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ButtSeriously
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Do, 13. Apr 2006, 13:52

Das Angebot klingt nach ziemlichem Nepp...

http://www.areadvd.de/news/2006/200604/ ... vies.shtml

Grüße von
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thwidra
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Do, 13. Apr 2006, 17:14

Dann sind das Deppen. :evil:

Also weiter auf vernünftige Streaming- und Download-Angebote warten. :evil:

Bescheuerte Industrie, käst euch endlich aus! :evil: Na ist doch wahr!
 
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Abdiel
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Do, 13. Apr 2006, 17:36

omg... Was für ein verkorkstes Ding. Da wird der zahlende Käufer auch gleich noch zur Weiterverbreitung der Daten herangezogen und diese Kostenersparnis durch ein lächerliches Bonussystem entlohnt? Eieiei...
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Mo, 24. Apr 2006, 21:28

Da wir diesen Thread hier schon haben, schwenkt mein Blick mal wieder kurz zum anderen Ende der Bilderkette herüber, der Produktion. Da tut sich nämlich wahrhaft revolutionäres, ein Wort, das ich nicht metaphorisch, sondern durchaus ziemlich wörtlich gebrauche, denn was RED heute in Las Vegas auf der diesjährigen NAB (der Produkt-Messe der National Association of Broadcasters) vorgestellt hat, ist einfach nur der feuchte Traum eines jeden Filmemachers.

http://www.red.com/index2.html

17,500$! Heiliger Bimbam! 8O Der bisherige Stern am Kamerahimmel, die FW950 von Sony, mit der Revenge of the Sith gedreht wurde, kostet 200.000$ und ist schlechter ausgestattet und bietet weniger Optionen. Da werden sich die Japaner aber warm anziehen müssen...

Kurzum: Ich glaub, ich bin verliebt. ;)

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Di, 25. Apr 2006, 01:07

Möchten sie Macromdia Flash Player 8.0.0 installieren?
NEIN! :evil:
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Di, 25. Apr 2006, 11:41

Na, dann lausche einfach meinen Worten. ;)

RED hat ein Kamerasystem vorgestellt, daß meines Erachtens gleich auf drei Ebenen revolutionär ist.

1. Bereits erwähnt: der Preis. 17.500$ ist ohne Objektiv, doch wenn man es mit der Konkurrenz vergleicht, ist es trotzdem mehr als spektakulär. Bislang bekam man für den Preis nicht einmal eine vernünftige HD-Broadcast-Kamera, geschweige denn etwas für digitales Kino, das mit 4520x2540 Bildpunkten nativer Auflösung (CMOS-Sensor im Super-35mm-Format, was auch gleich das Tiefenschärfe-Problem von digitalem Video löst) mehr aufzeichnet als jedes andere Konkurrenzprodukt, und das auch noch in einer beliebigen Framerate von 1 bis 60 (oder 1 bis 120 wenn man nur 2K/1080p nutzt).

2. Das modulare Design. RED hat so eine Art "Open-Source-Kamera" veröffentlicht, mit einem noch nie zuvor gesehenen modularen Design. Das erklärte Ziel ist, eine Kamera zu schaffen, die dem Filmemacher nicht durch irgendeinen proprietären Mist vorschreibt, wie er zu drehen hat, sondern ihm die freie Wahl läßt. Beispiel Objektive: Super 35mm, Standard 35mm, Super 16mm, B4 (die Linsen für die Sony-Digitalkameras) oder spezielle RED-Objektive - das ist die freie Wahl des Kunden. Nicht umsonst hat die RED-Kamera dutzende "Hardpoints" an ihrem Gehäuse, an denen man alle möglichen externen Geräte befestigen kann - mehr als man vermutlich jemals brauchen wird, doch so ist definitiv genug Platz für all die Erweiterungen, an die bislang noch keiner gedacht hat.
Um einen Vergleich zu wagen: Die Sony FW950 war im Kamerabereich wie die beste Spielkonsole. Die RED ist ein extrem erweiterbarer Hochleistungs-PC. Nur billiger als die Spielkonsole. Wenn das kein Geschäft ist... ;)

