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wulfman
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So, 25. Jan 2004, 00:32

ein schöner film, der westliche hauptdarsteller hat leider etwas gestört: [spoiler]nach der sterbeszene war der saal gerade so schön leise, schnitt zur vertragsunterzeichung. als "er" in der tür steht, lauter ruf aus dem publikum: "was der lebt immer noch??"[/spoiler] wir haben nur drauf gewartet, dass eine taube durchs bild fliegt...

mfg
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der Exstudent auf der Insel
 
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So, 25. Jan 2004, 11:27

Hab ihn jetzt auch gesehen. Hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Das einzige was mich gestört hat war, dass ich mich kaum mit den Vorstellungen der Hauptdarsteller identifizieren konnte. Aber sonst ist er wirklich ganz hervorragend gemacht. Besonders die Schlachtszenen haben mir sehr gut gefallen. Besser zB als bei HdR, die - ich hab's schon einmal geschrieben - mir einfach zu schnell geschnitten waren.

Auch die Leistung von Tom Cruise geht IMHO voll in Ordnung. Ken Watanabe (oder wie der heißt) war allerdings eine Klasse für sich!
CU Early
 
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Hattori Hanso
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Mo, 26. Jan 2004, 07:54

Tja, die Vorstellungen der Samurai (oder korrekt bushi) sind mit einer westlichen Erziehung wirklich schwer nachzuvollziehen. Daß die Ehre wichtiger ist als das eigene Leben kann man mit einer westlichen Erziehung kaum richtig nachvollziehen.
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ButtSeriously
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Mo, 26. Jan 2004, 09:55

Tatsächlich konnten sich die meisten Bushi ja selbst kaum damit identifizieren... :green:

Grüße von
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Mo, 26. Jan 2004, 09:59

Außerdem kam ich finde ich viel zu schlecht heraus, warum die Samurai eigentlich so "sauer" auf die Verwestlichisierung waren. Bis auf das Beispiel mit der Zwangs-Frisur und dem Verbot der Schwerter gab's ja da eigentlich keinen Grund in den Krieg zu ziehen.
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Mo, 26. Jan 2004, 10:48

Nun, die echten Bushi ärgerten sich vor allem über den Machtverlust, wenngleich man ihnen zugestehen muß, daß die Oligarchen aus Satsuma und Chusu (in der Mehrzahl selbst Bushi), die in der Meiji-Regierung die Macht übernommen hatten, doch recht rücksichtslos mit ihnen, wie auch mit den Kleinbauern, umgesprungen sind.
Die Motivationen im Film kommen für meine Begriffe doch sehr deutlich heraus: Tausch von Ehre gegen eine Krämermentalität, Eingehen des bushido, Zerstörung der göttlichen Ordnung Japans.

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Mo, 26. Jan 2004, 11:17

ButtSeriously hat geschrieben:
Die Motivationen im Film kommen für meine Begriffe doch sehr deutlich heraus: Tausch von Ehre gegen eine Krämermentalität, Eingehen des bushido, Zerstörung der göttlichen Ordnung Japans.


Trotzdem. Wegen solchen Dingen in den Krieg zu ziehen, fand ich auf alle Fälle leicht übertrieben. Aber das hat wohl auch mit der oben angesprochenden fehlenden Identifizeriung meinerseits mit der japanischen Kultur zu tun.
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Mo, 26. Jan 2004, 12:35

Allein der Verlust der Ehre rechtfertigt es doch für einen Samurai in den Krieg zu ziehen. Händler waren in Japan übrigens die unterste aller Klassen, da der Umgang mit Geld verwerflich war. Darum haben sich auch meistens die Frauen der Samurai um die Finanzen und die Geldgeschäfte gekümmert, etwas was in vielen japanischen Familien übrigens heute noch so ist. Der Mann verdient das Geld - die Frau verwaltet es.
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Mo, 26. Jan 2004, 14:20

Dirty Harry hat geschrieben:
Darum haben sich auch meistens die Frauen der Samurai um die Finanzen und die Geldgeschäfte gekümmert, etwas was in vielen japanischen Familien übrigens heute noch so ist. Der Mann verdient das Geld - die Frau verwaltet es.


