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Alex
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Fr, 3. Jan 2003, 11:54

@abdiel:
"Der Entschluss Sam und Frodo zu "Ihr" zu führen, fällt erst beim Selbstgespräch in der Senke"

Im Film, ja - aber nicht im Buch. Meine Rede. Daher auch:

@buttseriously:
"Es ist etwas anders als im Buch. Tja, das war's auch schon. Das kannst Du gerne nicht mögen, aber irgendwie objektiv schlecht wird's davon nicht. "

Ist ja das gleiche wie mit Faramir - ich will mich nicht darüber streiten, ob Jackson der bessere Tolkien ist. Fakt ist aber, dass die Bücher enorm beliebt sind, sicherlich zum Großteil wegen der Story, die sie erzählen. Jackson ändert jetzt willkürlich einige Dinge (er hätte Faramir sicherlich so lassen können wie im Buch, brauchte Gollum keine "Tiefe" zu geben, etc.) und das ist objektiv schlecht - weil es eine Buchumsetzung ist. Ob es Dir oder mir subjektiv besser gefällt, ist eine andere Sache. Und der Film unabhängig vom Buch funktioniert auch so, richtig. Aber viele haben das Buch gelesen, der Film heißt auch zufällig Herr der Ringe - Die zwei Türme, also ist ein Vergleich mit der Vorlage schon irgendwie angebracht.
 
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ButtSeriously
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Fr, 3. Jan 2003, 12:01

Und ich bleibe dabei: Sinn und Zweck einer Buchumsetzung kann, aus absolut praktischen Gründen, nicht das Festklammern an Details und "Abfotografieren" sein. Es muß das Essentielle herausgearbeitet werden. Und das ist Jackson sowohl mit Gollum als auch mit Faramir perfekt gelungen.
Sogar Christopher Lee (liest das Buch einmal pro Jahr :green: ) beharrt fleißig darauf, daß Änderungen unumgänglich waren, damit das Ganze in Filmform ansprechend ist, und nicht nur ein unselbstständiges Anhängsel des Buchs bleibt.

Übrigens ist hier nicht Jackson der bessere Tolkien, sondern Phillipa Boyens (kennt das Buch übrigens auch besser als wir alle zusammen ;)) und Fran Walsh - die haben zu 95 Prozent das Drehbuch geschrieben, und daher muß sich mein Lob zu großen Teilen auch an sie richten.

Grüße von
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Fr, 3. Jan 2003, 12:14

ButtSeriously hat geschrieben:
Es muß das Essentielle herausgearbeitet werden. Und das ist Jackson sowohl mit Gollum als auch mit Faramir perfekt gelungen.


*also nicht zustimm*
Bei Faramier ist eben gerade nicht das Essentielle herausgearbeitet worden was seinen Person in der Geschichte ausmacht. Nein ich finde man hat die Gastalt einfach verschandelt sei es nun weil man weglassen mußte oder aus sonst welchen Gründen.

cu
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ButtSeriously
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Fr, 3. Jan 2003, 12:18

Ich beziehe das Essentielle nicht auf einzelne Personen, sondern auf die Grundmotive der Geschichte. Und zum Motiv "Verführung des Rings" ist der Film-Faramir erheblich prägnanter. Ein wenig Prägnanz muß im "kürzeren Medium" Film nunmal sein (mal ganz davon abgesehen, daß ich die Buchfigur immer noch platt zum Quadrat finde - aber das tut hier nichts zu Sache ;)).
Ganz provokant fomuliert hätte der Buch-Faramir auf der Länge des Films einfach keine Funktion mehr für die Story gehabt. Und wenn man soviel Stoff in stark begrenzter Zeit transportieren muß, dann kann man sich so einen Exkurs-Luxus einfach nicht erlauben.

Grüße von
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Fr, 3. Jan 2003, 12:38

Alex hat geschrieben:
@abdiel:
"Der Entschluss Sam und Frodo zu "Ihr" zu führen, fällt erst beim Selbstgespräch in der Senke"

Im Film, ja - aber nicht im Buch. Meine Rede.


Bevor ich es vergesse, und mit Verlaub: Lies das Buch nochmal. ;)

Abdiel hat völlig Recht mit seiner Beschreibung, im Buch fällt die Entscheidung beim Selbstgespräch in der Senke, zuvor ringen Gollum und Smeagol ausgiebig.
Im Film hingegen hat Jackson (und Walsh/Boyens, wie ich ja eigentlich immer hinzufügen müßte) das ganz aufgesplittet: Der ausführliche Persönlichkeitskampf ist ähnlich dem Buch (aber ohne Sams Beobachtung), endet aber anders als im Buch mit einem vorläufigen Smeagol-Sieg. Die Entscheidung im Bezug auf Shelob wird an den Schluß verlagert und aus dem vermeintlichen Verrat Frodos begründet, der den lauernden Gollum-Teil der Persönlichkeit wieder zu Tage fördert. :)