3. Die geringen Folgekosten - ein direktes Ergebnis von Punkt 2 und auch ein wenig Punkt 1. Wieder das Beispiel Objektive: Bei der Sony FW950 braucht man eben die B4-Objektive, da sie drei 2/3-Zoll-CCD-Chips für die Bilderzeugung nutzt, die erheblich kleiner sind als die Aufnahmefläche von 35mm- oder Super-35mm-Film. Ergo ist an die Verwendung von 35mm-Objektiven überhaupt nicht zu denken und die B4-Objektive sind sündhaft teuer, da die Optik noch hochwertiger sein muß, um die nötige Detailmenge auf die kleine 2/3-Zoll-Fläche zu bringen. RED hingegen benutzt eben einen CMOS-Sensor in Super-35mm-Größe. Da können die großen Produktionsfirmen und Studios ihre bisherigen Super-35mm- und Standard-35mm-Objektive weiterverwenden.
Das gibt es auch schon bei einigen anderen HD-Digital-Videokameras, wie z.B. der Genesis von Panavision. Doch hier haben die Chips eben nur 2K-Auflösung. Folge: Wer in 2K/1080p-Auflösung drehen will, muß 35mm-Objektive benutzen. Super-16mm ist nicht drin, da die das Licht wieder auf eine kleinere Fläche bündeln. Kein Problem bei der RED-Kamera: Da diese einen Sensor mit 4520x2540 Bildpunkten hat, arbeitet sie mit Super-16mm-Objektiven einfach in einem "Fenster-Modus", benutzt als nur einen Teil der Pixel ihres Sensors. Das ist für 2K/1080p-Auflösung noch völlig ausreichend. Ergo können kleine Independent-Filmemacher, die bislang Super-16mm-Film benutzt haben, ihre alten Objektive weiterverwenden. Neueinsteiger können relativ günstig ein paar alte Super-16-mm-Objektive erwerben und damit dann für unter 20.000$ in einer Bildqualität drehen, die 35mm bei Filmtransfer fast ebenbürtig und bei digitaler Projektion sogar überlegen ist. Das kostete bislang zwischen 60.000 und 100.000$ für eine 35mm-Kamera und mindestens 200.000$ für das Filmmaterial bei einem 2-Stunden-Streifen. Für kleine Produktionen ist das ein nicht unerheblicher Teil es Gesamtbudgets - mitunter so viel, daß 35mm-Film eben gar keine Option ist und man bislang auf 16mm-Film oder Low-End-HD-Video ausweichen mußte.
Beispiel Speichermedien: Was 35mm-Film kostet, habe ich ja schon geschrieben. Super-16mm ist trotz seines Namens auch nicht gerade ein Super-Sonderangebot. Bei der Sony FW950 kann man günstigere Medien verwenden, aber die Kamera selbst ist teuer und die externen Aufzeichnungsdecks/-computer/-wasauchimmer sind ebenfalls nicht gerade billig. Auftritt RED: Hier kann man im RED-Codec (oder voraussichtlich optional auch in Codecs anderer Anbieter) 2k/1080p in 4:2:2-Farbauflösung (wenn man keine Extrem-Compositings wie bei Star Wars machen will völlig ausreichend, da für das bloße Auge kaum von unkomprimiertem 4:4:4 zu unterscheiden ist) auf handelsübliche 2,5-Zoll-SATA-Festplatten aufzeichnen (ein externes RAID-Array für unkomprimierte Aufzeichnung in Maximal-Auflösung gibt's auch, aber das kann man natürlich nicht verschenken ;)). 40GB sollen dabei bereits für eine Stunde Aufzeichnung bei 24fps reichen. Billiger kann man auf diesem Niveau nicht drehen. Tatsächlich ist es die günstigste Methode, die ich je gesehen habe.

So, genug jetzt. Wenn ich alle Vorzüge der RED-Kamera hier aufliste, sitze ich morgen noch hier, und vermutlich interessiert dieser Kram schon niemanden. ;)

Bezeichnenderweise war ich beim Schreiben ständig versucht, bei den Eigenschaften der anderen Kameras die Vergangenheitsform zu benutzen. Irgendwie scheint mit der RED von einem Tag auf den anderen alles bisherige wie graue Vorzeit - eben eine echte Revolution.

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Abdiel
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Di, 25. Apr 2006, 12:29

Klingt gut... Hattest Du aber nicht "gerade erst" eine neue Kamera erworben?
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wulfman
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Di, 25. Apr 2006, 12:33

solltet ihr filmemacher nicht einmal erste praxistests abwarten?

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ButtSeriously
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Di, 25. Apr 2006, 12:56

Abdiel hat geschrieben:
Klingt gut... Hattest Du aber nicht "gerade erst" eine neue Kamera erworben?


