Wie es der Zufall will, laufen aktuell zwei Filme mit Multiversum-Thematik im Kino, und diese Woche habe ich mir beide angesehen.
Everything Everywhere All At OnceThe Hype is real! Für den Film bin ich sogar ins Arthouse-Kino gegangen, weil ich so viel Positives darüber gehört hatte (u.a. 10/10 bei MovieBob, 4,5/5 bei Fimstarts) und ihn unbedingt sehen wollte. Es hat sich gelohnt!
Worum geht's? Evelyn Wang ist nicht mehr ganz junge chinesische Immigrantin in Amerika und führt mit ihrer Familie einen Waschsalon. Weder die Geschäfte noch ihre Ehe laufen besonders gut. Plötzlich wird ihr die Existenz paralleler Universen offenbart und die Fähigkeit verliehen, auf Erinnerungen und damit Fähigkeiten ihrer Gegenstücke in anderen Welten zuzugreifen. Damit muss sie das Multiversum vor der Vernichtung durch eine böse Macht retten, deren Handlanger dieselbe Fähigkeit haben. Es folgt eine völlig irre Mischung aus absurder Komik, brillanter Action, immer verrückteren Wendungen und bewegendem Familiendrama. Sowas sieht man selten, aber keine der schrägen Ideen (und es gibt sehr schräge) ist einfach nur ein Gag, da steckt immer noch was Tieferes mit drin.
In der Hauptrolle brilliert Michelle Yeoh, die wie keine Zweite zwischen Comedy, Drama und Action wandeln kann. Evelyns Mann Waymond wird gespielt von Ke Huy Quan, Kinderstar aus den 80ern (Shorty bei Indiana Jones und einer von den Goonies!) in einem sensationellen Comeback. Dazu gibt's Jamie Lee Curtis in einem Fatsuit, kaum wiederzuerkennen. Schauspielerisch und filmisch ein Meisterwerk, ich muss nur sagen, dass es sich stellenweise etwas sehr viel Zeit lässt und etwas kürzer hätte ausfallen können.
9/10 UniversenDoctor Strange in the Multiverse of MadnessUnd hier das Mainstream-Gegenstück.
Überraschenderweise ist das weniger eine Fortsetzung zum ersten Teil oder zu No Way Home, sondern am ehesten zu WandaVision! Allerdings fand ich es ehrlich gesagt richtig schäbig, was hier aus Wanda gemacht wurde, hat mir gar nicht gefallen. Die Geschichte war generell recht schwach und so richtig viele unterschiedliche Universen waren auch nicht zu sehen. Es gibt ein paar witzige Cameos und sogar eine Anspielung auf What If...? und Sam Raimis Handschrift ist in im späteren Verlauf immer deutlicher zu spüren. Da wird das echt fast zu einem Horrorfilm. Aber mich haben die Unzulänglichkeiten doch sehr gestört und der Rest nicht genug überzeugt, das wettzumachen.
6/10 Universen