Benutzeravatar
Doc SoLo
Ghost Doc
Hauptmann
Hauptmann
Beiträge: 2111
Registriert: Mo, 8. Apr 2002, 11:19
Wohnort: Mittweida

Mi, 28. Jan 2004, 19:35

Dirty Harry hat geschrieben:
Er ist einfach eine arme Sau aus dem Ghetto die sich an dieses Buch klammert weil es ihm Halt in seinem verkorksten Leben gibt. Blöd, aber der hellste ist er eben nicht. Ist doch immerhin realistisch.

*brüll* Das ist mal ne Interpretation! Hey, so gesehen macht das wirklich Sinn. Wenn das wirklich die Absicht der Macher war, ist mir der Film tatsächlich verschlossen geblieben, wie tafkag meinte. Ich glaube es allerdings nicht, dazu hätte wenigstens etwas Kritik an der Hauptfigur durchscheinen müssen oder seine Handlungen hätten wenigstens etwas gutes oder bewundernswertes beinhalten müssen. Ich denke da an "Forrest Gump", da gibts auch einen dümmlichen Antihelden, dennoch wirkt das ganz anders. Bei Ghost Dog tippe ich mehr auf unfreiwillig komisch.

Ciao,

Doc SoLo
 
Benutzeravatar
Hattori Hanso
180 Grad
$ Dagobert $
$ Dagobert $
Beiträge: 9683
Registriert: Fr, 28. Jun 2002, 07:19
Wohnort: Provinz Tao Shan, zeitweise Stuttgart

Do, 29. Jan 2004, 15:06

Freut mich wenn Dir meine Interpretation gefällt. Mir hat der Film einfach gefallen, einigermaßen glaubhaft, gute Atmosphäre. Ich versuche auch allerdings nie krampfhaft einen tieferen Sinn in einem Film zu erkennen, vielleicht liegts daran.

(Oder hat hier jemand bei "Kill Bill" einen tieferen Sinn erkennen können)
--------------------------------------------------------
1+1 ist ungefähr 3

http://card.mygamercard.net/DeadlyEngineer.png

http://avatar.xboxlive.com/avatar/Deadl ... r-body.png
 
Benutzeravatar
tafkag
Erklärbär
Büttenredner
Büttenredner
Thema Autor
Beiträge: 5396
Registriert: Do, 27. Jun 2002, 10:51
Wohnort: Bendorf

Fr, 30. Jan 2004, 20:05

Dirty Harry hat geschrieben:
mir gefällt die Stimmung


...womit Du einen entscheidenen Aspekte eines Jarmusch-Films hervorgehoben hättest: die geniale Stimmung. Die Langsamkeit der Bilder, die melancholische Grundstimmung, sein eigenwilliger Humor, die typische Jarmusch-Inszenierung: einfach klasse :-).

Wenn Ghost Dog zum tollen RZA-Soundtrack (wieder eine Kill Bill Verknüpfung - unheimlich ;-)) zeitlos durch die Nacht fährt, könnte ich stundenlang zuschauen/-hören. Fast so gut wie die "Night on Earth"-Fahrszenen...

Und wenn Docie kritisiert, dass Ghostie sich nicht samuraikonform verhält, oder irgendwelche Unlogiken in der Story ausmacht, die Ghost Dog trotz allem wohl zum massentauglichsten aller Jarmusch-Filme macht und, kann ich nur wiederholen, dass das sicher die falsche Einstellung ist, um mit diesem Film glücklich zu werden. Nicht jeder kann was damit anfangen, trotzdem (oder gerade deswegen) ist billiges Bashing wie "peinlich" oder "erbärmlich" genau dieses ;-).
 
Benutzeravatar
Doc SoLo
Ghost Doc
Hauptmann
Hauptmann
Beiträge: 2111
Registriert: Mo, 8. Apr 2002, 11:19
Wohnort: Mittweida

Sa, 31. Jan 2004, 00:15

tafkag hat geschrieben:
Nicht jeder kann was damit anfangen, trotzdem (oder gerade deswegen) ist billiges Bashing wie "peinlich" oder "erbärmlich" genau dieses ;-).

Ui ui ui! Da hab ich aber jemanden getroffen. Ich wiederum finde es es reichlich schwach, nachdem wir nun 10 Posts weiter sind und ich mir zwischenzeitlich die Mühe gemacht habe, zu begründen warum ich den Film nicht so doll fand, noch mit diesen Zitaten nachzutreten und mir "billiges Bashing" zu unterstellen. Was soll ich dazu jetzt noch sagen?!

Die Stimmung im Film wirkte auf mich nach der ganz passablen ersten Hälfte einfach nur bemüht und mit dem Holzhammer inszeniert. Als die beiden Italiener auf dem Dach einfach den Falschen abknallen trug das überhaupt nichts zur Handlung bei. Stattdessen hätte man auch ein Schild einblenden können "Böse Kriminalität - Die Opis knallen einen ab und merken gar nicht, was sie da tun". Überhaupt hatten die ganzen Szenen mit den ballernden Opas etwas albernes, aber komisch und albern liegen manchmal eng beisammen. Die Dialoge wo Ghostie vorwegnimmt, was der Franzose sagt - das Motiv gefiel dem Regisseur so gut, dass er es x-Mal wiederholen musste. Davon abgesehen waren da massenweise unfreiwillig komische Szenen drin, wo mir keiner erzählen kann, dass das Absicht gewesen wäre. z.B. als Ghostie seine Knarre immer wie ein Samuraischwert schwingend ins Holster steckte kam bei uns Gelächter im Publikum auf, so ungelenk sah das aus - wie wenn im Kindergarten ein Dreijähriger "Cowboy" spielt. Es bleibt einfach ein Film, den man niemandem guten Gewissens empfehlen kann. Wenn er Dir trotzdem gefällt, meinetwegen...

Ciao,

Doc SoLo
 
Benutzeravatar
tafkag
Erklärbär
Büttenredner
Büttenredner
Thema Autor
Beiträge: 5396
Registriert: Do, 27. Jun 2002, 10:51
Wohnort: Bendorf

Sa, 31. Jan 2004, 01:43

Doc SoLo hat geschrieben:
Ui ui ui! Da hab ich aber jemanden getroffen.


Och nö, jetzt komm mir nicht so ;-).
Ich halte "Ghost Dog" im übrigen auch nicht für Jarmuschs besten Film, aber ich hatte deutlich mehr Spaß als bei fast allem, was in letzter Zeit so im Kino lief.

Ich wiederum finde es es reichlich schwach, nachdem wir nun 10 Posts weiter sind und ich mir zwischenzeitlich die Mühe gemacht habe, zu begründen warum ich den Film nicht so doll fand, noch mit diesen Zitaten nachzutreten und mir "billiges Bashing" zu unterstellen.


Na ja, tu pickst jetzt aber auch nur meinen letzten Satz raus und wenn Du dermaßen austeilst, darf ich mir auch mal ne Gelbe für (sehr dezentes) Nachtreten abholen ;-).

Was soll ich dazu jetzt noch sagen?!


Das folgende klingt doch teilweise ganz gut ;-).

Die Stimmung im Film wirkte auf mich nach der ganz passablen ersten Hälfte einfach nur bemüht und mit dem Holzhammer inszeniert.


Hm, hatte auf mich nicht diese Wirkung. Die einzige Szene (an die ich mich spontan erinnere), die irgendwie nicht so gepasst hat, war die Szene mit dem zwei Wilderern.

Als die beiden Italiener auf dem Dach einfach den Falschen abknallen trug das überhaupt nichts zur Handlung bei.


Nicht jede Szene ist der Handlung gewidmet. In diesem Jarmusch allerdings deutlich mehr als in anderen...