Hatte ich. Eine Sony HDR-FX1E, und bei der werde ich bis auf weiteres auch bleiben. Für den Preis war die auch verdammt gut. Zusammen mit einem Adapter für meine 35mm-Fotokamera-Objektive ist das Tiefenschärfe-Problem auch weitgehend weg und sie liefert Bilder, die mit Standard-16mm den Boden aufwischen und Super-16mm ebenbürtig sind.

Die RED ist jetzt erst einmal nichts für mich als Privatperson. 17.500$ sind ja nicht gerade Kleingeld. Im Moment verspricht RED aber eine mittlere Revolution für die Filmproduktion. Seit Jahren heißt es, Filmproduktion muß wieder günstiger werden. Nachdem Apple bereits auf Software-Seite mit Final Cut Studio + Shake 3.0 vorgelegt hat, zieht RED nun mit seiner Kamera auf Hardwareseite nach und erfüllt endlich diese Forderung, von der die etablierten Elefanten nichts wissen wollen, weil ihnen ihre astronomnischen Gewinnspannen wichtiger sind. ;)

@wulfman: Theoretisch ja, doch praktisch ist die Sache in trockenen Tüchern. Der CMOS-Chip und der Codec, also die für die Bildqualität entscheidenden Teile, werden von einem Team entwickelt, dessen Mitglieder Kamera-Freaks seit geraumer Zeit bekannt sind. Es handelt sich hier um nicht weniger als einige der klügsten Köpfe der Branche, abgeworben von Firmen wie Sony, Panasonic, Apple und Cineform (eine Firma, die den wohl meistbenutzen Digital-Video-Codec entwickelt hat). Wenn die da wirklich etwas vermasseln, würde ich mich auch nicht mehr wundern, wenn morgen die Schwerkraft versagt. ;)

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Doc SoLo
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Di, 25. Apr 2006, 19:28

In Bezug auf Filme bin ich ja nicht so der Technik-Freak. Da interessiert mich mehr was hinten rauskommt. Also was man auf der Leinwand auch sieht. Ich geh ja schließlich ins Kino, um Spass zu haben, vor allem jetzt wo Kino teurer als ne DVD ist. Ist doch blöde, dort Eintritt abzudrücken und dann nur zu zählen, wieviele Pixels der Film hat. Wenn man sich die Technik-Heinis, die das machen mal anschaut merkt man ja gleich, dass die keiner leiden kann. Beruflich haben die nix zu melden, weil sie nur anecken und keiner mit sonem Fachidioten zusammenarbeiten will und Freunde haben die auch keine. Tun mir fast leid... OMG LOL!11!

Ich meine, dieser ganze Technik-Mumbo-Jumbo ist doch den Filmemachern ihre Sache. Der normale Kinobesucher sieht da eh keinen Unterschied mehr. Also mir ist noch nie aufgefallen, dass da bei den digitalen Filmen die Tiefen irgendwie anders scharf sind. Ausserdem kommen ja in kaum einem Film so große Tiefen vor dass es nicht mehr reicht, außer in "Abyss" oder "Im Rausch der Tiefe" vielleicht. Und ob da nun nur 2 mal soviel Grün und Blau drin ist oder auch 4 mal soviel wie Rot ja schon immer drin war - das kann doch die Leinwand gar nicht mehr darstellen. Ist ja auch Staub drauf und so und durch die Typen mit den Laserpointern ist eh wieder mehr Rot drin... OMG WTF!!11!

Open Source Kamera weiß ich auch nicht ob das so gut ist. Ich meine bei diesem Linux sieht man doch was für Gefrickel das ist. Und es zählen ja die Inhalte und nicht die Technik. Wenn die da jetzt bei jedem Film immer erst ewig rumfrickeln, bis die Kamera mal geht, haben die Schauspieler ja schon wieder keinen Bock mehr. Und dann bleibt auch weniger Zeit fürs Filmen oder die können nicht mehr so viele Filme machen. Also pro Jahr. Im Durchschnitt.

Bis das was bringt wirds sowieso noch eine ganze Weile dauern. Die ganzen Pappkulissen und Schauspieler sind schließlich optimiert auf die Sony-Kamera. Das wiegt die Vorteile der Neuen bestimmt erst mal wieder auf und am Ende sieht das mit dieser RED-Kamera vielleicht 3% besser aus, schätze ich. Stand auch so ähnlich in einem Interview mit einem Filmvorführer, das ich mal gelesen habe. Und ein Kinokassierer, den ich kenne hat mir das auch bestätigt, der wird's ja wohl wissen. Mal ehrlich, ein 3% besseres Bild - das sehen doch nur diese Freaks, die sich dafür interessieren! Für die normalen Leute zählen aber die Inhalte. Kann man gar nicht oft genug sagen.

Ist auch kein Wunder, dass das erstmal nicht viel bringt, war doch damals beim Umstieg von Schwarzweiß auf Farbfilme auch so. Bis die mal das Makeup angepasst hatten, dass es nicht mehr grün war wie die das für die Schwarzweißfilme vorher brauchten... Das hat auch gedauert bis die dritte Farbfilm-Welle anrollte, bis das mal gut aussah. Wird hier nicht anders werden, ich bin da pessimistisch. Einfach aus Erfahrung. Find ich auch gut, weil wenns dann nicht so kommt kann ich mich umso mehr freuen und immer noch bei den Jubelkiddies mitmachen. So nach dem alten Politiker-Motto "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?". LÖÖÖÖL WTF OMG!!!111!

Neenee, bis ich da nicht was gesehen habe, glaub ich kein Wort von dem was die schreiben. Die technischen Daten von den Filmen sind immer toll, aber wie's dann aussieht... Sowas muss ich einfach gesehen haben bevor ich's glaube, weil von den Zahlen her kann man sich das doch überhaupt nicht vorstellen. Und solange ich die Vorteile nicht selber gesehen habe, gehe ich auch in keinen Film, der mit der neuen Technik gemacht wurde. Bin doch nicht blöd.

Ich finde auch nicht, dass der Markt unbedingt so eine gute billige Kamera gebraucht hätte. Wem die Sony zu teuer war, der musste ja keine kaufen. Ist doch auch heuer ja wohl schließlich eh keiner unbedingt gezwungen dazu. Man kann auch gut ohne solchen Luxus leben. Nur wenn so eine Billig-Film-Klitsche sich das Ding nicht leisten kann, dann dürfen sie eben auch nicht rumheulen, wenn ihre Filme dann Scheiße aussehen. Ist doch logisch. Aber extra deswegen noch eine Kamera bauen, also ich weiß nich... LOOL OMG!!!

Also ist jetzt nur meine Meinung. Ich hab von dem Technik-Zeugs auch nicht alles gelesen weil das was ich gelesen hab hab ich nicht so verstanden und war mir dann auch zu blöd irgendwie weil hallo das ist hier ein forum im internet und nicht die volkshochschule find ich bisschen unpassend da son zeug reinzuschreiben... LOL WTF OMG!!!11!1

*duck und wegrenn*

Ciao,

Doc SoLo
Zuletzt geändert von Doc SoLo am Mi, 26. Apr 2006, 22:24, insgesamt 4-mal geändert.
 
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Di, 25. Apr 2006, 20:35

Man sollte ihn einfach sperren... :twisted:
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Di, 25. Apr 2006, 23:07

Auf der Seite finden sich nur ein paar martialisch aussehende CAD-Renderings (RED-CAGE z.B.), die wirken, als wären sie für den nächsten Alien-Film designt. Irgendwie bezweifle ich, dass eine Film-Kamera aus rein funktionellen Gründen so aussehen muss. Dazu kommt der mysteriöse MYSTERIUM(TM)-Chip, der trotz anzunehmender homöopathischer Produktionsauflage völlig neu entwickelt wurde, das Problem der Ausbeute bei so großen Chips löst und auch sonst mal eben alles dagewesene in den Schatten stellt. Da ist es dann fast schon kein Wunder mehr, dass die Bude auch ein neues 300mm Objektiv berechnet und konstruiert - vermutlich in der Mittagspause, denn ein 17-100mm Zoom ist auch schon geplant. Wahrscheinlich schon fertig gestellt ist dagegen der neue eigens entwickelte Video-Codec auf Wavelet-Basis. Bei so viel Gutem ist man ja regelrecht erleichtert, sich auf der Webseite gegen 1000$ Anzahlung eine Kamera reservieren zu können und eine repräsentative Plakette mit Firmenlogo drauf zu erhalten. In den News findet man folgende Einträge "April 13, 2006: Red announces the appointment of Ted Schilowitz to "Leader of the Rebellion" position." und "April 15, 2006: Test Mysterium sensor exceeds expectations. Full steam ahead.".

