Alex hat geschrieben:Bonuspunkte gibt es von mir natürlich für ein Setting in der Antarktis (liebe ich!)
Natürlich hat der Schauplatz Antarktis Potential. Nur wurde es ja praktisch nicht genutzt!
- Eine vor 100 Jahren urplötzlich verlassene Walfängerstation hätte bei weitem nicht mehr so intakt ausgesehen
- Eine unter 600m Eis gelegene Station wäre vom umgebenden Gletscher längst flachgehobelt worden
- Wie soll Wärmestrahlung durch 600m Eis dringen??? Das ist schlichtweg unmöglich.
- Winterzeit in der Antarktis: Wo war der Sturm? Die Temperaturen unter -70°?
- Am Ende steht das Mädel im T-Shirt an der Oberfläche - nun, bei Windstille und Sonnenschein hätte das vielleicht noch angehen mögen, oder wenn sie wenigstens mit blauen Lippen und zitternd 'rumgelaufen wäre - aber nichts davon. Das war ja schon fast wie in den Lara Croft-Filmen, wo dicke Dinger offenbar vollständig gegen arktische Kälte isolieren.
Wenn man schon am Anfang Shackleton zitiert, dann hätte man auch ein Shackleton-Element 'reinbringen können. Dann wäre in der Tat das Setting auch überzeugend in die Handlung integriert worden.
Oder man nimmt Lovecraft zum Vorbild, und arbeitet etwas Cthulhu-typische Atmosphäre ein. Städte unter Eis mit grauenhaften Monstern und uralten Geheimnissen waren ja sein Spezialthema. Wenn man einen Horrofilm macht, dann darf man das als gebildeter Regisseur eigentlich nicht ignorieren.
Größtes Manko war für mich die "bewegliche" Pyramide (The Cube lässt grüßen)
Ja, auch mein erster Gedanke. Es hat die Handlung nicht wirklich vorangebracht, und es ist nicht mal jemand zwischen den Steinblöcken eingeklemmt worden. Was mich einfach genervt hat war die Tatsache, daß speziell das Drehbuch einfach so hingeschludert wurde. Mit nur wenig mehr Mühe hätte man erheblich mehr herausholen können.
Intelligentes Kino hat hoffentlich niemand erwartet und vollkommen unlogisch war es nun auch wieder nicht.
Aber warum sollte ich denn nicht verlangen können, daß ein Film auch was für's Hirn bietet? Das ist doch kein Naturgesetz, daß es in Actionfilmen weder innere Logik noch formale Stringenz noch Naturgesetze geben darf. In Alien 1 bis 3 hat man das schließlich auch nicht völlig aufgegeben, und auch im ersten Predator-Film nicht. Hier kam das Horror-Element zu kurz, der Action-Teil wurde zu hektisch geschnitten, das Drehbuch durch überflüssige Elemente verwässert. Am Ende steht ein ziemlich mäßiger Film mit viel verschenktem Potential.