dieses wöchentliche kino-posting könnte ja fast zu einem ritual werden - wieder besuchte ich eine sneak, nachdem das kino werbung für einen thriller mit harrison ford gemacht hatte.
diesmal kann ich die handlung kurz zusammenfassen, ohne den spass zu verderben:
im kalten krieg bauen die sovjets ein neues u-boot, die K19, der offizielle stolz und das flagschiff der flotte. was hilft allerdings die schönste waffe, wenn der gegner sich nicht vor ihr fürchten kann? richtig, gar nichts. also muss sie in der freien wildbahn erprobt werden - wo der gegner sie sehen könnte.
da beim bau allerdings gewisse probleme auftreten (wer kennt die uboot-academy?), muss ein erfahrener, loyaler captain die kontrolle übernehmen und dabei natürlich das alte "gefüge" rund um den original-captain stören - wodurch schon die ersten reibereien auftauchen.
das schiff läuft schließlich wie geplant aus, nach ersten erfolgreichen manövern kommt es allerdings zu einem reaktorunfall - er droht zu schmelzen. ein solcher unfall in der nähe der amerikanischen küste könnte allerdings zum eskalieren der ohnehin gespannten situation führen.... also versucht man alles, um das verstrahlte schiff noch zu retten. doch darf man von den amis hilfe annehmen?
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thriller bewerte ich grundsätzlich nach der spannungskurve. nehmen wir einmal crush-depth (300m für die K19 ) als basis (0): die spannung schwankt dann zwischen einem zerquetschten uboot und "noch-immer-etwas-zu-tief-zum-aussteigen" hin und her. was ich damit sagen will? extreme "knisternde" spannung kommt nicht auf, trotzdem bietet der film einiges und bleibt durchgehend interessant. warum sie ihn als thriller und nicht als drama vermarkten, ist mir auch nicht ganz klar.
-als anti-nuklear-film zB bekäme er eine 1+. wie die leute nach 10 minuten im reaktor (im chemieschutzanzug, strahlenschutz war aus) sterben (bzw. eben nicht sterben sondern noch weiter"leben"- bäh.
-eine ziemlich geniale kamerafahrt aus den tiefen des u-bootes bis zum landesteg - ohne schnitt, wenn ich mich richtig erinnere.
-traditionell genialen u-boot-tief-frequenz ton (ganz ohne "ping")- auch wenn die begleitmusik stellenweise etwas nervt (stichwort reaktor).
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nach erstem durchlesen hört sich das jetzt nicht so positiv an, dem "roten oktober" kann der film keine konkurrenz machen - doch kann man ihn sich durchaus anschauen. für mich persönlich hatte der filme einen tiefpunkt - nach den reaktorproblemen vermutete ich schon das ende des filmes - und war enttäuscht. doch erst danach entwickelt sich der film noch einmal in eine ganz neue richtung. dieser, weniger action-reiche und tiefsinnigere teil ist, trotz der endlich vorhandenen spannung, leider wieder vom US-syndrom geprägt: triefendem patriotismus.... erträglich wird das durch die kleinen verschwörungen & kleine verrätereien und der durchaus vorhandenen glaubwürdigkeit, die durch herrn fords verhalten den ganzen film über noch gesteigert wird. seine "coolness" ist allerdings schon etwas überzeichnet (boot kippt 40°, jeder hält sich irgendwo fest - wer nicht? richtig. und trinkt dabei kaffee. natürlich.).
diesem amerikanischen propaganda-machwerk in russischer verpackung (eigentlich faszinierend) mit der fröhlichen botschaft ("die for the party") verleihe ich jetzt nicht ganz spontan 3 gelbe hämmer und 4 gelbe sicheln auf tiefrotem grund. auf einem u-boot aufgemalt. jetzt schwenken wir immer weiter weg. noch weiter. ganz klein werden die hämmer & sicheln ... genau. soooo groß ist das u-boot.
mfg
wulfman