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10 Jahre ist es nun her, seit Christopher Nolan mit Memento ein Meisterwerk schuf. Danach folgten von ihm mit Insomnia, Batman Begins, The Prestige und The Dark Knight durchwegs gute bis sehr gute Filme (welcher andere aktuelle Regisseur kann schon von sich behaupten, dass selbst sein schlechtester Film noch gut war?). Doch an Memento kam in meinen Augen keiner dieser Filme mehr ran. Bis heute. Denn Inception ist schlicht und einfach das beste Stück Kino seit den Herr der Ringe-Filmen. 150min absolute Hochspannung, perfekt besetzt, perfekt inszeniert. Ein Film, bei dem man tatsächlich mitdenken muss, um nicht den Faden zu verlieren - ganz im Gegensatz zu sämtlichen anderen Big Budget-Filmen der letzten Jahre, bei denen man immer das Gefühl hat, man müsse an der Kinokasse sein Gehirn abgeben, damit es während dem Film keinen Schaden nimmt. 10/10 Punkten - Anschauen!

Werd den mir heute Abend anschauen und bin, ob der ganzen positiven Reviews, sehr gespannt

Christian und ich haben ihn auch schon gesehen und nach Clouds überschwänglicher Kritik und der Durchschnittsnote bei der imdb möchte ich die Erwartungen lieber dämpfen. Ein guter Film, vielleicht sogar ein sehr guter, aber in meinen Augen kein Meisterwerk oder der intelligenteste Film aller Zeiten. So komplex ist die Sache nun auch wieder nicht, Nolan entschied sich nur, uns sehr viele Informationen in der Planungsphase vorzuenthalten und bei der Ausführung dann fast alle Regeln zu brechen, die uns beigebracht wurden. Außerdem muss ich ganz ehrlich sagen: Ein kleineres Budget (bzw weniger Action) hätte dem Film gut getan. Auf allen Ebenen des Traums verkommt der Film teilweise zu einem tumben Actionfilm - hätte er nicht auch ohne Matrix-Ideenklau funktioniert? (Etwas kryptisch ausgedrückt, um einen Spoiler zu vermeiden.)

Alex hat geschrieben:

Ein kleineres Budget (bzw weniger Action) hätte dem Film gut getan. Auf allen Ebenen des Traums verkommt der Film teilweise zu einem tumben Actionfilm - hätte er nicht auch ohne Matrix-Ideenklau funktioniert? (Etwas kryptisch ausgedrückt, um einen Spoiler zu vermeiden.)

Das sehe ich anders. Die Action gehört zu Inception genauso dazu wie zB zu Matrix.

Und ja, die Durchschnittswertung der imdb ist gerechtfertigt Ich denke der Film wird sich auf absehbare Zeit als einziger Film aus den 2000ern in der Top 10 halten können.

So! Der Thread ist eröffnet

Ich kann mich Cloud fast anschliessen! Der Nolan hat fast nur gute bis sehr gute Filme gedreht. Auch "Inception" ist ein sehr guter Film, der aber wahrscheinlich sehr mit den (Vor-)Erwartungen zu kämpfen haben wird...

Hier hat auch Alex Recht, mit dem unerwarteten "Memento" kommt "Inviction" wahrscheinlich nicht mit, aber selten habe ich mich auf eine DVD so gefreut, wie auf diese. Hoffentlich kommt etwas besseres raus, als die DVD zu "Matrix", ich bin aber wirklich gespannt auf einen Kommentar vom Nolan o.ä. Wie die Tricks gemacht wurden ist hier doch weniger interessant...

Für einen potentiellen Millionen-Blockbuster ist "Inception" aber wirklich ziemlich heftig und wer beim ersten Mal aber auch alles verstanden hat - Hut ab

Christian

Hier könnte jetzt meine Meinung zum Film stehen, wenn wir letztes WE nicht den Fehler begangen hätten, spontan an der Kinokasse aufzukreuzen, um noch 3 Karten für die Abendvorstellung ergattern zu wollen. Fehlanzeige, trotz super Wetter und mehreren Freiluftveranstaltungen in direkter Nähe zum Kino...