Stattdessen hätte man auch ein Schild einblenden können "Böse Kriminalität - Die Opis knallen einen ab und merken gar nicht, was sie da tun". Überhaupt hatten die ganzen Szenen mit den ballernden Opas etwas albernes, aber komisch und albern liegen manchmal eng beisammen.


Die gesamte Mafia wird doch durchgehend absolut comichaft dargestellt, wenn Du das albern findest hast Du (oder der Film - wie man's sieht) natürlich Pech gehabt.

Die Dialoge wo Ghostie vorwegnimmt, was der Franzose sagt - das Motiv gefiel dem Regisseur so gut, dass er es x-Mal wiederholen musste.


Es geht eben nicht einfach nur darum, kurz mal ein "sie verstehn sich auch ohne Worte"-Statement in einen Gag zu verpacken, um dann weiter mit der Story zu machen. Diese ruhigen, gelassenen Wiederholungen, die das Verhältnis der beiden ja auch intensiviert, tragen imo auch sehr zur Atmosphäre des Films bei. Die Szene auf dem Dach, in der der "Franzose" Ghostie das Boot zeigt, finde ich z.B. wunderbar, auch wenn sie mit der eigentlichen Handlung nicht das geringste zu tun hat.

Davon abgesehen waren da massenweise unfreiwillig komische Szenen drin, wo mir keiner erzählen kann, dass das Absicht gewesen wäre. z.B. als Ghostie seine Knarre immer wie ein Samuraischwert schwingend ins Holster steckte kam bei uns Gelächter im Publikum auf, so ungelenk sah das aus - wie wenn im Kindergarten ein Dreijähriger "Cowboy" spielt.


Scheint nicht so auffällig gewesen zu sein, dass es mir im Gedächtnis geblieben wäre. Das Whitaker den Ghost Dog sehr ruhig, fast schon phlegmatisch, darstellt, könnte man als ungelenk auslegen... ;-)

Es bleibt einfach ein Film, den man niemandem guten Gewissens empfehlen kann.


Da hast du allerdings unrecht. Um ehrlich zu sein, bist Du die erste, mir bekannte Person, der der Film nicht gefällt (ich weiß, gleich kriecht das halbe Forum aus seinem Loch heraus und schreit "hier", aber das ist mir egal ;-)). Die meisten finden ihn gut bis sehr genial.
Ich habe mal kurz ein paar imdb-Kommentare überflogen und da sieht es so aus, als ob man den Film entweder liebt oder hasst. Wundert mich nicht, auch wenn das bei anderen Jarmusch-Filmen noch viel ausgeprägter sein dürfte.

Hast Du den Film im Original oder in der synchronisierten Fassung gesehen? Könnte mir gut vorstellen, dass die Synchro auch nicht wirklich hilft, den Film zu mögen - was nicht heißen soll, dass Du die Originalfassung auf einmal toll findest...

Wenn er Dir trotzdem gefällt, meinetwegen...


Das hört sich wieder so an, als ob es ein "erbärmlicher", "peinlicher" Film sei, den ich "trotzdem" toll finden darf. Das Gegenteil ist der Fall: es ist ein toller Film mit einer wunderbaren Atmosphäre, tollen Schauspielern und einem interessanten Leitmotiv, der erstklassig inszeniert wurde. Wenn er Dir trotzdem nicht gefällt, meinetwegen... ;-)
 
Benutzeravatar
Doc SoLo
Ghost Doc
Hauptmann
Hauptmann
Beiträge: 2111
Registriert: Mo, 8. Apr 2002, 11:19
Wohnort: Mittweida

Sa, 31. Jan 2004, 13:32

Na ja, tu pickst jetzt aber auch nur meinen letzten Satz raus und wenn Du dermaßen austeilst, darf ich mir auch mal ne Gelbe für (sehr dezentes) Nachtreten abholen ;-).

