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Star Trek - Nemesis

So, 22. Dez 2002, 12:27

Letzten Freitag konnte ich in einer Presse-Preview Nemesis sehen (Dank an den Kollegen, der bei Paramount Deuschland arbeitet!). Ich hatte mich dann gestern mal hingesetzt, um eine Kritik zu schreiben und sie ist... ähem... doch ein wenig länger geworden, als ich gedacht hätte. ;)
Ich verrate von der Handlung weniger als die meisten anderen Kritiken im Netz, lege aber die Ausganssituation der Story doch kurz dar. Wer also völlig ungespoilert ins Kino gehen will (ich denke da an Cloud, der ja etwas in der Richtung gesagt hat, sollte besser nicht weiterlesen!

Star Trek - Nemesis

Trekkies aller Welt, vereinigt Euch! Und zwar in den Kinos, denn am 23. Januar startet “Nemesis”, das vierte Abenteuer der Crew aus der bekannten TV-Serie “Star Trek - The Next Generation”, auch in deutschen Kinos.

Unter Cineasten gibt es schon länger einen Grundsatz: Star Trek-Filme mit geraden Nummern sind immer besser als solche mit ungeraden. Diese leicht abergläubisch anmutende Weisheit ist alles andere als unumstritten, scheint aber, wenn man die Meinung der Mehrheit zu Grunde legt, erstaunlicherweise nicht einer gewissen Wahrheit zu entbehren. So galt “Generations” (Nummer Sieben), der erste post-Kirk Auftritt der Mattscheiben-Raumfahrer, 1995 als durchwachsen, wenngleich nicht schlecht. Der Ende 1996 in die Kinos gekommene Nachfolger “First Contact” (Nummer Acht) hat hingegen den Ruf, eines der besten Star Trek-Abenteuer überhaupt zu sein - wenn nicht sogar das beste überhaupt. Nummer Neun, “Insurrection”, wurde dann schon wieder um einiges kontroverser diskutiert.
So waren die Erwartungen, die an “Nemesis” gerichtet wurden, schon über ein Jahr im Vorraus enorm. Als dann noch bekannt wurde, daß John Logan, seines Zeichens Oskar-nominierter “Gladiator”-Autor, hoffnungsloser “Next Generation”-Fan und nach Meinung vieler Kritiker einer der talentiertesten Nachwuchsautoren Hollywoods, das Drehbuch schrieb, steigerte sich die Vorfreude ins schier Unermeßliche.
Das stellt den Film vor keine sonderlich einfach Aufgabe. Noch dazu hat “Nemesis” das Problem, in einem nicht gerade Trek-freundlichen Kritikerklima vom Stapel gelassen zu werden: Das Franchise steht bei den selbsternannten Kulturwächtern Amerikas schon seit dem Tod seines Erfinders Gene Roddenberry im Jahre 1991 auf der Abschußliste - alles, was von dessen Nachfolger Rick Berman aus der Taufe gehoben wurde, hat den Ruf, nicht mehr als ein armseliger Abklatsch uralter Ideen zu sein, der sich im Glanz längst vergangener Geniestreiche Roddenberrys sonnt. Zugegebenermaßen trug der mit schwachen Quoten dahindümpelnde TV-Rohrkrepierer “Star Trek - Voyager” nicht gerade viel dazu bei, dies zu widerlegen. Aber auch generell scheint vielen auf die Bush-Ideologie gleichgeschalteten Zeitungsredakteuren die warhmherzige Moral, die in jeder Folge und jedem Film mitschwingt, nicht mehr so recht in den Kram zu passen.
Wenn es nach Berman geht, soll “Nemesis” diesem Dilemma endlich ein Ende bereiten und allen Schandmäulern beweisen, daß Star Trek noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Seine zweite Wunderwaffe zu diesem Zwecke neben Autor Logan ist Stuart Baird. Als Cutter oskarprämiert und unumstritten einer der Besten seiner Zunft, steht er als Regisseur eher im Ruf, ein technischer Routinier mit wenig originellen Einfällen zu sein. Da diese ohnehin Logan liefern soll, muß das nicht unbedingt ein Nachteil sein. Die Mischung aus kreativem Skript und handwerklich perfektem Szenen-Dirigenten ging schon bei den Star Wars-Abenteuern “The Empire strikes back” und “Return of the Jedi” auf. Des weiteren bildet er ein gutes Gegengewicht zum Fan Logan, denn nach eigenem Bekunden kannte er, bevor er den “Nemesis”-Job übernahm, nicht eine einzige Folge der Fernsehserie.
“Nemesis” stellt erstmals eine Alien-Spzies in den Vordergrund, der bislang eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde: Die Romulaner. Diese entfernten Verwandten der wohlbekannten, durch und durch logischen Vulkanier, sind weit weniger friedliebend als ihre Vettern aus der Föderation. Statt dessen gehören Verschlagenheit und Tücke im Umgang mit ihren Feinden zum Tagesgeschäft. Doch diesmal wird der romulanische Sentat selbst Opfer einer Intrige: In einem hinterhältigen Attentat wird er kurzerhand komplett ausgelöscht. Der geheimnisvolle Shinzon (einfach fantastisch: Der Newcomer Tom Hardy) übernimmt die Macht. Unterstützt wird er dabei von den Remanern, furchterregenden Wesen, die auf Romulus‘ Schwesterplanet Remus in ewiger Dunkelheit leben und von den Romulanern über Jahrhunderte hinweg gnadenlos zu mörderischer Arbeit in tiefen Bergwerken angetrieben wurden. Jetzt scheint die Zeit der Rache nahe - scheinbar aber nur an ihren spitzohrigen Unterdrückern, denn der Vereinten Föderation der Planeten bietet Shinzon überraschend Frieden an. Doch wie ehrlich ist das Angebot? Die Enterprise unter dem Kommando von Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) soll der Sache auf den Grund gehen. Doch um die Ausgangssituation noch einen Tick komplizierter zu gestalten, empfängt die Enterprise zuvor erstmal ein positronisches Signal von einem Planeten nahe der neutralen Zone, die das romulanische Reich von der Föderation trennt - sollte es dort womöglich einen weiteren Androiden vom Typ Datas (Brent Spiner) geben?
“Nemesis” hat, für eine moderne Hollywood-Produktion des SF-Genres, einen eher ungewöhnlichen Rhythmus: Er beginnt langsam und ruhig, mit wenig Schießerei und vielen Charakterszenen, nur um die aufgestaute Spannung dann in der zweiten Hälfte in Non-Stop-Action zu entladen. Dank der exzellenten Arbeit des Effektstudios Digital Domain sieht das Spektakel dabei besser aus, als je zuvor in einem Star Trek-Film.
Doch “Nemesis” würde wohl den Geist Gene Roddenberrys gründlich untergraben, wenn tolle Optik in den Mittelpunkt des Streifens gestellt worden wäre. Für den Trek-Erfinder waren immer die Charaktere zentral - und so folgt auch der Film pflichtschuldigst diesem Grundsatz. Sogar nach Fan-Maßstäben, denn als eine der ersten Amsthandlungen gibt Logan dem Affen Zucker, und zwar in Form eines von vielen Trekkies schon lange herbeigesehnten Ereignisses, in dessen Rahmen es zahlreiche Mini-Cameos von mehr oder weniger beliebeten Serien-Figuren gibt (wie z.B. Guinan, Dr. Pulaski und Wesley Crusher). Die Dialoge sind dabei von schwankender Qualität: Meistens sind sie pointiert und intelligent, manchmal werden aber schon fast Dümmlichkeiten verzapft, und das auch noch in einem Ton, als wären es weltbewegende Weisheiten. Bei den meisten Figuren geht sowas in die Hose, Patrick Stewart und Tom Hardy schaffen es aber sogar, diese Zeilen mit solcher Überzeugungskraft zu überstehen, daß sie kaum negativ auffallen.
Überhaupt gehören die schauspielerischen Leistungen zu den Highlights von “Nemesis”. Stewart spielt gut wie eh und je, wenngleich er gelegentlich ein wenig müde wirkt, was aber angesichts der Situationen, in die er kommt, durchaus paßt. Trotzdem vermißt man hin und wieder das Feuer, mit dem er noch in “First Contact” zu Werke ging. Brent Spiner meistert eine schwierige (Doppel-)Rolle mit Bravour, und führt dem Zuschauer damit mal wieder lebhaft die Ungerechtigkeit der Traumfabrik vor Augen: Daß dieser hochtalentierte Mime keine nennenswerte Karriere jenseits von Star Trek gemacht hat, während Backfische mit dem Charisma eines Käse-Crackers weltberühmt werden, ist mehr als bedauerlich. Die Entdeckung des Films ist aber zweifellos der junge Brite Tom Hardy, der als Gegenspieler Picards in den gemeinsamen Szenen mit Stewart zu beeindruckender Form aufläuft und eine Aura verbreitet, die wohl jedem eine wohlige Gänsehaut bescheren wird. Von diesem Mann wird man wohl noch öfter hören. Der Rest der bekannten Darstellerriege spielt so, wie man es erwarten würde: Mit traumwandlerischer Sicherheit streifen alle ihre vertrauten Rollen über wie einen alten Anzug und machen routiniert das beste aus dem, was Logan ihren Charakteren an Zeit gewährt.
Insgesamt verbreitet “Nemesis” die wohl bedrückendste Atmosphäre aller Filme der Reihe. Manche Einstellungen muten durch Beleuchtung und dezente musikalische Untermalung geradezu apokalyptisch an, als lauere der Tod in jeder Ecke. Dieser ganzen Düsternis setzt Logan zur Auflockerung den Trek-typischen Humor entgegen - ganz in der Tradition seiner drei Vorgänger, aber erheblich maßvoller eingesetzt als noch in “Insurrection”, der zeitweise wie eine halbe Komödie anmutete.
Wenngleich die Ironie zusammen mit den dunklen Tönen und der üblichen Moralbotschaft eine höchst gelungene Balance hervorbringt, vermag sie einen aufgeweckten Zuschauer nicht ganz davon abzulenken, daß die Enterprise auf ihrem jüngsten Flug doch ein paar wenig plausible Handlungselemente zu umschiffen hat, die jedoch nicht wirklich ins Gewicht fallen - es sei denn, man ist Hardcore-Trekkie, denn dann könnte man bei einer Szene, die nicht wirklich im Einklang mit der “obersten Direktive” steht, doch etwas irritiert sein. Allgemein etwas negativer fällt die inkonsistente Charakterzeichnung von Shinzon auf. Ist er die meiste Zeit über noch der mit Abstand vielschichtigste und interessanteste Bösewicht, den Star Trek je hervorgebracht hat, verflacht er später leider zunehmends.
Die Action-Szenen sind tadellos inszeniert; vor allem eine spektakuläre Raumschlacht, die ein fabelhaftes Gefühl für die Größe der involvierten Schiffe vermittelt. Die Kameraarbeit wiederum ist routiniert und gelungen, erreicht aber leider nur selten die Brillianz der Bilder, die Regisseur Jonathan Frakes und sein Kameramann Mathew Leonetti in “First Contact” auf die Leinwand zauberten. Dafür weiß Jerry Goldsmiths Soundtrack mit einer beeindruckenden Mischung aus Gefühl, Düsternis und harter Action-Musik uneingeschränkt zu begeistern - seine beste Arbeit seit langer Zeit.
Was bleibt unterm Strich übrig? Auf jedenfall ein sehr guter Film, der auch, oder vielleicht sogar besonders Nicht-Trekkies mit Faible für Science Fiction gefallen dürfte. Falls “Nemesis” wirklich, wie die “Tagline” andeutet, der letzte Film der TNG-Crew wird, ist er darüber hinaus auch ein würdiger Abschluß mit höchst emotionalem Ende und eine Bestätigung der Regel von den besseren “geraden” Trek-Filmen. Doch wird er dem Hype gerecht? Kaum, wenn man bedenkt, daß viele Fans angesichts der Verpflichtung von John Logan schon von einem Meisterwerk mit Oskarchancen in den Hauptkategorien fabulierten. Wer jedoch nicht mit überhöhten Erwartungen ins Kino geht, wird auch nicht enttäuscht wieder herauskommen.
Bleibt noch die Frage, wie der Film im Verhältnis zu seinen Vorgänern abschneidet. “Generations” und “Insurrection” sind definitv weit abgeschlagen. “First Contact” erscheint qualitativ etwas ausgeglichener als “Nemesis”. Dafür läßt letzterer das Borg-Abenteuer in seinen besten Momenten sogar noch deutlich hinter sich.

