Vielleicht meinte Cloud mit "bei uns" ja nur Karlsruhe.
Nochmal zu Frankfurt gg. Halle:
Die Frankfurter Rundschau hat geschrieben:Spartaner aus der Westkurve
Die Eintracht-Ultras machen mobil - beim Pokalspiel in Halle drohen Krawalle
Es war ein netter Abend im Fanhaus Louisa. Eine Art Familientreffen mit Bier und Wurst. Der Autor Jörg Heinisch hatte für Mittwoch eingeladen, um sein Fan-Buch "Mehr als nur der 12. Mann" vorzustellen. Gekommen waren viele Anhänger, doch in den Gesprächen ging es auch immer wieder um ein Thema, das unerfreulich werden könnte: die Auswärtsfahrt nach Halle. Dort, so befürchten Fan-Experten, könnte es Randale geben. Anlass zur Sorge besteht genug: Im Internet finden sich Drohungen, ein Graffiti der Eintracht-Fans wurde beschmiert, von Rache ist die Rede, dazu kommen Geschmacklosigkeiten aus der rechten Ecke.
Fest steht: Am 31. Juli spielt die Eintracht im DFB-Pokal beim Halleschen FC. Ursprünglich hieß es, das Spiel könne gar nicht in Halle ausgetragen werden, da das Stadion des Vereins umgebaut wird. Die Suche nach einem alternativen Austragungsort scheiterte, elf (!) Städte sagten ab. Zu groß waren ihre Sicherheitsbedenken. Nun findet die Partie doch in Halle statt - im Stadion am Bildungszentrum, das nur 3000 Zuschauer fasst.
300 Karten sind für Frankfurter Fans reserviert. Viel zu wenig, finden die Anhänger. Die Ultras haben deshalb die Aktion "Alle nach Halle - mit oder ohne Karte" gestartet. Der Aufruf auf ihrer Internetseite ist illustriert mit einem martialisch aussehenden Motiv, das an den Film "300" erinnert. Darin geht es um den Kampf von 300 Spartanern gegen eine Übermacht aus Persien. Eine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. In der Nacht zu Mittwoch wurde das Graffiti am Gleisdreieck nahe dem Waldstadion beschmiert. Die Eintracht-Ultras hatten es in den vergangenen Wochen mühevoll gestaltet. Die Täter beschmierten es unter anderem mit der Parole "Wahnsinn? Das ist Halle". Auch dieser Spruch ist eine Anspielung auf den Film "300". Bis zum Donnerstag hatten die Eintracht-Fans die schlimmsten Schäden schon wieder beseitigt. Doch dass die Ultras den Vorfall einfach vergessen, ist nicht anzunehmen. In mehreren Internet-Foren wird die Befürchtung geäußert, die Frankfurter wollten sich rächen. Dabei spricht einiges dafür, dass die Täter nicht aus Halle kamen. Die Fans des Viertligisten lehnen jede Verantwortung ab. Sie vermuten die Verantwortlichen bei den Fans von Vereinen im Rhein-Main-Gebiet, die mit den Eintracht-Anhängern verfeindet sind.
In jedem Fall wird die Partie am 31. Juli aber ein absolutes Risikospiel. Das liegt nicht nur daran, dass Frankfurter Fans in den vergangenen Monaten immer wieder für Ärger sorgten. Auch eine Fan-Freundschaft zwischen Eintracht und Chemie Leipzig könnte zu Problemen führen. Die Hallenser nämlich sind mit den Anhängern des großen Konkurrenten Lok Leipzig befreundet. Diese Konstellation gibt der ganzen Angelegenheit noch eine politische Komponente. In Leipzig gibt es regelmäßig Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Fans. Im Internet kursiert dieser Tage eine Zeichnung mit dem Slogan "Frankfurt und Chemie, Judensympathie".
Fans aus Hessen weggeschickt
Derweil hofft René Siebert, Sicherheitsbeauftragter beim FC Halle, darauf, dass tatsächlich nur 300 Eintracht-Fans kommen. Mit den sechs Bussen, die die Frankfurter Fanabteilung für die Reise gechartert hat, sollte es keine Probleme geben, sagt er. Die Fanbetreuer der Eintracht raten allen Anhängern, die keine Karten haben, von der Reise nach Halle ab. Ob die sich an diesen Tipp halten, ist aber mehr als fraglich: Als am Donnerstag in Halle der Kartenvorverkauf begann, wurden mehrere Fans aus Hessen weggeschickt. Sie hatten versucht, sich Tribünenkarten zu kaufen.
Na das wird ein Spaß.