Aber wenigstens direkt im nächsten Post, was dir eine Möglichkeit zum Kontern gibt.
Die gesamte Mafia wird doch durchgehend absolut comichaft dargestellt, wenn Du das albern findest hast Du (oder der Film - wie man's sieht) natürlich Pech gehabt.
Was stellenweise ja auch durchaus funktioniert, wie in den meisten Szenen im Mafia-Hauptquartier: z.B als der Besitzer die Miete eintreiben will, oder der schwerhörige alte Opa, der plötzlich mit Rassismus-Parolen aus den 20er Jahren lospoltert. Aber dann wieder diese albern-langweilig-vorhersehbaren Szenen, die imho einfach nicht komisch sind.
Scheint nicht so auffällig gewesen zu sein, dass es mir im Gedächtnis geblieben wäre. Das Whitaker den Ghost Dog sehr ruhig, fast schon phlegmatisch, darstellt, könnte man als ungelenk auslegen... ;-)
Nein, dass Ghostie nicht der eleganteste ist, ist ja okay. Davon unabhängig ist dieses Pistolengefuchtel aber wirklich daneben.
ich weiß, gleich kriecht das halbe Forum aus seinem Loch heraus und schreit "hier", aber das ist mir egal ;-)).

Zumindest chellie wird aus seinem Loch gekrochen kommen, und der andere Mitbesucher war auch derselben Meinung. In den Gesprächen in der Pause vor Kill Bill hatte ich auch nicht das Gefühl, allein mit dieser Meinung dazustehen.
Hast Du den Film im Original oder in der synchronisierten Fassung gesehen? Könnte mir gut vorstellen, dass die Synchro auch nicht wirklich hilft, den Film zu mögen - was nicht heißen soll, dass Du die Originalfassung auf einmal toll findest...

Hab die Synchro gesehen.
Das hört sich wieder so an, als ob es ein "erbärmlicher", "peinlicher" Film sei, den ich "trotzdem" toll finden darf. Das Gegenteil ist der Fall: es ist ein toller Film mit einer wunderbaren Atmosphäre, tollen Schauspielern und einem interessanten Leitmotiv, der erstklassig inszeniert wurde. Wenn er Dir trotzdem nicht gefällt, meinetwegen... ;-)
Oder so rum... Damit kann ich leben.

Ciao,

Doc SoLo
 
Benutzeravatar
tafkag
Erklärbär
Büttenredner
Büttenredner
Thema Autor
Beiträge: 5396
Registriert: Do, 27. Jun 2002, 10:51
Wohnort: Bendorf

So, 1. Feb 2004, 21:48

Doc SoLo hat geschrieben:
Die gesamte Mafia wird doch durchgehend absolut comichaft dargestellt, wenn Du das albern findest hast Du (oder der Film - wie man's sieht) natürlich Pech gehabt.

Was stellenweise ja auch durchaus funktioniert, wie in den meisten Szenen im Mafia-Hauptquartier: z.B als der Besitzer die Miete eintreiben will, oder der schwerhörige alte Opa, der plötzlich mit Rassismus-Parolen aus den 20er Jahren lospoltert. Aber dann wieder diese albern-langweilig-vorhersehbaren Szenen, die imho einfach nicht komisch sind.


Albern finde ich sie auf keinen Fall, langweilig noch viel weniger und die Vorhersehbarkeit der Geschehnisse sehe ich in diesem Fall nicht negativ. Diese Szenen haben einfach auch ihren Anteil an der, dem Film eingenen, Atmosphäre, ohne das sie vordergründige Komik enthalten, oder die Handlung weiterbringen müssten.

Nein, dass Ghostie nicht der eleganteste ist, ist ja okay. Davon unabhängig ist dieses Pistolengefuchtel aber wirklich daneben.


Na ja, ist mir wie gesagt nicht aufgefallen - kann also so schlimm nicht gewesen sein ;-).
Ich achte beim nächsten Mal drauf...

