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Frogo
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Sa, 21. Mai 2005, 11:52

Noch ein kurzer Einwurf bzgl. Parallelen zur echten Welt: Wer von euch mußte auch schmunzeln, als Anakin sagte "Wenn du nicht für mich bist, bist du mein Feind!", worauf Obi-Wan antwortete "Nur ein Sith denkt in Extremen!"? ;)
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ButtSeriously
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Sa, 21. Mai 2005, 12:48

Schmunzeln? Breit grinsen trifft es besser... ;)

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Fraggy
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So, 22. Mai 2005, 02:37

Ja, das Eierkraulen mit der Antibushbewegung war schon extrem subtil... 8O

Der Film war für mich Hollywoodstandardkost, warscheinlich deswegen, weil ich die alten SWs nicht kenne (werd ich noch nachholen, versprochen!) und mit dem ganzen Hype nicht aufgewachsen bin. Aber die Lobhuddelei, die man mancherorts vernimmt, kann ich absolut nicht nachvollziehen, erst recht nicht, wenn sie von Leuten kommt, die sich mit der Materie ja auskennen. Absolut normales Mainstreamkino, keine großen Überraschungen, ziemlich fix zuende und extrem handlungsarm, bzw. handlungsintensive Szenen wurden ziemlich schnell abgehakt.
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Abdiel
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So, 22. Mai 2005, 10:56

Kein Wunder wenn sich die gesamte Handlung über mittlerweile 6 Filme erstreckt... :roll:

Wenn schon Mainstream, was ich ja nicht bestreite, dann schon etwas gehobener. Nur ohne den Background hat Episode 3 natürlich kaum wert für den Kinobesucher. Zumindest Episode 1 und 2 müsste da schon gesehen haben.
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ButtSeriously
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So, 22. Mai 2005, 11:04

Fraggy: Dann will ich Dir gerne erklären, was an dem Film nicht so Standard ist. :)

Erst einmal ist das mit "Star Wars" und "Hollywood-Mainstream" so eine Sache: Klar kann man es irgendwo in diese Ecke einordnen. So wie man auch einen Film von Sergio Leone als Mainstream-Western bezeichnen kann. Nur muß man in beiden Fälle zum vollständigen Verständnis die Genre-Genese bedenken. Der Italo-Western funktionierte so gut, daß er auch in den USA kopiert und somit zum Mainstream wurde, obwohl er als Gegenbewegung an der Peripherie anfing.
Genauso verhält es sich mit Star Wars: Als der erste Film in die Kinos kam, war er so "Un-Hollywood" und "Un-Mainstream", wie man nur werden konnte. Lucas gehörte bereits der Protestbewegung des "New Hollywood" an, die gegen den Strom schwamm. Innerhalb dieser Gegenbewegung schwamm Lucas mit seinem tolldreisten Sternenmärchen gleich noch mal quer, und damit jenseits aller Ströme. Allerdings kam das Ergebnis entgegen aller Erwartungen so unglaublich gut an, daß viele (mehr oder weniger erfolgreich) versuchten, auf seinen Weg einzuschwenken. Dadurch wurde der von Lucas (gemeinsam mit Spielberg und seinem "Jaws") geprägte Stil zum Vorbild für das, was man heute unter "Hollywood-Blockbuster" versteht. Lucas hat seine Geschichte nur in seinem eigenen Stil fortgeführt.

Punkt zwei: Keine Überraschungen. Das ist fast ein Synonym für Tragödie. ;) Tragödien zeichnen sich seit griechischer Zeit entweder dadurch aus, daß es gleich am Anfang klar wird, daß die Sache nicht gut ausgehen kann, oder daß es ohnehin zum allgemeinen kulturellen Wissen gehört, daß der Held fallen wird (beides trifft auf Revenge of the Sith zu). Das kann man mögen oder nicht, aber so sind Tragödien eben. ;)

Womit wir gleich beim dritten Punkt sind: Die Kombination von Blockbuster und Tragödie ist in Hollywood etwa so häufig wie die Kombination fett und athletisch bei Menschen. ;) In wievielen Filmen (um von Filmreihen ganz zu schweigen) steht eine Figur im Zentrum, die mithilft, eine Demokratie zu stürzen, und kleine Kinder zerschneidet?

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Abdiel
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So, 22. Mai 2005, 11:06

Freddy Krüger? ;)
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ButtSeriously
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So, 22. Mai 2005, 11:08

Ich bin mit "Nightmare on Elmstreet" nicht gut genug vertraut: Ist der Kerl am Anfang ein Held, der kleine Kinder retten will? ;)

Grüße von
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Alex
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So, 22. Mai 2005, 12:55

ButtSeriously hat geschrieben:
Eine große Diskussion will ich, jetzt, da ich Deine Meinung kenne, tatsächlich gar nicht mehr anstimmen, denn erstmals verstehe ich wirklich was Dein Problem mit der neuen Trilogie ist. Ich stimme Dir zwar immer noch nicht einmal annähernd zu, aber zumindest verstehe ich es. ;)

Da man genau weiß, was passieren wird, bilden die Prequels eine einzige Tragödie. Zu einer Tragödie paßt die insgesamt weniger humoristische, düstere Stimmung. Sieht man sich persönlich nun aber aus irgendeinem Grund außerstande die Geschichte oder vielleicht auch einfach nur die Welt, in der sie spielt, ernst zu nehmen, dann funktioniert die Tragödie natürlich nicht. Und wenn die Tragödie nicht funktioniert, ist die neue Trilogie in der Tat ziemlich witzlos.


