Ssnake hat geschrieben:Blödsinn. Sie sind nur ungebildet, weil Ihnen die Politiker eingeredet haben, daß öffentliche Schulen Geldverschwendung sind und man die Steuern senken kann, wenn man die Ausgaben der Schulen beschränkt. Dumm ist ja die Unfähigkeit, dazuzulernen. Amerika hat einige der besten Universitäten mit den fähigsten Forschern, und die Amerikaner, die ich bislang persönlich oder im längeren Gedankenaustausch in Diskussionsforen wie diesem kennengelernt habe, waren alles andere als dumm - die meisten auch durchaus gebildet.
In Amerika gibt es eben einerseits ein beklagenswert schlechtes Schulsystem, dazu einen naiven Hurra-Patriotismus (dessen schlimmstmögliche Folgen hier in Deutschland so offenkundig waren, daß wir uns ins andere Extrem verabschiedet haben), und eine unglaublich schlechte Versorgung mit hochwertigem Journalismus. Newsweek und Time Magazine sind die Spitzenprodukte die kaum jemand liest, und an den SPIEGEL reichen sie ohnehin nicht ran. Das Wallstreet Magazine und die New York Times sind diejenigen, die noch am ehesten an die Frankfurter Allgemeine heranreichen - der Rest ist nur Dreck. Und warum? Weil nur noch in 11 Großstädten überhaupt konkurrierende Zeitungen erscheinen. 90% aller halbwegs bedeutenden Tageszeitungen gehören zu einem von vier Medienkonzernen, und da 30% aller Amerikaner funktionelle Analphabeten sind, lesen sie eh nur die Comic-Strips. Wie soll sich da ein kritisches bewußtsein entwickeln?
Den Politikern kann es ja nur recht sein, da sie - egal ob Demokraten oder Republikaner - aufgrund der Spendenfinanzierung ihrer Wahlkämpfe ohnehin nur die Interessen der reichsten 10% des Landes vertreten. Je ungebildeter und desinteressierter die übrigen 90% bleiben, desto besser ist ihre Herrschaft abgesichert.
Es ist typisch Europäische Arroganz, die Amerikaner summarisch als dumm abzutun. Angeblich wissen wir ja viel besser über das Weltgeschehen bescheid und lachen uns kaputt, wenn Amis auf der Weltkarte Deutschland nicht finden. Und? Wer findet auf Anhieb auf einer stummen Landkarte Indiana oder South Dakota?
Jeder Bundesstaat der USA ist in etwa so groß wie ein Europäisches Land. Wir legen Wert auf die Unterscheidung, daß Bayern nicht Deutschland ist und erwarten, daß Touristen, die nach Deutschland kommen, das auch wissen. Wer kann von sich behaupten, über die Unterschiede von Nord- und Süd-Oregon Bescheid zu wissen?
Zu behaupten, da gäbe es ja ohnehin nichts interessantes zu vermelden, mag vielleicht der Wahrheit entsprechen - wer sich aber die bloße Vermutung zu eigen macht, beweist, daß er ebenso ignorant ist wie der Durchschnitts-Ami. Ich glaube, Menschen auf der ganzen Welt sind alle ungefähr mittelgroß, mittelblond, mittelblöd. Aber sie haben unterschiedliche Startchancen, das resultiert dann auch in kulturellen Unterschieden. Daraus ein eigenes Überlegenheitsgefühl abzuleiten spricht nur für eigene Dummheit.
Das stimmt schon, es gibt auch intelligente Amerikaner, blöd nur daß die Amerikaner ihren größten Idioten zum Präsidenten gewählt haben

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Lustig an der Sache mit den Freedom Fries ist übrigens daß sich die Franzosen darüber freuen, da sie sich bislang immer geärgert haben daß Pommes in Amiland French Fries heißen, weil sie die Pommes ja gar nicht erfunden haben.
Ein Vergleich der Landesgröße hinkt übrigens, da man eher die Zahl der Einwohner vergleichen müßte, und da kann Deutschland dann doch etwas mehr aufbieten als Süd-Oregon.
Außerdem weiß der Durchschnittliche Deutsche wenigstens wo ungefähr Amerika liegt, wo Chile und Argentinien liegen und wo CHina ist. Der durchschnittliche Ami aber nicht! (Und wir reden hier ja nicht von der Bildungselite!)