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Terminator 3

Di, 29. Jul 2003, 10:57

Es hat echte Vorteile, wenn eine gute Freundin im Media Markt arbeitet. So kamen ich und Stift in den Genuß zweier Freikarten für eine geschlossene Preview gestern Abend, so dass wir schon vor dem offiziellen Start in den Genuß kamen, diesen Film zu sehen :). Kurz und knapp: es lohnt sich, wenn er auch nicht ganz an die Vorgänger ranreicht. Kleine generelle Logikschwächen, aber gute Fortführung der Grundstory, schlicht allerfeinstes Popcorn-Kino. Leider kommt Arnies Synchronsprecher langsam ins Alter, und Buffy-Fans werden auch eine kleine Umgewöhnung durchführen müssen.

So, ich setze hier jetzt eine deutliche und für den Rest des Threads gültige Spoiler-Warnung, da ich keine Lust habe, alles einzuschwärzen. In meinem Text wird davon ausgegangen, dass der Film bekannt ist, und ich mache auch vor dem Ende des Films nicht halt. Erzählt mir also nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!

Das Ende des Films wertet den bis dahin guten, aber nicht überragenden Film IMHO deutlich auf, denn das hat mich schlicht aus dem Hocker gehauen! Ich meine, jeder geht doch davon aus, dass sie es schaffen, Skynet zu zerstören, und dann diese bittere Wahrheit, dass dies gar nicht mehr möglich ist, dem Internet sei dank... in meinen Augen schlicht der Hammer, da dies deutlich dem positiven Grundgedanken widerspricht, mit dem der zweite Teil noch aufwartete.

In den ersten zwei Dritteln des Filmes fühlte ich mich nämlich durchaus noch an den direkten Vorgänger erinnert, da das Prinzip der Story diesem sehr ähnelt. Er ist aber deutlich selbstironischer (ich sag nur "Unappropriate" :lol:), was ihm aber auch zugute kommt, denke ich. Trotzdem hat man ständig ein wenig das Gefühl, in erster Linie einen Aufguß (wenn auch einen echt guten) des zweiten Teils zu sehen, aber spätestens nach zwei Dritteln legt sich das dann, da der Film definitiv eigene Wege geht: Die titelgebende Rebellion passiert wirklich, und die angeblich abwendbare Apokalypse findet statt, da einmal aktiviert Skynet nicht mehr zu stoppen ist.

Einziger Wermutstropfen: In der Verfolgungsjagd mit dem Kran gab's bei uns leider Probleme mit der Filmrolle, weswegen der Film dort kurz unterbrochen wurde und wir dadurch ca. 15 Sekunden verloren. Wenn man bedenkt, dass der Film erstmals seit längerem *keine* zwei Stunden mehr dauert (wie das bei Filmen dieser Größenordnung inzwischen ja fast schon Standard ist), ist das richtig viel ;)

Noch ein Wort zur Terminatrix: Sie sieht ja schnuckelig aus, so ist es ja nicht, aber ich finde, an die Gegner der ersten zwei Teile kommt sie definitiv nicht ran (wenn man auch sagen muß, der Aufblaseffekt ist doch ganz nützlich ;))
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Schon gesehen??? Neid!!!!!
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Mi, 30. Jul 2003, 11:31

Dirty Harry hat geschrieben:
Schon gesehen??? Neid!!!!!

Was meinst du, wie ich mich gefreut habe, als sie plötzlich mit den zwei Freikarten vor mir stand :D
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Do, 31. Jul 2003, 09:39

Ich weiß nicht, ob man die Erwartungen mancher Fans eines "Kultfilms" überhaupt erfüllen kann, aber ich fand T3 voll und ganz in Ordnung. Das Ende ist in der Tat überraschend, aber schlüssig, der Film insgesamt trotz der vielen Verfolgungsjagden und mehr oder minder gut motivierten Kämpfe doch überraschend kurzweilig.
 
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Fr, 1. Aug 2003, 17:59

Ich stimme Ssnake zu. T3 ist kein Hammer der mich aus dem Kinosessel fegt, aber sehr gute, rasant inszenierte Actionkost mit einem schönen großen Schuß Selbstironie. Das Ende hat mich auch positiv überrascht. Ein würdiger Nachfolger für die beiden Cameron-Teile.

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Sa, 2. Aug 2003, 06:54

Ich fand auch gut, daß sich Arnie wieder mehr dem Verhalten des Terminators im ersten Teil angehähert hat, er wirkte wieder deutlich roboterhafter und rücksichtsloser, auch wenn er wiederum mit "Menschliche Verluste: 0.0" das Spielfeld verläßt und seine Weigerung, John umzubringen (mit anschließendem Neustart) nicht sehr glaubwürdig war.

