Abdiel hat geschrieben:Holla!
Äh, nun warte mal. Ich glaube das die Minidisc-Recorder sehr wohl einen digitalen Ausgang haben! Die 2 Geräte meines Vater haben das zumindest angeboten. Es würde ja auch keine Sinn machen.
Nun, mein Original Sony MD recorder MZ-R900 hat einen optical Line In, einen Mikrofon-Eingang, und einen analogen Line out. Und das war's.
Und natürlich ergibt das jede Menge Sinn, nur eben nicht für den Konsumenten. Sony ist ja nicht nur Gerätehersteller, sondern auch Musikproduzent, kann daher kein Interesse haben, das Recht des Konsumenten auf Privatkopie mit der Bereitstellung einer Schnittstelle zum verlustlosen Klonen zu bedienen. Für private Konsumentenzwecke reicht der analoge Ausgang völlig aus (es sei denn natürlich, man hätte extrem leise Geräusche kurz vorm Grundrauschen aufgenommen), und Profis greifen ja eh' zum teuren DAT.
Ich hätte mich nicht für MD entschieden, wenn ich Zeit bei der Beschaffung gehabt hätte (der geliehene DAT-Recorder war defekt, weil ein 2 Cent-PlastikContainer für die Batterien fehlte, mit denen er netzunabhängig hätte betrieben werden können. Ohne diesen völlig überflüssigen Behälter im Batteriefach konnte man aber die vier AA-Batterien nicht unterbringen, ergo nutzlos. Das hat sich natürlich erst acht Stunden vor Aufnahmebeginn in Dänemark herausgestellt, und ich war noch in Hannover, also während der Fahrt vom Kumpel in Hamburg einen Elektronik-Markt in Autobahnnähe heraussuchen lassen, Zwischenstop einlegen, Freund vom Flughafen abholen, weiter nach Dänemark, hechel hechel.)
Natürlich hatte der Mädchen-Markt ("Ich bin ja doch blöd!") keinen tragbaren DAT-Recorder im Angebot, also MD - was willste machen.
Abdiel hat geschrieben:Was das digitale Kopieren angeht, können die Geräte sehr wohl feststellen, ob es sich bei dem Medium um ein Original oder die Kopie handelt.
Nun - entweder eine andere Geräte-Klasse, -Generation, oder einer von uns beiden irrt sich. Alle Informationen die ich bislang über die MD bekommen habe, besagen, daß Sony in seiner MD-Spezifikation explizit auf einen Digitalausgang verzichtet hat, um den Besorgnissen der MI entgegenzukommen. Mit einem einfachen Copy-Bit ist es da nicht getan. Und da Sony der Lizenzgeber für die MD-Technologie ist, kann die Firma allen anderen Herstellern von MD-Playern die Bereitstellung eines digitalen Ausgangs untersagen bzw. dann die Lizenz verweigern.
Abdiel hat geschrieben:Das Atrac-Verfahren ist imho schon recht ausgereift und solange man sich keine Klassik in 1A-Qualität anhören will ist es vollkommen ausreichend.
Auch für Maschinengeräusche ist es nicht eben optimal. Für unsere Zwecke reicht es gerade so eben, aber allein schon die mehrmalige Signalwandlung (Analog-Mikro auf digital, dann Kompression mit Atrac, anschließend Wiedergabe und Wandlung nach analog - hinein in den Analogeingang der Soundkarte und erneute Digitalisierung) ist ja doch ärgerlich, schließlich vermiest man sich ja die Rohdaten, da kann keine noch so aufwendige Postproduction etwas retten.