Danke, Buttseriously. Ich könnte dieses Eingeständnis nun knallhart ausnutzen und fragen, war Jar-Jar Binks in einer Tragödie zu suchen hat oder ein Schauspieler wie Hayden Christensen, ein Pod-Rennen, ein silbernes Kondom als Raumschiff ("düstere Stimmung"?), usw. Aber da Du mir entgegengekommen bist, verkneife ich es mir. Im Gegenteil, ich werde - auch wenn es bestimmt weh tut - mir irgendwann die neue Trilogie mal in einem Rutsch anschauen und unter diesem Gesichtspunkt mal erforschen, ob sie nicht doch stimmiger ist, als ich derzeit meine. Aber sie wird es allein schwer haben, weil ich die Figuren in der alten Trilogie fast allesamt mochte (bis auf Lando), und in der neuen finde ich sei allesamt blass und uninteressant - das möge natürlich dran liegen, dass es damals (we heute?) Helden für Kinder waren und ich nur damals das richtige Alter hatte...
Zuletzt geändert von Alex am So, 22. Mai 2005, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
 
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ButtSeriously
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So, 22. Mai 2005, 16:23

Naja, jetzt hast Du es durch die Hintertür ja doch gefragt. ;) Aber das ist ja auch völlig okay, schließlich können wir gerne über alles diskutieren. :)

Als Erklärung würde ich einfach das Gleiche nennen, was George Lucas selbst immer wieder gesagt hat: Der Absturz Anakin Skywalkers braucht einfach einen vergleichsweise unbekümmerte Start, der nach außen hin eher verspielt und naiv wirkt, damit der Kontrast ausreichend stark ausfällt. Schließlich beginnt die neue Trilogie am Ende einer Ära von Frieden und Wohlstand. Wenn man genau hinsieht, bemerkt man allerdings eine Reihe von subtilen Hinweisen, daß das Gebälk unter dem ganzen Glanz längst morsch ist und bereits Wolken am Horizont aufziehen, was dann in Attack of the Clones deutlicher hervorbricht.
Aber das fällt für mich genau unter die bereits erwähnte Kategorie: Kann man Star Wars für eine Tragödie ausreichend ernst nehmen? Wenn ja, funktionieren die Filme. Wenn nein, dann weniger. ;) Aber das ist ja bei allen Filmen irgendwie so. Ich konnte mich z.B. bei Gladiator nie damit anfreunden, daß alles so "unrömisch" war; das lenkte mich einfach immer ab. Wer sich um Römer nicht schert, findet den Film mit Sicherheit deutlich besser, worauf ja auch die IMDB-Platzierung hinweist.

Das "Kondom-Raumschiff" habe ich ehrlich gesagt nie bemerkt. Was Du da für Assoziationen hast... ;)

Mit Hayden Christensen bin ich in der Retrospektive auch zufrieden genug (nicht weniger als mit Mark Hamill), aber das ist eben Geschmackssache. Manche finden seine Schauspielerei furchtbar, ich okay (in anderen Filmen sogar richtig gut), im Kölner Stadt Anzeiger wird seine Leistung in Revenge of the Sith sogar als "herausragend" bezeichnet. So unterschiedlich wird halt oft ein- und dieselbe Sache bewertet.

Wenn man nicht mit den Charakteren fühlt, ist das natürlich bei dramatischen Filmen eigentlich immer schon ein Todesstoß für das persönliche Filmvergnügen. Ohne emotionale Bindung funktionieren bestenfalls Komödien, und sogar bei denen halte ich es für fraglich.

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ButtSeriously
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Zuletzt geändert von ButtSeriously am So, 22. Mai 2005, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
 
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So, 22. Mai 2005, 22:28

ButtSeriously hat geschrieben:
Wenn man genau hinsieht, bemerkt man allerdings eine Reihe von subtilen Hinweisen

Da man ja die Geschichte im Groben kennt, würde ich die Hinweise nicht einmal als subtil bezeichnen. Schon in Episode 1 habe ich an vielen Stellen über die Andeutungen schmunzeln müssen. Da waren ein paar wirklich gute Szenen dabei.

Das "Kondom-Raumschiff" habe ich ehrlich gesagt nie bemerkt.

Alex meint wohl die silbernen Nobelhobel von Amidala. Ich hab zur Premiere schon zu SoLo gemeint, dass die Dame immer die geilsten Vehikel spendiert bekommt. Aber Assoziationen mit Verhütungsmitteln sind auch mir recht neu. *gg*

Mit Hayden Christensen bin ich in der Retrospektive auch zufrieden genug (nicht weniger als mit Mark Hamill)

Ich eher mehr, als mit dieser Schnullerbacke aus der alten Trilogie...

