Chellie hat geschrieben:Und bei vielen (Nicht allen!!!) hat man das Gefühl daß ihnen der Zustand nicht so unangenehm ist.
Also dem muß ich voll und ganz und gar wiedersprechen. Dein Gefühl in allen Ehren aber ich glaube nich dass du damit irgendwelche Erfahrungen hast wie bedrückend und niederschmetternd der Zustand der Arbeitslosigkeit für eine große Mehrheit der arbeitslosen Menschen ist. Nach deinen ausführen wäre es für dich weiterhin völlig normal, dass Menschen die ihre Arbeit verlieren gleichsam ihre Existenz aufgeben müssen.
Ich finde es mehr als gerechtfertigt, dass Menschen eine angemessene Übergangsfinanzierung erhalten (in einem Sozialstaat!), damit sie ihre Existenz gerade noch halten können und nicht ihr Hab und Gut der Bank überlassen müssen.
Ich verstehe es voll und ganz, dass sich ein Arbeitsloser dann nicht mit einem unsicheren Job abfertigen läßt der ihn noch weiter nach unten zieht als er so schon ist, nur um Ansichten wie der deinen entgegenzuwirken. Mit einem angenehmen Zustand hat Arbeitslosigkeit auf jeden Fall überhaupt nichts zu tun.
Dirty Harry hat geschrieben:Damit wird dann aber leider auch sichergestellt, daß sich keiner mehr anstrengt, denn es bringt ihm ja nichts Durch solche Forderungen sind wir dann auf dem besten Weg dorthin.
Beweise mir doch bitte mal das sich beispielsweise Beamte gemäß ihres Verdienstes und ihrer Zukunftssicherheit ANSTRENGEN. Ich würde mal behaupten, dass es an dieser Stelle ähnlich viele Schmarotzer gibt, wie anderswo, wenn nicht noch mehr und dass eine Vielzahl anderer Berufsstände weit mehr ANSTRENGUNG in ihre geringeren Verdienste stecken.
cu
Chellie
Natürlich ist Arbeitslosigkeit nicht angenehm, aber wie Du selber zugibst: Warum soll ein AL eine weniger gut bezahlte Stelle annehmen wenn er als AL mehr Geld bekommt? Da ist doch der Knackpunkt. Da kontere ich: Warum sollen die die Arbeit haben für die bezahlen die eine solche Stelle nicht annehmen wollen?
Warum gibt es so viele Arbeitslose und gleichzeitig so viele offene Stellen z.B. in der Altenpflege oder im Krankenhaus beim Pflegepersonal? Das sind auch keine Stellen wo man absolute Spezialisten braucht, da kann mit ein paar Wochen Einarbeitung fast jeder angelernt werden.
Klar, es ist schlecht bezahlt, die Arbeitszeiten sind mies und der Job nicht jedermanns Sache, aber wenn die Arbeitslosigkeit so schlimm ist wie Du meinst warum machen die Leute dann nicht so einen Job?
Ganz einfach: Weil sie dann weniger Geld bekommen als wenn Sie arbeitslos sind. Ganz ehrlich: Da würde ich dann auch nicht arbeiten.
Klar soll jemand der Arbeitslos wird nicht sofort in die soziale Armut abrutschen, aber es muß auch ein Zwang da sein eine weniger gut bezahlte Arbeit anzunehmen.
Aber da braucht man kein Hellseher zu sein um abschätzen zu können daß sich das in den nächsten Jahren ändern wird. Der Sozialstaat ist am Ende, die Kassen sind leer und es ist nicht mehr bezahlbar. Da werden sich alle auf große Einschränkungen gefaßt machen müssen. Das läßt sich einfach nicht leugnen. Einfach auf eine Verbesserung der Konjunktur zu hoffen ist nicht die richtige Lösung.
Bei den Beamten kann ich Dir nur zustimmen, aber ich habe auch nicht behauptet daß alle Ihrer Arbeit angemessen bezahlt werden, manche bekommen zuviel, manche zu wenig. Wenn aber jemand gar nichts arbeitet und dafür mehr Geld bekommt als jemand der arbeitet, dann läuft etwas mächtig falsch. Da Du aber nicht allen die arbeiten mehr Geld geben kannst, damit sie etwas mehr bekommen wie die Arbeitslosen mußt Du zwangsläufig den Arbeitslosen etwas wegnehmen um ein gerechtes System zu erreichen. Das ist nicht schön, das behaupte ich ja gar nicht, aber es ist einfach der Zwang der momentanen Lage. Daß wir seit dem Krieg über unseren Verhältnissen gelebt haben und in vielen Bereichen das immer noch tun, das ist das Problem was es zu lösen gilt. Das ist schmerzhaft und unangenehm, dies aber nur auf dem Rücken derer auszutragen die diesen Staat noch am Laufen halten ist der falsche Weg, denn der führt unweigerlich in den Untergang.
Und um mal wieder zum eigentlichen Punkt zu kommen: Ein Kind muß auch lernen, daß es nicht alles bekommen kann was es möchte oder was sein Mitschüler hat, ansonsten wird es später als Erwachsener ein sehr unglückliches Dasein führen. Das ist dann das Pech von Kindern reicher Eltern, die dann den gewohnten Lebensstandard nicht mehr aufrecht erhalten können.
Obwohl meine Eltern nicht arm sind habe ich als Kind nur Billigturnschuhe und Billigklamotten bekommen, und mußte mich von den Markenklamottenträgern dafür hänseln lassen. So schlimm ist das nicht, da kommt man irgendwann darüber hinweg.