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Mi, 22. Jan 2003, 12:49

ButtSeriously hat geschrieben:
Zuletzt bearbeitet von ButtSeriously am Mi., 22.1.03, 12:47, insgesamt 5-mal bearbeitet

Jetzt reicht's aber mal langsam. Wie oft muss ich mir das denn noch anschauen? ;)
 
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ButtSeriously
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Mi, 22. Jan 2003, 12:50

Gar nicht mehr, hab nur ein paar Mini-Fehler korrigiert. ;)

Grüße von
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Mi, 22. Jan 2003, 12:55

Da schließe mich doch glatt der Mehrheit an. War ein guter Film.

SPOILER

Was die Exekution angeht würde ich sagen, eine typische Reaktion für eine Kriegerrasse. Der Mann hatte seine Aufgabe nicht erfüllt. Wer ihn niedergeschlagen hat, ist dann doch vollkommen egal. Es hätte mich jedenfalls mehr gewundert, wenn er ihn am Leben gelassen hätte.


SPOILEREnde

ciao
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Mi, 22. Jan 2003, 13:26

ButtSeriously hat geschrieben:
Längerer Dialog bei der Entdeckung der positronischen Signale
Inklusive Erwähnung von Lore!

Argh! Dann wäre damit ja auch mein zweiter Kritikpunkt hinfällig gewesen! Hoffentlich kommen all diese Szenen wenigstens als Cutszenes auf DVD...

Woher hast du eigentlich dieses große Wissen über die einzelnen Szenen? Jetzt sag nicht, du kennst die Rohfassung ;)
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Mi, 22. Jan 2003, 13:31

Nein er ist dieser Komische Regisseur der das Ding gedreht hat :green:

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Mi, 22. Jan 2003, 13:56

Naja Picards dunkle Seite ist eben nicht so schlau
Immerhin baut er ein Schiff desseb Primärwaffe mit nem einfachen Handfaser außer gefecht zu setzen ist

Das war in der Tat ein Witz. So eine supertolle Waffe, die einfach zugänglich in nem riesigen Raumschiff eingebaut ist. Das erinnerte mich an die Pressen und Stanzen, von denen keiner wusste, wozu sie gut sind in dieser ST-Parodie mit Sigourney Weaver (wie hieß die doch gleich, Galaxy Quest?). Auch dass es in jeder zweiten Startrek-Geschichte eine neue tödliche Strahlung gibt, die die Föderation zwar kennt, aber die Erforschung geächtet hat, weil sie so tödlich ist und die der böse Gegner natürlich gegen die Föderation einsetzt, WEIL sie eben so tödlich ist...blabla. Nicht wirklich innovativ.
Kleiner Dialogfetzen: Worf auf Geordis Antwort, daß romulanisches Ale illegal ist: "Then it should be more illegal."

Interessant, das jetzt zu erfahren. Genau dieser Satz hätte mich wahrscheinlich zu einem Lacher hingerissen. So dachte ich nur, wie oberflächlich: Ein Kommentar wie von einem Fähnrich frisch von der Akademie und Worf hat nichtmal ne Antwort parat.

Überhaupt muss ich sagen, dass mir viele der Szenen, die BS aufzählt, tatsächlich gefehlt haben. Die ganze Vorgeschichte von Shinzon kommt viel zu kurz. Vor allem, wo dieses Mega-Schiff überhaupt herkommt, kann man sich nur zusammenreimen.

Insgesamt hat mir der Film allerdings gefallen. Traurig, dass die meisten Schwächen, die mich gestört haben, offensichtlich vom Schnitt herrühren. Ein DC tut Not, würde ich sagen.
 
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Mi, 22. Jan 2003, 14:03

Frogo hat geschrieben:
Woher hast du eigentlich dieses große Wissen über die einzelnen Szenen? Jetzt sag nicht, du kennst die Rohfassung ;)


Nope, aber der besagte Paramount-Mitarbeiter, der mir auch die Gelegenheit verschafft hat, den Film in einem Presse-Screening zu sehen, ist gewissermaßen für Koordinationen aller Art zuständig. Von ihm habe ich die erste "Storyboard-Bible" zu Gesicht bekommen: Darin sind parallel das Shooting-Script, das Storyboard und ein Transkript dessen, was wirklich gedreht wurde, abgedruckt. Das ganze hat den Zweck, den Übersetzern schonmal einen ersten Überblick zu verschaffen, was gemacht werden muß, bevor sie später den finalen Filmschnitt + Transkript zugeschickt bekommen.

