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thwidra
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Mo, 6. Jan 2003, 19:05

Den aktuellen Spiegel kaufe ich mir wegen des Titelthemas auch mal wieder. Dann kann ich überprüfen, was ButtSeriously da geschlei... äh geschrieben hat. :D ;)
 
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Alex
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Mo, 6. Jan 2003, 21:12

Grad den Spiegel gekauft: Da taucht ja gar kein Brief von einem buttseriously auf! Aber ein gewisser Moretto schreibt ja jede Menge Unsinn, hast Du es gelesen? :D

Übrigens gebe ich Dir absolut recht, da führt jemand beim Spiegel ne Privatfehde. Und während die HdR-Filme verrissen werden, wird so was mittelmäßiges wie Minority Report in den Himmel gelobt. Die Welt ist böse, um Mic Schnelle zu zitieren...
 
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thwidra
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Di, 7. Jan 2003, 18:44

Hab's auch gelesen, besonders interessant die beiden Leserbriefe von den 13jährigen darunter. ich habe herzlich gelacht! :D Aber mal ehrlich, der Spiegel hat die Breitseite verdient, über die "Herr der Ringe ist rassistisch, Tolkien und Jackson auch"-Meldung in einem letzten Heft hab ich nur noch verständnislos mit dem Kopf geschüttelt. Über die beiden Film-Verisse (Teil 1 und 2) ebenfalls. Was "Mainstream"/Popcorn-Kinofilme betrifft kann man den Spiegel wirklich nicht ganz ernst nehmen. Über Star Wars oder Matrix kamen meines Wissens genauso unpassende Artikel.
 
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ButtSeriously
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Di, 7. Jan 2003, 19:11

@Hardbern
Wegen ein paar Zeilen Leserbrief von irgendeinem Idioten (hoppla ;)) muß man sich nicht den Spiegel kaufen. Hier einfach mal die ungekürzte Originalfassung:

Sehr geehrter Herr Beier,

Mit Interesse (bevor ich den Film gesehen hatte) und amüsiert (nachdem ich den Film gesehen hatte) habe ich Ihre Kritik zu "Der Herr der Ringe - Die Zwei Türme" gelesen. Daran, daß der Spiegel etwas gegen Peter Jacksons Verfilmungen hat, habe ich mich nach dem ersten Artikel vor einem Jahr schon längst gewöhnt. Damals tat ich es noch mit einem Schulterzucken ab, daß dort seitenlang über das Buch räsoniert wurde, nur um den Film praktisch jenseits irgendwelcher Argumentation in ein paar Zeilen zum Schluß zu zerstampfen. Doch nun treibt die ganze Angelegenheit teilweise schon etwas seltsame Blüten. Immerhin schaffen Sie es nun, rund zwei Seiten zu diesem Thema zu füllen. Einmal mehr suchen Sie sich dabei zwar alles heraus, was Ihnen nicht paßt und schaffen es nebenher, die Stärken des Film geflissentlich zu ignorieren, aber wenn sie ihn unbedingt verreißen wollen, sei Ihnen das vergönnt.
Sehr irritiert (und daher rührt auch meine Erheiterung) war ich dann aber doch über Ihre Behauptung, das Erscheinen Gandalfs am Schluß des Films sei eine Deus ex Machina. Entweder trauen Sie Ihren Lesern nicht zu, die Bedeutung dieses Begriffs zu kennen, oder er ist Ihnen selbst nicht bekannt - was davon schlimmer ist, sei mal dahin gestellt. Angesichts der Tatsache, daß Gandalf nicht nur früher im Film eingeführt wird, sondern auch seine Rückkehr genau für den fraglichen Zeitpunkt ankündigt (und er erwähnt dabei sogar die Reiter von Rohan, der er mitbringt), ist es ziemlich absurd hier von einer Deus ex Machina zu sprechen (um böse Ausdrücke wie "himmelschreiender Unsinn" mal zu vermeiden).
Da paßt es nur zu gut ins Bild, daß ausgerechnet eine Ausgabe später der nicht gerade neue Vorwurf erhoben wird, Tolkiens Geschichte sei rassistisch. Dieser Gedanke wäre mir ehrlich gesagt, bevor ich es vor einigen Jahren schon mal gelesen habe, nicht einmal im Traum gekommen. Aber nehmen wir dies mal für eine Sekunde ernst, so schwer es auch fallen mag. Doch selbst dann erregt so manches in diesem Vorwurf meine Skepsis. So heißt es z.B. vom Verfasser besagter Behauptungen, es falle schwer, beim Anblick der Film-Orks nicht an die Aborigines zu denken. Also ehrlich: Kampfbemalung gab es bei vielen Völkern, nicht nur bei solchen mit dunkler Hautfarbe. Ein Anthropologe müßte das eigentlich wissen, sollte man meinen. Allerdings drängt sich mir die Frage auf, was es wohl über ihn aussagt, daß er bei einem Haufen brutaler, mordender Bestien, die zufällig Kampfbemalung im Gesicht tragen, ausgerechnet auf die Aborigines kommt...
Mein Vorwurf richtet sich nicht an Sie, Herr Beier, im speziellen, sondern an eine gewisse Linie, der Der Spiegel anscheinend im Bezug auf den Herrn der Ringe verfolgt. Ich will Ihnen mit Sicherheit nicht verbieten, Buch und Film ganz furchtbar zu finden - das ist Ihr gutes Recht. Aber daß es einige Mitglieder Ihrer Redaktion anscheinend nicht ertragen, daß Millionen Menschen in Deutschland beides mit Begeisterung sehen, und deshalb bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit etwas negatives dazu ausbuddeln, zeugt nicht gerade von Größe.

