Der Text enthält SPOILER zum Film.
Nun das ist jetzt nicht unbedingt ein Film, den man sonderlich zerlegen kann, weil an allen Ecken und Enden etwas ausgesagt wird. Ich habe mir ansonsten auch keine großen Gedanken drum gemacht und schreibe deshalb auch nur die paar Sätze auf, die mir durch den Kopf gingen. Operation: Kingdom ist sicherlich nett und sehenswert, aber für mich ein Film, den ich bald wieder vergessen habe. Wieso? Das steht im folgenden Text, in dem ich dann allerdings auch einige Sachen zur Handlung verraten werde.
Operation: Kingdom ist ein Mix aus Politthriller und Action. Das ganze glänzt dann noch durch einige bekannte Schauspieler, wie Jamie Fox und Jennifer Garner, die übrigens in der deutschen Fassung eine andere Synchronstimme erhielt, als in Alias. Wie das ankommt, kann sich wohl jeder denken. Dieser Genremix muss an sich ja nichts schlechtes sein, wenn ich da nicht das Gefühl hatte, ausgerechnet diese Teile schon einmal eigenständig gesehen zu haben. Die Auseinandersetzung der USA (und der westlichen Welt - die wollen wir schließlich mal nicht unterschlagen) mit Saudi-Arabien und dem Nahen Osten um Öl und Machteinfluss in der Region gab es meiner Ansicht nach schon besser in Syriana zu sehen. Zudem sich sowohl Syriana als auch Operation: Kingdom beide wie Dokumentarfilme anfühlen. Dementsprechend passiert in der ersten Hälfte des Films auch nicht so viel, in der die FBI-Agenten versuchen, eine Einreise- und Ermittlungsgenehmigung in Saudi-Arabien zu bekommen, wo ein Anschlag auf eine amerikanische Arbeitersiedlung stattgefunden hat.
Die zweite Hälfte des Films wird dann zum Actionfilm. Nachdem einige Ermittlungen stattfanden und es Hinweise auf einen Terroristenanführer gibt, wandelt sich der Film in meinen Augen zu einen üblichen übertriebenen Actionfilm. Die Protagonisten überleben Unfälle bei Geschwindigkeiten von 200 km/h und kämpfen ohne Rücksicht auf Verletzungen weiter. Das ganze wirkt dabei noch nicht einmal sonderlich spektakulär, den Angriff auf den Autokonvoi gab es schon besser in Mission: Impossible 3* zu sehen, die Schießerei erinnert ein wenig an Das Kartell und bestimmt auch andere Filme. Wobei die Actionszenen nicht zwangsläufig so cool wirken, wie in den erwähnten Filmen, sondern gewissermaßen einen realistischen Anblick beibehalten.
Gut, das alles ist an sich schon ganz nett gemacht, aber bestimmt nicht überragend. Was mich am meisten aber gestört hat, war die finale Aussage des Films. “Wir bringen sie alle um!” wird von beiden Seiten unabhängig voneinander konstatiert. Sowohl Amerikaner als auch die fundamentalistischen (? öhm, ich hab’s schon wieder vergessen, wie dieser Teil der Araber im Film bezeichnet wurde) Saudis bringen diesen Spruch an und ich halte ihn für ein schwaches Ergebnis des Films. Was soll mir das als Zuschauer sagen, was ist hier dran die Botschaft? Soll das auf eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Kulturkreisen hinweisen und mir sagen, dass sie ja gar nicht mal so unterschiedlich sind? Na, darauf lässt sich sicherlich eine gemeinsame, friedfertige Zukunft aufbauen… Oder soll das als Rechtfertigung für andauernde Auseinandersetzungen dienen, weil es gilt, Interessen zu vertreten und durchzusetzen? Dann wäre es in meinen Augen ein übles Machwerk und beste Propaganda für den Falkenverein.
Na gut, vielleicht habe ich es aber auch einfach nicht verstanden, diese Möglichkeit besteht ja auch noch. Es wirkt nur auf mich einfach nicht sonderlich intelligent gemacht und das ist doch etwas enttäuschend.
*Diesen Film erwähne ich eigentlich nur, um hier ein wenig mit dem roten Tuch zu wedeln. *har*