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Mi, 22. Jan 2003, 18:40

ButtSeriously hat geschrieben:
Frogo hat geschrieben:
Woher hast du eigentlich dieses große Wissen über die einzelnen Szenen? Jetzt sag nicht, du kennst die Rohfassung ;)


Nope, aber der besagte Paramount-Mitarbeiter, der mir auch die Gelegenheit verschafft hat, den Film in einem Presse-Screening zu sehen, ist gewissermaßen für Koordinationen aller Art zuständig. Von ihm habe ich die erste "Storyboard-Bible" zu Gesicht bekommen: Darin sind parallel das Shooting-Script, das Storyboard und ein Transkript dessen, was wirklich gedreht wurde, abgedruckt. Das ganze hat den Zweck, den Übersetzern schonmal einen ersten Überblick zu verschaffen, was gemacht werden muß, bevor sie später den finalen Filmschnitt + Transkript zugeschickt bekommen.

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Mit anderen Worten, die Stellen, die du erwähnt hast, sind nicht rausgeschnitten, sondern gar nicht erst gedreht worden?
 
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Mi, 22. Jan 2003, 22:14

Doch, die von mir erwähnten Stellen sind die wirklich gedrehten (bei einigen natürlich ohne SFX-Nachbearbeitung).

In Storyboard und Script gab's sogar noch mehr andere Szenen, die aber eben gar nicht erst auf Zelluloid gebannt wurden. :)

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Mi, 22. Jan 2003, 23:07

Naja, es hat schlimmere Star Trek-Filme gegeben. Ja, es war insgesamt ordentlich. "Gute Special FX" sind heute kein Argument mehr, in einen Film 'reinzugehen. Die Computerpower ist da, im Prinzip alles machen zu können, was man machen will, insoweit erwarte ich einfach, daß sich die SFX schnörkellos in die Handlung eingliedern, um selbige voranzubringen. Insoweit keine Bonuspunkte - es sah' aber alles so ansprechend aus, wie man das erwarten kann.

Schauspielerisch ordentlich bis gut, auch wenn der Psychoschwulst in der ersten Hälfte sicher keine Minute länger hätte dauern dürfen.

Ich habe aber ein überzeugendes Motiv für den Bösewicht vermißt, warum er überhaupt Missetaten verüben will, und diese wiederum ausgerechnet gegen die Föderation, wo es doch die Romulaner sind, die ihn und seine "Adoptiveltern" geknechtet haben.
Gegenbeispiel: Der oberste Yakuza-Chef in "Black Rain" will sich mit seinem Falschgeld an den USA rächen, weil die seine Stadt ebenso wie kurz zuvor Dresden geplättet haben, als er noch ein Kind war. Das ist ein anständiges Motiv, das kann man nachvollziehen, das lädt bis zu einem gewissen Maß sogar zum Mitfühlen mit dem Bösewicht ein. Das will ich haben, keinen sinistren Heini in knarzender Ledermontur der einfach nur unheimlich intelligent, unheimlich böse, unheimlich beleuchtet, und auch sonst unheimlich unheimlich ist.

Ebenso vermisse ich eine überzeugende Begründung, warum die Romulaner mitmachen (abgesehen davon, daß sie halt böse und unberechenbar sind).

Natürlich war es jetzt nicht so schlecht, wie es sich vielleicht anhört. Ich wurde unterhalten, mich haben die vier Euro am Billigdienstag nicht gereut (am Wochenende hätt' ich mich wohl geärgert). Nun bin ich zwar seit Jahrzehnten Science Fiction-Fan, jedoch kein ausgesprochener Star Trek oder Star Wars-Fan. Daher hat mich noch kein ST-Film je so richtig vom Hocker gehauen. Den vierten Teil mochte ich sehr, Generations war klasse, weil Shatner gleich zweimal gestorben ist, ansonsten hänge auch ich der Faustregel "Im Zweifel für einen Teil mit gerader Nummer" an, und "Nemesis" liegt schon über'm Durchschnitt.

SPOILERWARNUNG

Ich fand die Personen-Spiegelei ein wenig übertrieben:

Guter Picard - böser Picard-Klon.

Treuer 1. Offizier von dem man im Film (insbesondere wenn's zur Sache geht) nichts sieht - böser treuer 1. Offizier der Remaner, der völlig bei seinem Auftrag versagt, Picard in die "böse Enterprise" zu bringen.

Grundguter Data - dummböser 'Before'.