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Fr, 3. Jan 2003, 13:20

Film gehorcht in seiner Erzählweise klar anderen gesetzmäßigkeiten als ein Buch, und muß das auch. Die Figur des Faramir hat gelitten, das ist klar - war aber vielleicht auch eine Folge der Notwendigkeit, den Rückfall Smeagols zu Gollum begründen zu müssen, so daß es im Film auch für diejenigen Zuschauer Sinn ergibt, die das Buch nicht gelesen haben (und davon gibt's mehr, als mancher Purist glauben mag). Die Umsetzung Gollums wiederum von der Buchvorlage in den Film ist, glaube ich, der Höhepunkt der bekannten teile der filmischen Umsetzung. Ich habe nie geglaubt, daß man beide Elemente - das Mitleiderregende und das Gehässige des vormaligen Ringträgers - tatsächlich SO gut würde umsetzen können. Damit hat sich Jackson und sein Team filmische Unsterblichkeit erarbeitet, eine echte Meisterleistung.
 
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Fr, 3. Jan 2003, 16:30

Ich beziehe das Essentielle nicht auf einzelne Personen, sondern auf die Grundmotive der Geschichte. Und zum Motiv "Verführung des Rings" ist der Film-Faramir erheblich prägnanter.


Ein Grundmotiv des Buches ist sicherlich die Verführung des Ringes. Aber ein zweites Grundmotiv ist imho, dass ein Mensch dem Ring auch widerstehen kann, wenn sein Wille stark genug ist. Ersteres wird im Buch durch Boromir dargestellt, letzteres durch Faramir.

Gerade im Film wirkt Faramir blass und überflüssig, weil er einfach nur eine Wiederholung von Boromir ist. Das hatte der Zuschauer doch längst kapiert, warum nochmal, wenn die Zeit so knapp ist?
 
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Fr, 3. Jan 2003, 22:48

Repitition als Verstärkung ist ein wohl bekanntes Stilmittel - besser eine Funktion zwei Mal, als keine Funktion (und hier erwähne ich noch gar nicht, daß die Aufrechterhaltung einer Amtosphäre konstanter Bedrohung für alle Hauptcharaktere entscheidend für die Spannungskurve des Film ist - besonders für jene Zuschauer, die das Buch nicht kennen; und die machen immer noch die Mehrheit aus). ;)
Und Faramir widersteht doch - nur muß er die Wirkung des Rings eben sehr deutlich vorgeführt bekommen. Boromir wird in Fellowship von tausend Leuten bearbeitet, und erliegt dennoch dem Ring, beinahe sogar schon einmal viel früher.
Auf den Film-Faramir trifft etwas ähnliches wie auf den Film- (und zu gutem Teil auch Buch-)Aragorn zu, was Boromir so schön in einem Satz sagt: "By letting him go, you could do what I could not." Genau das kann, als er die Wirkung des Rings demonstriert bekommt, Faramir auch.
Und genau das macht die Klasse der Umstrukturierung aus. Statt der platten Leichtigkeit, mit der Faramir im Buch der Verführung widersteht, als wäre der Ring nur ein Schokoriegel, gibt es jetzt ein prägnante Betonung der essentiellen Handlunslinien der Gesamtgeschichte. Und genau das ist bei einer Verfilmung nunmal unumgänglich.

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Alex
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Sa, 4. Jan 2003, 10:55

ButtSeriously hat geschrieben:
Alex hat geschrieben:
@abdiel:
"Der Entschluss Sam und Frodo zu "Ihr" zu führen, fällt erst beim Selbstgespräch in der Senke"

Im Film, ja - aber nicht im Buch. Meine Rede.


Bevor ich es vergesse, und mit Verlaub: Lies das Buch nochmal. ;)

Abdiel hat völlig Recht mit seiner Beschreibung, im Buch fällt die Entscheidung beim Selbstgespräch in der Senke, zuvor ringen Gollum und Smeagol ausgiebig.
Im Film hingegen hat Jackson (und Walsh/Boyens, wie ich ja eigentlich immer hinzufügen müßte) das ganz aufgesplittet: Der ausführliche Persönlichkeitskampf ist ähnlich dem Buch (aber ohne Sams Beobachtung), endet aber anders als im Buch mit einem vorläufigen Smeagol-Sieg. Die Entscheidung im Bezug auf Shelob wird an den Schluß verlagert und aus dem vermeintlichen Verrat Frodos begründet, der den lauernden Gollum-Teil der Persönlichkeit wieder zu Tage fördert. :)



Ok, mea culpa, es musste ja irgendwann mal rauskommen... :) Ja, es gibt tatsächlich einen echten Smeagol/Gollum-Dialog in dem Buch, den ich im Sommer glatt überlesen hatte. Wie Du richtig sagst, verläuft er jedoch etwas anders - ich habe beim Lesen jedoch nie echte Zweifel bei Gollum aufkommen lassen - aber in der Tat beruhigt er Smeagol, was auf diesen von mir so hart geführten Punkt ein äußerst fades Licht wirft....

