbstmord" begehen. Oder bin ich da falsch informiert?]

du hast recht, du bist falsch informiert.

für sämtliche regulationswege in der zelle gibt es x möglichkeiten, sich mutationen einzufangen. außerdem kann nicht nur zu langsames absterben ein grund für krebs sein, sondern auch zu schnelles wachstum...

mfg
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Zuletzt geändert von wulfman am Do, 17. Feb 2005, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
______________________________
Vorläufig letzte Worte, heute:

der Exstudent auf der Insel
 
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Fr, 18. Feb 2005, 00:11

Hallo Doc,

mal einer der lesenswerteren Beiträge.
Er vernachlässigt aber drei bedeutende Elemente: Realwirtschaft, technischen Fortschritt, und Geldvernichtung durch Politik.

Geldvernichtung bzw. Enteignung der Sparer kann in verschiedenen Formen auftreten - Hyperinflation ist eine Möglichkeit, Währungsschnitte (auch Währungsreform genannt) eine andere, Insolvenz oder die Erklärung von Staaten, ihre Schulden nicht länger zu bedienen, oder eben auch die tatsächliche Sozialisierung von Privatbesitz.
Alle diese Maßnahmen sind geeignet, Kaufkraft (=inflationsbereinigte Geldmenge) aus dem System zu nehmen und dadurch dem Trend zum exponentiellen Wachstum entgegenzuwirken.

Realwirtschaft: Wiewohl die Geldmenge spekulativen Schwankungen unterworfen ist, steht ihr doch die erheblich trägere Masse des realen Anlagevermögens gegenüber. Das ist wie mit Wellen auf einem Ozean. Es kann zu gelegentlichen Tsunamis und Riesenwellen kommen ("schwarzer Freitag" 1929, und die diversen Börsenkräche sowie die Asienkrise danach). Gewiß, die Geldströme, die in Arbitrage- und Spekulationsgeschäften um den Globus bewegt werden, scheinen auf den ersten Blick beachtliche Dimensionen zu haben - aber gemessen am weltweiten Anlagevermögen (das entspräche also den Ozeanen im Vergleich zu den Wellen) ist das Volumen ziemlich klein, geradezu winzig. Es gibt Ökonomen, die die Meinung vertreten, daß Kapital in Wahrheit überhaupt nicht mobil sei, weil es z.B. in Fabrikanlagen gebunden ist. Du kannst nicht jederzeit verlustfrei eine Fabrik gegen liquide Mittel tauschen, das funktioniert bestenfalls in Command & Conquer. Stattdessen muß man einen Käufer finden, und das kann u.U. Jahre dauern.

Die gute Nachricht ist, daß reales Anlagevermögen der Inflation nicht unterworfen ist, sondern der Deflation (durch Abnutzung). Fabrikationsanlagen, (langlebige) Konsumgüter wie Automobile, oder auch Gebäude erodieren und müssen irgendwann ersetzt werden.
Diese durch den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik nahezu naturgesetzlich verankerte Deflation nimmt ebenfalls Druck aus dem Kessel des exponentiellen Wachstums der Geldmenge. Übrigens: Kriege wirken beim Anlagevermögen ebenfalls stark deflationär (typischerweise aber inflationär am Geldmarkt).


Letztlich: Technischer Fortschritt wirkt ebenfalls deflationär. Die PCs von morgen werden weniger kosten als heute und mehr leisten. Die Autos von morgen werden weniger Sprit verbrauchen und günstiger herzustellen sein. Technischer Fortschritt bei Baumaterialien ermöglicht günstigere Baukosten und geringere Aufwendungen für die Heizung, usw.
Die Macht des technischen Fortschritts wird in sehr vielen ökonomischen Theorien unterschätzt, weil er schwer greifbar, schwer zu modellieren ist. Dennoch gibt es ihn, und er ist ein mächtiger Faktor.


Im Ergebnis sehe ich eine Verbesserung der Lebensbedingungen für alle - die auch objektivierbar ist. Schwebstoffe in der Atemluft beispielsweise sind sehr gesundheitsschädlich. "Klar, Dieselruß!" rufen die Technikverächter. "Hausfeuerung!", ist meine Antwort. Offene Feuerstellen im Haus - z.B. durch holzbefeuerte Kochstellen, wie sie in der 3. Welt noch üblich, und vor 100 Jahren auch hierzulande durchaus noch anzutreffen waren, aber auch Kohleöfen (die Inversionswetterlagen im Londoner Kessel in den 1950er Jahren sind, es spricht Edgar Wallace ratatatata..., legendär). Man schätzt, daß die Atemluft in London zuletzt um 1150 so gut war wie heute.
Kombiniert man das Durchschnittseinkommen von Ländern mit der empfundenen Lebens-/Umweltqualität, so wird man feststellen, daß sie in den reichen Industrieländern am höchsten ist, daß sie auch in präindustriellen Gesellschaften hoch ist (freilich aber ohne einen vergleichbaren Lebensstandard). Der Übergang von "arm bei guter Umwelt" zu "reich bei guter Umwelt" ist aber zugegebenermaßen schmutzig.

Ich halte es aber angesichts der Faktenlage für evident, daß wirksamer Umweltschutz nur durch wirtschaftliches Wachstum zu erreichen ist. Es wäre weder human noch vernünftig, Ländern wie Indien und China mit Blick auf die Umweltlage ein Wirtschaftswachstum verbieten zu wollen mit den Worten "Pech gehabt! Wer zuerst kommt, mahlt zuerst - hättet ihr vor zweitausend Jahren mal was aus Eurer Hochkultur gemacht, ihr Pappnasen!" - von der Durchsetzbarkeit einer solchen Politik mal ganz zu schweigen.

