Tja da bleibt mir doch nur noch eine Frage: Wie soll es eine Manschaft heute schaffen jemals auf diese Weise bekannt und groß zu werden?
Indem man konsequent daran arbeitet.
Bestes Beispiel: Hansa Rostock. Die schwimmen auch nicht gerade im Geld, haben aber über die Jahre hinweg eine Mannschaft aufgebaut und es auch verkraftet oftmals ihre besten Spieler abgeben zu müssen. Ganz nach oben sind sie zwar nicht gekommen, aber auf Platz 6 waren sie bereits zweimal und halten sich jetzt schon seit vielen Jahren in der 1. Liga - etwas, was nur eine Handvoll andere Vereine von sich behaupten können. Rostock ist seit dem Abstieg des KSC mein Lieblingsverein in der 1. Liga und ich bewundere echt, wie sich dieser Verein immer und immer wieder gegenüber der Konkurrenz zu behaupten weiß.
Anderes Beispiel: SC Freiburg. Geld haben die überhaupt keines, Schulden aber auch nicht, da sie immer solide wirtschaften. Regelmäßig geben sie ihre besten Spieler ab, immer wieder steigen sie auf und wieder ab. Dennoch: es ist ihnen zweimal gelungen in den UEFA-Cup zu kommen. Seit Ewigkeiten halten sie an Volker Finke fest und spielen schönen und offensiven Fußball und zwar unabhängig von der Tabellensituation (was ihnen schon mehrfach zum Verhängnis wurde). Nächstes Jahr ist wieder alles möglich: läuft's gut, können sie wieder oben rein, läuft's schlecht steigen sie wieder ab.
Klar, Rostock und Freiburg werden sich niemals als Spitzenmannschaft à la Schalke, Dortmund & Co etablieren können, aber durch ihre konsequente und konsistente Arbeit stehen sie besser da als die meisten anderen Mannschaften von denen fast alle über erheblich bessere finanzielle Möglichkeiten verfügen als Rostock & Freiburg. Und: beide Teams haben erst in den 90ern zum 1. Mal in der 1. Bundesliga gespielt und sind von Nobodies zu namhaften Vereinen aufgestiegen.
Und komm mir jetzt nicht mit Jugendförderung. Das ist lächerlich in der heutigen Zeit!
Nein, ist es nicht. Bestes Beispiel: der VfB Stuttgart. Was haben sie in den vergangenen Jahren nicht für Geld für teure Spieler hinausgeworfen und damit keinen Erfolg gehabt. Und jetzt sitzen sie auf 20 Mio € Schulden, können sich keinen Neuzugang leisten, integrieren dafür einige Jugend- und Amateur-Spieler und werden damit 2.
Beispiel KSC: diese Saison ist der 19jährige Ivan Saenko ins Profi-Team gestoßen und Stammspieler geworden, er spielt für ein paar Tausend € pro Monat und hat bereits jetzt einen Marktwert von ca. 1.000.000 € (was ein vielfaches von den jährlichen Kosten des Internats ist, aus dem er gekommen ist) - einmal ganz davon abgesehen, dass der KSC ohne ihn vielleicht den Klassenerhalt nicht geschafft hätte. Tja, und alle Jubeljahre hat halt mal ein Verein ein Schweineglück und ein einziger Jahrgang bringt einen Sternkopf, Scholl und Kahn hervor. Oder eben einen Kuranyi, Hinkel etc.
Jugendförderung lohnt sich imho definitiv für alle Vereine, die über keine großen finanziellen Möglichkeiten verfügen, denn nichts ist so billig, wie ein paar Kids für ein Taschengeld zum Fußballspielen in ein Camp zu stecken.