Naja, davon abgesehen... was ist mir noch so während des Films durch den Kopf gegangen:

Einen echten Grund für die Romulaner, sich mit den Remanern zu verbünden und dann die ganze Zeit stillzuhalten, während der Klontrottel nicht mal einen überzeugenden Plan präsentiert ("Geduld, Geduld, glauben Sie mir, mein genialer Geheimplan kann nicht schiefgehen!"), hat der Film auch nicht geliefert. Schon allein nach der Eliminierung des gesamten Senats hätte man sich doch die Frage stellen müssen, ob die Romulanische Öffentlichkeit ein Bündnis mit Ex-Sklaven toleriert, die noch dazu Regierung und Parlament eliminiert.
Und der Geheimdienst der Föderation hat "Teile" der Personalakte Shinzons, während man nicht mal weiß, daß das Parlament ausgelöscht wurde?

Remus dreht der Sonne also immer nur eine Seite zu. Aha. Dann müssen wir wohl davon ausgehen, daß auf der niemals beschienenen Seite -270°C herrschen. Die Atmosphäre gefriert also auf der sonnenfernen Seite, während auf der warmen Seite eine Umgebung irgendwo zwischen Mars und Merkur zu erwarten ist. Naja, man lebt unterirdisch - aber wie kam das Leben da überhaupt hin?

Den Hinweis auf Lore habe ich auch vermißt - daß man dran gedacht hat, ist ja schön, das Fehlen im Film macht den Film aber nicht besser.

Das Erschießen der Wache ohne vorherige Befragung war auch einfach nur dämlich, und das nachträgliche Rationalisieren mit Hilfe eines Zerfalls der Persönlichkeit/Hirnfraß bei Shinzon überzeugt mich nicht und macht's auch nicht besser. Ein anständiger Bösewicht hätte versprochen ihn nicht zu erschießen, wenn er nur auspackt, um ihn dann zu erschießen. Hätte auch nicht viel Zeit gekostet.

Eine Killerwaffe, die mit aufwendigster Mechanik sieben Minuten zum Scharfmachen braucht, ist ja auch nur noch dämlich, der typische Filmtrick, den wir in allen James Bond-Filmen gesehen und schon da doof gefunden haben.

Gut, daß die Selbstzerstörung mal nicht funktioniert hat.

Ich fand's total super, keine einzige Subraumstörung zu Gesicht zu bekommen!

Warum hat die Enterprise-Besatzung eigentlich keine UV-Lampen oder wenigstens Halogenscheinwerfer gegen die Remanischen Sturmtrupps eingesetzt - das wäre doch mal ein intelligentes Ausnutzen einer bekannten Schwäche dieser Bastarde gewesen, noch dazu umweltfreundlich. Aber nöö, dummes Phasergeballer.
 
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Fr, 24. Jan 2003, 18:42

Ich habe aber ein überzeugendes Motiv für den Bösewicht vermißt, warum er überhaupt Missetaten verüben will, und diese wiederum ausgerechnet gegen die Föderation, wo es doch die Romulaner sind, die ihn und seine "Adoptiveltern" geknechtet haben.

Das hat mir auch gefehlt. Er tat so, als wäre es das normalste der Welt, die Erde vernichten zu wollen. Sein Hass bezog sich aber eigentlich nur auf Picard.
Ebenso vermisse ich eine überzeugende Begründung, warum die Romulaner mitmachen (abgesehen davon, daß sie halt böse und unberechenbar sind).

Direkt als böse habe ich die Romulaner eigentlich nicht im Kopf. Aber wie gesagt, wenn ich mir die Schnittszenen von BS ansehe, glaube ich, dass der Schnitt den Film handlungmässig so dünn gemacht hat.
Remus dreht der Sonne also immer nur eine Seite zu. Aha. Dann müssen wir wohl davon ausgehen, daß auf der niemals beschienenen Seite -270°C herrschen.

Da kann ich nicht ganz folgen...
 
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Fr, 24. Jan 2003, 20:54

Es ist einfach: Was im Schatten liegt, kühlt ab. Was von einer Sonne beschienen wird, wird warm.
Remus wendet der Sonne also immer dieselbe Seite zu, so wie der Mond auch immer mit derselben Seite zur Erde guckt (übrigens: Damit es soweit kommen kann, müßte Remus der Sonne so nahe sein, daß ihre Gezeitenkräfte die Planetenrotation abbremsen - also noch weit innerhalb der Merkur-Umlaufbahn...). Wenn der Planet also am Anfang eine Atmosphäre hat, hitzt sie sich auf der sonnigen Seite enorm auf, und kühlt auf der anderen Hälfte des Planeten wieder ab. Dadurch entsteht erst mal ein monströser Sturm, planetenweit. In einer Hälfte herrscht also ein Feuersturm wie in Dresden, auf der anderen Seite ewige Nacht wie im Polarwinter der Antarktis.

