Mo, 17. Jun 2013, 12:07
Dann liefer ich mal eine paar Zeilen zu der abgelaufenen TV-saison in den USA.
Revolution: Wurde verlängert, dürfte also auch irgendwann im deutschen Fernsehen auftauchen. Ich war nach den ersten Folgen sehr skeptisch, hab aber weitergeschaut und immerhin, anders als zB Lost, wird die Geschichte zügig vorangetrieben und ist gar nicht übel. Negativ fällt aber auf: Die Beziehungen zwischen den Figuren, Vater-Sohn-Konflikt, Ex-Freunde-nun-Feinde-Konflikt, usw, sind jetzt schon ausgelutscht und die immer gleichen Dialoge wiederholen sich. Wie oft können zB die nunmehr Erzfeinde Miles und Monroe aufeinandertreffen, mit dem Wunsch, sich gegenseitig umzubringen und es dann doch nicht tun? Das nervt. Davon abgesehen durchaus sehenswert, denn das Tempo ist hoch, in jeder Folge passiert ne Menge.
Person of Interest: Auch die 2. Staffel hat mir echt gefallen. Zwar rückt "die Maschine" (was das NSA-Programm PRISM bestimmt gern wäre) zu sehr in den Fokus der Staffel, aber ganz verkehrt ist das auch nicht. Der KI wurde nämlich auch eine Art Überlebensinstinkt eingepflanzt, mit durchaus imposanten Resultaten.
Elementary: Nicht bahnbrechend, aber eine mindestens grundsolide Krimiserie. Am Ende der Staffel wird auch Moriarty eingeführt, gefiel mir auch gut. Ich hab nie die deutsche Fassung gesehen, ich fürchte, die markante Stimme des Hauptdarstellers Jonny Lee Miller (Sherlock) lässt sich kaum synchronisieren und macht für mich eine Menge aus. Fun Facts: Miller spielte schon eine Hauptrolle bei Trainspotting, Sick Boy, mit wasserstoffblonden Haaren, hätte ich nie wiedererkannt. Und 2011 spielte er am Royal National Theatre zusammen mit dem anderen modernen Sherlock, Benedict Cumberbatch, Frankenstein. Jeden Abend wechselten sich die beiden ab bei den Hauptrollen, einer spielt Dr. Frankenstein, der andere dessen Monster.
Castle: Nun, da die beiden zusammen sind, ist die Spannung etwas raus und die Serie etwas zu... konventionell, langweilig geworden. Müsste wohl nun auf eine letzte Staffel zusteuern, bei der die alte Geschichte um Kate und ihre Mutter endgültig aufgelöst wird.
30 Rock: Die ersten vier Staffeln fand ich extrem lustig, aber dann ging der Serie so langsam die Luft aus und es war höchste Zeit sie nun, nach sieben Staffeln, zu begraben.
Community: Noch eine Comedyserie, auch von NBC, auch mit eher unbefriedigender Einschaltquote, wurde aber noch mal verlängert. Die ersten drei Staffeln fand ich wie 30 Rock richtig lustig, aber die grad abgelaufene vierte war insgesamt unbefriedigend. Der Subplot um Chang ein totaler Reinfall, der Dean darf nur noch die verrückten Frauenkleider tragen, die Beziehung zwischen Britta und Troy war doof... in der nächsten Staffel übernimmt wieder Dan Harmon das Ruder, vielleicht hilft es.
Big Bang Theory: Die Einschaltquoten steigen von Staffel zu Staffel, aber um ehrlich zu sein, ich finde, auch diese Serie hat ihren Zenit überschritten, ich weiß nicht, wie man die Figuren noch weiter "melken" kann. Ich hoffe aber, den Schreibern fällt noch viel ein, denn die Figuren sind ja allesamt sehr sympathisch.
Walking Dead: Wie wir hier schon diskutiert haben, die Einschaltquoten haben gesprochen, die Serie ist ein Hit, 5,2 Mio Zuschauer bei der ersten Staffel, 6,9 bei der 2., 11,4 bei der 3., das Finale der 3. Staffel sahen 12,4 Millionen, ein Zuschauerrekord nach dem anderen für eine Basic-Cable-Serie. Dabei gefällt mir die Richtung der Serie immer weniger. Der ganze Konflikt mit Woodbury/dem Governor erscheint mir erzwungen - und er wird auch in der nächsten Staffel weitergehen, zumindest heißt es, der Schauspieler, der den Governor spielt, wird ein "series regular" werden.
Game of Thrones: Auch hier sagt man wie bei TWD, die dritte Staffel sei die "breakthrough season" gewesen - die Einschaltquoten sind nunmehr so hoch, dass die Leute HBO abonnieren "müssen" bzw nur wegen dieser Serie ihr Abo behalten. Das verspricht eine goldene Zukunft für diese ja auch großartige Serie.
Continuum: Diese kanadische SciFi-Serie will ich nun doch bewerben, Cloud und ich hatten letztes Jahr schon kurz von ihr gesprochen. Sie beginnt im Jahr 2077 und eigentlich jede Folge beginnt mit einem "Rückblick" in diese Zukunft, in der Unternehmen den Laden schmeißen, es ist nun der "corporate congress". Natürlich gibt es Terroristen, die die Unternehmen und das System bekämpfen. Eine Gruppe davon soll hingerichtet werden, landet aber zusammen mit der Hauptdarstellerin, einer Polizistin, in unserer Zeit. Das Signal ihres High-Tech-Anzugs wird von einem jungen Computergenie bemerkt, mit dem sie dann zusammenarbeitet. Der junge Alec Sadler ist aber im Jahr 2077 der große Jobs/Gates, Inhaber eines der mächtigen Unternehmen. Großer Spoiler, aber ich denke, ich darf ihn mal verraten: Am Ende der 1. Staffel stellt sich heraus, dass die Zeitreise kein Unfall war, sondern der alte Alec selbst entschieden hat, diese Gruppe zurückzuschicken. Sie wittert natürlich sofort ihre Chance, sie kann nun die Unternehmen bekämpfen, solange sie noch nicht so mächtig sind. Und anscheinend war der alte Alec auch nicht so zufrieden mit dem, was aus dem Planeten geworden ist und will, dass die Terroristen die Zukunt ändern. Also, ein durchaus vielversprechendes Szenario und mittlerweile gucke ich gern zu.