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Moretto

@wulfman:
Im großen und ganzen haben sie denn Sinn nicht verändert - da kann ich wirklich keinen Vorwurf erheben.

Grüße von
ButtSeriously
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Ganon
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Di, 7. Jan 2003, 19:15

Netter Brief. Haben sie denn einen Kommentar dazu im Heft geschrieben?
_______________________________
Leland Yee, the Senator that decided that violent videogames were so dangerous to society that he needed to propose a law that banned selling them to minors, was arrested recently for weapons trafficking. He was buying shoulder-mounted rocket launchers from an extremist Islamic group and accidentally sold them to a member of the FBI. I mean, thank God he doesn't play videogames or he might have really become a threat to society.

-- Extra Credits Episode 200
 
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ButtSeriously
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Di, 7. Jan 2003, 19:16

Nö, im Heft gibt es fast nie Antworten. Per eMail habe ich aber auch keine bekommen.

Grüße von
ButtSeriously
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Di, 7. Jan 2003, 19:27

Hab's mir auch gerade durchgelesen. Nur: Was ist eine deus ex machina?
CU Early
 
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ButtSeriously
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Di, 7. Jan 2003, 19:33

Von einer Deus ex Machina spricht man, wenn ein Problem in der Handlung durch ein nicht schlüssig aus der Filmhandlung erklärbares Ereignis aufgelöst wird.
Bsp.: Wenn Gandalf im ganzen Film nicht vorgekommen und dann plötzlich am Ende aufgetaucht wäre, wäre es eine klare Deus ex Machina.

Grüße von
ButtSeriously
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Ssnake
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Mi, 8. Jan 2003, 00:04

...ist ein Begriff aus der Theatergeschichte des italienischen Barock, wenn ich mich nicht irre. Damals wurden Komödien und andere Stücke über "Irrungen, Wirrungen" oftmals durch das Eingreifen eines wohlgesonnenen (antiken) Gottes ("deus") gelöst, also z.B. Amor der die zerstrittenen Paare zusammenführte etc.

Diese Götterdarsteller wurden i.d.R. mit einem Flaschenzug ("ex machina") auf die Bühne herabgelassen, daher der Begriff.