Aber was soll's. Man geht ja nicht in einen Action-Film, um eine plausible Handlung zu erleben. ;)
 
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Mo, 4. Aug 2003, 07:54

Das heißt man sollte Frau/Freundin besser zuhause lassen?

Bei T2 habe ich den fehler gemeavht meine damalige Freundin mitzuschleppen, die hat mir dann zum Dank den ganzen Film versaut!
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Mo, 4. Aug 2003, 08:10

...das hängt wohl mehr von Frau/Freundin ab. Wenn sie bei Actionfilmen nie den Sabbel halten kann, dann ist es wohl besser, ja. Aber das trifft ja nicht auf jede zu, insoweit wird es da mit einem Urteil betreffend Frauen im Allgemeinen ("Die Frau an sich....") schwierig.
 
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Meine Frau schaut sich ja eigentlich auch gerne Actionfilme an, allerdings möchte sie T3 nicht unbedingt sehen, und nach den oben genannten Erfahrungen werde ich den teufel tun sie mitzuschleppen.... :motz:
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Mo, 4. Aug 2003, 15:07

Also ich bin restlos begeistert von T3. Und das will was heißen, bei solchen Action-Streifen neige ich sonst eher zu Kritik.

Der Grund dafür ist tatsächlich, dass der Film sich selbst nicht so todernst nimmt. Die Gags sind größtenteils witzig (meine Lieblingsstelle ist ganz am Anfang, wo Arnie ein "Sofort!" in die Hand des Strippers bellt, nachdem dieser in dazu aufgefordert hatte :green:) und die Actioneinlagen außerst flott. Obwohl die Filme nur begrenzt vergleichbar sind, bestärkt das noch meine Meinung, dass die Actionsequenzen in Matrix2 trotz des großen Aufwandes einfach nur lang und dröge waren. T3 zeigt, wie es mit weniger Aufwand besser geht. Nur die Stelle wo Arnie und Terminatrix sich im Nahkampf bekämpfen ist etwas zu lang. Da werden reihenweise Waschbecken und Kloschüsseln aufeinander zerklopft, obwohl die intelligenten Kampfmaschinen längst merken könnten, dass sie den anderen so nicht kaputt kriegen.

Das raffinierte Ende war da nur noch das Sahnehäubchen, zumal es absolut Sinn macht. Weniger Sinn macht allerdings die Erklärung für die Verselbständigung von Skynet. In den 80ern mag das übliche Softwarefehler- und Cyberspace-Palaber noch passend gewesen sein - heute lacht man drüber, die Menschen sind einfach aufgeklärter gegenüber Computern geworden in den letzten 10 Jahren. Da wäre es glaubwürdiger gewesen, wenn der Virus im zivilen Netz nicht von Skynet injiziert worden wäre, sondern von Menschen, wie es ja auch real der Fall ist. Bei der Bekämpfung hätte Skynet dann immer noch austicken können, quasi als Unfall - und eben nicht als gezielt geplante Machtübernahme eines Computerbewusstseins.

Ciao,

Doc SoLo
 
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Di, 5. Aug 2003, 11:10

Doc SoLo hat geschrieben:
Nur die Stelle wo Arnie und Terminatrix sich im Nahkampf bekämpfen ist etwas zu lang. Da werden reihenweise Waschbecken und Kloschüsseln aufeinander zerklopft, obwohl die intelligenten Kampfmaschinen längst merken könnten, dass sie den anderen so nicht kaputt kriegen.
Entschiedener Widerspruch!
Der Arnie hat von vorneherein gesagt, daß seine Aussichten, den T-x zu terminieren, nahezu aussichtslos sind. Sein Kampf gegen den T-x hat das ausschließliche Ziel, dessen/deren Verfolgung von John und seiner Braut zu verzögern. Die Sequenz bringt dieses taktische Vorgehen sehr gut zum Ausdruck - der Verzicht auf eine Entscheidung zugunsten eines Zeitgewinns.
Ich denke, der Regisseur hat in der Regel 25% mehr Szenen im Schneideraum, als er in der vorgesehenen Dauer unterbringen kann. Daher muß man bei JEDER Einstellung unterstellen, daß es eine sehr bewußte Entscheidung war, diese in dieser Form und Dauer in den Film hineinzunehmen und ggf. einer anderen Szene vorzuziehen. Zu unterstellen, daß Längen in einer Einstellung dabei nicht auffallen hieße, die Arbeit der Regisseure gewaltig zu unterschätzen. Es wird ihm bewußt gewesen sein, daß er den Film etwas kurzweiliger hätte machen können, wenn er 20, 30 Sekunden an dieser Stelle gekürzt hätte. Dann aber wäre nicht mehr erkennbar gewesen, daß der Kampf ein Ziel - Zeitgewinn für John - hat, sondern die Szene wäre einfach nur als eine Actionsequenz von vielen erschienen, und noch dazu eher unspektakulär und unmotiviert.
 
