Do, 26. Mai 2016, 13:30
Ich hab in den letzten Jahren wahrscheinlich mehr gelesen, als je zuvor. Aber hauptsächlich leichte Kost, Polizisten, Privatdetektive, Geheimagenten, usw. Darunter einige Serien, ich stell mal ein paar vor, die ich als Strandlektüre empfehlen kann.
- Parker von Richard Stark bzw. Donald Westlake, 24 Romane. Der erste Roman erschien bereits 1962, liest sich jedoch auch heute noch so frisch wie damals. Parker ist ein Krimineller, ein Profieinbrecher, ein trockener Typ. Simpler Rhythmus, immer in vier gleichlangen Akten, fast immer geht was schief, meist betrügen die Gauner sich gegenseitig. Der 16. Roman aus dem Jahr 1974 ist doppelt so lang wie die anderen und war eigentlich der krönende Abschluss der Reihe, aber fast 25 Jahre später reichte Westlake bis zu seinem Tod noch mal 8 Romane nach, die nicht mehr ganz so gut sind.
- Spenser von Robert B. Parker, 40 Romane, 1973 bis 2013. Spenser ist Privatdetektiv, er weiß, mit Waffe und Fäusten umzugehen, gleichzeitig ist er aber überraschend belesen und voll von coolen Sprüchen, die mich oft zum Schmunzeln, teils sogar zum laut Loslachen bringen. Oft mit seinem Kumpel Hawk unterwegs, der noch ne Ecke cooler ist. Weder Parker noch Spenser geben je ihre Vornamen preis.
- Harry Bosch von Michael Connelly, 18 Romane bislang, seit 1992. Der klassische hart arbeitende Polizist, der auf Kriegsfuß mit seinen Vorgesetzten steht. Ganz ordentlich von Amazon zur "TV-Serie" gemacht, auch wenn ich mir die Hauptfigur ganz anders vorgestellt habe. Solide Krimis.
- Jack Frost von R.D. Wingfield, 6 Romane, 1984 bis 2008. Ein persönlicher Favorit von mir, ein total chaotischer und extrem witziger englischer Inspektor. Auch er wird gehasst von seinem Vorgesetzten und macht sich nur lustig über ihn, aber er löst seine Fälle und das sind in jedem Roman gleich mehrere. Er macht "schockierend" sexistische Witze (worüber sich manche Leser beschweren), aber das sind nur seine Witze, er respektiert die weiblichen Kollegen sehr viel mehr als andere. Hätte mich sehr über mehr Romane gefreut, aber Wingfield machte es mehr Spaß, Hörspiele zu schreiben.
- Jack Reacher von Lee Child, seit 1997, bislang 21 Romane. Der Ex-Ermittler der Military Police, der durch die USA vagabundiert und Ärger förmlich anzieht. Die Fälle, in die er verwickelt wird, sind nicht immer sonderlich logisch, aber seine trockene Art zu reden, sicher auch von der Zeit im Militär geprägt, macht immer wieder Freude. Übrigens: Verfilmt mit Tom Cruise als Jack Reacher? Reacher ist 1,96 groß, 110 Kilo schwer.... "He was one of the largest men she had ever seen outside the NFL. He was extremely tall, and extremely broad, and long-armed, and long-legged. The lawn chair was regular size, but it looked tiny under him. It was bent and crushed out of shape. His knuckles were nearly touching the ground. His neck was thick and his hands were the size of dinner plates."
- Nick Stone von Andy McNab, seit 1998, bislang 17 Romane. Zwar relativ typische Actionthriller, aber man glaubt herauszulesen, dass der Autor tatsächlich früher bei der SAS war. Zumal der arme Nick Stone ständig leiden muss, kurz vorm verhungern, oder fast erfroren oder in einem mittelamerikanischen Dschungel verloren... das gibt Sympathiepunkte.