Damit ziehe ich mich aus allen diesbezüglichen Diskussionen mit Schande zurück... :)
 
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Mo, 6. Jan 2003, 10:09

Holla!

Nun lass den Kopf nicht gleich hängen Alex! Ich habs auch nur gewusst, da ich das Kapitel grad 2 Tage vorher beendet hatte *grins*

@BS: Sicher mögen Deine Argumente in Bezug auf Faramir Bestand haben, auch bei der visuell besseren Umsetzung gebe ich Dir recht. Leider widerspricht das aber dem im Buch beschriebenen Sachverhalt. Es gibt Menschen die der Anziehung des Ringes widerstehen können, ohne das ihnen erst die Auswirkungen vor Augen geführt werden müssen! Ist ja eigentlich auch logisch, wenn man über die ganze Sache nachdenkt (was Faramir ja im Buch getan hat). Diese Sache im Film darzustellen mag zwar schwierig sein, eine erfolgreiche Umsetzung hätte imho aber mehr Sinn gemacht und auch etwas mehr zur "Moral von der Geschicht" ausgesagt. Jackson (oder besser die Autoren) hat es sich hier etwas leichter gemacht, da der Teil wirklich schwerer umzusetzen gewesen wäre (hui was für ein Deutsch). Imho verkommt der Film-Faramir zu genau dem Element, welches Du in der Umsetzung des Buch-Faramir gesehen hättest: Er ist ein kleiner Teil in der Story der nicht weiter ins Gewicht fällt...

mfg
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Zuletzt geändert von Abdiel am Di, 7. Jan 2003, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Mo, 6. Jan 2003, 15:33

Den Kopf lass ich ganz sicher nicht hängen, keine Angst. Ein Freund (der ebenfalls grad erst das Buch gelesen hatte) hat mich in einer Diskussion auf diesen Fehler meinerseits hingewiesen. Aber auch er mag den 2. Teil (auch nach einem 2. Kinobesuch) weniger als den ersten. Seine Meinung: Nicht die Buchvorlage (die leichten Änderungen etc) sein Schuld, sondern dass der 1. Teil einfach brillant war. Da stimmte einfach alles: Jede Figur, jede Location, die komplette Story. Jetzt ist Baumbart irgendwie enttäuschend, Legolas kann Skateboard fahren, die ganze Faramir-Änderung dient seiner Meinung nach nur dazu, eine weitere Actionszene (mit dem fliegenden Nazgul) einzubauen, etc, etc. Das wäre alles nicht tragisch, wenn der 1. Teil nicht so perfekt gewesen wäre. Ich glaub, da muss ich persönlich zustimmen.

Aber es ist hart hier imm Forum zu diskutieren, denn magischerweise haben die meisten bei diesen Blockbustern eine andere Meinung (die für mich auch teilweise wirklich ganz, ganz schwer ist, nachzuempfinden - ich bin wohl alt geworden...). Dafür eine neue Filmkritik von mir...
 
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ButtSeriously
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Mo, 6. Jan 2003, 17:47

@Abdiel:

Ich werde sicher nicht bestreiten, daß Faramir im Film eine andere Figur als Faramir im Buch ist. :)
Klar, ich spreche ja auch von einer Reinterpretation, die Jackson vorgenommen hat. Er hat ein etwas unwichtigeres Motiv (nur meine Meinung) aus Tolkiens Roman dem Hauptmotiv (Ring) untergeordnet. Ob man das nun mag oder nicht, ist einfach nur eines: Geschmackssache.
Mir gefällt's, ich halte es in dieser Form auch für das Medium Film für angebrachter, aber ich will sicherlich niemandem madig machen, wenn er die Buchfigur Faramir lieber mag.
Ich habe zu dieser eben immer ein gespaltenes Verhältnis gehabt: Im richtigen Leben wäre er wohl ohne Frage ein prima Bursche, aber als Romanfigur fand ich ihn eher uninteressant und fade. ;)

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Mo, 6. Jan 2003, 18:27

Na sowas - der Spiegel hat meinen Leserbrief zu seiner HdR-Kritik veröffentlicht (natürlich von einer Seite auf ein paar Zeilen zusammengekürzt ;)). 8O

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Mo, 6. Jan 2003, 19:00

haben sie das wesentliche dringelassen?

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der Exstudent auf der Insel
 
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Hardbern
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Mo, 6. Jan 2003, 19:01

Ist der auch Online zu lesen? Oder "muss" ich mir den Spiegel kaufen. Den aktuellen?

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