Bei jedem Abkühlungsprozeß kondensiert ein Teil der Atmosphäre auf der Nachtseite zu Flüssigkeit und geht als Niederschlag auf den Boden. Dort gefriert er, oder bleibt flüssig (je nach Siedetemperatur), bleibt aber auf keinen Fall gasförmig. Da die Nachtseite niemals von der Sonne beschienen wird, verdampft auch nie wieder etwas in dieser Eiswüste. Die Atmosphäre wird also immer dünner, kann immer weniger Wärme speichern, und damit beschleunigt sich der Erkaltungsprozeß auf der Rückseite während sich die Vorderseite immer weiter aufheizt.

Am Ende herrscht Vakuum, weil auf der Rückseite auch Sauerstoff und Stickstoff bei 4K gefrieren, also alle Atmosphäregase als Schnee niedergehen (mit Ausnahme von Helium, das bleibt flüssig - Wasserstoff vermutlich auch, dürfte aber sowieso nur in Spuren vorkommen). Am Ende haben wir auf der Rückseite Bedingungen wie auf Pluto, auf der Vorderseite irgendwas zwischen Merkur (Pfützen aus flüssigem Blei) und Mars (tote Wüste).



Dies nur so zur Erhellung des Arguments. Natürlich weiß ich, daß es bei Start Trek ebensowenig wie bei Star Wars oder überhaupt 95% aller SF-Filme überhaupt nicht auf die "Science" ankommt, da rauft man sich ja sowieso regelmäßig die Haare aus. So wie die "Science" dort präsentiert wird, könnte sie ebensogut Magie sein - sie ist es auch, nur läuft's unter einer anderen Bezeichnung.
 
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Sa, 25. Jan 2003, 11:35

Naja, gerade Star Trek hat nun von allen Medienprodukten, die ich mal unter die Kategorie der "Weltraummärchen" einordnen will, nun noch mit Abstand am meisten "Science". Da haben sich schon gestandene Physiker vor Lachen gekringelt, nur um am Ende schamesrot zugeben zu müssen, das manche Ideen doch nicht so dumm waren...

Aber eine exakte Beachtung von Wissenschaftlichkeit würde in diesen Filmen überhaupt keinen Sinn machen. Erstens bemerkt das sowieso so gut wie keiner (geschweige denn, daß es irgendwer als störend empfindet), und zweitens würde es nach den momentan gängigen Theorien Geschichten mit interstellarer Raumfahrt vollkommen unmöglich machen. Da bin ich doch froh, daß SF-Autoren ihren Ideen etwas freien Lauf lassen, anstatt sich derart einzuschränken.

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Sa, 25. Jan 2003, 20:13

Es ist die eine Sache, eine Unmöglichkeit zu postulieren (überlichtschnelle Raumfahrt), und basierend auf dieser Annahme darüber zu spekulieren, welche Auswirkungen das hätte. Oder man führt an jeder Stelle eine Deus Ex Machina in Form der allgegenwärtigen "Subraumverzerrung" ein, quasi die Allgemeine Schutzverletzung des Star Trek-Universums. Star Trek benutzt magie, die im Gewand der Wissenschaft daherkommt. Es werden die Naturgesetze mal beachtet, im Zweifel aber alle ignoriert, und das ganze dann mit einer Riesenladung schwachsinnigen Technobabbles übertüncht.

Beispiel 2001: Nahezu alles in diesem Film ist weitgehend mit den Naturgesetzen vereinbar. Die Grundannahmen sind bloß, daß es eine ungeheuer fortschrittliche Zivilisation gibt oder in ferner Vergangenheit gab, die mit Hilfe von Monolithenflotten die dummen Tiere der Galaxis mit Intelligenz infiziert, um sie dann mit Hilfe eines Teleportie-Mechanismus in eine Art Zoo zu beamen. (Soweit die materialistische Deutung des Films, Kubrick war natürlich zu schlau, um sich und den Film darauf einengen zu lassen). Aber: Der Film ist spannend und ebensosehr Science wie Fiction.
Ich will jetzt nicht sagen, daß alle Filme gefälligst wie "2001" sein sollten, ich wollte es nur als Beispiel nutzen, um mein Argument (s.o.) zu illustrieren.