Reichlich seltsam das alles, oder? Man könnte auch sagen: unseriös. ButtS, ist so ein Auftritt in der Filmbranche üblich? Gibt es vielleicht noch andere Quellen zu der Kamera? Vielleicht Bilder von den Messeauftritten, wo die angeblich waren? Oder ist das alles *schluck* nur ein Fake?

Ciao,

Doc SoLo
Zuletzt geändert von Doc SoLo am Mi, 26. Apr 2006, 00:19, insgesamt 2-mal geändert.
 
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Mi, 26. Apr 2006, 00:08

Der Gedanke mit dem Fake ist mir bei den ursprünglichen Ankündigungen vor rund einem halben Jahr auch mal gekommen. ;) Aber mittlerweile bin ich mir sicher, daß RED eine absolut seriöse Firma ist, trotz des großkotzigen Internetauftritts, der nicht nur für die Filmbranche, sondern für amerikanische Firmen generell nicht unüblich ist. Darüber hinaus läßt er sich leicht (ebenso wie der abgedrehte "Style" der Kamera) mit dem Gründer von RED erklären, dem exzentrischen Multimilliardär und Kameranarren Jim Jannard, der mit der Entwicklung und Herstellung von allerlei nutzlosen Hightech-Sperenzien reich geworden ist. Wenn man den mal "live" erlebt hat, weiß man, warum die Red One aussieht wie sie aussieht.

Es haben bereits vor der NAB mehrere Leute, die nicht für RED arbeiten, mit Prototypen der Kamera gespielt und dabei bestätigt, daß die Grunddaten stimmen. Noch dazu kenne ich jemanden, der im RED-Team arbeitet (Graeme Nattress, verantwortlicher Leiter für die Entwicklung des Codecs) höchstpersönlich. An dem Tag, als ich von seiner Verpflichtung las, die er mir dann auch bereitwillig selbst bestätigte, waren meine Zweifel ausgeräumt, denn der gute Mister Nattress ist wirklich so ein wenig einer Wunderkind der Branche. Bislang hat er für Cineform gearbeitet und ganz nebenbei in seiner Freizeit ein Final Cut Pro Standards Conversion und Filmlook Plugin geschrieben, das 100$ kostet und mehr kann als das fast 1000$ teure Magic Bullet, lange Zeit der Industriestandard für Videokonvertierung und Filmlook-Effekte.

Und in der Mittagspause haben die gar nichts designt. Am RED-Projekt wird bereits seit einigen Jahren gearbeitet.

Wer noch ernsthaft Zweifel an der Existenz von RED hat, der bedenke schließlich, daß mit Apple und Avid zwei der drei Marktführer im Bereich professionellen Video- und Filmeditings bereits einen Kooperationsvertrag mit RED zur Integration des RED-Codecs in ihre Softwarepakete hat.

Noch Fragen? ;)

EDIT: Der Fairness halber sei übrigens ergänzt, daß RED nicht die einzige Firma ist, die auf der NAB eine revolutionäre Kamera vorgestellt hat. Die bereits etablierte kleine Kameraschmiede Silicon Imaging hat bespielsweise im gleichen Preisbereich (12.500$ nur für den Kamerakopf, 20.000$ für das ganze Paket mit zwei Objektiven, Aufzeichnungssystem und Editing-Software) ebenfalls eine vom Konzept her teilweise ähnliche Kamera angekündigt - nur eben mit weniger Brimborium und da "nur" 1080p nicht ganz so beeindruckend. RED ist also kein Einzelfall, sondern lediglich Speerspitze einer gewissen Entwicklung.

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Zuletzt geändert von ButtSeriously am Mi, 26. Apr 2006, 00:16, insgesamt 1-mal geändert.
 
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Mi, 26. Apr 2006, 00:20

Hier ist übrigens der Link zur Seite der Silicon-Imaging-Kamera. Die wird Dir besser gefallen, weil schön seriös. :P

http://www.siliconimaging.com/DigitalCinema/index.html

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Mi, 26. Apr 2006, 06:35

Doc SoLo hat geschrieben:
[bitte weiterlesen, hier gibt es nix zu sehen, lalala...]

Ciao,

Doc SoLo


Warum haste denn dieses geile Posting gelöscht? Ich habe fast Tränen gelacht gestern beim Lesen.

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