Unter den ca. 50 Filmen mit "Django" im Titel - Du hast gewonnen, Frogo! - ist die überwiegende Mehrzahl "gefälscht" und teilweise von außerordentlich minderer Qualität. Das Original hingegen natürlich nicht, sonst hätte ja nie der Anreiz bestanden, sich an diesen Markennamen anzuhängen. Im Grunde kann man nur wenige andere Filme nennen, die durch ihre überzeugende stilistische Form zum Django-Kanon zu zählen wären, vor allem wäre zu nennen "Django, leck Staub von meinem Colt" (es ist kaum zu glauben, aber es gab noch viel, viel dämlichere Titel). "Djangos Rückkehr" von 1987 ist immerhin wieder mit Franco Nero in der Hauptrolle, und ist unterhaltsam, leidet aber ein wenig an seiner ans Absurde grenzenden Handlung.
Die "Dollar-Trilogie" von Sergio Leone machte Clint Eastwood zum Weltstar und bereitete das Genre Italo-Western vor, aber erst mit Sergio Corbuccis "Django" sind im Grunde die Stilmittel des Italowesterns voll entwickelt. Es gibt kein Gut-Böse-Schema mehr, gute Taten werden bestenfalls "inkauf genommen" aber nicht per se angestrebt, bestenfalls ist noch klar erkennbar, wer grundböse und wer eher den Opfern zuzurechnen ist.
Ein weiteres Kernelement des Italowesterns ist kompromißlose Gewalt; auch wenn Djangos Kampfszenen heutzutage etwas an ihrer Intensität gegenüber 1966 (!) verloren haben, sind andere Szenen (zumeist geschnitten) wie z.B. der Zwang zum Verzehr des eigenen, gerade abgeschnittenen Ohres, immer noch schockierend.
Die Protagonisten des Italowesterns treibt typischerweise der Wunsch nach Rache oder die Gier nach Geld an. Ebenfalls neu für das Western-Genre ist das häufige Handlungselement des Verrats, gerne auch (wie im Fluch der Karibik) mehrfach gegeneinander und bei einer Vielzahl von eingebundenen Parteien.
Abschließend noch ein schöner Satz von Wikipedia (wenn es dort zu lesen ist, muß es ja wahr sein):
Django ist als Begründer des modernen Actionfilmes zu werten. Die Django-Anspielungen im letzten Terminator, in den Filmen der Rambo- Reihe ebenso wie die zahlreichen Zitate in den Tarantino-Filmen (man denke nur an die Ohrabschneidung in Reservoir Dogs) wie auch in einigen neueren deutschen Produktionen sind hierfür als Beleg anzusehen. Tarantino geht sogar soweit, ganze Einstellungen und Dialoge aus der italienischen Sprachfassung zu übernehmen.