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Di, 5. Aug 2003, 11:36

Ssnake hat geschrieben:
Ich denke, der Regisseur hat in der Regel 25% mehr Szenen im Schneideraum, als er in der vorgesehenen Dauer unterbringen kann.


Mach daraus 40-50%, dann kommt es hin. ;)

Grüße von
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...das ist natürlich auch 'ne Frage der Drehökonomie. Ich bin mir sicher, Ed Wood hatte niemals auch nur einen Meter mehr, als was hinterher in die Kinos gekommen ist. :twisted:
 
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Di, 5. Aug 2003, 14:24

Ssnake hat geschrieben:
Entschiedener Widerspruch!
Der Arnie hat von vorneherein gesagt, daß seine Aussichten, den T-x zu terminieren, nahezu aussichtslos sind. Sein Kampf gegen den T-x hat das ausschließliche Ziel, dessen/deren Verfolgung von John und seiner Braut zu verzögern. Die Sequenz bringt dieses taktische Vorgehen sehr gut zum Ausdruck - der Verzicht auf eine Entscheidung zugunsten eines Zeitgewinns.

Du siehst das nur aus der Perspektive von Arnie, sein Motiv im Kampf war klar, da hast du recht. Ich meinte aber eher T-X. Die hat eben nicht versucht, sich von Arnie zu lösen und Connor zu verfolgen. Die hatte alle Zeit der Welt, Arnie erst uneffektiv herumzuschubsen, die Toiletten zu zerbröseln, bis sie ihn dann schlussendlich zerlegt hatte. Connor war längst über alle Berge. Auch den Flammenwerfer hätte Sie gleich einsetzen können, nicht erst so spät.
Das war aber eben nur diese eine Stelle im Film. In der Szene am Ende, wo Arnie unter der Tür liegt und T-X einfach an ihm vorbei kriechen will, ist die Effektivität wieder da. Ebenso als T-X auf dem Dach des Leichentransporters wütet und Arnie sich keinen Kampf mit ihr liefert, sondern einfach unter dem Truck durchfährt, um sie "abzustreifen". Das war schlicht genial.
Ich möchte einfach das Gefühl haben, dass die Kontrahenten in einem Action-Film mit maximalen Mitteln ihr Ziel schnell erreichen wollen. Kampfszenen, wo die Leute ewig aneinander rumwursteln und man sich am Ende fragt, warum die entscheidende Aktion nicht gleich am Anfang kam, sind nicht mein Ding.
Ssnake hat geschrieben:
Daher muß man bei JEDER Einstellung unterstellen, daß es eine sehr bewußte Entscheidung war, diese in dieser Form und Dauer in den Film hineinzunehmen und ggf. einer anderen Szene vorzuziehen. Zu unterstellen, daß Längen in einer Einstellung dabei nicht auffallen hieße, die Arbeit der Regisseure gewaltig zu unterschätzen.

Erstens sind Regisseure nicht unfehlbar. Und zweitens ist es ein bisschen zu einfach, jede Kritik an einem Film damit abzutun, dass der Regisseur eben genau diesen "Längen-Effekt" ganz bewusst beabsichtigt hatte.
Ob der Matrix2-Regisseur beabsichtigt hat, dass die aufwändigen minutenlangen Kung-Fu Kämpfe auf einen nicht gerade kleinen Teil des Publikums langweilig wirken, wage ich zu bezweifeln. Meine Theorie ist, dass man mit allen Mittel versucht hat, das am meisten gelobte Feature von Matrix1 (die Kampfsequenzen) weiter zu steigern und dabei etwas übersehen hat, dass die langen Sequenzen den Storyfluss stören und die Frage aufwerfen, ob Neo da eigentlich nur zum Spass rumfuchtelt.

Ciao,

Doc SoLo
 
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Natürlich sind Regisseure nicht unfehlbar, und natürlich mischen sich Produzenten ein (mal, um den Film zu retten, mal um ihn zu verschlimmbessern). Jedoch denke ich, daß man im Allgemeinen schon unterstellen darf, daß jede Szene einer bewußten künstlerischen Entscheidung zugrundeliegt. Man kann das Gesamtergebnis kritisieren, oder anmerken, daß die eine oder andere Szene sich nicht überzeugend ins Gesamtkonzept einfügt - aber ich denke es ist nur fair, nicht von der Grundannahme auszugehen, daß unfähige Deppen am Werk waren. Nicht, daß das hier jemand getan hätte - aber geben wir den Jungs hinter der Kamera doch einen kleinen Vertrauensvorschuß... ;)

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