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Band of Brothers

Verfasst: Di, 2. Sep 2003, 22:59
von Ssnake
Tja, jetzt bin ich durch zehn Folgen durch, es fehlt noch die Specials-DVD. Was soll ich sagen - es ist ganz gewiß überdurchschnittliche Serienkost, und zweifellos unterhaltsamer als das übliche Guido Knopp-Dokumischmasch. Folgt andererseits den mehr oder minder ausgetretenen Pfaden von Hollywood-Kriegserzählungen (Zugegeben: Was soll man machen, wenn es denn wirklich so war?), doch fand ich den Verzicht einer klaren Fokussierung auf den einen Helden immerhin einen mutigen und auch gelungenen Schritt, um die Filmkonventionen wenigstens ein bißchen zu sprengen.
Tricktechnisch/visuell reicht es an Kinoproduktionen ohne weiteres heran, da kann man kaum etwas bemängeln. Insgesamt reuen mich die 42 Euro nicht. Ich werde mir die Folgen bestimmt nochmal anschauen irgendwann.

Verfasst: Di, 2. Sep 2003, 23:00
von Ssnake
Ersatzlos gestrichen

Verfasst: Mi, 3. Sep 2003, 11:49
von Alex
Auf jeden Fall, Band of Brothers ist ein Miniserien-Highlight. Etwas schade find ich, dass es doch Unterschiede zwischen den Folgen und eben der Fokussierung auf einzelne Charaktere gibt. Die Sanitäter-Folge war m.E. dabei das Highlight - eine Figur, die sonst nur am Rande auftaucht (erinnert an Rosencrantz and Guildenstern are dead von Tom Stoppard).

Verfasst: Mi, 3. Sep 2003, 16:59
von Hattori Hanso
Ich habe die Box auch und fand es fast durchgehend genial, lediglich die beiden letzten Folgen fand ich nicht so toll, die vorletzte weil es wohl unvermeidlich war auch noch die Judenverfolgung umzusetzen, und da gibt es einfach nichts was an Schindlers Liste herankommt, und die letzte fand ich eigentlich ziemlich langweilig, weil halt nicht mehr allzuviel passiert. Aber ansonsten wirklich ein echtes Serienhighlight.

Verfasst: Do, 4. Sep 2003, 00:28
von Ssnake
Wenn man die Geschichte der Easy Company darstellen will, kann man ja schlecht die Befreiung Dachaus unterschlagen - ebenso das naturgemäß antiklimaktische Kriegsende. Es mußte ja auch nicht die Darstellung des KZ überzeugen, sondern die Reaktion der Soldaten auf dessen Entdeckung, die ja völlig unvorbereitet auf das KZ trafen. Und das wiederum fand ich recht gelungen.

Die entstellende Synchronisation in der letzten Folge war allerdings ein erbärmlicher Schandfleck deutschen Synchon-Unwesens: Da wäre Klappe Halten die deutlich bessere Alternative gewesen. :motz:

Verfasst: Do, 4. Sep 2003, 16:18
von Hattori Hanso
Okay, wenns historisch verbrieft ist....das wußte ich nicht. Trotzdem fand ich die Folge nicht so toll....

Verfasst: Do, 4. Sep 2003, 17:19
von Ssnake
"Band of Brothers" hat sich Stephen Ambrose nicht aus den Fingern gesogen. Alle Verletzungen und Tode der Hauptpersonen sind annähernd genau so passiert wie dargestellt, ebenso alle wesentlichen Teile der Handlung. Das ist es ja: Ein beinahe dokumentarischer Spielfilm, nur eben aufwendiger und im Ergebnis dann auch beeindruckender als die Guido-Knopp-Einheitsware.
[spoiler]Easy Company ist über der Normandie abgesprungen, Lt. Winters lebt noch und hat den Silver Star für den Angriff auf die Feuerstellung der deutschen Artillerie bekommen, ist Kompaniechef und Bataillonskommandeur geworden. Easy Company hat an Market Garden teilgenommen, danach Bastogne verteidigt, Dachau befreit und in Berchtesgaden Hitlers Adlerhorst besetzt. Im Wald von Foy hat Sgt. Guarnere sein Bein verloren beim Versuch, seinen Kameraden ins Schützenloch zu ziehen, dem ebenfalls das Bein abgerissen war.[/spoiler]

Man kann beklagen, daß alle diese Ereignisse üblicher Hollywood-Dramaturgie entsprechen. Oder aber anerkennen, daß Hollywood-Dramaturgie viele Elemente des Zusammenhalts in kleinen Kampfgemeinschaften durchaus zutreffend umsetzt. Im Fall von Band of Brothers jedenfalls ginge eine Kritik an Spannungsbögen o.ä. zu kurz, weil es sich um die Nachstellung des Tatsächlichen handelt.

Verfasst: Fr, 5. Sep 2003, 08:20
von labrador1
Wenn ich euch so erzählen höre, frage ich mich, ob ich evtl. doch die 50€ für den DVD-Pack investieren sollte...

Scheint ja fast so gut zu sein wie "Vier Panzersoldaten und ein Hund" :wink:

Verfasst: Fr, 5. Sep 2003, 08:52
von Ssnake
Naja, man sollte den Anteil kommunistischer Propaganda an BoB nicht vergleichbar hoch einschätzen. ;)

Aber wenn Dich das Thema insgesamt interessiert, dann ist die Box gewiß ihr Geld wert. Vielleicht kann man auf eBay ja auch ein paar Kröten sparen (ich werde meine Box aber nicht hergeben).

Verfasst: Sa, 6. Sep 2003, 08:36
von Hattori Hanso
labrador1 hat geschrieben:
Wenn ich euch so erzählen höre, frage ich mich, ob ich evtl. doch die 50€ für den DVD-Pack investieren sollte...

Scheint ja fast so gut zu sein wie "Vier Panzersoldaten und ein Hund" :wink:


Also ich kann die Investition wirklich nur empfehlen. Besser als so mancher Film und das ganze geht ja immerhin knapp 10 Stunden, ist also ein reeler Gegenwert.

Außerdem ist diese Metallbox wirklich schick!

Verfasst: Sa, 6. Sep 2003, 15:56
von Ssnake
...man darf sie bloß nicht am falschen Ende aufmachen. Da hat sich bei mir sofort alles verklemmt, daß es kaum möglich war, sie beschädigungsfrei wieder zuzumachen. Aber ja: Macht sich auch ganz gut im Regal, wenn man das will.

Verfasst: Mo, 8. Sep 2003, 09:40
von Hattori Hanso
Verkratzen tut sie auch leicht, aber dadurch wirkt es noch authentischer, oder? :green:

Das mit der falschen Seite war bei mir nicht schlimm, da hat sich sofort der kleber gelöst so daß nichts beschädigt wurde.

Verfasst: Di, 2. Nov 2004, 09:40
von Cloud
Die Box gibt's jetzt übrigens bei Karstadt (und damit auch Amazon ;)) für 20€!

Verfasst: Di, 2. Nov 2004, 13:33
von Hattori Hanso
Argh und wieder einmal hätte man mit dem Kauf warten sollen....

Verfasst: Mi, 3. Nov 2004, 00:01
von Ssnake
Tja... warum nicht gleich das DVD-Zeitalter überspringen und auf BluRay & Co warten? :roll: