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Klassische Literatur (zu deutsch: alte Schinken)

Verfasst: Mi, 20. Nov 2002, 19:50
von Abdiel
Holla!

Gestern fiel mir doch ein dickes Buch ins Auge: "Shakespeare - sämtliche Werke in einem Buch". Ich denke die 15 € waren gut angelegt.
Mittlerweile habe ich wieder reges Interesse an solcher Literatur. Nach der Schule konnte ich solche Bücher nicht mehr sehen. Ich frage mich noch heute, warum mir diese Stücke damals nicht gefallen habe. Sicher, man musste das Buch zu diesem Zeitpunkt lesen, was ich nie tat (ausser beim Siebten Kreuz) und vielleicht war man auch noch etwas zu jung für bestimmte Stücke (Faust hat mir ein paar Jahre später richtig Vergnügen bereitet). Trotzdem ist es doch schon komisch, da ja eigentlich das Interesse des Schülers geweckt werden soll. Kein Wunder, dass die Jugend immer mehr auf seichte "Literatur" verfällt. Immerhin habe ich dafür jetzt meine Freude daran.
Nun frage ich mich natürlich, ob ich mit dieser Auffassung alleine dastehe. Liest von Euch jemand auch jetzt noch klassische Werke? Habt Ihr auch in der Schule eine Abneigung gegen solche Literatur entwickelt? Was könnte Eurer Meinung nach der Auslöser dafür sein? Fragen über Fragen...

mfg
:borg: Abdiel

Verfasst: Mi, 20. Nov 2002, 19:59
von Chellie
Na dann können wir ja mal nen gemeinsamen Leseabend machen. :lol: Du kommst vorbei und wir gehn die Klassik mal durch :lol:

cu
Chellie

PS: Natürlich nur ein Scherz ;)

Verfasst: Mi, 20. Nov 2002, 20:05
von Abdiel
Holla!

Von Dir weiss ichs ja. Das mit dem Leseabend wird aber nix, Du warst schon damals im Vorlesen schlecht...

mfg
:borg: Abdiel

Verfasst: Mi, 20. Nov 2002, 20:44
von wulfman
ich lese noch immer meine griechischen tragödien bzw. die köhlmeier - varianten davon.

von echten "klassikern" a la schiller / goethe halte ich noch nichts - viel zu neumodisch. :lol:

mfg
wulfman

Verfasst: Mi, 20. Nov 2002, 21:18
von Abdiel
Holla!

Soweit bin ich noch nicht zurückgegangen. Mal sehen, ich bin ja noch so jung...

mfg
:borg: Abdiel

Verfasst: Mi, 20. Nov 2002, 21:48
von wulfman
als einstieg empfehle ich spontan "medea" (sophokles). ein wunderschöner rosenkrieg, topaktuell. :)

mfg
wulfman

Verfasst: Mi, 20. Nov 2002, 22:31
von Chellie
Abdiel hat geschrieben:
Holla!
Von Dir weiss ichs ja. Das mit dem Leseabend wird aber nix, Du warst schon damals im Vorlesen schlecht...
mfg Abdiel


Tja der eine rattert Bücher durch wie ein Irrer aber der wahre Meister genießt, wendet sich mit grauen ab und schweigt also schweige ich jetzt mal .....................................................................................................
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...........................................................................................................
................................................................................Bedrückend was?

cu
Chellie

Re: Klassische Literatur (zu deutsch: alte Schinken)

Verfasst: Do, 21. Nov 2002, 09:56
von Cloud
Abdiel hat geschrieben:
Gestern fiel mir doch ein dickes Buch ins Auge: "Shakespeare - sämtliche Werke in einem Buch". Ich denke die 15 € waren gut angelegt.

Sind sie. Ich habe das ganze in vier sehr dicken Bänden (Wieviele Seiten sind es denn bei dir? Bei mir dürften es 2500 sein, bei dir muss da wohl eine Winzschrift verwendet worden sein ;)). Bin ein großer Shakespeare-Fan, leider fehlt mir schlicht und einfach die Zeit da endlich mal weiterzulesen :(

Achja: ganz wichtig ist da natürlich noch die Übersetzung. Könnte natürlich daran liegen, dass das so billig war...

Verfasst: Do, 21. Nov 2002, 10:52
von Sallust
In der Schule muss man halt lesen, obwohl man nicht will, es nicht versteht ect. Das ist ähnlich wie in Geschichte, wen interessieren in der Sexta schon die Griechen?
Das einzige, was mir in der Schule sehr gut gefallen hat (an den Schinken), war Faust, Vielleicht noch ein paar andere, aber Faust war die Nr.1.
Gehasst habe ich Kafka (sorry), der Mann war einfach nur krank. Sein Freund hätte ihm seinen letzten Wunsch erfüllen und alle "Werke" verbrennen sollen. Und dann musste man immer alles interpretieren, natürlich so, wie es der Lehrer haben wollte, schrecklich.
Ach ja, kennt jemand Simplicius Simplicissimus???

Verfasst: Do, 21. Nov 2002, 10:58
von fflood
Sallust hat geschrieben:
Und dann musste man immer alles interpretieren, natürlich so, wie es der Lehrer haben wollte, schrecklich.


Wo liegt denn der Sinn der Interpretation, wenn das Ergebnis im Prinzip schon vorgegeben ist?

Verfasst: Do, 21. Nov 2002, 11:10
von Sallust
fflood hat geschrieben:
Wo liegt denn der Sinn der Interpretation, wenn das Ergebnis im Prinzip schon vorgegeben ist?

Das habe ich mich auch gefragt. Nur wenn ich dann mal sowas wie eigene Ideen entwickelt habe, konnte ich die Note meiner Arbeit vergessen. Es hat einfach viele Nachteile, wenn man einen eigenen Kopf hat.

Verfasst: Do, 21. Nov 2002, 11:14
von Chellie
fflood hat geschrieben:
Sallust hat geschrieben:
Und dann musste man immer alles interpretieren, natürlich so, wie es der Lehrer haben wollte, schrecklich.


Wo liegt denn der Sinn der Interpretation, wenn das Ergebnis im Prinzip schon vorgegeben ist?


Der Sinn liegt darin das du bei Kopie des dir ja bis dahin noch unbekannten Ergebnisses ne 1 bekommst und bei eigenen Gedanken dich mit ner 3 zufriedengeben mußt.
Und warum das Ganze? Na weil irgendwann ein paar professoren den Text auf eine ganz bestimmte Weise interpretiert haben und so war es richtig ist es richtig und wird es immer richtig sein.

cu
Chellie

Verfasst: Do, 21. Nov 2002, 11:18
von Abdiel
Holla!

Unsere Lehrerin hat auch eigene Interpretationen und Erörterungen, sofern sie schlüssig waren, zugelassen. Wir hatten aber auch mal eine Vertretung, die uns unbedingt Ihre Meinung aufzwingen wollte. Es ging dabei um Hamlets "Sein oder nicht sein". Selbst heftigste Diskussionen um jedes Textfitzelchen haben die Trulla nicht von unseren Argumenten überzeugt (Chellie wird sich noch gut erinnern). Aber das war eben eine Ausnahme. Zum Abitur haben wir einen Text vom Heym zur Erörterung gehabt und ich bin vollauf zufrieden mit der Note gewesen. Die Lehrerin hat eben mehr wert auf das eigene Denken und damit einhergehenden unterschiedlichen Auffassungen gelegt. Schade, dass solche Leute immer so früh von uns gehen...

In der Schule hat mich, wie gesagt, der Zwang das Buch in einer bestimmten Zeit zu lesen angekotzt. "Bis morgen lest Ihr diese 30 Seiten..." und ich habe am Nachmittag 'nen Termin! Das hat mir vieles verleidet. So habe ich eben die Sachen nicht gelesen, eine Inhaltsangabe und dergleichen haben wir ja hinterher noch aufgeschrieben.

@Sallust: Faust habe ich in der Schule nicht gut verstanden. Ich hab da nie einen richtigen Einstieg gefunden, um es flüssig durchzulesen. Einige Jahre später habe ich ein Buch geschenkt bekommen, wo alle Faust-Versionen von Goethe komplett vorliegen und ich muss sagen, dass der erste Teil wirklich Spitze ist. Vielleicht hat mir damals doch etwas das Verständnis oder die Reife gefehlt.
Von Kafka hab ich auch noch so einen grossen Band, nicht alle Werke aber viele. Davon habe ich schon mal eine Geschichte gelesen, es ist tatsächlich ziemlich schwer. Krank finde ich es deswegen zwar nicht, einfache Literatur ist es jedoch auf keinen Fall.

@Cloud: Es sind ca. 1500 Seiten und das Buch ist ein richtiger Wälzer ca. im A4-Format. Ausserdem werden die Stücke tatsächlich in Kleinschrift und 2 Spalten gequetscht, aber auf kleine Schrift steh ich ja. Ich hab es jetzt nicht hier (Geschenk vom Nikolaus), die Übersetzung ist jedoch von Tieck zusammen mit noch so einem Kerl. Das ist der Abdruck der Gesamtausgabe die schon vor langer Zeit (18./19. Jahrhundert) mal von denen rausgebracht wurde. Es soll aber laut Einführung sehr viele Korrekturen und Verbesserungen von früheren Ausgaben enthalten. Mal sehen, ich kanns ja nochmal genau nachlesen...

@Chellie: Ich ratter sicher keine Bücher durch, hatte mich eher auf den Ausdruck bezogen. Ausserdem hat ja jeder so seinen eigenen Lesestil und -geschwindigkeit, wichtig ist doch was dabei rauskommt. Aber schweig ruhig, das sagt mehr als tausend Worte...

mfg
:borg: Abdiel

Verfasst: Do, 21. Nov 2002, 11:20
von fflood
Chellie hat geschrieben:
Na weil irgendwann ein paar professoren den Text auf eine ganz bestimmte Weise interpretiert haben und so war es richtig ist es richtig und wird es immer richtig sein.


Naja, die Leute, die so denken, würden wahrscheinlich auch nie eine Seereise antreten, aus Angst, das Schiff könnte über den Rand fallen...

Und dann wundern sich manche Leute, dass die "Klassiker" kaum jemand* freiwillig lesen möchte...

* Das ist wahrscheinlich etwas übertrieben, nehme ich an...

Verfasst: Do, 21. Nov 2002, 11:25
von Chellie
Abdiel hat geschrieben:
Holla!
@Chellie: Ich ratter sicher keine Bücher durch, hatte mich eher auf den Ausdruck bezogen. Ausserdem hat ja jeder so seinen eigenen Lesestil und -geschwindigkeit, wichtig ist doch was dabei rauskommt. Aber schweig ruhig, das sagt mehr als tausend Worte...


Na gut aber da glaube ich kaum dass du mich dahingehend einschätzen kannst denn wieviele Male wir in der Schule ausdrucksvoll laut lesen sollten kann ich an einer Hand abzählen.

cu
Chellie