Tja, was soll ich über diesen Film sagen? "Beeindruckend" ist definitiv das erste Wort, das mir in den Sinn kommt. Es läßt sich auf viele seiner Elemente anwenden: Auf Michael Ballhaus' fantastische Kameraarbeit. Daniel Day-Lewis schauspielerische Leistung als "Bill the Butcher". Den stellenweise einfach brillianten Schnitt. Die akurate Rekonstruktion des alten New York. Die Demontage der "glorreichen" Bürgerkriegszeit der Union - und das, ohne in plumpe Verurteilung zu verfallen. Statt dessen zeigt "Gangs" in differenzierter Weise die dunklen Seiten der Gründungszeit einer Nation exemplarisch an der Geschichte einer Stadt.
Es wird schon jetzt überdeutlich: Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Der Film ist einfach nur großes Kino - für Filme von solcher Qualität wurde dieser Ausdruck erfunden. Wenn ich ersthaft im Detail beschreiben wollte, was mir alles gefallen hat, müßte ich mir wohl bis morgen früh die Finger wundtippen.
Für meine Begriffe hat Martin Scorsese mit "Gangs of New York" sein absolutes Meisterstück abgeliefert. Kein anderer seiner Filme hat mir auch nur annähernd so gut gefallen.
Ganz perfekt ist er sicher nicht. So spielt Cameron Diaz zwar nicht schlecht, wirkt aber auf mich eigentlich eher ein wenig fehlbesetzt. Und in der Mitte verliert der Streifen zeitweise ein wenig den Schwung. Aber das alles konnte mir nicht im geringsten die Freude an diesem Epos vermiesen. Mein Tip: Ansehen und mitreißen lasen!
Mal eine Frage an die historisch bewandertsen unter Euch (irgendwie denke ich dabei besonders an Ssnake

Grüße von
ButtSeriously
In memoriam PC Player 1/93 - 6/2001