
hardbern
Hardbern hat geschrieben:Ich hoffe das nimmt einen ähnlichen Verlauf wie damals mit den Grünen.
Fraggy hat geschrieben:Diesen konstruierten Antagonismus zwischen "Leuten aus dem Volk" und "gestandenen Politikern" werd' ich wohl nie verstehen. Als ob letztere sich nicht auch aus der hiessigen Bevölkerung rekrutieren. Aber eine repräsentative Demokratie moderner Prägung lebt nun mal von Professionalisierung und Spezialisierung. Leider lässt sich das medial gut dämonisieren. Hier das einfache Volk und da die elitären Politiker. Das ist mir zu billig.
Frogo hat geschrieben:Sicher. Das Problem liegt ja aber teilweise in der Professionalisierung und Spezialisierung. Denn wie viele Politiker sind bitteschön Profi und/oder Spezialist auf dem Gebiet, dem sie vorsitzen?
Frogo hat geschrieben:Wann war zuletzt ein Wissenschaftler Bildungsminister?
Frogo hat geschrieben:Warum werden Kriegsdienstverweigerer Verteidigungsminister?
Frogo hat geschrieben:Mir ist klar, dass Politik nur mit Volksvertretern funktioniert. Aber die Betonung sollte darauf liegen, dass er das Volk vertritt, und nicht nur aus diesem stammt, und eben auch (anders als ein Großteil des Volkes, weswegen Volksabstimmungen vielmals nicht zielführend sind) von seinem Gebiet Ahnung hat.
Fraggy hat geschrieben:Mit der Zeit alle. Wer sich nicht in die Materie einarbeitet hat in den Fachausschüssen (und der Bundestag ist nunmal ein Arbeitsparlament!) keinen Einfluss. Deshalb hat jede Fraktion, und damit auch jede Partei den Anreiz, ihr Personal so zu selektieren und anzuleiten, dass sie sich dort reinknien, sofern sie politischen Einfluss nehmen wollen.
Fraggy hat geschrieben:Anette Schavan ist promoviert und lehrt an der FU Berlin.
Fraggy hat geschrieben:Weil ihnen zugetraut wird, sich in die Materie von Aussen- und Sicherheitspolitik einarbeiten zu können? Warum werden Reserveoffiziere wie Franz Josef Jung Verteidigungsminister? Weil sie Reserveoffizier sind? Ganz sicher nicht. Er wurde Verteidigungsminister, weil er aus Hessen kommt. Und mich würde es wundern, wenn du auch nur einen in der Truppe findest, der gutes über ihn zu berichten weiß.
Fraggy hat geschrieben:Also Repräsentation ist ja zu allererst Aufgabe des Parlaments, nicht der Regierung. Einige Minister haben ja auch gar kein Mandat.
Fraggy hat geschrieben:Der Minister hat die politische Verantwortung und muss das der Öffentlichkeit vermitteln. Da gehts um politische Durchsetzungskraft, Delegieren und die grobe Linie vorgeben, nicht um Detailfragen.
Fraggy hat geschrieben:Und gerade in Deutschland, wo wir wenige, aber relativ alte, stabile, ressourcenstarke und etablierte Parteien mit ausdifferenzierten Strukturen und einer professionellen Organisation haben, ist diese Ausbildung durch eine "Ochsentour", und somit auch das politische Personal - im internationalen Vergleich (!) - auf relativ hohem Niveau.