Alex hat geschrieben:Ich bin immer noch in Spanien und habe deswegen die Diskussion auch nur reichlich schnell ueberflogen aber butseriously, was mich bei Dir verwundert, ist dass Du trotz Deines Backgrounds visuelle Vereinfachungen so locker hinnimmst - damit meine ich Sachen wie die Austreibung Sarumans aus Theoden (oder auch Gollums/Smeagols Dialog). Das ist einfach platt, die billigste Methode, einen leicht komplizierten Sachverhalt in einem Film wiederzugeben.
Bei Theoden kann ich ja fast noch zustimmen (aber auch nur fast, denn mehr als drei Stunden hatte Jackson nunmal nicht - das würdige ich gerade deshalb, weil ich diesen Background habe

Alex hat geschrieben:Ansonsten finde ich es interessant, dass den meisten der 2. Teil besser als der 1. gefallen hat: Also doch Hauptsache viel Krach, SpecialFX und Massenschlachten?
Der Film hat mir vor allem wegen düsterer Atmosphäre (sowas liebe ich) und Gollum besser als der erste gefallen.
Aber wenn jemand der Film wegen viel Krach, SFX und Massenschlachten gefällt, was ist daran falsch? Sich da selbst so darüber zu stellen, ist IMHO ein wenig elitär.

Daß komplexe Story besser sei als tolle Visualität, wurde vollkommen willkürlich gesetzt und ist logisch eh nicht begründbar - warum also darauf beharren, daß es andere genauso sehen müßten?

Kleiner Nachtrag: Die durch die Kamera vermittelte Visualität ist nunmal das, was den Film grundlegend von anderen Medien (Roman, Hörspiel, Theater) unterscheidet - warum also dieser Visualität nicht eine hohe Stellung zugestehen? Dieses Beharren, das Drehbuch sei das wichtigste - sorry, aber das wird dem Medium Film absolut nicht gerecht. Der Film ist ein Zusammenspiel, und genau deshalb werde ich mich auch immer dagegen wehren, wenn visuelle Brillianz als nebensächlich abgetan wird.

Auch mir fehlen geniale Stellen, wie die zahlreichen "Ring-Verführungen" in "Fellowship" ein wenig in Teil Zwei - aber das gibt die Vorlage mit ihrer riesigen Stoffmenge einfach so vor, da kann man sowas nur stellenweise machen. Daher rührt auch mein Lob für den differenzierteren Film-Faramir, denn dessen Glitzern in den Augen, der ihn lockende Ring - das war wieder so ein magischer Moment.

Ein anderer war für mich ganz klar die Endszene in Osgiliath, als Frodo, durch seine Verletzung für immer ein wenig an das Schattenreich gebunden, mit dieser Halb-Wraith-Stimme sein "They're here!" haucht - fantastisch, zusammen mit Woods dazugehörigem Blick und der leichten high angle-Einstellung.

Grüße von
ButtSeriously
In memoriam PC Player 1/93 - 6/2001