Bei Star Trek ist alles anders. Es gibt Zeitsprünge, Schutzschilde (die im Vakuum und in Atmosphären funktionieren, seltsamerweise aber nicht in manchen Gasnebeln, die nach heutigen Maßstäben immer noch als "verunreinigtes Vakuum" gelten müßten). Gravitation von schwarzen Löchern ziehen die Schiffe zwar an, Gezeitenkräfte hingegen wirken nicht, die Gesetze von Energie-, Masse-, oder Drehimpulserhaltung werden nur sporadisch befolgt. Mal funktioniert ein technisches Gerät, mal nicht (je nachdem, ob es für den Spannungsbogen in der Handlung wichtig ist). Es ist das Jahr 2400, und noch immer hat man auf der Brücke der Enterprise trotz tausender Raumschlachten kein Sicherungsmachanismus wie ein simples Seil, das verhindert, daß Brückenoffiziere ins Vakuum gesogen werden, wenn die Glasscheibe kaputt geht. So ein Schiff bekäme in Deutschland trotz Beamen und Photonentorpedos nicht mal 'ne Straßenzulassung, so unverantwrlich und gefährlich ist so ein Design. Anschnallpflicht würde schon reichen, daß niemand über die Konsolen hüpfen müßte, um die Einschläge von Phaserstrahlen zu simulieren. Natürlich - es sähe dann langweilig aus. Man müßte die Spannung eben anders erzeugen.


Na schön, wenn schon die Wissenschaft nichts in Star Trek verloren hat - dann ist es also eine Art Soap Opera mit Action-Einlage, das "Traumschiff" der Zukunft. Naja, dann aber moniere ich den psychologischen Tiefgang, speziell bei den Bösewichtern. Der coolste und glaubwürdigste Gegner in allen 10 Filmen war in Teil zwo: Khan. Der hatte einen Grund, sauer auf Kirk zu sein und hat insgesamt nachvollziehbar gehandelt. Es geht doch. Warum nicht öfter?
 
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Sa, 25. Jan 2003, 23:12

Die Antwort auf alle Deine Kritik liegt im Grund in einem Satz: Weil die Betonung auf Weltraummärchen liegt - der Mehrzahl der Trek-Klientel ist Echtwelt-Logik, wie Du sie forderst, schnurzpiepegal. Star Trek hat sein eigenes Logik-System, das nichts mit der realen Welt zu tun hat. Daher darf es auch Technobabble geben, das etwas übertüncht: Es gibt für praktisch alles in Star Trek eine Erklärung - nur eben nicht immer eine, die (nach heutigem Wissensstand!) auch in der wirklichen Welt funktionieren würde. Die Trek-Welt hat ein eigenes System - das moniert in Fantasy-Filmen doch auch keiner. Wie Gene Roddenberry mal so schön gesagt hat: "This is not a science fiction show." Diese Prädikat ist von Kritikern und Zuschauern (und einem Haufen Marketingfritzen) draufgepappt worden, ohne daß das Kunstwerk "Star Trek" dies jemals intendiert hätte (trifft auf Star Wars übrigens auch zu - Lucas selbst bezeichnet es als "Space Opera").

In Star Trek geht es um die Menschen, um die Charaktere - aber dabei kaum um die Bösewichter, die waren immer nur Vehikel, um etwas über die Hauptpersonen auszusagen. Gerade Nemesis transportiert die absolute Grundsatzphilosphie von Roddenberry perfekt: Der Mensch muß sich nicht selbst in den Abgrund steuern. Unsere Spezies hat durchaus das Zeug, etwas aus sich zu machen - den entsprechenden Willen vorausgesetzt. Das halten viele für eine Schnulze erster Güte (ich zitiere Dich: "Psychoschwulst"). Ich nenne es eine wunderschöne, postive, optimistische Einstellung - eine willkommene Gegenprogrammatik zu Zynismus und Sarkasmus, die sich gerade in Film und Fernsehen zusehends breit machen.

Daß so etwas in weiten Kreisen geradezu "out" ist, kann ich nicht leugnen. Im Gegenteil, ich sehe daraus bereits in absehbarer Zeit das Ende der Trek-Ära erwachsen. Aber Film und Fernsehen werden damit etwas verlieren, was lange einzigartig war, und gerade wieder dabei ist, mehr denn je einzigartig zu werden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe das Gefühl, Du gehörst schlicht und einfach nicht zur Star Trek-Zielgruppe, das zeigt der Vergleich mit Filmen wie "2001", die außer Raumschiffen nichts mit Trek gemein haben, mehr als deutlich. Für mich waren Shinzons Motive begründet genug, und daß ein Planet wie Remus in echt nicht funktionieren würde - mit Verlaub: Drauf geschissen! ;) :)

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