8/10 Punkten

Anmerkung: Das ist jetzt eine "harte" Wertung. Mein Spaßfaktor als Trek-Fan war bei diesem Streifen enorm und eher im 10er-Bereich. :)

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So, 22. Dez 2002, 14:34

Interessante Kritik!

Ich hoffe nur, ich kann mir den Film gleich anschauen, wenn er erscheint.
 
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Mi, 25. Dez 2002, 11:23

Das Einspielergebnis von Nemesis kann man übrigens nur noch als Katastrophe bezeichnen: in der 2. Woche nur noch Platz 8 in den USA und insgesamt gerade mal 26 Mio $ eingespielt (zum Vergleich: der erste Kontakt hatte alleine am Startwochenende schon 30 Mio). Ich denke mal jetzt kann man definitiv sagen, dass wir die TNG-Crew in keinem weiteren Kinofilm mehr sehen werden.

Bei den Fans scheint Nemesis eigentlich ganz gut angekommen zu sein (wenn auch nicht so gut wie der erste Kontakt), allerdings gehen wohl auch nur die ST-Fans in den Film...
 
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Mi, 25. Dez 2002, 11:57

Das Einspielergebnis ist zwar keine Katastrophe (sowas sieht in Hollywood dieser Tage ganz anders aus ;)), aber auf jeden Fall weit unter dem, was Paramount sich von dem Streifen erwartet hatte. Tatsächlich ist es sogar weit unter dem, was alle Experten dem Film zugetraut hatten: Von mindestens 30 Mio. am ersten Wochenende, wenn nich gar 40, war da die Rede...
Schade. Wenn ich so sehe, was die Konkurrenz war, erfüllt es mich mit Unverständnis. Außer TTT und Gangs of New York läuft da im Moment nun wirklich nichts berauschendes.
Ich glaube dennoch, daß es ein Fehler war, den Film in die überladene Weihnachtszeit zu stecken. Da wollen viele Leute einfach keine düstere SF...

Grüße von
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Mi, 25. Dez 2002, 12:58

Vor allem in der ersten Woche war doch überhaupt keine Konkurrenz vorhanden. Und in Anbetracht der Kosten und weil es als ST-Film natürlich eine gewisse Fan-Basis hat, würde ich das schon als "Katastrophe" bezeichnen. Klar, bei manch anderem Film sieht das noch schlechter aus - ich sag nur Gangs of New York (bei dem war das aber fast schon zu erwarten).
 
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Mi, 25. Dez 2002, 13:10

Eine Katastrophe ist für Hollywood ein Film, der viel Geld verliert. ST-Filme haben sich mit der Zeit alle irgendwie armotisiert - auch die Kinoflops. Ein Film, der bei plus/minus Null herauskommt, ist heute schon viel wert.

Gangs of New York war finanziell sowieso von vornherein zum Scheitern verurteilt - das Projekt ist vor langer Zeit außer Kontrolle geraten.

Zur Konkurrenz: Zu Weihnachten sind gerade miderwertige, aber furchtbar kitschige Komödien (Maid in Manhattan!) ein ziemlich ernstzunehmender Gegner... ;)
Und eine Woche für TTT - das war dumm, wie man's dreht und wendet.
Die Fan-Basis von ST ist übrigens zu klein, um einen Kinofilm zu finanzieren.

Daß es einen weiteren TNG-Film geben wird, glaube ich aber auch nicht.

Grüße von
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Mi, 15. Jan 2003, 11:46

Einen Tag vor dem offiziellen Start von Nemsis kann man wohl mit ziemlich hoher Sicherheit sagen, daß morgen wirklich, wie die Tagline andeutet, "die letzte Reise einer Generation" beginnt. Der Film hat in den USA bislang nur knapp über 40 Mio. Dollar eingespielt und wird damit wohl auch der dort erfolgloseste Trek-Film bleiben.

Damit rücken die Alternativen (Enterprise oder Kino-Crew) mehr und mehr in den Bereich des Wahrscheinlichen.
Wenn ich einen Tip abgeben müßte, würde ich vermuten, daß Paramount auf eine Generalüberholung setzt (also Kino-Crew, auch hinter den Kulissen andere Leute).

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Mi, 15. Jan 2003, 11:50

ButtSeriously hat geschrieben:
Wenn ich einen Tip abgeben müßte, würde ich vermuten, daß Paramount auf eine Generalüberholung setzt (also Kino-Crew, auch hinter den Kulissen andere Leute).

Das wäre imho auch wirklich das beste (und andere Leute hinter den Kulissen möchte ich explizit unterstreichen).
 
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Mi, 15. Jan 2003, 11:55

Das Problem ist, daß Paramount lange Zeit betont hat, man wolle Gene Roddenberrys Willen respektieren - und der hat nunmal Rick Berman zu seinem Nachfolger erkoren. Aber wenn's in der Brieftasche schmerzt, wird man das wohl in der Chefetage bald vergessen.

Wer bei einem Neuanfang IMHO ruhig von den alten Recken (die teilweise nicht mehr dabei sind) wieder mitmachen dürfte, sind Michael Piller (Chef des TNG Autorenstabs), Ron Moore (First Contact-Autor) und Ira Steven Behr (DS9-Produzent).
Und auch gegen John Logan (Nemesis-Autor) hätte ich nichts einzuwenden. Bei Regisseuren sollten sie außerdem mal wieder an Frakes denken, denn der ist einfach künstlerisch besser als der Routinier Baird.