Ohne emotionale Bindung funktionieren bestenfalls Komödien, und sogar bei denen halte ich es für fraglich.

Das könnte ich jetzt nicht unbedingt bestätigen.
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Mo, 23. Mai 2005, 01:16

Hab ihn mir heute angesehen. Kurz zusammengefasst: Die Special Effects und der Soundtrack waren hervorragend, die Story war sehr gut (es haben sich einige Sachen aufgeklärt. Nur mit den schauspielerischen Leistungen (Christensen und Portman) war ich nicht wirklich zufrieden. Besonders der Übergang zur dunklen Seite der Macht wurde irgendwie holprig dargestellt. Da wäre eindeutig mehr drinnen gewesen. Klar die herausragende Person im ganzen Film war sicher Ewan McGregor.

Warum allerdings Natalie Portman immer so hochgelobt wird kann ich nicht verstehen. Schauspielerisches Talent hat sie IMHO nur unerheblich mehr als Hayden Christensen (die Liebesszenen waren schon wieder sehr kitschig) und so fesch ist sie auch nicht, dass sie fehlendes Talent wieder ausgleichen könnte.

Was sagt ihr eigentlich zum Marketing-Gag beim Grand Prix? Mechaniker als Sturmtruppen - das hatte schon was. Typisch Red Bull halt. :)
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Di, 24. Mai 2005, 02:09

Early hat geschrieben:
Was sagt ihr eigentlich zum Marketing-Gag beim Grand Prix? Mechaniker als Sturmtruppen - das hatte schon was. Typisch Red Bull halt. :)

Schon, aber die "TIE-Fighter" der Truppe haben's ja nicht so gerissen. :twisted:
 
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Early
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Di, 24. Mai 2005, 09:16

Ssnake hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
Was sagt ihr eigentlich zum Marketing-Gag beim Grand Prix? Mechaniker als Sturmtruppen - das hatte schon was. Typisch Red Bull halt. :)

Schon, aber die "TIE-Fighter" der Truppe haben's ja nicht so gerissen. :twisted:


In Kanada darf ja dann zum Glück wieder der junge Annak(l)i(e)n ran. Da wird's dann schon wieder klappen. :)
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Alex
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Di, 24. Mai 2005, 10:42

ButtSeriously hat geschrieben:
Naja, jetzt hast Du es durch die Hintertür ja doch gefragt. ;) Aber das ist ja auch völlig okay, schließlich können wir gerne über alles diskutieren. :)


Ich tue es halt ungern, weil ich Deine Meinung generell sehr hoch schätze. Aber manchmal fällt es schwer, über meinen Schatten zu springen. Zum Beispiel gibt es einen Engländer, den ich kenne und der in München an der Filmhochschule studiert und ein exzellenter Filmkenner und -versteher ist. Aber er nannte Titanic als seinen absoluten Lieblingsfilm... das konnte ich ja so gar nicht nachvollziehen. Und ähnlich geht es mir mit Dir und den neuen Star-Wars-Filmen.

Als Erklärung würde ich einfach das Gleiche nennen, was George Lucas selbst immer wieder gesagt hat: Der Absturz Anakin Skywalkers braucht einfach einen vergleichsweise unbekümmerte Start, der nach außen hin eher verspielt und naiv wirkt, damit der Kontrast ausreichend stark ausfällt. Schließlich beginnt die neue Trilogie am Ende einer Ära von Frieden und Wohlstand. Wenn man genau hinsieht, bemerkt man allerdings eine Reihe von subtilen Hinweisen, daß das Gebälk unter dem ganzen Glanz längst morsch ist und bereits Wolken am Horizont aufziehen, was dann in Attack of the Clones deutlicher hervorbricht.


So ernsthaft kann ich wirklich nicht an Star Wars rangehen. Nichts gegen Lucas als Regisseur (American Graffiti, THX 1138), aber Star Wars fällt für micht zusammen mit zb der Indy-Jones-Trilogie, die er ja auch produziert hat: Große Action, witzige Dialoge. Für subtile Hinweise ist da kein Platz, für eine große Tragödie ebenfalls nicht. Dazu passen einfach nicht die bunten Bilder, die typischen Überblendungen, die bescheidenen schauspielerischen Leistungen, usw. Da lässt sich kein Citizen Kane, Taxi Driver, China Town, Apocalypse Now oder Midnight Cowboy draus stricken.
Zuletzt geändert von Alex am Di, 24. Mai 2005, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
 
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Di, 24. Mai 2005, 11:16

Ich selber vergleiche das oftmals mit dem Theater, das hilft eigentlich. Auch dort wird überzeichnet und je nach Inszenierung kommen viele grossen Brocken a la Shakespeare in ganz abgedrehten Varianten heraus. So ähnlich ist das auch beim guten George...
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