Na zum Glück sind wir nicht in Japan! :green:
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Mo, 26. Jan 2004, 15:02

Die Frauen waren/sind dann aber auch dafür verantwortlich daß das Geld reicht, auch wenn der Mann versucht es sinnlos zu verprassen. Und die Strafe für versagen war dann meistens "Kopf ab"!

....das ist heute aber glaube ich nicht mehr so. :(
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Flash
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Mo, 26. Jan 2004, 17:35

Early hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
Darum haben sich auch meistens die Frauen der Samurai um die Finanzen und die Geldgeschäfte gekümmert, etwas was in vielen japanischen Familien übrigens heute noch so ist. Der Mann verdient das Geld - die Frau verwaltet es.


Na zum Glück sind wir nicht in Japan! :green:


Naja, das war in Deutschland durchaus auch üblich, wenn auch aus eher pragmatischen Gründen. Früher haben die Frauen am Lohnauszahlungstag am Fabriktor gewartet und ihren Männern die Lohntüte abgeknöpft, damit diese den Lohn nicht gleich in der nächsten Kneipe versaufen.
Da die Frauen ja für die Besorgung des Haushalts zuständig waren, war es ja auch sinnvoll, denn was soll der Mann mit dem Geld anfangen, wenn er nie einkaufen geht?


Ich habe da auch mal einen Artikel gelesen, dass die Vorstellung, die Ehre durch Selbstmord wiederherzustellen, durchaus auch heute in Japan noch weitverbreitet ist. Z.B. Wenn jemand seine Arbeit verloren hat (was in Japan eine viel größere Katastrophe ist als hier, da normalerweise ein Arbeiter sein ganzes Leben für eine Firma arbeitet, und es keine soziale Absicherung gibt), so ist Selbstmord eine "angesehene" Reaktion darauf, insbesondere, wenn eine Lebensversicherung der Familie das überleben sichert. An Tokyoter Bahnhöfen stehen (oder standen?) auch Schilder: "Bitte nicht zu den Hauptverkehrszeiten springen".
 
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Mo, 26. Jan 2004, 20:47

Flash hat geschrieben:
Ich habe da auch mal einen Artikel gelesen, dass die Vorstellung, die Ehre durch Selbstmord wiederherzustellen, durchaus auch heute in Japan noch weitverbreitet ist. Z.B. Wenn jemand seine Arbeit verloren hat (was in Japan eine viel größere Katastrophe ist als hier, da normalerweise ein Arbeiter sein ganzes Leben für eine Firma arbeitet, und es keine soziale Absicherung gibt), so ist Selbstmord eine "angesehene" Reaktion darauf, insbesondere, wenn eine Lebensversicherung der Familie das überleben sichert. An Tokyoter Bahnhöfen stehen (oder standen?) auch Schilder: "Bitte nicht zu den Hauptverkehrszeiten springen".


Bitte den Unsinn, den man in den einschlägigen Publikationen über Japan liest, gleich wieder vergessen, denn was da über "Nippon" verbreitet wird, wie die Presse-Trottel das Land zu allem Überfluß auch noch nennen, geht auf keine Kuhhaut.
Da werden einerseits nämlich extreme Einzelfälle oder auch nie realisierte Idealvorstellungen gerne der Sensationslust halber auf die gesamte Bevölkerung übertragen, und andererseits manche "Fakten" schlicht und einfach erfunden. So ist das japanische Sozialversicherungssystem z.B. neben dem Deutschen das Beste der Welt - so viel zum Thema keine soziale Absicherung. Nicht umsonst gleichen viele Strukturprobleme in Japan der Bundesrepublik frappierend. Ebenso sind die lebenslangen Arbeitsverhältnisse schon seit über einem Jahrzehnt eher die Ausnahme als die Regel geworden.
Wenn man ein paar heutige Japaner näher kennenlernt, dann stellt man vor allem eines fest: Abgesehen von ein paar kulturellen Oberflächlichkeiten sind sie genau wie wir.