Zumindest chellie wird aus seinem Loch gekrochen kommen, und der andere Mitbesucher war auch derselben Meinung. In den Gesprächen in der Pause vor Kill Bill hatte ich auch nicht das Gefühl, allein mit dieser Meinung dazustehen.


Das behauptet ja auch niemand und das habe ich selber auch schon deutlich gemacht. Ich wollte nur zeigen, dass Dein...

Es bleibt einfach ein Film, den man niemandem guten Gewissens empfehlen kann.


...ziemlicher Unsinn ist.

Oder so rum... Damit kann ich leben.


Dann sind wir uns wenigstens da einig ;-).
 
Benutzeravatar
Hattori Hanso
180 Grad
$ Dagobert $
$ Dagobert $
Beiträge: 9683
Registriert: Fr, 28. Jun 2002, 07:19
Wohnort: Provinz Tao Shan, zeitweise Stuttgart

Mo, 2. Feb 2004, 13:40

Da ich den Film auf DVD habe muß ich ihn mir jetzt unbedingt nochmal anschauen, ich habe ihn nämlich in durchweg positiver Erinnerung. Wobei ich allerdings gut verstehen kann wenn man mit dem Film nichts anfangen kann, aber so ist das ja mit sehr vielen Filmen. Es gibt auch genug Filme die andere Leute ganz toll finden ich aber absolut ätzend fand. Spontan fällt mir jetzt "Der Club der toten Dichter" ein, den fand ich immer totlangweilig und irgendwie peinlich und lächerlich. Daß diese jungen superreichen Schnösel sich über ihre engstirnige Bildung aufregen, und das zu einer Zeit wo die halbe Welt in Slums gewohnt hat, super, die Kerlchen haben echt Probleme, dann aber auch noch Selbnstmord zu begehen, auweia. Das fand ich total peinlich und daher den Film völlig daneben, mit der Meinung stehe ich meist aber auch immer relativ alleine da, ist eben Geschmackssache. Mit Ghost Dog ist es wohl ähnlich.
--------------------------------------------------------

1+1 ist ungefähr 3



http://card.mygamercard.net/DeadlyEngineer.png



http://avatar.xboxlive.com/avatar/Deadl ... r-body.png
 
Benutzeravatar
Doc SoLo
Ghost Doc
Hauptmann
Hauptmann
Beiträge: 2111
Registriert: Mo, 8. Apr 2002, 11:19
Wohnort: Mittweida

Mo, 2. Feb 2004, 15:34

tafkag hat geschrieben:
Das behauptet ja auch niemand und das habe ich selber auch schon deutlich gemacht. Ich wollte nur zeigen, dass Dein...

Es bleibt einfach ein Film, den man niemandem guten Gewissens empfehlen kann.


...ziemlicher Unsinn ist.

Oder so rum... Damit kann ich leben.


Dann sind wir uns wenigstens da einig ;-).

Ich sehe die Mehrheiten halt anders verteilt als du, in meinem unmittelbaren Umfeld haben den Film alle recht negativ beurteilt. Er ist nunmal einfach etwas verschroben-abseitig. Deswegen würde ich ihn niemandem blind empfehlen. Daran finde ich nichts unsinniges. Das schließt ja nicht aus, dass er jemandem doch gefallen könnte.

Ciao,

Doc SoLo
 
Benutzeravatar
tafkag
Erklärbär
Büttenredner
Büttenredner
Thema Autor
Beiträge: 5396
Registriert: Do, 27. Jun 2002, 10:51
Wohnort: Bendorf

Mo, 2. Feb 2004, 15:46

Doc SoLo hat geschrieben:
Es bleibt einfach ein Film, den man niemandem guten Gewissens empfehlen kann.


Doc SoLo hat geschrieben:
Deswegen würde ich ihn niemandem blind empfehlen. [...] Das schließt ja nicht aus, dass er jemandem doch gefallen könnte.


Du siehst aber schon den Unterschied, oder?
 