Die gute Nachricht zuerst: Der Film schafft es, einen die ganze Zeit bei Laune zu halten, in das Geschehen hineinzuziehen und keine Zeit zum Nachgrübeln zu lassen. Einen Film gänzlich ohne Längen zu produzieren verdient höchsten Respekt.

Andererseits ist es auch bitter nötig, den Zuschauer beschäftigt zu halten. Ich hatte zum Glück keinerlei Erwartungen an den Film, weswegen ich auch nur unbefriedigt und keinesweg enttäuscht bin. In der Nachbetrachtung kann ich als rationaler Mensch jedoch über die riesigen Logiklücken nicht einfach hinwegsehen. Mein Fazit lautet daher: Anschauen, mitreißen lassen, aber bitte nicht hinterfragen...

Großartig! Das ist endlich mal wieder ein Blockbuster, der die Gehirnzellen nicht beleidigt, sondern eine raffinierte, komplexe Geschichte bietet. Dazu gibt's einzigartige Bilder, die in ihrer Faszination an Matrix oder eher noch Dark City erinnern. Solche Ideen muss man erst mal haben, aber Nolan hat's halt drauf. Auch den Cast wollen wir nicht vergessen: DiCaprio (dessen Rolle erstaunliche Ähnlichkeiten zu der in Shutter Island hat), Watanabe usw. - klasse. Was Logiklücken angeht: Da die Technologie reine Phantasie ist, können die Macher die Regeln ja fast beliebig aufstellen - wie willst du beweisen, dass es nicht so funktioniert? Na ja, Einzelheiten kann man schon anzweifeln, vor allem die Sache mit der Schwerkraft. Aber das störte die Handlung an sich nicht und sorgte für einige spektakuläre Szenen, also nehm ich das mal so hin. Da bot sich uns nach dem Film ganz anderer Diskussionsstoff an - und das ist ihm absolut positiv anzukreiden.

Kann es sein, dass die beiden besten Filme des Jahres denselben Hauptdarsteller haben - den wir vor 10 Jahren noch als glattgebügelten Mädchenschwarm verschmäht haben? Faszinierend, wie sich so eine Karriere entwickeln kann.

Ganon2000 hat geschrieben:

Kann es sein, dass die beiden besten Filme des Jahres denselben Hauptdarsteller haben - den wir vor 10 Jahren noch als glattgebügelten Mädchenschwarm verschmäht haben? Faszinierend, wie sich so eine Karriere entwickeln kann.

Also ich fand ihn schon seit This Boy's Life und Gilbert Grape großartig...

Cloud hat geschrieben:

Ganon2000 hat geschrieben:

Kann es sein, dass die beiden besten Filme des Jahres denselben Hauptdarsteller haben - den wir vor 10 Jahren noch als glattgebügelten Mädchenschwarm verschmäht haben? Faszinierend, wie sich so eine Karriere entwickeln kann.

Also ich fand ihn schon seit This Boy's Life und Gilbert Grape großartig...

Das denke ich doch auch, schon vor "Titanic" hat Leonardo prima Filme gemacht: Neben den beiden vom Cloud sind da auch noch "The Basketball Diaries" (1995) wo er den Jim Carroll spielt oder "Romeo + Juliet" (1996) vom Baz Lurman, aber der ist ja schon wieder für "Titanic"-Hasser ein rotes Tuch - ungerechtfertigter Weise...

Der Junge ist Jahrgang 1974, faszinierend würde Spock sagen...

Christian

Ok, stimmt, in Gilbert Grape hat er eine tolle Leistung abgelegt. Romeo & Julia war aber der Beginn dieser ätzenden Teenie-Star-Phase, die aber nach Titanic und dem Mann in der Eisernen Maske glücklicherweise schon wieder vorbei war. This Boy's Life agt mir allerdings gar nichts, auch nicht der deutsche Titel "Geschichte einer Jugend".
Nun ja, seine neueren Filme wie Departed, Blood Diamond oder eben die letzten beiden sind jedenfalls klasse. Laut IMDb hat er mit der kommenden Realverfilmung von Akira zu tun und auch mit Aquaman... Sehr interessant!

