Ich würde Nostalgie auf jeden Fall in den meisten Fällen nicht ausschließen. Ich selbst habe das vor einigen Wochen erlebt, als ich einer Freundin, die noch keinen Indy-Film gesehen hatte, den ersten gezeigt hatte. Wir sind wohl alle einer Meinung, dass das ein Klassiker des Abenteuerfilms ist, und wir haben ihn alle als Kind lieben gelernt und lieben ihn noch heute. Sie hingegen fand da nicht wirklich einen Zugang zu, sondern fand einiges doch etwas an den Haaren herbeigezogen und die ganze mystische Gottes Bundeslade-Geschichte recht albern. Ich war ein wenig irritiert und hatte das basierend auf ihrem sonstigen Filmgeschmack nicht unbedingt erwartet, aber ich musste dann doch etwas schmunzeln, weil ihre Haltung gegenüber so manchen Filmdetails stark denen ähnelte, die ich von anderen gegenüber dem vierten Film gehört hatte.
Unterm Strich zeigte mir das nur noch einmal deutlich, das Geschmäcker zum einen verschienden sind, und es offenbar auch meistens sehr mit den Umständen (Alter, Erwartungshaltung, Vorwissen etc.) zusammen hängt, unter denen man einen Film sieht, wie man ihn dann auch beurteilt. Und das man die Qualität eines Films nicht wirklich objektiv beurteilen kann.
Ach ja, ich mochte den vierten Indy-Film übrigens. Die transdimensionalen Wesen (oder so) störten mich nicht im geringsten, schlimmer als Voodoo oder eben Gottes Macht ist das auch nicht. Es war zwar auch nicht alles perfekt (Marion hatte gegenüber dem ersten Teil irgendwie an Charakter verloren und war mir zu locker, und die Wasserfallszene im Anschluss an die Ameisen fand ich generell recht schwach), aber das Gesamtbild stimmte für mich.
Aber der beste Indy bleibt immer Fate of Atlantis