Benutzeravatar
Doc SoLo
Ghost Doc
Hauptmann
Hauptmann
Beiträge: 2111
Registriert: Mo, 8. Apr 2002, 11:19
Wohnort: Mittweida

Mo, 2. Feb 2004, 15:53

tafkag hat geschrieben:
Doc SoLo hat geschrieben:
Es bleibt einfach ein Film, den man niemandem guten Gewissens empfehlen kann.


Doc SoLo hat geschrieben:
Deswegen würde ich ihn niemandem blind empfehlen. [...] Das schließt ja nicht aus, dass er jemandem doch gefallen könnte.


Du siehst aber schon den Unterschied, oder?

Ähm... nö. Ausser, dass ich oben allgemeinen Passiv und unten die Ich-Form verwendet habe nicht.

Dieser Unterschied ist im übrigen rein zufällig, ich stehe auch immer noch zur ersten Aussage. Wenn du diesen Film tatsächlich jedem empfehlen würdest, lehnst du dich ganz schön weit aus dem Fenster.

Ciao,

Doc SoLo
 
Benutzeravatar
tafkag
Erklärbär
Büttenredner
Büttenredner
Thema Autor
Beiträge: 5396
Registriert: Do, 27. Jun 2002, 10:51
Wohnort: Bendorf

Mo, 2. Feb 2004, 16:14

Doc SoLo hat geschrieben:
Dieser Unterschied ist im übrigen rein zufällig, ich stehe auch immer noch zur ersten Aussage. Wenn du diesen Film tatsächlich jedem empfehlen würdest, lehnst du dich ganz schön weit aus dem Fenster.


Will ich gar nicht. Es gibt keinen Film, den man jedem empfehlen kann.

Du behauptest aber zuerst, dass man den Film _niemandem_ empfehlen kann und der allgemeine Passiv drückt aus, dass jeder, der etwas anderes behauptet -> :irre: (das nenn ich mal "weit aus dem Fenster lehnen").
Danach schränkst Du immerhin ein, dass _Du_ den Film niemandem _blind_ empfehlen kannst, was ja immerhin ein gewisse Auseinandersetzung und Diskussion mit dem "Opfer" enthält. Schon besser als ein pauschales "Leute geht nicht in den Schrott und wer was anderes behauptet ist nicht mehr ganz dicht".
 
Benutzeravatar
Doc SoLo
Ghost Doc
Hauptmann
Hauptmann
Beiträge: 2111
Registriert: Mo, 8. Apr 2002, 11:19
Wohnort: Mittweida

Mo, 2. Feb 2004, 17:50

tafkag hat geschrieben:
Du behauptest aber zuerst, dass man den Film _niemandem_ empfehlen kann und der allgemeine Passiv drückt aus, dass jeder, der etwas anderes behauptet -> :irre: (das nenn ich mal "weit aus dem Fenster lehnen").
Danach schränkst Du immerhin ein, dass _Du_ den Film niemandem _blind_ empfehlen kannst, was ja immerhin ein gewisse Auseinandersetzung und Diskussion mit dem "Opfer" enthält. Schon besser als ein pauschales "Leute geht nicht in den Schrott und wer was anderes behauptet ist nicht mehr ganz dicht".

Jetzt müssen wir wohl mal klären, wann wir einen Film für "empfehlens"wert halten. Wenn ich einen Film nicht weiterempfehle, bedeutet das nicht "Leute geht nicht in den Schrott". Sondern ich halte einfach die Wahrscheinlichkeit für hoch, dass es jemandem nicht gefällt. Aus demselben Grund würde ich auch Kill Bill nicht empfehlen, obwohl ich ihn persönlich klasse fand. Wenn man die Möglichkeit für ein längeres Gespräch hat und den Betreffenden sogar kennt, kann man das natürlich relativieren. Wenn du aber generell Ghost Dog als guten Film weiterempfehlen würdest, finde ich das ziemlich mutig.