Ganon2000 hat geschrieben:

Was Logiklücken angeht: Da die Technologie reine Phantasie ist, können die Macher die Regeln ja fast beliebig aufstellen - wie willst du beweisen, dass es nicht so funktioniert?

Es geht ja gerade um die Rahmenbedingungen und eben nicht die Dinge die sich innerhalb dieser Grenzen abspielen:

[spoiler]Die sich potenzierende Zeiverlangsamung z.B. ist so gar nicht möglich, da auch die "Rechenkraft" des Gehirns endlich ist. Noch dazu ändert sich der Faktor seltsamerweise pro Ebene (12 auf Level 1 und schon 20 Level 2).

Warum erwacht Seito nicht, als er gegen Ende des Einsatzes "stirbt"? Die starke Wirkung des Sedativums galt ja nur am Anfang, musste jedoch zwangsweise später wieder nachlassen, um ein "normales" Aufwachen oder Aufwecken per Kick zu ermöglichen.

Auf Level 3 wacht der "Traumspender" auf bevor die Architektin diesen Traum verlassen hat. Trotzdem existiert dieser so lange, bis auch sie "erwacht".

Laut Aussage im Film stellt der Limbus einen Teil des eigenen Unterbewusstseins dar, in den man sich verirrt. Wie kann eine fremde Pojektion im Traum eines Anderen dann einen Mitträumer "rauben"? Und wie kann man diesen Mitträumer dann in einem eigenen Traum finden?

Erst verschweigt DiCaprio auf Level 2, dass sie in den Traum des Fälschers und nicht des Opfers gehen werden, nur um es kurz darauf direkt auszusprechen...[/spoiler]
Und auch bei aller Phantasie sollte man schon ein wenig Schlüssigkeit erwarten...

Meine Güte...

Abdiel hat geschrieben:

Es geht ja gerade um die Rahmenbedingungen und eben nicht die Dinge die sich innerhalb dieser Grenzen abspielen:

Und auch bei aller Phantasie sollte man schon ein wenig Schlüssigkeit erwarten...

Ich bin sprachlos Entweder hast Du den Film seeeehr oft gesehen, Deine Auffassungsgabe ist beeindruckend oder Du hast doch ein tolles Forum entdeckt

Bei aller Logikfehler hin oder her, alleine das sich solche Gedanken gemacht werden, dies ist schon ein Aspach Uralt wert Wenn man sehr kritisch ist, findet man sicherlich überall Fehler, auch in den besten Filmen (Was ist mit der Schwerkraft in Star Wars oder Star Trek?

Es geht doch viel mehr um die Frage: Die rote Pille oder die blaue Pille? Folge dem weißen Kaninchen..!

Christian

Cloud hat geschrieben:

Meine Güte...

Ich sag ja, dass man nicht darüber nachdenken sollte. War halt mein Fehler...

Christian hat geschrieben:

Entweder hast Du den Film seeeehr oft gesehen, Deine Auffassungsgabe ist beeindruckend oder Du hast doch ein tolles Forum entdeckt

Dreimal ein Nein. Diese Gedanken sind mir direkt beim Abspann durch den Kopf gegangen plus eine weitere Sache, bei der ich mich aber getäuscht hatte.

Wenn man sehr kritisch ist, findet man sicherlich überall Fehler, auch in den besten Filmen (Was ist mit der Schwerkraft in Star Wars oder Star Trek)?

Das Schöne an Science Fiction ist ja gerade, dass man nichts erklären muss. Und nachdem Memento absolut schlüssig war, hab ich das halt auch bei Inception erwartet.

Nachtrag: Mir ist übrigens vollkommen klar, dass Alles oberhalb der ersten Ebene rein hypothetisch ist, aber um überhaupt zu funktionieren muss es auch rational sein. Das gilt ja im Film selbst auch als Grundmaxime.