Preisfrage: Warum wurde dann "Deus Ex" so betitelt?
 
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ButtSeriously
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Mi, 8. Jan 2003, 00:34

Schöne Begriffserklärung, Ssnake! Wußte ich so noch nicht! :)

Aber das Prinzip hat sogar noch einen längeren Bart - das gibt's, seitdem Menschen Geschichten erzählen. ;)

Grüße von
ButtSeriously
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P.S.: Eigentlich seltsam, daß alte deutsche Märchen trotz der allgemeinen Deus ex Machina-Ächtung als "wertvolles Kulturgut" gelten - da wimmelt es nämlich nur so von diesem Mittel. ;)
 
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Mi, 8. Jan 2003, 10:06

ButtSeriously hat geschrieben:
P.S.: Eigentlich seltsam, daß alte deutsche Märchen trotz der allgemeinen Deus ex Machina-Ächtung als "wertvolles Kulturgut" gelten - da wimmelt es nämlich nur so von diesem Mittel. :wink:


Da kommt wahrscheinlich die Gleichung "alt = wertvoll" ins Spiel.
 
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thwidra
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Mi, 8. Jan 2003, 13:47

Ssnake hat geschrieben:
...Preisfrage: Warum wurde dann "Deus Ex" so betitelt?


Hm, das hab ich auch schonmal überlegt. Wortwörtlich übersetzt wäre es "Gott" (Deus) "aus"(ex), also "Aus Gott". Ich kenne leider das Spiel nicht, vermute aber dass es auf Grund der Thematik (Menschen mit maschinellen Implantaten) um die Annäherung/Perfektion des Menschan an Gott geht, also, dass die Menschen so perfekt wie Gott werden. Keine Ahnung, ob's stimmt...
 
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Mi, 8. Jan 2003, 20:42

thwidra hat geschrieben:
Ssnake hat geschrieben:
...Preisfrage: Warum wurde dann "Deus Ex" so betitelt?


Hm, das hab ich auch schonmal überlegt. Wortwörtlich übersetzt wäre es "Gott" (Deus) "aus"(ex), also "Aus Gott". (...)


Ich kann kein Latein, aber von dem, was ich so aufgeschnappt habe, habe ich so ein Gefühl, dass das grammatikalisch so nicht funktionieren würde.

Meine Überlegung: Da "Deus ex machina" soviel wie "Der Gott aus der Maschine" heißt, könnte sich das auf die Pläne dieser KI, deren Name mir jetzt nicht mehr einfällt, beziehen, mit einem Menschen (zunächst mit Bob Page und später dann *murmelmurmelmurmel*) zu "fusionieren" und die Weltherrschaft zu erlangen und quasi gottgleich über die Menschen zu wachen. :?:
 
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thwidra
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Do, 9. Jan 2003, 13:27

Naja, also man kann beim Übersetzen aus dem Lateinischen, die Wortfolge vertauschen, und muss es sogar, wenn der Sinn stimmen sollte. Ein Adjektiv, welches sich auf ein Substantiv bezieht, steht oftmals auch hinter dem Substantiv, es kann aber auch davor stehen. Praktisch ergibt das aber schon kleinere Beteutungsschwankungen. Wenn also "Deus Ex" so für sich steht ohne weitere Wörter, dann müsste man das "Ex" (Aus) schon vorziehen. Sonst ergibts im Deutschen keinen Sinn. Erst wenn du eben etwas wie "machina" dran hängst, belibt das "ex/aus" wo es ist.
 
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Do, 9. Jan 2003, 20:55

Ich war immer davon ausgegangen, dass das "machina" nur weggelassen wurde, weil, sagen wir mal, viele Einwohner eines großen Landes irgendwo zwischen Kanada und Mexiko endgültig mit der weißen Fahne gewunken hätten, was die Aussprache von "Deus Ex Machina" angeht :wink:

Außerdem: Wen kümmert schon, ob ein Wortgebilde in einer toten Sprache einen Sinn ergibt? :green:
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