Die eine Schwierigkeit ist natürlich die Frage, wie der Energiebedarf dieses Wirtschaftswachstums befriedigt werden kann, ohne durch übermäßige CO2-Emission den Planeten zu killen. Je nach persönlichem Optimismus vertrauen einige Leute auf die Macht des technischen Fortschritts, und auf unsere Fähigkeit, uns ggf. an veränderte Umweltbedingungen anzupassen.
 
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Fr, 18. Feb 2005, 09:39

Ssnake hat geschrieben:
Hallo Doc,

Letztlich: Technischer Fortschritt wirkt ebenfalls deflationär. Die PCs von morgen werden weniger kosten als heute und mehr leisten. Die Autos von morgen werden weniger Sprit verbrauchen und günstiger herzustellen sein.


Hoffst Du das oder glaubst Du das? Die Realität sieht anders aus.
Autos sind immer teurer geworden und dieser Trend hält auch an. Das liegt vor allem auch daran daß ein Auto von Heute natürlich auch viel mehr bietet als vor 20 Jahren.
Beim Spritverbrauch ist es das selbe: Die Autos verbrauchen heute nicht viel weniger als vor 20 Jahren, (zumindest wenn man mal 3 Liter-Autos außen vor läßt.)
Natürlich hat sich die Motortechnik enorm weiterentwickelt, gleichzeitig haben die Autos heute auch viel mehr sekundäre Energieverbraucher und wiegen viel mehr als vor 20 Jahren. Die ganzen Sicherheitskonzepte die heute Standard sind wiegen einfach mehr als man mit Leichtbau und besserer Technik wieder einsparen könnte. Klimaanlagen und elektrische Fensterheber brauchen alle Energie, d.h. im Endeffekt Sprit. Und so traurig das ist: je besser die Abgaßreinigung desto ineffizienter wird der Motor, was auch wieder Sprit kostet.
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Fr, 18. Feb 2005, 09:49

Das Beispiel mit der Atemluft in London ist rührend (und wahrscheinlich falsch, zwar möge der Anteil an Rußpartikeln gesunken sein, aber weiß Gott was in der "modernen Atemluft" sonst so rumschwebt), aber schießt doch meilenweit am Thema vorbei. Wenn es nicht viel billiger wäre, die Luft anderswo zu verpesten, dann wäre das Leben in London noch deutlich ungesünder. Hast Du mal den schwarzen Regen im Ruhrpott erlebt? Um den Schwerindustriestandort Katowice (Polen) legt man seine Kleidung linksrum in den Schrank, damit "wenigstens nur" die Innenseite sich schwarz färbt und die Sachen äußerlich sauber wirken.

"wirksamer Umweltschutz nur durch wirtschaftliches Wachstum zu erreichen ist" - in den Grundlagen so was von daneben, realistisch gesehen traurigerweise richtig. Sagt ja auch nicht mehr aus, als dass die Umweltverschmutzung dorthin ausgelagert wird, wo die Leute zu arm sind, um sich zu beschweren, für einen Hungerlohn sogar bereit sind, Atemschutzmasken zu tragen, die eh nichts taugen. Und dass das Wirtschaftswachstum eben nicht ohne Kosten entsteht - den stetigen Abbau von Ressourcen (erst wenn der letzte Baum gefällt usw) und der nachhaltigen Beeinflussung der Umwelt. Ob es den Treibhauseffekt gibt, darüber kann man sich noch streiten, aber allein die lokalen Einflüsse, von schlechter Luft über verschmutzes Wsser bis zur Ausrottung diverser Plfanzen- und Tierarten sind schon bemerkenswert.

Man kann natürlich sagen, dies sei einfach der Preis für technologischen Fortschritt. Dennoch bleibe ich dabei und schiebe einen Großteil der Schuld auf die profitsüchtigen Konzerne. Wie unmoralisch diese handeln, kann man doch anhand von Millionen von Beispielen verfolgen.

Man schlage nur den aktuellen Spiegel auf. Durch eine Klausel im EU-Recht zur Dienstleistungsfreiheit verlieren deutsche Fleischer ihren Job, weil sie durch Arbeitskräfte aus Osteuropa ersetzt werden. Noch bemerkenswerter ist aber, wie das geschieht: Eingezäunt, Sicherheitspersonal, kein Zutritt für Außenstehende, eine rechtsfreie Zone ohne Lohn- und Arbeitszeitregelungen. Mit 800 Euro im Monat für 16-Stunden-Schichten werden die Arbeiter angelockt, bekommen aber höchstens die Hälfte ausgezahlt, weil man ihnen noch Lost und Logie in Rechnung stellt (dafür, dass sie zusammengepfercht auf dem Gelände leben müssen). Moderne Sklavenhaltung, ganz legal, moralische Bedenken gibt es nicht.

In einem anderen Artikel geht es um die Steuertricks, denen Regierungen fast ohnmächtig gegenüberstehen. Mehr als 60 Prozent des Welthandels geschieht heutzutage nur auf Papier, firmenintern. Um die Profite letztendlich in Ländern anfallen zu lassen, in denen die Unternehmenssteuern am niedrigsten sind. So verkauft das irländische Subunternehmen an die deutsche Zentrale batteriebetriebene Rauchdetektoren für 3500 USD, kauft umgekehrt Fieberthermometer für 0,6 cent das Stück. Konzerne lassen also Gewinne gezielt in Irland anfallen, weil dort die Steuersätze schön niedrig sind. Ziemlich pervers, würde ich sagen.
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