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Mi, 15. Jan 2003, 11:59

Gerade das mit den neuen Leuten hinter den Kulissen unterstreiche ich auch, denn was die derzeitigen Leute nicht können, hat man ja bei Voyager bemerkt...

Hoffentlich passiert da bald was, sonst geht Enterprise trotz einer IMHO wirklich guten ersten Staffel doch noch den Bach runter, was ich absolut nicht hoffe.

Mit DS9 ging's ja auch erst deutlich aufwärts, als Rick Berman und Brannon Braga sich um Voyager kümmerten und DS9 anderen überließen :)
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Mi, 15. Jan 2003, 12:05

Naja, wir sollte nicht übermäßg gemein sein:
1. Ohne Bermans Interventionen wäre Star Trek vermutlich schon lange auf einen dumpfbackigen Action-Kurs umgeschwenkt. Um mal Roddenberry zu zitieren: "The studios always want big space battles. But Star Trek isn't simply about big space battles."
2. Braga hat einige sehr hochkarätige DS9-Drehbücher geschrieben.

Was Trek wirklich fehlt, ist einerseits Roddenberry, und andererseits Piller, der einfach ein Händchen für die Autorenauswahl hatte - und da lag Voyagers großes Problem.

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Do, 16. Jan 2003, 11:22

So, hab den Film jetzt auch gesehen, in einem schönen langen ST-Abend inkl. Erster Kontakt und Der Aufstand.

Und was soll ich sagen? Ich fand den Film klasse. Verknüpft mit dem Gedanken, dass es wohl das letzte war, was wir von dieser Crew zu sehen bekommen, war das Ende aber wirklich in doppeltem Sinne sehr melancholisch. Schade, denn ich würde liebend gerne noch weitere Abenteuer sehen, wenn sie ein solches Niveau beibehalten :(

Als Trekkie gebe ich 9/10 Punkten, trotz zweier bedauerlicher, für detailgetreue Fans wichtiger Unterlassungen.

Aber welche Szene meinst du, wo die erste Direktive nicht berücksichtigt wird, Buttseriously?
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Do, 16. Jan 2003, 17:20

Erstmal eine Gegenfrage: Welche Unterlassungen meinst Du genau? ;)

[SPOILER]

Die oberste Direktive wird IMHO ein wenig zertrampelt, als sie auf einem Prä-Warp Planeten mit dem Argo (also diesem Wüstenbuggy) herumdüsen - ist doch etwas wenig feinfühlig. Was das Feuergefecht wohl für einen Einfluß auf diese Zivilisation haben wird... ? ;)

Aber mich persönlich stört das nicht. Ich finde den Film auch klasse. :)

[SPOILER ENDE]

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Do, 16. Jan 2003, 21:51

[diverse SPOILER]

ButtSeriously hat geschrieben:
Erstmal eine Gegenfrage: Welche Unterlassungen meinst Du genau? ;)

Zum einen störte mich, dass mit keinem Wort darauf eingegangen wurde, dass Worf ja jetzt Botschafter der Klingonen ist, und zum anderen enttäuschte micht noch viel mehr, dass auch Lore nie erwähnt wurde. Zumindest das wäre doch in diesem Zusammenhang mehr alsangebracht gewesen.

[SPOILER]

Die oberste Direktive wird IMHO ein wenig zertrampelt, als sie auf einem Prä-Warp Planeten mit dem Argo (also diesem Wüstenbuggy) herumdüsen - ist doch etwas wenig feinfühlig. Was das Feuergefecht wohl für einen Einfluß auf diese Zivilisation haben wird... ? ;)

Aber mich persönlich stört das nicht. Ich finde den Film auch klasse. :)

[SPOILER ENDE]

Ach das meinst du. Da hab ich mir eigentlich nix weiter bei gedacht, die sind halt durch die Wüste gegurkt und dachten, da wäre keiner ;). Hat mich zumindest nicht wirklich gestört, die beiden Sachen oben waren schon ärgerlicher. Aber trotzdem längst nicht schlimm genug, mir den Film zu vermiesen, denn klasse ist er trotzdem :)
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Fr, 17. Jan 2003, 19:21

Ich habe mir den Film heute nochmal auf Deutsch angesehen und bin doch leicht enttäuscht. Daß das Original besser ist, bin ich ja gewohnt, aber hier klafft die Qualität der Dialoge in beiden Fassungen doch erheblich auseinander. Von der knisterenden Psychoduell-Stimmung zwischen Picard und Shinzon ist das meiste jedenfalls doch ziemlich glattgebügelt wurden. Und was die aus einigen eleganten Formulierungen gemacht haben... bäh!

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