Fr, 17. Okt 2003, 09:37
Überraschenderweise mal anders als Herr Buttseriously war ich von Kill Bill Volume 1 enttäuscht. Hauptsächlich ist dies überhaupt mit der Teilung zu begründen - ich halte das für ein sehr fragwürdiges Signal. Mini-Serien gehören ins Fernsehen, nicht auf die Leinwand. Man glaubt sich wohl im Trend: Jedoch sollte Herr der Ringe eine absolute Ausnahme bleiben. Es ist bereits eine Buch-Trilogie, der man mit einem einzelnen Film nicht gerecht werden würde. Bei der Matrix werden wir ja schon bald sehen - ich bin momentan eher skeptisch - ob sich Teil 2 und 3 überhaupt gelohnt haben (finanziell sicher, ich meine für mich persönlich). Aber Kill Bill aus fadenscheinigen Gründen einfach zu splitten, ist mehr als bedenklich.
Die erste Hälfte lässt natürlich nur ein Zwischenfazit zu, aber das fällt bei mir dürftig aus. Mit dem Glauben, dass ein nur 20 Minuten kürzerer Film am Stück gezeigt worden wäre, hätte ich im Schnittraum in den Kapiteln 2 bis 4 genügend Material gefunden, welches rausfliegen könnte. Hätte ich den kompletten Film gesehen, weiß ich noch nicht, ob mir dieser Teil wirklich zu lang(weilig) wäre. Aber für eine Notlösung hat er auf jeden Fall gesorgt - das typische Aufmischen der Zeitschiene. Vom kurzen Prolog abgesehen ist nämlich das erste Kapital (mal wieder) eigentlich das letzte dieses ersten Teils (der Rest ist jedoch in chronologischer Reiehnfolge). Es scheint aber zu gewollt - wahrscheinlich nur aus dem Grund so aufgebaut, weil der Zuschauer sonst innerhalb der ersten halben Stunde möglicherweise weggenickt wäre. Aber es passt eigentlich so gar nicht zu dem Film bzw. dem Genre, dessen Schema eigentlich ist, jeden Widersacher mit einer Rückblende vorzustellen und dann zu bekämpfen, das Vorziehen einer kompletten Kampfsequenz an den Anfang ist meines Erachtens fehl am Platz.
Vielleicht ist die Kritik zu harsch ausgefallen, letztendlich hat mir auch vieles gefallen an dem Film. Aber alleine die Aufteilung in zwei halbe Filme hat mich doch so aufgeregt, dass ich meinen Unmut Euch hier mitteilen musste. Es ist in Mode gekommen, immer längere Filme zu drehen, lange reichten 85 Minuten vollkommen aus. Es ist aber ein absolut falsches Signal, wenn ein Studio die Gelegenheit eines dreistündigen Films nutzt, um ihn aufzuteilen.