Di, 25. Okt 2022, 19:23
Eigentlich wollte ich mir American Gods als Serie anschauen, aber nachdem es nach der 3. Staffel mit einem Cliffhanger eingestellt wurde, habe ich jetzt doch zur Vorlage von Neil Gaiman gegriffen, die quasi alle Preise aus dem SF/F/Horror-Bereich eingeheimst hat. Götter in Menschengestalt, die durch Einwanderer mit in die USA gelangt sind (nordische Götter, afrikanische etc) geraten langsam aber sicher in Vergessenheit und drohen dadurch ihre Macht zu verlieren. Nun zieht ein Konflikt herauf zwischen ihnen und den modernen Göttern (der Medien, des Internets etc). Es war nicht ganz das, was ich erwartet hatte, obwohl der Buchrücken eigentlich sehr treffend "eine kaleidoskopische Reise durch die Mythologie und durch Amerika" ankündigt. Nichtsdestotrotz hat es mir gut gefallen, es lässt sich auch ausgesprochen flott lesen.
Den indirekten Nachfolger Anansi Boys fand ich sogar noch ein ganzes Stück besser. Es ist keine Fortsetzung, spielt aber in der gleichen Welt. Der Protagonist erfährt, dass sein von ihm entfremdeter Vater gestorben ist und dass dieser ein Gott war. Zudem hat er auch noch einen Bruder, an den er sich seltsamerweise nicht erinnern kann, der ebenfalls über göttliche Kräfte verfügt. Dieser bringt sein Leben gehörig durcheinander und lässt sich einfach nicht mehr loswerden. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es eine klarere Story, zudem ist es viel humorvoller, ganz im Stile von Terry Pratchett. Ich glaube ich muss jetzt doch mal zu Good Omens greifen, welches Gaiman zusammen mit Pratchett verfasst hat.