Das neue Jahr fängt schon so gut an, wie das letzte aufgehört hat - zumindest was Filme betrifft. Dabei meine ich nicht unbedingt die großen Produktionen, sondern die kleineren Filme, die ich - imdb sei Dank - entdeckt habe.
Einige hab ich Euch in diesem Forum schon ans Herz gelegt, Human Nature zum Beispiel, oder The Salton Sea. Jetzt hab ich mich mal an die aktuelle Nr. 42 der imdb Top 250 gewagt: Requiem for a Dream. Bereits 2000 produziert, kam er wohl ziemlich genau vor einem Jahr ins deutsche Kino, aber ging dort naturgemäß völlig unter.
Meine Kurzkritiken hier sind wahrscheinlich nicht sonderlich wertvoll, denn ich gebe nur ungern irgendwas über einen Film preis, desto mehr kann er überraschen. Bei Großproduktionen werdet Ihr eh immer schon alles wissen, da kann ich mehr erzählen, aber bei diesen kleinen Produktionen macht es doch umso mehr Spaß, desto weniger man weiß. Hey, schaut Euch The Audition von Takeshi Miike an und lest bloß nichts vorher drüber!
Nun ja, ein bisschen kann ich ja über Requiem erzählen. Es ist Advanced Trainspotting zwei Ecken härter, dabei setzt der Film aber ebenso auf visuelle Gags. Regie führt Darren Aronofsky, der vorher mit Pi (1998) von sich reden machte. In den Hauptrollen tummeln sich die erfahrene Ellen Burstyn, Jared Leto und Jennifer Connelly, allesamt mit erschreckend realistischen Darstellungen.
Der Film führt vom Sommer über den Herbst in den Winter - und obgleich er schon nicht sonderlich fröhlich beginnt (der drogenabhängige Sohn entführt - mal wieder - den Fernseher seiner Mutter, um ihm im Pfandhaus gegen Bargeld einzutauschen, später holt sie ihn selbst wieder ab), geht es von da an nur bergab (wie übrigens auch in einem meiner absoluten Lieblingsbücher, The Music of Chance von Paul Auster).
Ich hab Requiem (den Director's Cut übrigens) gestern vorm Schlafengehen gesehen - definitiv ein Fehler, denn um zum Schlafen zu kommen, musste ich ihn schnell wieder verdrängen. Gnadenlos, knallhart treibt der Film seine Hauptdarsteller immer weiter Richtung Abgrund ohne Chance auf eine Umkehr. Furios in Szene gesetzt, hervorragend gespielt - aber nichts für depressive Naturen...