Ciao,

Doc SoLo
 
Benutzeravatar
tafkag
Erklärbär
Büttenredner
Büttenredner
Thema Autor
Beiträge: 5396
Registriert: Do, 27. Jun 2002, 10:51
Wohnort: Bendorf

Mo, 2. Feb 2004, 18:36

Doc SoLo hat geschrieben:
Jetzt müssen wir wohl mal klären, wann wir einen Film für "empfehlens"wert halten. Wenn ich einen Film nicht weiterempfehle, bedeutet das nicht "Leute geht nicht in den Schrott". Sondern ich halte einfach die Wahrscheinlichkeit für hoch, dass es jemandem nicht gefällt. Aus demselben Grund würde ich auch Kill Bill nicht empfehlen, obwohl ich ihn persönlich klasse fand. Wenn man die Möglichkeit für ein längeres Gespräch hat und den Betreffenden sogar kennt, kann man das natürlich relativieren. Wenn du aber generell Ghost Dog als guten Film weiterempfehlen würdest, finde ich das ziemlich mutig.


Wenn ich einen Film persönlich klasse finde, empfehle ich ihn auch weiter und dieses Vorgehen erwarte ich auch, wenn mir ein Film empfohlen wird. Wie soll das auch sonst funktionieren? Welchen Film würdest Du z.B. empfehlen? Nur Filme von denen Du denkst, dass sie den immer wieder gern zitierten Massengeschmack treffen?
Natürlich gehören zu einer Filmempfehlung immer auch ein paar differenzierende Worte...
 
Benutzeravatar
Doc SoLo
Ghost Doc
Hauptmann
Hauptmann
Beiträge: 2111
Registriert: Mo, 8. Apr 2002, 11:19
Wohnort: Mittweida

Di, 3. Feb 2004, 08:59

tafkag hat geschrieben:
Wenn ich einen Film persönlich klasse finde, empfehle ich ihn auch weiter und dieses Vorgehen erwarte ich auch, wenn mir ein Film empfohlen wird. Wie soll das auch sonst funktionieren?

Hab ich doch geschrieben.
Welchen Film würdest Du z.B. empfehlen?

Pauschal empfehlen würde ich HdR, Terminator 3, Titanic, was weiß ich... Dass solche Empfehlungen dann nicht viel wert sind, weiß ich übrigens.
Nur Filme von denen Du denkst, dass sie den immer wieder gern zitierten Massengeschmack treffen?

Es gibt keinen "Massengeschmack". Was soll das denn darstellen? Es gibt lediglich Filme, die qualitativ hochwertig, leicht zugänglich, routiniert und eingängig umgesetzt sind und deshalb ein breites Publikum ansprechen. Und ja, das sind Merkmale, die ich durchaus berücksichtige, wenn ich einen Film empfehlen soll. Einen Film der sich nicht zwischen Komödie und Drama entscheiden kann, der haufenweise handlungsirrelevante Szenen und wiederholte Motive enthält, dessen Protagonist mal als Held, mal als Looser (wie ich mich habe belehren lassen) dargestellt wird, der das gewählte Thema mit vielen bedeutungsschwangeren Zitaten und schwermütigem Getue letztendlich doch völlig oberflächlich abhandelt und den ich auch persönlich absolut unter aller Kanone finde, werde ich dagegen nicht weiterempfehlen. Ebenso Kill Bill, wo garantiert viele Leute völlig zu Recht bemängeln würden, dass es nur ein sinnentleertes Splattermovie ist, das nur aus Inszenierung besteht und wo man sein Gehirn getrost am Kinoeingang zurücklassen kann, obwohl ich den Film persönlich absolut genial fand.
Natürlich gehören zu einer Filmempfehlung immer auch ein paar differenzierende Worte...
Das setze ich nicht voraus, aber wenn du es tust...

Ciao,

Doc SoLo

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 193 Gäste