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K19: the widowmaker (einige spoiler. vorsicht!)

Fr, 23. Aug 2002, 21:37

dieses wöchentliche kino-posting könnte ja fast zu einem ritual werden - wieder besuchte ich eine sneak, nachdem das kino werbung für einen thriller mit harrison ford gemacht hatte.

diesmal kann ich die handlung kurz zusammenfassen, ohne den spass zu verderben:

im kalten krieg bauen die sovjets ein neues u-boot, die K19, der offizielle stolz und das flagschiff der flotte. was hilft allerdings die schönste waffe, wenn der gegner sich nicht vor ihr fürchten kann? richtig, gar nichts. also muss sie in der freien wildbahn erprobt werden - wo der gegner sie sehen könnte.

da beim bau allerdings gewisse probleme auftreten (wer kennt die uboot-academy?), muss ein erfahrener, loyaler captain die kontrolle übernehmen und dabei natürlich das alte "gefüge" rund um den original-captain stören - wodurch schon die ersten reibereien auftauchen.

das schiff läuft schließlich wie geplant aus, nach ersten erfolgreichen manövern kommt es allerdings zu einem reaktorunfall - er droht zu schmelzen. ein solcher unfall in der nähe der amerikanischen küste könnte allerdings zum eskalieren der ohnehin gespannten situation führen.... also versucht man alles, um das verstrahlte schiff noch zu retten. doch darf man von den amis hilfe annehmen?
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thriller bewerte ich grundsätzlich nach der spannungskurve. nehmen wir einmal crush-depth (300m für die K19 ;)) als basis (0): die spannung schwankt dann zwischen einem zerquetschten uboot und "noch-immer-etwas-zu-tief-zum-aussteigen" hin und her. was ich damit sagen will? extreme "knisternde" spannung kommt nicht auf, trotzdem bietet der film einiges und bleibt durchgehend interessant. warum sie ihn als thriller und nicht als drama vermarkten, ist mir auch nicht ganz klar.

-als anti-nuklear-film zB bekäme er eine 1+. wie die leute nach 10 minuten im reaktor (im chemieschutzanzug, strahlenschutz war aus) sterben (bzw. eben nicht sterben sondern noch weiter"leben"- bäh.

-eine ziemlich geniale kamerafahrt aus den tiefen des u-bootes bis zum landesteg - ohne schnitt, wenn ich mich richtig erinnere.

-traditionell genialen u-boot-tief-frequenz ton (ganz ohne "ping")- auch wenn die begleitmusik stellenweise etwas nervt (stichwort reaktor).

_____

nach erstem durchlesen hört sich das jetzt nicht so positiv an, dem "roten oktober" kann der film keine konkurrenz machen - doch kann man ihn sich durchaus anschauen. für mich persönlich hatte der filme einen tiefpunkt - nach den reaktorproblemen vermutete ich schon das ende des filmes - und war enttäuscht. doch erst danach entwickelt sich der film noch einmal in eine ganz neue richtung. dieser, weniger action-reiche und tiefsinnigere teil ist, trotz der endlich vorhandenen spannung, leider wieder vom US-syndrom geprägt: triefendem patriotismus.... erträglich wird das durch die kleinen verschwörungen & kleine verrätereien und der durchaus vorhandenen glaubwürdigkeit, die durch herrn fords verhalten den ganzen film über noch gesteigert wird. seine "coolness" ist allerdings schon etwas überzeichnet (boot kippt 40°, jeder hält sich irgendwo fest - wer nicht? richtig. und trinkt dabei kaffee. natürlich.).

diesem amerikanischen propaganda-machwerk in russischer verpackung (eigentlich faszinierend) mit der fröhlichen botschaft ("die for the party") verleihe ich jetzt nicht ganz spontan 3 gelbe hämmer und 4 gelbe sicheln auf tiefrotem grund. auf einem u-boot aufgemalt. jetzt schwenken wir immer weiter weg. noch weiter. ganz klein werden die hämmer & sicheln ... genau. soooo groß ist das u-boot.

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Fr, 23. Aug 2002, 23:12

HIHO

Hm über den hab ich auch schon nachgedacht. Klang soweit ich was drüber gehört habe recht interessant. Werd ihn mir bei Gelegenheit wohl dann antun :).
War mir irgendwie auch klar das er nicht an JARO rankommt. Ist eben der ultimative Nachkriegs-UBoot-Knaller ;) aber eine drückende UBoot Atmosphäre birgt schon an sich irgendwie Spannung. Dazu noch ne gute Besetzung und der Film geht in Ordnung.

Also danke für den kleinen Einblick.

cu
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Sa, 24. Aug 2002, 13:56

diesem amerikanischen propaganda-machwerk in russischer verpackung (eigentlich faszinierend) mit der fröhlichen botschaft ("die for the party") verleihe ich jetzt nicht ganz spontan 3 gelbe hämmer und 4 gelbe sicheln auf tiefrotem grund. auf einem u-boot
aufgemalt. jetzt schwenken wir immer weiter weg. noch weiter. ganz klein werden die hämmer & sicheln ... genau. soooo groß ist das u-boot.


Ist das jetzt deine bewertung? Hmm, muss ich nochmal drüber nachdenken, was das zu bedeuten hat...

Von dem Film hatte ich bisher nur über ein RTL-Gewinnspiel gehört. "Geh zur Premiere von K19 und triff Harrison Ford!" Harry Ford treffen, cool. Da ist mir der Film relativ egal.
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Sa, 24. Aug 2002, 14:39

muss ich die bewertung wirklich übersetzen? ;)

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Sa, 24. Aug 2002, 19:35

wulfman hat geschrieben:
muss ich die bewertung wirklich übersetzen? ;)


Na ja, sie klingt dann doch wieder deutlich negativer als der übrige Text. Aber egal, ich hab sowieso keine Ambitionen, den Film im kino zu sehen. Ist nicht so meine Sparte. nicht, wenn ich Geld dafür ausgeben muss.
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ich würde gut 7 von 10 punkten nicht als schlecht bezeichnen.

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So, 25. Aug 2002, 18:36

wulfman hat geschrieben:
ich würde gut 7 von 10 punkten nicht als schlecht bezeichnen.


Ach, so ist das gemeint, sag das doch gleich. Ich hatte mcih schon gewundert, warum du mehr Sicheln als Hämmer vergibst.
Wegen dem "klingt negativ": Das bezog sich auf diese Sache mit den kleinen Zeichen auf dem riesigen U-Boot. Für mich klingt das ein bisschen wie "ein Tropfen auf dem heißen Stein", unbedeutend. Also keine starke Bewertung. War das verständlich ausgedrückt? :?
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So, 25. Aug 2002, 19:13

yup, werde ich mir merken.

für mich bestand die bewertung aus eben diesen 4+3 "zeichen", der schwenk bezieht sich nur auf ein imho einmal zu oft eingesetztes stilistisches mittel.

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Holla!

Grad hab ich mir Sorgen um Dich gemacht, aber der letzte Post rückt das Bild doch wieder etwas gerade...

mfg
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