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Mo, 26. Jan 2004, 22:29

ButtSeriously hat geschrieben:
Wenn man ein paar heutige Japaner näher kennenlernt, dann stellt man vor allem eines fest: Abgesehen von ein paar kulturellen Oberflächlichkeiten sind sie genau wie wir.


Nun ja, wenn ich mir so ansehe, was es in Japan teilweise für Videospiele gibt, bin ich mir nicht so sicher, ob die Unterschiede nur oberflächlich sind... :wink:
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Leland Yee, the Senator that decided that violent videogames were so dangerous to society that he needed to propose a law that banned selling them to minors, was arrested recently for weapons trafficking. He was buying shoulder-mounted rocket launchers from an extremist Islamic group and accidentally sold them to a member of the FBI. I mean, thank God he doesn't play videogames or he might have really become a threat to society.

-- Extra Credits Episode 200
 
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Was meinst du mit "einschlägigen Publikationen"?
Ich lese keine Bild-Zeitung, oder ähnliches, sondern eigentlich nur Sachen in die ich Vertrauen habe. Wenn das so stimmt wie du es sagst, wie soll ich dann noch irgendetwas glauben, was ich lese?
Wobei es mir schwer fallen wird, den Wahrheitsgehalt der einen wie der anderen Seite zu überprüfen.
 
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Di, 27. Jan 2004, 08:01

ButtSeriously hat geschrieben:
Flash hat geschrieben:
Ich habe da auch mal einen Artikel gelesen, dass die Vorstellung, die Ehre durch Selbstmord wiederherzustellen, durchaus auch heute in Japan noch weitverbreitet ist. Z.B. Wenn jemand seine Arbeit verloren hat (was in Japan eine viel größere Katastrophe ist als hier, da normalerweise ein Arbeiter sein ganzes Leben für eine Firma arbeitet, und es keine soziale Absicherung gibt), so ist Selbstmord eine "angesehene" Reaktion darauf, insbesondere, wenn eine Lebensversicherung der Familie das überleben sichert. An Tokyoter Bahnhöfen stehen (oder standen?) auch Schilder: "Bitte nicht zu den Hauptverkehrszeiten springen".


Bitte den Unsinn, den man in den einschlägigen Publikationen über Japan liest, gleich wieder vergessen, denn was da über "Nippon" verbreitet wird, wie die Presse-Trottel das Land zu allem Überfluß auch noch nennen, geht auf keine Kuhhaut.
Da werden einerseits nämlich extreme Einzelfälle oder auch nie realisierte Idealvorstellungen gerne der Sensationslust halber auf die gesamte Bevölkerung übertragen, und andererseits manche "Fakten" schlicht und einfach erfunden. So ist das japanische Sozialversicherungssystem z.B. neben dem Deutschen das Beste der Welt - so viel zum Thema keine soziale Absicherung. Nicht umsonst gleichen viele Strukturprobleme in Japan der Bundesrepublik frappierend. Ebenso sind die lebenslangen Arbeitsverhältnisse schon seit über einem Jahrzehnt eher die Ausnahme als die Regel geworden.
Wenn man ein paar heutige Japaner näher kennenlernt, dann stellt man vor allem eines fest: Abgesehen von ein paar kulturellen Oberflächlichkeiten sind sie genau wie wir.

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Naja, was ist "weitverbreitet?" Wenn 5 Japaner aus Gründen der Ehre im Jahr Selbstmord begehen ist das vielleicht schon "weitverbreitet", in Deutschland wird kein einziger Selbstmordgrund "verlorene Ehre" sein....

Und die Identifikation mit der Firma ist in Japan auch heute noch wesentlich höher als in Deutschland.
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