Nur wenige Monate nach meinem
Zwischenfazit zur Saison 2019/20 des Arrowverse bin ich mit den restlichen Staffeln durch. Zeit für ein paar abschließende Gedanken.
Bei
Supergirl (Staffel 5) hatte ich mich ja gefragt, wie damit umgegangen wird, dass es quasi in einer neuen Welt spielt. Nun, es wurde so gelöst, dass alle Hauptfiguren sich noch an ihr altes Leben erinnern, so dass es mehr oder weniger so weitergeht wie bisher. Ein eigentlich toter Charakter ist wieder da, aber das ist in dem Genre ja eigentlich Standard.
Jedenfalls plätscherte es so vor sich hin, ohne große Ausreißer nach oben oder unten. Melissa Benoist ist immer noch toll.
Auch bei
Flash (Staffel 6) war ich gespannt, wie es weitergeht, da alle Hauptstories mit dem Crossover abgeschlossen waren. Aber es gab eben noch zwei Nebenstränge, die nun in den Vordergrund rückten und "überraschenderweise" zusammenhängen. Das fand ich aber wesentlich uninteressanter als den Teil vor der Krise. Die neue Oberschurkin war ziemlich langweilig.
Batwoman (Staffel 1) ging im Wesentlichen so weiter wie bisher und das war gut so. Manche Aspekte der Story mögen hanebüchen erscheinen, aber insgesamt fand ich sie spannend, vor allem durch die Dynamik zwischen Kate und Alice. Schade, dass das in der Form nicht weitergehen konnte, aber dazu später mehr.
Interessant ist, dass bei allen drei Serien die Geschichte am Ende der Staffel nicht abgeschlossen war und mit einem fetten "Fortsetzung folgt" versehen wurde. Das war im Arrowverse bisher nicht üblich. Klar gibt's Cliffhanger, aber die Hauptbösewichte waren am Ende immer besiegt. Diesmal gleich dreimal nicht - muss eine Auswirkung der wegen Covid verkürzten Staffeln sein.
Legends of Tomorrow (Staffel 5) hat solche Probleme nicht, da sind die Staffeln eh immer etwas kürzer. So gibt's auch keine Durchhänger, es war wieder eine sehr spaßige Staffel. Das durch John Constantine seit einigen Jahren reingebrachte Höllen- und Dämonen-Thema wurde diesmal geschickter mit der ursprünglichen Zeitreisethematik verknüpft. Später trat letzteres allerdings wieder in den Hintergrund, als dann noch griechische Sagengestalten dazukamen. Aber gerade die letzten beiden Folgen waren wieder herrlich schräg. Leider hat mal wieder ein Urgestein das Team verlassen und es mangelte an interessanten Neuzugängen. Hoffentlich hält die nächste Staffel trotzdem das Niveau.
Insgesamt muss ich sagen - insbesondere mit dem Wissen über die "Zukunft", weil die Staffeln ja schon etwas älter sind - habe ich das Gefühl, das mit dem Ende von Arrow auch das ganze Shared Universe so langsam ausläuft. Supergirl bekam nach dieser noch eine weitere Staffel, der Nachfolger Superman & Lois läuft aktuell noch. Bei Batwoman hat nach der ersten Staffel überraschend die Hauptdarstellerin hingeschmissen, ihre Nachfolgerin (die dann nicht Kate Kane, sondern eine neue Batwoman spielte) schaffte immerhin zwei Jahre. Auch die Legends kamen noch zweimal wieder. The Flash sogar noch dreimal: In den USA läuft noch die finale Staffel 9, damit hat es sogar Arrow um ein Jahr übertroffen. Aber dann ist im Grunde Schluss.
Nebenbei bemerkt wurden ja auch die Streaming-Serien Titans und Doom Patrol kürzlich abgesetzt und ein Reboot des DC-Kino-Universums verkündet, der auch dazugehörige Serien umfassen wird. Das passt also alles gut zusammen. Das noch klassisch fürs TV produzierte Arrowverse hatte seine Zeit, aber wirkt im Vergleich zu Sachen wie den MCU-Serien auf Disney+ auch sehr billig und veraltet. Den Rest werde ich aber voraussichtlich auch noch gucken, es macht ja doch immer wieder Spaß...